Fabelhaft, wie die ökologiefeindlichen Öl-Multis das Weltklima in den griff bekommen. Nach einem Ölpreisanstieg um 50 Prozent lassen die Leute in Deutschland das Auto stehen, wenn sie Brötchen holen fahren, und auch die nach Siegen der deutschen Fußballnationalmannschaft üblichen spritverschwendenden Auto-Korsi fallen zunehmend, wenn auch nur aus Mangel an Gelegenheit aus. In der Türkei hingegen steigt die Bevölkerung derart massiv auf Esel um, dass der Preis für eines der edlen Tiere inzwischen von umgerechnet 26 Euro auf bis zu 180 Euro gestiegen ist (Bild oben). Das ist eine Steigerung um genau 590 Prozent - das graue Gold auf vier Beinen wurde damit zehnmal schneller teurer als das schwarze Gold aus dem Boden.
Im Dorf Lök in der Provinz Yozgat, berichtet die Zeitung "Zaman", seien die meisten Bauern inzwischen von ihren Traktoren auf Esel umgestiegen. Die Zahl der Lastentiere im Dorf habe sich auf 100 verdoppelt. Das Landwirtschaftsamt habe mit 4.400 Eseln fast doppelt so viele verkaufte Tiere gezählt wie ein Jahr zuvor. Erste Hedgefonds sind inzwischen dabei, sich in großem Stil in anatolische Eselfarmen einzukaufen.
Der russische Milliardär Sergej Krupnikow hat allerdings kürzlich eine Gesellschaft gegründet, die derzeit von internationalen Investoren Kapital einsammelt, um Lasten-Yaks aus Nepal in die Türkei zu importieren. Junge Yaks sind in Nepal für etwa 20 Dollar erhältlich, sie können etwa viermal so viel Last bewegen wie ein herkömmlcher Esel. Yak-Transporte wären damit nach Krupnikows Rechnung vor Steuern etwa zehnmal günstiger als die Esel-Konkurrenz. Zudem sind Yaks in der Lage, als Abfallprodukt ein begehrtes Ausgangsmaterial (Bild unten) für die Dungverstromung zu liefern, mit der Krupnikows Donkey AG der Energiekrise ein Schnippchen zu schlagen plant.
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