Mittlerweile sind fast alle tot, die seinerzeit dazugehörten: Klaus Jenni Jentzsch, der Chef. Peter Cäsar Gläser, der Balladenschmied mit der Brille. Pjotr Kschentz, der gitarrisierende Allesspieler, der für die Band einen Job als Bettfedernausfahrer sausen ließ. Und Geruld Pannach, der handfeste Poet. Kuno Kunert lebt, hört aber nicht mehr genug, um Rock´n´Roll zu spielen.
Doch der Rest vom Schützenfest, das in dem Land, das DDR hieß, die Klaus-Renft-Combo war, fährt einfach weiter über Land und spielt, spielt, spielt. Die Lieder sind die alten, die Typen auf der Bühne bemooste, bartstoppelüberwucherte Bierruinen, die Gesänge halb schief, halb laut. Thoma schoppe, der Letzte der Rock-Ritter aus der Arbeiterrepublik, ist eine verwitterte Legende, die mit wackliger Würde weitermacht, umgeben von Gestalten wie aus dem Bilderbuch des Anti-Pop. Renft ist längst das Gegenteil von Ostrock, die Gegenthese zu Startum und Perfektion und der Beweis dafür, dass es immer weitergeht, selbst wenn keiner mehr da ist, der weeitermachen kann. Gesungen wird heute, gestorben wird später.
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1 Kommentar:
du gehst dahin, wo es wirklich weh tut. alle achtung.
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