Michel Glos, seines Zeichens anscheinend immer noch deutscher Wirtschaftsminister, ist optimistisch, was die wirtschaftlichen Aussichten angeht, die gerade so düster sind wie seit sieben Jahren nicht mehr. Jean-Claude Juncker, von Beruf Luxemburger Ministerpräsident, offenbar irre. Während Glos zum ersten Mal seit Monaten auftaucht, um angesichts der kollabierenden Aktienmärkte weltweit mitzuteilen, dass er "optimistisch" sei, setzt Juncker noch einen drauf: Er rechne nicht mit einem Aktiencrash, sagt er, und er sehe auch "kein Risiko für einen globalen Kollaps".
Richtigerweise rechnet Juncker sicher auch nicht mehr mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2006 durch die italienische Mannschaft und einer Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Michel Glos wird also optimistisch bleiben, weil er die deutsche Konjunktur nicht durch die Börsenturbulenzen belastet sieht. 1987, als die Kurse im Börsencrash um zehn Prozent einbrachen, ging die Wirtschaft anschließend in die Knie. Aber damals war Glos auch noch nicht Wirtschaftsminister, sonst hätte er den Einbruch damals schon einfach gesund geschwatzt wie den Einbruch um 20 Prozent jetzt.
Die Bundesregierung, der der Bayer anscheinend nicht mehr angehört, senkt ihre Wachstumsprognose derweil auf 1,7 Prozent. Erstmal.
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