Ein unvermutetes Comeback feiert Karl Marx, vor 17 Jahren verstorbener Erfinder des wissenschaftlichen Kommunismus und scharfsichtiger Autor des Buches "Das Kapital", einer Art gelehrter Fatwa über den Kapitalismus. In Hessen steht Marxens Partei nach dem Rücktritt von Kurt "Mecki" Beck vom Amt des Parteivorsitzenden mit Richtlinienkompetenz kurz vor der Machtübernahme durch Andrea Ypilanti, auch in Thüringen flirtet die "Arbeiterpartei" (Willy Brand) SPD schon heftig mit den Erben des Mannes aus Trier, dessen feste Burg einst der Landstrich zwischen Harz und Spreewald war.
Mittendrin in Sachsen kommt der Denker mit dem Taliban-Bart auch wieder zu Denkmal-Ehren: Das prächtige und 33 Tonnen schwere Karl-Marx-Monument der Universität Leipzig wird - aus Rücksicht auf die Opfer von Mauerbau und Mauerfall - nicht ab heute, aber doch ab morgen wieder aufgestellt. Nagelneu dazugestellt wird eine Schautafel, die "Marx, sein Werk und die Geschichte der Universität in den historischen Kontext einordnen", wie dpa spannend formuliert.
Der Wiedererrichtung harrt in Halle noch der 1983 zum allerletzten "Marx-Jahr" der Weltgeschichte in den öffentlichen Raum gerammte Marx-Jahr-Quader - auch er ein "ein zeitgeschichtliches Zeugnis, mit dem man sich aktiv auseinandersetzen muss", wie der Leipziger Uni-Rektor Franz Häuser sein Karl-Relief liebevoll beschreibt. Ran an die Kelle, Bauarbeiter! Her mit der Schalung, Zimmermann! Und du, Künstler, greif zum Zeichenstift!
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