Als Gerlinde Kuppe ins Amt kam, war das Problem gar keines mehr. Uran im Trinkwasser? Da sah das Sozial-Ministerium von Sachsen-Anhalt doch seinerzeit, im Jahre 2006, doch keinen Grund zur Aufregung. Erstens habe man "grundsätzliche Zweifel" daran, dass eine entsprechende Risikostudie des Bundesamtes für Risikofolgeabschätzung repräsentativ sei. Und zweitens, das wusste die neue Ministerin besser als alle anderen, hätten neue Proben "keine Uranwerte mehr über dem WHO-Richtwert ergeben".
Dann vergeht die Zeit, nicht aber das Problem. Plötzlich ist auch Gerlinde Kuppe wieder da, diesmal allerdings in der Rolle der beuruhigten Verbraucherschützerin, die die Einführung eines Grenzwertes für Uran in Trink- und Mineralwasser fordert.
"Sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen wären auf der sicheren Seite, wenn Deutschland den Mut aufbringt, statt eines weichen Richtwertes einen harten Grenzwert einzuführen", sagte die Sozialdemokratin und vollzog damit eine Art Doppelrolle rückwärts: Keine überschrittenen Richtwerte gestern brauchen morgen einen Grenzwert, weil ja überhaupt "grundsätzliche Zweifel" am Gesundheitsrisiko bestehen. Was sagt eigentlich Horst Seehofer dazu? Und wo ist Karl Lauterbach?
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