In der Regel zwischen siebzig und 200 Mal werden die Pressemitteilungen des Deutschen Wetterdienstes in Deutschen Zeitungen verwendet, wenn die staatlichen Wetterprüfer Bilanz über das Wettergeschehen eines Monats ziehen.
Vorausgesetzt selbstverständlich, in der Pressemitteilung ist die Rede davon, dass der betreffende Monat "zu warm" gewesen sei, verglichen mit dem "langjährigen Mittel", das die Wetteraufseher aus den Jahren 1961 bis 1990 destillieren.
Weniger großer Beliebtheit hingegen erfreuen sich die Wetterbilanzen, wenn sie nicht geeignet sind, den Trend zur Erderwämung hier und jetzt zu illustrieren. Dass der Sommer 2008 ganz im Gegensatz zu allen Versteppungsprognosen viel zu nass war, mochte denn auch kaum ein Medium seinen Lesern mitteilen.
Noch schweigsamer werden die Protokollanten der Apokalypse, sobald auch die Temperaturen nicht mehr als "zu warm" bezeichnet werden können: Die Septemberbilanz des Deutschen Wetterdienstes, die den Monat als "ein knappes Grad kühler als normal" ausweisen musste, wurde medial ebensowenig wahrgenommen wie die Oktoberbilanz, die diesen Monat als "genau im langjährigen Mittel" bezeichnete.
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