Bald kommt die Kanzlerin zum Hausbesuch, um die Küchenmesser durchzuzählen. Alles, was zu lang ist und nicht in einem vorschriftsmäßigen Tresor mit biometrischem Schloß lagert, wird eingesammelt und in eines der neuen großen Regierungswaffenlager gebracht.
Künftig müsse stärker auf die Aufbewahrung von Waffen und Munition geachtet werden, begründete die frühere Klimakanzlerin Angela Merkel diesen entschiedenen Schritt, mit dem Amokläufe künftig unmöglich gemacht werden sollen. Das Ziel seien unangemeldete Kontrollen bei Waffenbesitzern, bei denen die gesetzeskonforme Unterbringung von allen Waffen, die unter das 2003 geänderte Waffengesetz fallen, überprüft werde. „Wir müssen aufmerksam sein“, sagte Merkel: „Das gilt für Eltern, das gilt für Erzieher.“ Vor allem aber gelte es für den Staat.
Der ist zuständig für alle verbotenen und erlaubnispflichtigen Waffen, zu denen nach dem am 1. April 2003 neu gefassten "WaffG" auch alle Anscheinswaffen sowie sämtliche Hieb- und Stoßwaffen gehören. Dabei handelt es sich der Definition nach um Küchenmesser etwa zum Braten- oder Brotschneiden, sobald sie eine feststehende Klinge von mehr als 12 cm Länge besitzen. Obwohl derartige Waffen seit fünf Jahren verboten sind und nicht mehr "geführt" werden dürfen, finden sie sich derzeit noch in zahlreichen disziplinlosen Haushalten. Dort werden sie nach Erkenntnissen des Grünen Christian Ströbele, seit den Prozessen gegen die Baader-Meinhoff-Bande Waffenexperte der außerparlamentarischen Opposition, häufig in unmittelbarer Reichweite von Kindern und ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen aufbewahrt werden.
Damit soll nun endlich Schluss sein. Fliegende Sammelkommandos sollen ab Anfang April ausschwärmen und die artgerechte Unterbringung von Gewehren, Revolvern, Softair-Gewehren, Paintball-Flinten, Gartenäxten und Tojiro-Santoku-Messern aus einschlägigen TV-Shops prüfen. Wird vor Ort festgestellt, dass etwa langklingige Schneid-, Hieb- und Stichwaffen frei zugänglich in Küchen und Garagen gelagert werden oder die kreuzgefährlichen gelben Plastikkügelchen für Softairwaffen nicht in Tresoren liegen, deren Kennwort niemand kennt, haben die sogenannten WaffG-Sturmtrupps das Recht, die erlaubnispflichtigen Gegenstände in sicheren staatlichen Gewahrsam zu nehmen. Das geschehe wie immer "in völliger Übereinstimmung mit dem Grundgesetz", hieß es dazu in Berlin.
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1 Kommentar:
Ich glaub, ich lege mir auch noch so ein spitzenmässig langes Küchenmesser zu. Schliesslich sollen sie doch was finden, sie Visiteure.
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