Es ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie nur der Osten schreibt. Als der bayrische Autobauer BMW vor Jahren händeringend nach einer Fläche suchte, auf die er sein neues Werk bauen konnte, sprang die Stadt Halle spät, aber entschlossen auf den Bewerbungszug. Mit 30 Millionen Euro wurden Bauern Äcker am Stadtrand abgekauft, Leitungen wurden verlegt und Prospekte gedruckt, auf dass BMW begreife, wie schön es wäe, hier Autos zu bauen.
BMW ging dann doch nach Leipzig, wie man seit Siemens weiß, wird das Gründe gehabt haben. Die Bauern durften zurückkehren auf das inzwischen von Archäologen umgepflügte Feld, das seitdem zuverlässig reiche Ernte bringt.
Den Großinvestor aber sucht die Stadt immer noch, neuerdings auch wieder richtig laut. Gemeinsam mit Landeswirtschaftsminister Reiner Haseloff, der sich selbst für den nächsten Ministerpräsidenten des deutschen Armenhauses hält, stach die Oberbürgermeisterin der wirtschaftlich kurz vor der Insolvenz stehenden Stadt jetzt ihren Spaten in die Krume, um die zweite Ausbaustufe der Erschließung des Gebieten zu starten. Die besteht in der Verlegung einer Gasleitung, die bis dato wohl nicht bermerkt worden war, und kostet noch mal 48 Millionen.
Eine einmalige Erfolgsgeschichte findet so ihre gebührende Fortsetzung: Was ist dagegen Bochum, was ist Nokia, was sind mißbrauchte Subventionen, verbrannte Fördermittel? Sachsen-Anhalt steht früher auf und braucht zum Verschleudern von Millionen keine Handyfabrik, keine Konkurrenz aus Rumänien und Hilfe aus Skandinavien. Zwei Spaten und ein bisschen Entschlossenheit, schwups, kann der Bauer wieder kommen.
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2 Kommentare:
so mögen wir unsere stadt: nix können, aber das richtig.
so ist es - und noch viel schlimmer ...
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