Nach der gemeinen Schließung der Bochumer Nokia-Fabrik schlugen Deutschlands Verbraucher wie ein Mann zurück: Solidarisch gaben hunderttausende Mobiltelefonierer nach dem Vorbild des bayrischen Arbeiterführers und frischgebackenen Vaters Horst Seehofer ihre Nokia-Geräte zurück. Selbst die Stadtverwaltung der früheren Bundeshauptstadt Bonn prüft seit Monaten, ob sie ihre Nokia-Handys gegen in Deutschland hergestellte Geräte tauscht. Scheitert aber bislang daran, einen deutschen Handyhersteller zu finden.
Nokia büst dennoch bereits bitter für den instinklosen Affront gegen den weltberühmten Hightech-Standort Deutschland. Im zurückliegenden zweiten Quartal stieg der weltweite Marktanteil der Finnen von 39 auf 40 Prozent im Vorquartal, allerdings verdiente der gewissenlose Branchenprimus nur noch 74 Euro pro Handy nach 79 Euro.
Das liegt natürlich hauptsächlich daran, dass die tapferen Deutschen sich standhaft weigern, die teuren Nokia-Handys zu kaufen, weshalb der finnische Konzern gezwungen ist, immer mehr Billig-Handys in Schwellenländer zu verscherbeln. Ein Boykott, der wirklich trifft: Insgesamt setzte Nokia 122 nach 116 Millionen Mobiltelefonen ab, im laufenden dritten Quartal soll diese Zahl nochmals gesteigert werden.
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