Das waren noch Zeiten, als der Brief 20 Pfennige kostet und für das bisschen Geld sieben Tage unterwegs war! Als ein Ortsgespräch für zwei Groschen zu haben war, wenn die Zelle nicht gerade seit drei Wochen kaputt war.
Als alle Arbeit hatten, damals in der DDR, und niemand dafür arbeiten musste. Als es kein Internet gab und keine Globalisierung, als Firmen pleite machten, weil sie nicht genug verdienten, als Staatskonzerne Stahl kochten und Leute entließen, Kohle ausgruben, und Leute entließen, Häfen betrieben, und Leute entließen, weil Rezession und Inflation, Krise und Massenentlassungen einfach dazugehörten.
In der Welt von Marjana Schott ist die graue Ära der 80er Jahre, als der Fortschritt sich erschöpft zu haben schien und kein Wohlstandszuwachs mehr zu verteilen war, die gute alte Zeit. Staatskapitalistischer Monopolismus und Flucht in die Isolation gilt der Abgeordneten der PDS-Linken in Hessen als Allheilmittel gegen Krankheiten wie Weltwirtschaft und Konkurrenz. Demnächst wird die stellvertretende Parteivorsitzende der Hessen-PDS die Sozialdemokratin Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin wählen - um danach gemeinsam mit ihr zurück zu marschieren in die glorreiche Vergangenheit: "Die Bahn, der Strom, das Internet sind jetzt kapitalistisch organisiert. Aber das ist doch nicht besser! Wo die Kollegen da jedes Jahr weniger Geld verdienen! Und dass das alles billiger geworden ist, kommt nicht durch die private Konkurrenz, sondern durch den Fortschritt in der Technik."
Der ganze Offenbarungseid:
"Bahn, Telekom, Strom, Post – das muss alles wieder in Staatseigentum" – verlangt die hessische Linken-Abgeordnete Marjana Schott: Das Glaubensbekenntnis einer Politikerin, die Andrea Ypsilanti in Hessen demnächst zur Ministerpräsidentin machen will. Es ist der Preis für Ypsilantis Macht.
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