Spielverderber bei Al Kaida. Kaum hatte die viertklassige Asia Times unter Bezugname auf einen Bericht eines fünftklassigen Fernsehsenders, der sich auf ein Telefongespräch berief, gemeldet, dass Al Kaida die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto umgebracht haben will, war für alle deutschen Kommentatoren klar: Das ist wahr. Darauf aufbauend entstanden sofort die üblichen weitgefächerten, tiefschürfenden Analysen der Situation vor Ort und möglicher Terrorstrategien, das versagen der Amnerikaner wurde beklagt, der Krieg gegen den Terror war wieder einmal verloren und sinnlos und ein Ausweg nirgenwo zu sehen.
Das übliche also, nur Al Kaida macht diesmal nicht mit. Der "mutmaßliche", so heißt es inzwischen vorsichtig, Al-Qaida-Führer in Pakistan, Baitullah Mehsud, hat eine Verwicklung in die Ermordung der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto nämlich inzwischen zurückgewiesen. Maulana Omar, einer seiner - wahrscheinlich mutmaßlichen, mutmaßen wir, Sprecher, versicherte der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon "das ist eine Verschwörung der Regierung, der Armee und der Geheimdienste". Al Kaida habe "nichts damit zu tun".
Man muss das nicht glauben, denn wie die Gegenseite lügt auch das muslimistische Terrorgesindel in einem fort. Aber eindeutig ist nun nichts mehr. Also was nun, Experten? Wie weiter, Antonia Rados? Zweckdienliche Hinweise bitte wie immer an Peter Scholl-Latour.
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