Geahnt hat man es immer, gelegentlich konnte man es sogar beobachten, nun aber ist es amtlich: Mehr als zwei Prozent der europäischen Internetnutzer sind völlig bescheuert. Nach einer europaweiten Befragung unter Internetnutzern zu deren Erfahrungen mit Lotteriebetrug, die auf der 6. Anti-Spam-Konferenz in Wiesbaden vorgestellt wurde, haben 113 vonr 4930 befragten Internetnutzern in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten Geld an einen Internetbetrüger verloren. Das sind etwa 2,3 Prozent der Befragten. Die Beträge, die die "Opfer" an Unbekannte überwiesen, die ihnen zuvor per Email mitgeteilt hatten, dass sie im Lotto gewonnen hätten, variierten zwischen 100 und 7000 Euro.
So schwer es auch zu verstehen ist: E-Mails, die größere Lotteriegewinne ankündigen, unerwartete Erbschaften versprechen oder um Hilfe beim Beiseiteschaffen von gestohlenen Millionen irgendwo im Kongo bitten, sind offenbar ein prima Geschäft. Spielend leicht lassen sich anscheinend Schwachsinne dazu bringen, eine "Teilnahmegebühr" zu bezahlen, um an das ganz große Geld heranzukommen. Allein von den in der Umfrage angesprochenen rund 5000 Personen erhielten Spammer etwa 320.000 Euro, hochgerechnet auf 100 Millionen Internetnutzern in Europa macht das eine Schadenssumme von 6,4 Milliarden.
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1 Kommentar:
Aus naheliegenden politischen Gründen ist es natürlich kaum möglich, Dummheit adäquat zu besteuern. Um so erfreulicher ist es (gerade aus ordnungspolitischer Sicht!), daß die private Wirtschaft ein Regulativ gefunden hat.
Ludwig Erhard wäre stolz auf die Anbieter im Kongo und in Nigeria.
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