Thorsten Schäfer-Gümbel, Spitzenkandidat der hessischen SPD und mit einem Nachnamen gesegnet, als wäre ihm seine Hauptrolle im Kampf gegen Lügen und Roland Koch direkt von Loriot auf den Leib geschrieben, ist nicht der dauergrinsende Parteibürokrat, als der er oft in die Ecke gestellt wird - jedenfalls nicht ausschließlich. Seine bisher eher unbeachteten Twitter-Einträge weisen Thorsten Müller-Lüdenscheid auch als einfachen Menschen von der Straße aus: dumm, alkoholkrank, selbstzufrieden. Bemerkungen wie "Ärgerlich: Sekr. immer noch schwanger. Kann sich angeblich über Monate hinziehen! Sollte mal zum Arzt deswegen... 1stes Beruhigungsbierchen..." zeigen ihn volksnah bis zum Mundgeruch sowie durchaus mit einem sympathischen Zug ins Wahnsinnige ausgestattet. Torsten mit h macht sich Gedanken, über sich und die Welt, aber vor allem über sich: "Schon wieder so früh dunkel. Wenn das jetzt einreisst" oder auch "Kurz weggedöst. Der Leserbrief an die ARD ist seltsamerweise inzwischen fertiggeworden. Kleines Bier als Muntermacher? Stimme mit »Ja«." Alles in allem ist er wohl doch die bessere Wahl als die zwischen Pest und Cholera.
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