Freitag, 23. Mai 2008
Ein Himmel voller Haikus
Halle, sich neuerdings in der Tradition des großen Unverstandenen Einar Schleef wähnend, bewegt das nationale Feuilleton. Der Dichter und Ex-Stadtschreiber André Schinkel flicht dem neuen Werk seines Dichterkollegen Wilhelm Bartsch (nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls ortsansässigen Dichter und Ex-Stadtschreiberkollegen Paul D. Bartsch) Kränze.
"Spanschachtel mit 157 Haikus" hat das allemal verdient, denn wo sonst liest man wuchtige Verse wie "Traum: Permafrost taut./Überall wir Vergasten / von
Mammutfürzen".
Die Eloge des revolutionären Versmaß-Fachmagazins "Neues Deutschland" ist denn auch selbst ein Poem Durs Grünbeinscher Dringlichkeit: "Der Wahl-Hallenser führt den staunenden Leser dabei so ernst wie augenzwinkernd in drei Durchführungen ans Ziel: präsentiert die Perlen der letztlich vergeblichen Liebeskunst, zeigt den Schmetterling als Flügelwesen des Geists und der Vergänglichkeit und verortet das Alte, das im Haiku immer neu ist oder wenigstens neu benannt wird, als wäre es von höchster Wichtigkeit, was es ja, so der Autor, dann letztlich auch ist."
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
die zitierten zeilen sind ja darüber hinaus eine unmissverständliche klage über die umweltverschmutzung. oder nicht?
Kommentar veröffentlichen