Die fünf Wirtschaftsweisen sind immer für eine Überraschung gut. Vor einem Jahr, als Bernd Rürup und die Seinen im Zuge des seit Jahren gepflegten leeren Rituals ihr Jahresgutachten bei Klimakanzlerin Merkel abgaben, fabulierte das Papier mit dem Titel "Das Erreichte nicht verspielen" lustig über über eine "sich abschwächenden Weltkonjunktur", die Deutschland aber auch im Jahr 2008 wachsen lassen werde.
Aus der Glaskugel lasen die Experten 1,9 Prozent Wachstum, trotz der Mehrwertsteueranhebung und der hoher Energiepreise sahen die Wirtschaftsweisen keine Inflationsgefahr für Deutschland. Für die Bevölkerung werde 2008 ein gutes Jahr werden, hieß es, denn die Arbeitslosigkeit sinke weiter und die Löhne und Renten stiegen.
Ein Jahr später sind sie wieder da, die Männer, die um die Ecke schauen können oder es zumindest vorgeben. Diesmal prognostizieren Rürup und Co. "trübe Aussichten für Deutschland" (n-tv) mit höherer Arbeitslosigkeit, sinkender Inlandsnachfrage und einer schrumpfenden Wirtschaft.
Liegen die Weisen damit genau so richtig wie im letzten Jahr, kommt allerdings alles ganz anders: Aus der Vorhersage "keine Inflationsgefahr" wurden in der Realität mehr als drei Prozent Geldentwertung, aus 1,9 Prozent Wachstum wurden zwischen 0,6 und 0,8. Falscher kann man eigentlich nicht richtig liegen.
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2 Kommentare:
Ich habe mir eben mal fünf Minuten Gedanken gemacht und wage folgendes Prognose:
1. Das Bruttosozialprodukt wird im nächsten Jahr ungefähr so hoch sein wie 2008.
2. Uns allen wird es im nächsten Jahr ungefähr so gut gehen wie 2008.
3. Wirtschaftsprognosen mit einer oder mehr Nachkommastellen werden auch 2009 in 99,9 % der Fälle falsch sein.
naja, der termin war ran, da musste nun auch was gesagt werden. ansonsten: ich hatte mir den weltuntergang immer anders vorgestellt
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