Dreimal drei ist neune und viermal abgeschnitten immer noch zu kurz. Das konspirative Magazin Focus hat Informationen zugespielt bekommen, nach denen durch die Aufdeckung der Liechtensteiner Steueraffäre "voraussichtlich eine Milliarde Euro in die Staatskasse" fließen. Die Hälfte der Summe sei bereits verbucht, nachdem die Bochumer Staatsanwaltschaft bei bislang 400 Ermittlungsverfahren rund um die liechtensteinische LGT-Bank auf eine Summe von mehr als 500 Millionen Euro gestoßen sei, die am Fiskus vorbei in liechtensteiner Stiftungen geschleust worden war.
300 weitere Beschuldigte ständen noch auf der Liste der Ermittler, hinzu kämen 230 Steuersünder, die aus Furcht vor Strafverfolgung Selbstanzeigen erstattet haben. Da jeder der Steuersünder durchschnittlich zwei Millionen Euro in Liechtenstein versteckt habe, rechnen die Rechercheure aus München, und die Hälfte des versteckten Geldes als Nachzahlung an das Finanzamt fällig sei, ergebe sich eine Gesamt-Steuernachzahlung von einer Milliarde.
Die rechnung scheint zu sein: 400 + 300 + 230 Verfahren macht rund 1000 mal zwei Millionen ist gleich zwei Milliarden, die Hälfte davon: eine Milliarde. Wie aber die zwei Millionen zustanden kommen, die jeder Steuersünder durchschnittlich beiseite gebracht hat, erklärt der Focus nicht.
Ganz im Gegenteil: Nach Angaben des Algebra-Fachblattes liegt der Durchschnitt der versteckten Summe bei den bisher laufenden 400 Ermittlungsverfahren bei gerademal 1,25 Millionen Euro lag (400 Verfahren, Summe 500 Millionen), die ausstehenden 530 Verfahren aber stehen ja bislang nur "auf der Liste" (Focus), was in jedem einzelnen Fall steckt, können die Münchner Milliarden-Mathematiker nur gewürfelt haben.
Um den Durchschnitt denn doch noch auf das in München errechnete Maß zu bringen, müsste jeder einzelne Beschuldigte schon mindestens drei Millionen beiseite geschafft haben.Das hieße, die Staatsanwaltschaft hat bei den kleinen Fällen angefangen. Sollten die großen Fische Zeit bekommen, ihre Spuren zu verwischen? Focus, erklär uns das!
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