Peer Steinbrück ist nicht nur Sozialdemokrat, sondern auch Finanzminister der größten Volkswirtschaft Europas. Ein Mann, der rechnen kann, wie er dem englischen Magazin "Newsweek" gerade beweisen wollte. Als Mann klarer Worte kritisierte Steinbrück dort die von der britischen Regierung angekündigte Mehrwertsteuersenkung von 20 auf 17,5 Prozent. «Are you really going to buy a DVD player because it now costs £39.10 instead of £39.90?», fragte der Finanzexperte, der Anfang Oktober, die Finanzkrise raste schon verheerend um den Erdball, schnell noch einen "ausgeglichenen Staatshaushalt" für dieses Jahr angekündigt hatte
Statt der erwarteten Antwort, nein, natürlich kaufe ich auch dann keinen DVD-Player, bekommt Steinbrück nun allerdings gesagt, dass seine Rechnung nicht stimmt. Ein DVD-Player, der bei einem Mehrwertsteuersatz von 17,5 Prozent 39,90 Pfund kostet, wäre bei einer 2,5 Prozentpunkte geringeren Steuer für 39,05 Pfund zu haben - nicht für 39,10 Pfund.
Rechnet Steinbrück beim Staatshaushalt mit derselben amathematischen Schwammigkeit, entspricht die Abweichung jährlich einem Betrag von rund einer Milliarde Euro.
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