In Berlin gehen jetzt die Schrotthändler auf die Barrikaden. Weil sie vom großen Kuchen Abwrackprämie nichts abbekommen. Eigentlich hätten sie, die "zertifizierten Betriebe zum Abwracken von Kraftfahrzeugen aller Art", die Nutznießer sein müssen. "Denn nur wir dürfen Autos abwracken", sagt Hakan P. aus Schöneberg. Aber immer mehr der alten Autos landen nicht bei den Schrotthändlern, sondern direkt bei den Autohäusern. Immer mehr Händler nehmen das alte Auto gern in Kauf, wenn sie dafür einen Neuwagen losschlagen können. Nur dürfen sie das eigentlich nicht. "Ein Autohaus darf nicht Abwracken, der Weiterverkauf ist ebenso verboten, das Auto muss ja schließlich aus dem Verkehr gezogen werden", sagen die Schrotthändler.
Die Autohändler schweigen dazu. "Keine Auskunft", hieß es aus einem großen Charlottenburger Oberklassewagen-Handelshaus.
Damit sind sie nicht allein. Auch alle Medien schweigen dazu. Denn die Angst, bei einer Berichterstattung den Autohäusern auf die Räder zu treten und damit eventuell große Autohersteller als Anzeigenkunden zu verlieren wiegt in der Krise schwerer, als der journalistische Anspruch der Redaktionen.
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