So ändern sich Zeiten und Preise. Kurz bevor der deutsche Versuch, den Kommunismus mit alten Nazi-Karbidöfen zu errichten, sich zum Konkursrichter schleppte, hielt japanische Hochtechnologie Einzug in die Läden der staatlichen Handelsorganisation. 7.300 Ostmark kostete der Sharp-Videorecorder, 4.900 Mark waren für den Colormat-Farbfernseher fällig.
Bei einem durchschnittlichen Einkommen von 660 Mark musste ein DDR-Bürger das gesamte Einkommen aus 18 Monaten Arbeit vollständig investieren, um sich beide Geräte zu leisten, deren Verkaufspreis zu DDR-Preisen etwa dem Gegenwert von 250.000 Brötchen entsprach. Die Chance allerdings war klein, denn sowohl Fernseher als auch Videorecorder waren in Windeseile ausverkauft.
Zwei Jahrzehnte später kann sich der Durschnittverdiener in Deutschland nur noch etwa 150.000 Brötchen vom Einkommen aus 18 Monaten Arbeit leisten. In Videorecordern und Fernseher gerechnet aber geht der globalisierte Kapitalismus mit weitem Vorsprung ins Ziel: Statt einem Videorecorder und einem Fernseher könnte der Durchschnittsverdiener sich gleich 500 Geräte anschaffen. Die Chance, dass er das tut, ist allerdngs klein. Deshalb steht das Zeug überall in den Läden herum.
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