verbote haben die unangenehme eigenschaft, oft genau das zu bewirken, was durch sie eigentlich verhindert werden sollte. kaum hatte beispielsweise jürgen trittin qua dosenpfand den kampf gegen die sinkende mehrwegquote aufgenommen, sank diese und sank und sank auf immer neue historische tiefstände. oder alkopops: das "gesetz zur verbesserung des schutzes junger menschen vor gefahren des alkohol- und tabakkonsums" von 2004, das unter anderem die "einführung einer sondersteuer auf branntweinhaltige alkopops" beinhaltet, war noch nicht lange in kraft, schon schoss der verbrauch mehr oder minder hochprozentiger getränke gerade unter jugendlichen in die höhe. im aktuellen drogen- und suchtbericht der bundesregierung, heute in berlin vorgestellt, heißt es sinngemäß: während die 12- bis 17-jährigen 2005 noch 34 gramm reinen alkohol pro woche zu sich nahmen, waren es im vergangenen jahr 50 gramm. es hat sich offenbar ausgepoppt. die drogenbeauftragte sabine bätzing stellte die verbindung zum quasi-verbot von 2004 nicht her, will hingegen mit einem weiteren verbot (alkohol für fahranfänger) "gegensteuern" (dpa). ohnehin glaubt sie in den werbeaktivitäten der spirituosenhersteller den wahren verursacher von "komatrinken" und "flatratesaufen" ausgemacht zu haben. ein weiteres verbot wird kommen.
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