Das Morgenmagazin, wo sie sprechen müssen, ohne vorher nochmal drüber schlafen zu dürfen, prangert in scharfen Worten und bunten Tabellen an, dass die Ölpreise an den Rohstoffbörsen zuletzte rapide gefallen, die Spritkosten an den deutschen Tankstellen aber nicht im selben Maße zurückgegangen sind.
Allerlei Tabellen später ist klar: Der Ölpreis ist seit dem Hoch bei 150 Dollar um 17 Prozent gesunken, der Benzinpreis seit dem Hoch aber nur um neun Prozent. Skandal, Empörung, der Moderator, ein Autofahrer auch er, ist sauer.
Vom Dollar, der die Handelswährung für Erdöl ist, hat der Mann offenbar noch nie gehört. Der Dollar ist seit seinem Tief bei 1,60 für einen Euro um knappe fünf Prozent gestiegen - wer Öl mit Euros kauft, muss deshalb fünf Prozent zusätzlich zahlen.
So gesehen ist der Benzinpreis also eigentlich doch um 14 Prozent gefallen, in Euro gerechnet aber eben nur um neun - das auch, weil bis zu 75 Prozent des Benzinpreises, den deutsche Autofahrer an der Tankstelle bezahlen, aus Steuern bestehen. Der Staat, nicht die Ölkonzerne, kassieren Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer auf den Produktpreis und Mehrwertsteuer auf die Mineralölsteuer. Auf den Kanaren, die weniger Steuern kassieren, ist die Preisanzeige an der Tankstelle ein Traum - siehe Bild oben.
Ist also der Dollar im Verein mit den Steuern schuld, dass Benzin weiter teuer bleibt? Nunja, gestiegen war der Ölpreis zuvor unter anderem, weil der Dollar zu allen wichtigen Währungen der Welt gefallen war. Das haben Ölverkäufer nicht so gern, bleibt ihn doch so nach einem Umtausch der Einnahmen in eine andere Devise weniger Geld. Folglich erhöhen sie die Preise - und senken sie, wenn der Dollar steigt, was er derzeit tut.
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2 Kommentare:
Das mit Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer, das verdrängt der brave Bürger lieber. Daher, Mineralölkonzerne verstaatlichen und schon ist das Problem gelöst.
ja, staatliche verwaltung ist ein erfolgsmodell: 95 prozent aller ölreserven weltweit gehören staatlichen firmen, die sorgen für bezahlbare preise ;-))
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