Ein Mann allein hat im Kampf gegen rechts einen Erfolg erzielt, der die extreme Partei weiter zurückwirft als alle Hingucken-Kampagnen aller Landes- und Bundesregierungen zusammen. Auf eigene Faust und eigenes Risiko hat Erwin Kemna, Schatzmeister der NPD, in vermutlich rund 65 Transaktionen Geld vom Parteikonto abgezweigt und auf das Konto seiner Geschenkboutique im westfälischen Ladbergen transferiert. Insgesamt entzog Erwin Kemna der NPD damit den Zugriff auf rund 627.000 Euro, die somit nicht zur Finanzierung von Hetze, Schulhof-CDs, nationalem Widerstand, Skinheadrasuren und anderen antidemokratischen Umtrieben verwendet werden konnten.
Umso unverständlicher, dass ein übereifriger Staatsanwalt in Münster dem wackeren Einzelkämpfer jetzt "gewerbsmäßige Untreue und Geldwäsche" vorwirft. Statt einen Preis für Zivilcourage entgegenzunehmen, wurde Kemna verhaftet und eingesperrt.
Was ist da los? Unterstützen demokratische Beamte neuerdings den Angriff der Undemokraten auf unser Grundgesetz? Halten die Behörden ihre schützende Hand über Extremisten und Aufwiegler? Wo bleibt der Aufschrei, wo die bundesweite Solidaritätskampagne von "Miteinander" und "Aktion Gegenpart" mit Erwin Kemna?
Und wird der Scientologe und allmächtige Thetan Tom Cruise in der Hollywood-Verfilmung der Tat wirklich auch in diesen Widerständler so überzeugend schlüpfen können wie in seine erste große Nazi-Rolle, den Grafen Stauffenberg?
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