Die Menschenrechtsorganisation amnesty international prangert eben engagiert an, dass nach chinesischen Angaben über 1.000 Menschen seit den Unruhen ohne offizielle Anklage oder Prozess gefangen gehalten werden. "Viele hundert, vielleicht tausende von Tibetern befinden sich in Gefängnissen oder Haftanstalten, ohne dass die Regierung ihre Gefangenschaft öffentlich einräumt oder sie mit einer formellen Klage belastet", beschreibt amnesty, ohne den Widerspruch zwischen den "chinesischen Angaben" als Quelle und dem angeblichen öffentlichen Verschweigens der Gefangenen durch China aufzulösen.
Einen einzigen Lichtblick aber sieht ai: Vor Ankunft des olympischen Feuers in Lhasa seien, so zitiert die Genossenschaftspostille taz die Menschenrechtskämpfer, nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua 1.000 Menschen freigelassen worden, die nach den Unruhen verhaftet worden waren.
Völlig unklar ist den Amnesty-Aktivisten, ob es sich dabei womöglich um genau jene tausend Gefangenen handelt, die amnesty zuvor aus chinesischen Angaben zusammengezählt hat, obwohl die chinesische Regierung ihre Gefangenschaft offiziell nicht eingeräumt hat.
Der parteikritische Pekinger Tibet-Experte Wang Lixiong, der offenbar nicht in Haft isitz, kann auch nicht weiterhelfen. "Niemand weiß wirklich, was mit den Demonstranten in Tibet geschehen ist. Wenn jetzt tausend freikommen, sind womöglich noch hunderte in Haft." Nach seinen Informationen seien mehr als tausend verhaftet worden. Wieviel mehr? Womöglich, womöglich aber auch nicht. Die taz wartet auf amnesty. Amnesty wartet auf amtliche Angaben.
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