Der frühere SS-Mann und spätere Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat in der Debatte über Jugend- und Ausländerkriminalität Hessens Ministerpräsident Roland Koch angegriffen, und das natürlich, wie dpa schreibt, "scharf", denn angegriffen und kritisiert wird in Medien-Deutschland immer "scharf". Grass, der seine SS-Zugehörigkeit sechs Jahrzehnte lang ganz vergessen hatte, bis sie ihm schließlich beim Häuten einer Zwiebel in der Küche wieder einfiel, warnte vor „Politikern in Verantwortung", die „die Sprache der NPD" übernähmen.
Der trotz Rauchverbots beharrlich Pfeife qualmende Moralapostel, der zuletzt erfolglos vor einer Vereinigung der DDR mit der Bundesrepublik gewarnt hatte, um "bewahrenswerte Aspekte der DDR-Lebenswirklichkeit" zu erhalten, sagte nicht, woher er die Sprache der NPD kennt. Wahrscheinlich liest er heimlich deren Parteitagsreden und schaut sich auf Youtube stundenlang NPD-TV an.
So kann Grass immer sofort erkennen, wenn jemand genau so redet: „Das macht jetzt Roland Koch“, hat er heraufinden können. Grass, ursprünglich Graß geschrieben, hat selbst ausgiebige Erfahrungen mit Jugendkriminalität gemacht: 1967 hatte der Bildhauer und Autor nach dem Puddingattentat auf den US-Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey bei der Polizei veranlasst, die Wohnung der Attentäter in der benachbarten Kommune 1 zu räumen.
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