"Ich halte das bestehende parlamentarische System für unbrauchbar", meinte der eine. Der andere ist der Ansicht, dass "unsere politisch-kulturellen Debatten jene einer überalterten, müden, abgesättigten Nation sind." Der eine wollte die Krise verschärfen, um Berlin zur Not auch gewaltsam zu befreien. Anschließend sollten dann alle Reichen, Pfeffersäcke und Anhänger des alten Systems Gelegenheit bekommen, in Lufthansa-Flugzeugen auszufliegen, natürlich unter Zurücklassung ihres Eigentums, das künftig von Arbeiter- und Studentenräten verwaltet werden würde.
Rudi Dutschke, der das plante, hat zur Belohnung eine Straße in Berlin bekommen, die auf alle Zeit an ihn und seine Idee von einer Gesellschaft der Gleichen, in der Seinesgleichen dem Rest der Welt sagt, wie richtig gelebt werden muss, erinnern soll. Der völlig unrevolutionäre CDU-Langweiler Peter Krause, der vor zehn Jahren ein Vierteljahr für die "Junge Freiheit" schrieb und es dabei nicht einmal schaffte, Dutschkes Spruch vom "unbrauchbaren parlamentarischen System" wenigstens zu zitieren, wird hingegen nicht mal einen Ministersessel in Thüringen bekommen. Allerdings erst ganz am Ende einer Debatte, die beispielhaft für seine These von der "überalterten, müden, abgesättigten Nation" steht.
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1 Kommentar:
solange pali-tücher als folklore und nicht als zeichen von antisemitismus gelten oder eben dutschke als revolutionärer vordenker statt als unsympathischer krawallbruder durchgeht, solange also kann krause von mir aus auch minister werden.
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