Fabelrekord in Sachsen-Anhalt! Während die Wirtschaftsforschungsinstitute und die Bundesregierung noch feilschen, um wieviel Prozent denn die Wirtschaft so geschrumpft oder nullgewachsen sein könnte, legen die staatlichen Spielbanken im westlichsten der Ost-Bundesländer ihre Bilanz schon mal vor: Danach haben die landeseigenen Spielhöllen im vergangenen Jahr so wenig Einnahmen verbucht wie noch nie, der Bruttospielertrag in den drei Kasinos in Magdeburg, Halle und Wernigerode schrumpfte um sagenhafte 33 Prozent in nur zwölf Monaten.
Die Spielbanken, die der Staat gründen musste, um seine Bürger vor der Spielsucht zu bewahren, sind ihrem Ziel damit näher denn je. Nur noch zwei solche Jahre, und es spielt niemand mehr. Allerdings scheint derzeit noch nicht ganz klar, ob sich der durchschlagende Erfolg des Jahres 2008 einfach so wiederholen lässt. «Der Rückgang hat gewaltig mit dem Rauchverbot zu tun», glaubt Spielbankchef Albert Sorger. Da Spieler in den Glücksspielhöllen Sachsen-Anhalts nicht mehr qualmen dürfen, spielen sie dort auch nicht mehr. Die Landesregierung plant deshalb jetzt eine Privatisierung der qualmfreien Goldgruben. Die Bieter werden sicherlich Schlange stehen.
Vorerst spendiert die Landesregierung ihren drei Spielsucht-Kliniken zwei Millionen Euro, um eine Insolvenz zu verhindern. Im Jahr 2007 hatte noch eine Million gereicht. Der jetztige Zuschuß sei aber immer noch billiger als die Liquidation der Gesellschaften, versichert die Landesregierung, denn die würde sieben Millionen Euro kosten. Eine Million 2007 + zwei Millionen 2008 + vielleicht drei Millionen 2009 - 2010 ist es dann genau noch zwei Monate billiger.
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1 Kommentar:
ein guter freund von mir arbeitet in einer der buden. seine erzählungen lassen ahnen, warum die spielbanken wirklich nicht laufen: es sind volkseigene betriebe, deren personal trotz misserfolgen und fehlendem service gut bezahlt wird.
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