Kurz vorbei ist auch daneben. Eigentlich wollte die Bundeseinheitsregierung unter der "moderierenden Präsidialkanzlerin" (Die Welt) Angela Merkel heute die erfolgreiche Repatriierung der Adam Opel AG verkünden. Die war am 17. März 1929, also vor genau 80 Jahren, vom amerikanischen Automobilmoloch General Motors übernommen worden. Bis 1931 schluckten die Amerikaner das deutsche Vorzeigeunternehmen dann vollständig - gezahlt wurden aus heutiger Sicht lächerliche 33,352 Millionen Dollar, umgerechnet 154 Millionen Reichsmark. Wilhelm und Friedrich Opel dachten beim Verkauf, ganz anders als die heutige Managergeneration, nicht nur an sich: Beide handelten aus, dass sie Mitglieder des Aufsichtsrates bleiben und Fritz von Opel den Vorstand leiten durfte.
So konnte Opel dann auch helfen, als der damalige Führer und Reichskanzler und heutige Vox- und n-tv-Moderator Adolf Hitler viele robuste Lkw für die anstehenden Feldzüge benötigte. Der Drei-Tonnen-Laster Blitz wurde zum wichtigsten Lkw der Wehrmacht -bis 1941 gelang es der Firmenmutter GM sogar noch, die Opel-Gewinne über die Schweiz in die USA zu transferieren. Anschließend wurde die Tochter steuermindernd abgeschrieben, allerdings nur für sieben Jahre. 1948 meldeten sich der Eigentümer wieder zurück, zuletzt aber kam GM mehr und mehr ins Straucheln, weil deutsche Fernsehkommissare lieber BMW, Benz oder VW fuhren. Bundeswirtschaftsminister von Guttenberg war daraufhin mit dem Angebot in die USA gereist, den kompletten "Polizeiruf 110" künftig per Opel zu befördern. Im Gegenzug solle GM Opel pünktlich zum 80. Jahrestag der Fremdlandverschickung heim ins Reich lassen. Leider, so hieß es aus Delegationskreisen, würden sich die Verhandlungen verzögern, eine Rückabwicklung zum Jubiläum sei deshalb "leider nicht mehr darstellbar".
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