Wer gewinnen will in der großen Krise, die nicht eiinmal richtig angefangen hat, der muss dorthin gehen, wo es richtig wehtut, in den Strafraum des Zusammenbruchs, in den Fünfmeterraum der Apokalypse. Miesepeter, ein überaus tapferes Mitglied imGelben Forum, hat ernst gemacht. Nicht nur reden, sondern tun! Nicht nur hamstern, sondern vorbereitet sein, auch theoretisch! Nicht nur auf die nächste Wahl warten, sondern sich präparieren für die richtige Entscheidung in der Kabine!
Miesepeter ist zur Volkshochschule am Ort gegangen und hat sich zum Einstiegskurs "Politische Agitation fuer Dummies" angemeldet, ein Lehrgang in 10 Einheiten über 24 Monate - auch per Fernkurs belegbar - mit anschliessender Jobgarantie.
Der Bericht, den der Lehrgangsteilnehmer aus der Vorlesung schmuggeln konnte, zeigt, wo in Zukunft Hammer und Sichel hängen werden. So hoch nämlich wie die sauren Trauben, die nur der verdient, der viel will, weil er im Augenblick noch wenig hat. Sarah, schnucklig wie immer, beginnt die Vorlesung selbstverständlich mit einem wundervollen Witz: 'Geld verschwindet nicht. Geld wechselt immer nur den Besitzer", spricht es auch dem schönsten Gesicht des Sozialismus, oben gestohlen von sexykommunismus.blogspot.com
Miesepeter denkt "Das faengt gut an" und ist hocherfreut: "Gleich die erste Lektion notiert, ein Killerjoke am Anfang lockert die Atmosphaere ungemein auf, und macht empfaenglich fuer die harte Kost!"
Hier sein Bericht aus dem Studierstübchen des Sozialismus 2.0: "Als naechste Emotion ist Wut und Hass aufzubauen. Das ist natuerlich einfach. Die Worte Banken, Betrug, Veruntreuung, x hundert Milliarden in irgendeinen semantisch nicht zu beanstandenden Zusammenhang gebracht, die Aufgabe ist erledigt.
Hier bin ich erleichtert, das ist auch in meiner Reichweite. Das war beim Drehbuchkurs an der Theaterwerkstatt deutlich komplizierter, da musste der Dialogverlauf einen inneren Aufbau haben, das war sehr komplex. Ich glaub', das mit den Linken kann was werden!
Als naechstes muessen wir die negativen Emotionen umlenken, und den Zuschauer in die Allesversteher-Analytiker Position emporheben, jetzt geht es um Endorphine. (Steht so im Begleitheft, im Vortrag wird das dann veranschaulicht). Die Schuldigen werden ausgemacht: Hemmungsloser Kapitalismus, neoliberale Deregulierung und als Sahnehaeubchen die Einkommenskonzentration der oberen 10.000.
Nachdem wir jetzt das Publikum zu ueberlegenen Systemkritikern promoviert haben, muessen wir zur vollkommenen Glueckseligkeit ihm nur noch Parolen an die Hand geben, ihm zeigen, wie auch sie die Wirtschaftskrise loesen koennen (ohne frueher aufzustehen) und beim Nachbar Kowalski maechtig Eindruck schinden!
Nichts einfacher als das. Bitte mitschreiben: Konjunkturprogram klotzen statt kleckern 50 Milliarden, ja sogar 100 Milliarden!
Aber nicht durch hoehere Schulden, nicht auf Kosten der Zukunft!
Sondern durch ein Programm, von dem 99% der Bevoelkerung gar nichts mitbekommen werden. Denn 1% der Bevoelkerung besitzt 60% aller Vermoegen, und die sind in den letzen Jahren rapide angewachsen. Wenn man die nur mit 5% besteuern wuerde, dann haette man 100 Milliarden zusammen, und koennte auch das Hartz IV Geld um 100 Euro erhoehen!
(Jetzt fehlen eigentlich wagnerische Trompeten und Posaunen, naa, es ist nur Volkshochschule, da kann so ein Einspieler mal schiefgehen.)
Aber Sarah hat noch eine Auflockerung am Ende: sie haette auch gegen 10% nichts einzuwenden
Ja Sarah, in dieser Partei kann ich was werden. Denn ich haette auch gegen 80% nichts einzuwenden. Dann waere der Reset mit einem schnellen Strich gelungen, und man muesste nur noch zusehen, wie man danach die Linken wieder los wird, damit das Wirtschaften beginnen kann....
Mein Fazit: Das war gar nicht so schwer. Auch wenn ich nach 28 Minuten leider wegen eines fortschreitenden Anfalls meiner Attention Deficit Disorder abbrechen musste, ich glaub, die naechste Vorlesung kann ich bereits ueberspringen, und gleich zu Vorlesung 3 gehen.
Die ganze Vorlesung hier für PPQ-Leser, die auch dabeiseinwollen, wenn es heißt Sozialismus 2.0, wir kommen:
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4 Kommentare:
Habe ihr Buch zur Krise gelesen und fand es gar nicht so schlecht. Ob das dann alles so logisch zum Sozialismus als einzigem Ausweg führt, sei mal dahingestellt...
"Geld verschwindet nicht. Geld wechselt immer nur den Besitzer."
Eine recht naive Vorstellung.
Ansonsten ist mir der Wagenknecht zu maskulin, nix mit sexy Sozialismus.
"Aber Sarah hat noch eine Auflockerung am Ende: sie haette auch gegen 10% nichts einzuwenden. Ja Sarah, in dieser Partei kann ich was werden."
Na, die heißt aber Sahra und nicht Sarah.
das ist zitiert, da redigier ich nicht drin rum
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