Das kurzfristige Vibrieren der Meinungsumfragen um den eingebildete Eistrich der Bundesbürger-Wahlstimmung zittert auch diese Woche wieder besinnungslos aktuellen Ereignissen hinterher. Wie immer ohne zu erklären, ob die ausgewiesenen Antworten von Befragten stammen, die die Absicht haben, zur Wahl zu gehen, oder von denen, die antworten, wie sie wählen würden, wenn sie wählen gingen, was sie aber gar nicht vorhaben, liefern die einschlägigen Institute im Auftrag der einschlägigen Medienunternehmen lustige Zahlen: Eins rauf mit Mappe hier, drei runter in den Keller dort. Die "Linke im Höhenflug" (n-tv) wird diesmal ausgemacht, deneben natürlich eine CDU, die "drastisch an Stimmen verliert".
Und zwar ganze vier Prozent in einer Woche - umgerechnet hätte die Union damit zehn Prozent ihrer Wähler in sieben Tagen abspenstig gemacht. In sieben Wochen, warnen wir die Parteizentrale schon mal, hätten CDU/CSU gar keine Wähler mehr, über mögliche Koalitionen nach der nächsten Bundestagswahl müsste sich Angela Merkel folglich keine Gedanken machen: Die Bundestagswahl findet erst in 70 Wochen statt.
Schadenfreude aber kann sich die SPD nicht leisten, denn auch sie wird ihre letzten Anhänger noch vor dem Sommer verloren haben. Allein in der vergangenen Woche verloren die Sozialdemokraten acht Prozent ihrer Wähler. Sieger sehen anders aus.
Wenn zwei koalieren, freut sich der Dritte: Die PDS wird unter dem flotten neuen Kosenamen "Die Linke" zum Selbstläufer. 14 "Prozent aller Befragten" (Forsa) würden Gysi und Lafontaine wählen. Das sind zwei Prozent mehr als in der Woche zuvor - gemessen an der Ausgangsbasis von 12 Prozent also 16 Prozentpunkte Zuwachs in sieben Tagen. Hält der Trend an, werden auch Grüne und FDP nach der Bundestagswahl 2009 nicht mehr gebraucht, weil Gregor Gysi sich dann von einer absoluten PDS-Mehrheit ins Kanzleramt wird wählen lassen können.
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