Montag, 24. November 2008
Der Papst hört Rock'n'Roll
ach, um uns herum ist alles so unübersichtlich, teilweise unübersichtlicher als zu zeiten der neuen unübersichtlichkeit. so nennen die einen "chinese democracy", die neue platte von axl rose aka guns'n'roses, ein "desaster", während die anderen von einem "brillanten, draufgängerischen, konfusen und kompromisslosen hardrock-album" schreiben. dass jetzt auch noch der vatikan das wort in sachen populär-musik ergreift, macht die sache auch nicht besser. in der vatikanzeitung "osservatore romano" nimmt der heilige stuhl das 40. jubiläum des "white albums" der beatles im november 1968 zum anlass, john lennon hochoffiziell zu vergeben, folgenden satz gesagt zu haben: "die beatles sind berühmter als jesus christus." weit verwirrender als diese vatikan-unübliche sanftmut - so wird vom "übermut eines jugendlichen der englischen arbeiterklasse" geschwatzt, der "ganz offensichtlich überwältigt war von einem unerwarteten erfolg" - ist die tatsache, dass die zeitung gleichzeitig die beatles-platte lobt und glaubt bemerken zu müssen, die "heutige popmusik sei häufig eher von schlechterer qualität". wie haben wir uns den popbeauftragten des vatikans vorzustellen? als eine mischung aus siggi gabriel, franz von assisi und bob dylan in seiner schwer religiösen phase? und was kommt als nächstes? die heiligsprechung von robert james ritchie als rock'n'roll jesus? ach, um uns herum ist alles so unübersichtlich ... (weiter wie oben)
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1 Kommentar:
das schreckliche ist, dass john lennon sich gegen diese arschlöcher nicht mehr wehren kann. ich erwarte eigentlich von yoko, dass sie sich stellv. zu wort meldet. kann doch nicht sein, dass diese typen einem toten nachträglich das recht absprechen, eine wahrhei gelassen auszusprechen. wer hat denn damals mehr titelseiten gehabt? jesus? oder beatles? klare sache. und klares urteil: der vatikan lügt sichs wie immer schön
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