Montag, 31. Dezember 2007
Beruf verfehlt?
ich nahm gerade die neujahrsansprache der kanzlerin zu mir. dröge zählte frau merkel die erfolge ihrer regierung auf und erfand wie nebenbei die "kultur des hinsehens", die sich offenbar von der weit verbreiteten "kultur des wegschauens" (mittweida!) dadurch unterscheidet, dass sie in deutschland politisch erwünscht ist. als ich noch dabei war, das rummpummpeln in meinem kopf zu ordnen (was will sie sagen, warum so langweilig gekleidet und wieso mit artig gefalteten händen?), als ein blitz durch meinen kopf schoss: dieses sprachtempo, dieser auswendig gelernte duktus, dieses "es ist gut, wird aber noch besser" erinnerte mich - an eine pionierleiterin, die der volkskammer bericht erstattet. die ddr - still alive and well.
Schonzeit im Schornstein
Der Skandal um den rechtsradikalen Schornsteinfegermeister von Naumburg wird immer schlimmer, der Wirbel um den Fall immer verwirbelter. Jetzt soll der braune Feger auf einem Bild im Internet sogar vielleicht die Schulhof-CD in der Hand gehabt haben, die erst mit einem Riesenbohei verboten und bei aufwendigen Razzien eingesammelt wurde und bei der sich die Verbieter dann vom zuständigen Gericht in Stendal sagen lassen mussten, dass daran nichts Verbietenswürdiges ist.
Die hat er vielleicht in der Hand, sagt Innen-Staatssekretär Erben, der es nicht genau weiß, den Fall damit aber "weiter verschärft" sieht. Schließlich haben Ermittler in der Kleidung, die der Extrem-Kehrer trägt, die "Innungskleidung" der Schornsteinfeger erkannt - eine Schornsteinfegerarbeitskleidung also. Der Mann, der NPD-Kreisparlamentarier ist, posiert also in Amtskleidung, sozusagen, denn Innungskleidung ist Dienstkleidung, Dienstkleidung aber immer Amtskleidung, die im Parlament oder der Parteiversammlung oder dem Internet nicht und niemals getragen werden darf. So steht es in einem Gesetz, das bislang verschlossen gehalten wird, bei der Landesregierung in Magdeburg aber schon bekannt ist.
Vorsicht ist nun für alle geboten, auch ohne Schulhof- oder sonstige CD in der Hand: Denn Innungskleidung der Auto-Monteure ist der Blaumann, Innungskleidung der Friseure der Kittel, Feuerwehrleute tragen Helm und Warnweste, Innungskleidung der Lehrer ist der Pullover, Innungskleidung der Nutten die Nacktheit und Innungskleidung von Politikern offenbar nackte Dummheit.
(Im Bild: Nordkoreas Staatschef Kim - nackt, aber selbstverständlich immer noch in kompletter Innungskleidung.)
Die hat er vielleicht in der Hand, sagt Innen-Staatssekretär Erben, der es nicht genau weiß, den Fall damit aber "weiter verschärft" sieht. Schließlich haben Ermittler in der Kleidung, die der Extrem-Kehrer trägt, die "Innungskleidung" der Schornsteinfeger erkannt - eine Schornsteinfegerarbeitskleidung also. Der Mann, der NPD-Kreisparlamentarier ist, posiert also in Amtskleidung, sozusagen, denn Innungskleidung ist Dienstkleidung, Dienstkleidung aber immer Amtskleidung, die im Parlament oder der Parteiversammlung oder dem Internet nicht und niemals getragen werden darf. So steht es in einem Gesetz, das bislang verschlossen gehalten wird, bei der Landesregierung in Magdeburg aber schon bekannt ist.
Vorsicht ist nun für alle geboten, auch ohne Schulhof- oder sonstige CD in der Hand: Denn Innungskleidung der Auto-Monteure ist der Blaumann, Innungskleidung der Friseure der Kittel, Feuerwehrleute tragen Helm und Warnweste, Innungskleidung der Lehrer ist der Pullover, Innungskleidung der Nutten die Nacktheit und Innungskleidung von Politikern offenbar nackte Dummheit.
(Im Bild: Nordkoreas Staatschef Kim - nackt, aber selbstverständlich immer noch in kompletter Innungskleidung.)
Blut, Schweiß und Schicksalsgemeinschaft
Ein Führer im Cardigan, ein Feldherr mit Gärtnerschürze. Nach außen hin ist Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, ein Vorzeigedemokrat, der nur gelegentlich der Meinung ist, seine Regierung und ihre Verwaltungsorgane müssten sich nicht unbedingt an die geltenden Gesetze halten.
Tief drinnen im greisen Christdemokraten aber schlummert ein anderes Deutschland, schlummert ein Mann, dessen Begriffs- und Wertewelt bis heute vor allem von einer Jugend unter der Goebbelsschnauze geprägt ist. In seiner Neujahrsansprache ließ der Sachse aus Dürrhennersdorf seine Fans links und rechts der Mitte jetzt einen Blick werfen in die tiefen, dunklen Rindenschichten seines stets ungekämmten Charakterschädels: "Ich werbe sehr für eine solche Schicksalsgemeinschaft, die in der Not zusammensteht und in besseren Zeiten den Erfolg gemeinsam teilt", ließ Böhmer, Träger des Großes Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, sein Volk wissen.
Das erinnert sich gut an den Mann, der die "Schicksalsgemeinschaft" erfand: "Denn nicht um Mandate oder Ministerstühle kämpfen wir", sagte der, "sondern um den deutschen Menschen, den wir wieder zusammenfügen wollen und werden, zu einer unzertrennlichen Schicksalsgemeinschaft."* 75 Jahre sind seitdem ins Land gegangen und die Sorge der Politik um den Menschen ist immer noch so groß wie die Liebe kleiner Politiker zu großen Worten. Wolfgang Böhmer, der selbsternannte "Garant" (Böhmer über Böhmer), steht so in einer langen Tradition großer Demagogen. Auch wenn er gar nicht "Autobahn" gesagt hat.
(* Adolf Hitler in seinem "Appell an die Nation" vor der Reichstagswahl im Juli 1932.)
Tief drinnen im greisen Christdemokraten aber schlummert ein anderes Deutschland, schlummert ein Mann, dessen Begriffs- und Wertewelt bis heute vor allem von einer Jugend unter der Goebbelsschnauze geprägt ist. In seiner Neujahrsansprache ließ der Sachse aus Dürrhennersdorf seine Fans links und rechts der Mitte jetzt einen Blick werfen in die tiefen, dunklen Rindenschichten seines stets ungekämmten Charakterschädels: "Ich werbe sehr für eine solche Schicksalsgemeinschaft, die in der Not zusammensteht und in besseren Zeiten den Erfolg gemeinsam teilt", ließ Böhmer, Träger des Großes Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, sein Volk wissen.
Das erinnert sich gut an den Mann, der die "Schicksalsgemeinschaft" erfand: "Denn nicht um Mandate oder Ministerstühle kämpfen wir", sagte der, "sondern um den deutschen Menschen, den wir wieder zusammenfügen wollen und werden, zu einer unzertrennlichen Schicksalsgemeinschaft."* 75 Jahre sind seitdem ins Land gegangen und die Sorge der Politik um den Menschen ist immer noch so groß wie die Liebe kleiner Politiker zu großen Worten. Wolfgang Böhmer, der selbsternannte "Garant" (Böhmer über Böhmer), steht so in einer langen Tradition großer Demagogen. Auch wenn er gar nicht "Autobahn" gesagt hat.
(* Adolf Hitler in seinem "Appell an die Nation" vor der Reichstagswahl im Juli 1932.)
Gesinnungstest im Kamin
Als die vom Großkapital gerade ins Amt gehievte Hitlerregierung im Jahr 1935 die Gewerbeordnung änderte und allen Schornsteinfegern "Kehrbezirke" zuordnete, konnte sie nicht ahnen, dass Weltkriege verloren werden würden, der Kehrbezirk aber in Ewigkeit bleiben dürfen wird. Doch es kam so: Am 13. April 1935 erblickte das Gesetz im Reichsgesetzblatt S. 508 das Licht der Welt, Deutschlands Schornsteinfeger freuen sich seitdem über eine niemals versiegende Geldquelle, denn Hausbesitzer müssen für den jährlichen prüfenden Blick des Schwarzen mannes zahlen, ob sie wollen oder nicht.
So hat es sich der Führerstaat ausgedacht, so hält es die Demokratie bis heute. Und wenn ein Nazi vom Nazigesetz profitieren will, wie im Fall des Naumburger Schornsteinfegers, der in seiner Freizeit für die NPD Parlamentsareit macht, dann fahren tapfere Männer wie der sachsen-anhaltinische Wirtschaftsminister Reiner Haseloff schwere Geschütze auf: Das Nazi-Kehrrecht im Kamin ist nicht für Nazis, Schornsteinfeger, die mitverdienen wollen, müssen zum Gesinnungstest oder sich und ihren Angestellten einen anderen Broterwerb suchen.
So wendet sich alles zum Besseren auf der Welt: Als das Gesetz in Kraft trat, waren es noch kommunistische und sozialdemokratische Kaminkehrer, die keinen Bezirk abbekamen oder ihn später verloren.
So hat es sich der Führerstaat ausgedacht, so hält es die Demokratie bis heute. Und wenn ein Nazi vom Nazigesetz profitieren will, wie im Fall des Naumburger Schornsteinfegers, der in seiner Freizeit für die NPD Parlamentsareit macht, dann fahren tapfere Männer wie der sachsen-anhaltinische Wirtschaftsminister Reiner Haseloff schwere Geschütze auf: Das Nazi-Kehrrecht im Kamin ist nicht für Nazis, Schornsteinfeger, die mitverdienen wollen, müssen zum Gesinnungstest oder sich und ihren Angestellten einen anderen Broterwerb suchen.
So wendet sich alles zum Besseren auf der Welt: Als das Gesetz in Kraft trat, waren es noch kommunistische und sozialdemokratische Kaminkehrer, die keinen Bezirk abbekamen oder ihn später verloren.
40 000 Fränkli
das ist wirklich die geilste story des jahres.
Sonntag, 30. Dezember 2007
IDF Has Political Motives for Not Raping
wenn die juden vergewaltigen, sind sie schweine. wenn nicht, dann auch. wer mehr wissen will, findet es hier.
Fratze des Kapitalismus
nein, sie haben nichts gelernt. nichts aus der auseinandersetzung um den verkauf rechtsradikaler pullover, die in der sachsen-anhaltischen hauptstadt magdeburg und weit darüber hinaus zu verwirrungen um den modegeschmack von links und rechts führte. nichts aus den kontroversen um verfassungsfeindliche kritzeleien offensichtlich politisch desorientierter jugendlicher. und nichts aus den debatten um berufsverbote für die staatsordnung untergrabende schornsteinfeger. als hätte nicht fanal um fanal das gewissen aufrechter kämpfer für das definitiv gute erschüttert, bringt jetzt die supermarktkette real - und zwar gerade zum jahreswechsel - wieder einmal pullover der diskreditierten nazi-marke lonsdale heraus. und zwar im sonderangebot! wenn das kein zeichen für die erosion moralischer verhaltensmuster in deutschland ist, was dann? lonsdale! bei real! zum schnäppchenpreis! tiefer kann man als einzelhändler nicht sinken. jetzt dürfte nur noch ein pullover-verkauf-verbot helfen.
Einmal Erster
Da sich das Jahr zum Ende neigt, sind es nur noch 360 Tage bis zum Heiligen Abend 2008. Nach den verhagelten Rekordumsätzen des Jahrgangs 2007 blickt der deutsche Handel mit Optimismus auf das Weihnachtsgeschäfts des kommenden Jahres. Das haben wir jetzt definitiv als erste gemeldet. Weltweit. Exklusiv.
Maschinen-Malus
Verbotene Feger
Braun darf nicht kehren, rot nicht Straßenbahn fahren, gelb demnächst nicht mehr kindergärtnern und lila kein Bademeister sein. Marburg-Law hat einen wunderbaren Beitrag zum Thema Berufsverbot für braune Feger geschrieben. Dem Vorschlag, Haseloff zu verbieten, sich in Medien zu äußern, die wir lesen, können wir wirklich etwas abgewinnen. Da der Mann offenkundig ein Verfassungsfeind ist, schließlich weiß er schon, dass er grundgesetzwidrig handelt, lässt aber dennoch nicht ab ("Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Gericht den Widerruf aufhebt." Reiner Haseloff), dürfte das auch nicht schwer durchzusetzen sein.
Samstag, 29. Dezember 2007
Weihnachten am Arsch oder Ein irrer Duft nach frischen Pfefferkuchen
Weihnachten in Deutschland ist nun endlich am Arsch angelangt. Warum? Weil man sich in diversen Haushalten den Allerwertesten mit Weihnachts-Toiletten-Papier abwischt. Schön mit Rentieren golden verziert. Und tollen Sprüchen drauf. Doch damit nicht genug. Es muss auch noch duften. Ich dachte zuerst, ich hab mich verrochen. Doch nein: Dieses scheiß Papier riecht wirklich nach frisch gebackenen Pfefferkuchen. Zumindest vor der Benutzung.
Raus aus der Zeit
Angesichts des unangenehmen Trends hierzulande, ausgerechnet die blödesten, unrundesten und widerspenstigsten Bauklötzchen aus dem großen Scrabbleboard "Deutsch" zu nutzen, als könnten elegantere Formulierungen ihre Anwender die Zunge kosten, wechseln wir zum Jahresausklang ins süffige Englisch: "Out Of Time" statt "zwischen den Jahren", im Studio von Jools Holland statt "in 2008".
Kunst aus der Kaue
Sage niemand, in der Provinz werde nicht subtile Videokunst angefertigt. Dieser Film der aus der Gelehrtenstadt Halle stammenden Formation Katzenkacke hat alles, was großes Kino braucht. Eine Kachel, mit Licht auf die Leinwand geklebt, ja.
Stille Post in Pakistan II
Spielverderber bei Al Kaida. Kaum hatte die viertklassige Asia Times unter Bezugname auf einen Bericht eines fünftklassigen Fernsehsenders, der sich auf ein Telefongespräch berief, gemeldet, dass Al Kaida die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto umgebracht haben will, war für alle deutschen Kommentatoren klar: Das ist wahr. Darauf aufbauend entstanden sofort die üblichen weitgefächerten, tiefschürfenden Analysen der Situation vor Ort und möglicher Terrorstrategien, das versagen der Amnerikaner wurde beklagt, der Krieg gegen den Terror war wieder einmal verloren und sinnlos und ein Ausweg nirgenwo zu sehen.
Das übliche also, nur Al Kaida macht diesmal nicht mit. Der "mutmaßliche", so heißt es inzwischen vorsichtig, Al-Qaida-Führer in Pakistan, Baitullah Mehsud, hat eine Verwicklung in die Ermordung der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto nämlich inzwischen zurückgewiesen. Maulana Omar, einer seiner - wahrscheinlich mutmaßlichen, mutmaßen wir, Sprecher, versicherte der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon "das ist eine Verschwörung der Regierung, der Armee und der Geheimdienste". Al Kaida habe "nichts damit zu tun".
Man muss das nicht glauben, denn wie die Gegenseite lügt auch das muslimistische Terrorgesindel in einem fort. Aber eindeutig ist nun nichts mehr. Also was nun, Experten? Wie weiter, Antonia Rados? Zweckdienliche Hinweise bitte wie immer an Peter Scholl-Latour.
Das übliche also, nur Al Kaida macht diesmal nicht mit. Der "mutmaßliche", so heißt es inzwischen vorsichtig, Al-Qaida-Führer in Pakistan, Baitullah Mehsud, hat eine Verwicklung in die Ermordung der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto nämlich inzwischen zurückgewiesen. Maulana Omar, einer seiner - wahrscheinlich mutmaßlichen, mutmaßen wir, Sprecher, versicherte der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon "das ist eine Verschwörung der Regierung, der Armee und der Geheimdienste". Al Kaida habe "nichts damit zu tun".
Man muss das nicht glauben, denn wie die Gegenseite lügt auch das muslimistische Terrorgesindel in einem fort. Aber eindeutig ist nun nichts mehr. Also was nun, Experten? Wie weiter, Antonia Rados? Zweckdienliche Hinweise bitte wie immer an Peter Scholl-Latour.
Freitag, 28. Dezember 2007
Berufsverbot und brauner Stern
Gelegentlich meint man ja nicht nur, im Irrenhaus oder der DDR oder einem Irrenhaus in der DDR gelandet zu sein, nein, man ist ganz sicher, dass sich das, was rundherum geschieht, nur so erklären lässt.
Das hier aber ist noch einen Zacken schärfer, noch ein Stück wahnwitziger als der normale Wahn der Talkshows, Politbühnen und Medienmurkelei. Die Hauptrolle spielt ein hier bei PPQ ob seiner martinitrockenen Drögheit gern gefeierter ostdeutscher Ministerpräsident namens Wolfgang Böhmer, der als bekennender Strickjackenträger freizeitgärtnert, nebenher aber auch immer wieder ungefragt Laiengutachten zu verfassungsrechtlichen Fragen über seinem Wahlvolk ausschüttet.
Jener Ministerpräsident, im Hauptberuf Gynäkologe, hat seit Jahr und Tag ein Problem mit dem rechtsextremen Image seines Landes und seiner Landeskinder. Vor einem Jahr erfand er darob die Kampagne "Hingucken", die keinerlei Inhalt hatte, aber "sehr erfolgreich" (Böhmer) war, wie die nach einer veränderten Zählweise kräftig zurückgegangenen Zahlen der rechtsextremen Straftaten belegt.
Auf Dauer reicht das natürlich nicht. Und so zieht der Mürbeteig im Ministerpräsidentensessel die Zügel nun straffer. Statt immer nur hinzugucken, wird besinnungslos reingehauen: Einem Schornsteinfeger soll jetzt der Kehrbezirk weggenommen werden, weil er für die rechtsextreme NPD in einem Kreistag sitzt.
Die gewundene und verfassungsrechtlich sicher nur mit Böhmerscher Logik nachvollziehbare Erklärung lautet, dass der Schornsteinfeger "vom Staat ein Monopol für seinen Beruf bekommen" habe, durch das er sich "überall Zugang verschaffen" könne. "Kein Bürger kann sagen, ich lasse keinen Rechtsextremisten rein. Das darf nicht sein", sagte Landes-Wirtschaftsminister Reiner Haseloff, der Mann, der eines nicht allzu fernen Tages in die ausgetretenen Hausschuhe des Wolfgang Böhmer schlüpfen soll.
Das Zeug dazu hat er, denn aus dem mittelalterlichen "Kehrmonopol" abzuleiten, dass ein "Schornsteinfeger ein ähnliches Treueverhältnis zum Staat wie ein Beamter" hat, dem "das Engagement als Rechtsextremist widerspreche", " muss einer schon das Demokratieverständnis Maos mit dem von Stalin inhaliert haben.
Hat Haseloff. Das Ende des Schornsteinfegers ist deshalb auch nur der Anfang einer Säuberungswelle, die nach dem Willen des Christdemokraten durchs Land rollen soll. "Das ist ein Präzedenzfall, wir halten das aber für zulässig", brüstet sich Haseloff, ohne zu erklären, wer "wir" ist. Wir hier bei PPQ halten das nämlich keineswegs für zulässig, auch echte Verfassungsrechtler schütteln den Kopf über den Krieg gegen Rechts, der zum Krieg gegen einen Handwerksmeister wird und damit zur größten Werbekampagne, die die NPD in Sachsen-Anhalt je kostenlos geliefert bekam.
Denn wie es weitergeht, liegt auf der Hand: Auch jeder Tüv-Plakettenkleber erfüllt quasi hoheitliche Aufgaben, muss also demnächst erstmal durch den Gesinnungs-Tüv. Und auch Straßenbahnfahrer und Wachschutzmänner, Geldtransporterfahrer und Fahrradkuriere, Pförtner und Busfahrer, Heizungsmonteure, Elektriker und Tauchlehrer, ehrenamtliche Vereinsübungsleiter und Zahnärzte, Allgemeinmediziner und Diskotürsteher werden durchgecheckt und bekommen, wenn sie nicht bestehen, ihren Beruf verboten und einen braunen Stern an die Jacke genäht. Dito die andere Fraktion: Der maoistische Straßenbahnfahrer, in Halle zufällig Vorsitzender der 4. Internationale, kriegt die Bahn weggenommen und einen roten Stern auf die Stirn, der linksradikale Kurier, der zu Billiglöhnen die Amtspost der Stadt ausfährt, muss sich etwas anderes suchen. Berufsverbot für alle, ist sicherer so.
Eine Vorstellung, an der das eigentlich Schreckliche der Gedanke ist, dass man sie dank durchgedrehter Knalltüten wie Böhmer und Haseloff für realitätsnah hält. Und dadurch in der Pflicht steht, einem kackbraunen Schornsteinfeger namens Lutz Battke, der nicht Mitglied der NPD ist, den man aber normalerweise trotzdem nicht einmal auf einer einsamen Insel kennen wollen würde, alles Gute zu wünschen. Danke, Herr Böhmer! Danke, Herr Haseloff!
Das hier aber ist noch einen Zacken schärfer, noch ein Stück wahnwitziger als der normale Wahn der Talkshows, Politbühnen und Medienmurkelei. Die Hauptrolle spielt ein hier bei PPQ ob seiner martinitrockenen Drögheit gern gefeierter ostdeutscher Ministerpräsident namens Wolfgang Böhmer, der als bekennender Strickjackenträger freizeitgärtnert, nebenher aber auch immer wieder ungefragt Laiengutachten zu verfassungsrechtlichen Fragen über seinem Wahlvolk ausschüttet.
Jener Ministerpräsident, im Hauptberuf Gynäkologe, hat seit Jahr und Tag ein Problem mit dem rechtsextremen Image seines Landes und seiner Landeskinder. Vor einem Jahr erfand er darob die Kampagne "Hingucken", die keinerlei Inhalt hatte, aber "sehr erfolgreich" (Böhmer) war, wie die nach einer veränderten Zählweise kräftig zurückgegangenen Zahlen der rechtsextremen Straftaten belegt.
Auf Dauer reicht das natürlich nicht. Und so zieht der Mürbeteig im Ministerpräsidentensessel die Zügel nun straffer. Statt immer nur hinzugucken, wird besinnungslos reingehauen: Einem Schornsteinfeger soll jetzt der Kehrbezirk weggenommen werden, weil er für die rechtsextreme NPD in einem Kreistag sitzt.
Die gewundene und verfassungsrechtlich sicher nur mit Böhmerscher Logik nachvollziehbare Erklärung lautet, dass der Schornsteinfeger "vom Staat ein Monopol für seinen Beruf bekommen" habe, durch das er sich "überall Zugang verschaffen" könne. "Kein Bürger kann sagen, ich lasse keinen Rechtsextremisten rein. Das darf nicht sein", sagte Landes-Wirtschaftsminister Reiner Haseloff, der Mann, der eines nicht allzu fernen Tages in die ausgetretenen Hausschuhe des Wolfgang Böhmer schlüpfen soll.
Das Zeug dazu hat er, denn aus dem mittelalterlichen "Kehrmonopol" abzuleiten, dass ein "Schornsteinfeger ein ähnliches Treueverhältnis zum Staat wie ein Beamter" hat, dem "das Engagement als Rechtsextremist widerspreche", " muss einer schon das Demokratieverständnis Maos mit dem von Stalin inhaliert haben.
Hat Haseloff. Das Ende des Schornsteinfegers ist deshalb auch nur der Anfang einer Säuberungswelle, die nach dem Willen des Christdemokraten durchs Land rollen soll. "Das ist ein Präzedenzfall, wir halten das aber für zulässig", brüstet sich Haseloff, ohne zu erklären, wer "wir" ist. Wir hier bei PPQ halten das nämlich keineswegs für zulässig, auch echte Verfassungsrechtler schütteln den Kopf über den Krieg gegen Rechts, der zum Krieg gegen einen Handwerksmeister wird und damit zur größten Werbekampagne, die die NPD in Sachsen-Anhalt je kostenlos geliefert bekam.
Denn wie es weitergeht, liegt auf der Hand: Auch jeder Tüv-Plakettenkleber erfüllt quasi hoheitliche Aufgaben, muss also demnächst erstmal durch den Gesinnungs-Tüv. Und auch Straßenbahnfahrer und Wachschutzmänner, Geldtransporterfahrer und Fahrradkuriere, Pförtner und Busfahrer, Heizungsmonteure, Elektriker und Tauchlehrer, ehrenamtliche Vereinsübungsleiter und Zahnärzte, Allgemeinmediziner und Diskotürsteher werden durchgecheckt und bekommen, wenn sie nicht bestehen, ihren Beruf verboten und einen braunen Stern an die Jacke genäht. Dito die andere Fraktion: Der maoistische Straßenbahnfahrer, in Halle zufällig Vorsitzender der 4. Internationale, kriegt die Bahn weggenommen und einen roten Stern auf die Stirn, der linksradikale Kurier, der zu Billiglöhnen die Amtspost der Stadt ausfährt, muss sich etwas anderes suchen. Berufsverbot für alle, ist sicherer so.
Eine Vorstellung, an der das eigentlich Schreckliche der Gedanke ist, dass man sie dank durchgedrehter Knalltüten wie Böhmer und Haseloff für realitätsnah hält. Und dadurch in der Pflicht steht, einem kackbraunen Schornsteinfeger namens Lutz Battke, der nicht Mitglied der NPD ist, den man aber normalerweise trotzdem nicht einmal auf einer einsamen Insel kennen wollen würde, alles Gute zu wünschen. Danke, Herr Böhmer! Danke, Herr Haseloff!
Gore handelt mit Gore
und dann habe ich doch auch noch dieses nette bild gefunden, zu dem ein schon etwas älterer text aus der weltwoche passt:
"Sein ökologischer Fussabdruck entspricht in etwa dem von King Kong. Dies aber nur praktisch, theoretisch hat Gore gar keinen Fussabdruck. Durch den Kauf von Klima-Zertifikaten lebt er nach eigenen Angaben vollkommen klimaneutral. Wie das geht? Ganz einfach: Man findet Leute irgendwo anders auf der Welt, die man dafür bezahlt, dass sie jenes Kohlendioxid einsparen, das man selbst nicht einsparen will. Ungefähr so wie ein römischer Kaiser, der ein riesiges Festgelage veranstaltet, sich aber um den Kalorienverbrauch sorgt. Zum Ausgleich bezahlt er die Bettler der Stadt dafür, ein paar Tage mehr zu hungern. Daraufhin ist die kaiserliche Sause kalorienneutral. Moderne Zeiten: Privatjets brauchen plötzlich keinen Sprit mehr und Paläste keinen Strom (wer mit diesen Erscheinungen physikalische oder logische Probleme hat, ist nicht auf der Höhe der Zeit). Gores Klima-Zertifikate stammen von der Firma Generation Investment Management. Der Friedensnobelpreisträger ist Mitbegründer und Vorsitzender dieses Unternehmens. Vielleicht ist das ja die Zukunft: Ablasshandel mit sich selbst."
"Sein ökologischer Fussabdruck entspricht in etwa dem von King Kong. Dies aber nur praktisch, theoretisch hat Gore gar keinen Fussabdruck. Durch den Kauf von Klima-Zertifikaten lebt er nach eigenen Angaben vollkommen klimaneutral. Wie das geht? Ganz einfach: Man findet Leute irgendwo anders auf der Welt, die man dafür bezahlt, dass sie jenes Kohlendioxid einsparen, das man selbst nicht einsparen will. Ungefähr so wie ein römischer Kaiser, der ein riesiges Festgelage veranstaltet, sich aber um den Kalorienverbrauch sorgt. Zum Ausgleich bezahlt er die Bettler der Stadt dafür, ein paar Tage mehr zu hungern. Daraufhin ist die kaiserliche Sause kalorienneutral. Moderne Zeiten: Privatjets brauchen plötzlich keinen Sprit mehr und Paläste keinen Strom (wer mit diesen Erscheinungen physikalische oder logische Probleme hat, ist nicht auf der Höhe der Zeit). Gores Klima-Zertifikate stammen von der Firma Generation Investment Management. Der Friedensnobelpreisträger ist Mitbegründer und Vorsitzender dieses Unternehmens. Vielleicht ist das ja die Zukunft: Ablasshandel mit sich selbst."
Fakten und Fiktionen
einen nachtrag hätte ich aber doch noch. bei climatepatrol findet sich die zusammenfassung einer arbeit mit dem etwas umständlichen titel "A comparison of tropical temperature trends with model predicitons". die autoren machten dabei nichts anderes, als klima-modelle und -simulationen mit den tatsächlich erhobenen daten zu konfrontieren. das es bei diesem treffen heftig schepperte, verwundert mich irgendwie nicht :-)
hier der von climatepatrol übersetzte abstract:
"Wir untersuchen Temperaturtrends der Troposphäre von 67 Durchgängen aus 22 ‘Klima des 20ten Jahrhunderts’ Modell Simulationen und versuchen, diese mit den besten verfügbaren aktualisierten Beobachtungen (in den Tropen während der Satelitenaera) in Übereinstimmung zu bringen. Die Resultate der Modellvorhersagen und die der beobachteten Temperaturverläufe stehen in den meisten Schichten der Troposphäre im Widerspruch zueinander, ja sie weichen sogar um mehr als das Doppelte des ausgewiesenen Konfidenzintervalles vom Mittelwert des Modelles ab.Bis auf eine Höhe von 5 km ist der modellierte Trend um 100 bis 300% höher als der beobachtete Wert, und, In Luftschichten über 8 km stehen vorhergesagte und beobachtete Werte sogar unter umgekehrten Vorzeichen. Diese Schlussfolgerungen stehen in schafem Kontrast zu jenen von kürzlichen Publikationen, die auf im Wesentlichen derselben Daten basieren."
hier der von climatepatrol übersetzte abstract:
"Wir untersuchen Temperaturtrends der Troposphäre von 67 Durchgängen aus 22 ‘Klima des 20ten Jahrhunderts’ Modell Simulationen und versuchen, diese mit den besten verfügbaren aktualisierten Beobachtungen (in den Tropen während der Satelitenaera) in Übereinstimmung zu bringen. Die Resultate der Modellvorhersagen und die der beobachteten Temperaturverläufe stehen in den meisten Schichten der Troposphäre im Widerspruch zueinander, ja sie weichen sogar um mehr als das Doppelte des ausgewiesenen Konfidenzintervalles vom Mittelwert des Modelles ab.Bis auf eine Höhe von 5 km ist der modellierte Trend um 100 bis 300% höher als der beobachtete Wert, und, In Luftschichten über 8 km stehen vorhergesagte und beobachtete Werte sogar unter umgekehrten Vorzeichen. Diese Schlussfolgerungen stehen in schafem Kontrast zu jenen von kürzlichen Publikationen, die auf im Wesentlichen derselben Daten basieren."
M&M waren schneller
ich hätte jetzt so schön den ganzen klima-irrsinn des jahres 2007 zusammenschreiben können, wenn nicht die kollegen maxeiner und miersch diese aufgabe schon verdienstvollerweise übernommen hätten. schade eigentlich. aber ganz prima.
Luxus macht einsam
Zu den verabscheuungswürdigsten Auswüchsen des Imperialismus als letzter, faulender Phase des Kapitalismus gehört die Überproduktion von überteuerten Luxusgütern, deren Konsum den ausgebeuteten werktätigen Massen vor allem in den Ländern der 3. Welt vorenthalten bleiben. In der Nähe von Marfa im US-Bundesstaat Texas verkauft die Dekadent-Marke Prada ein breites Angebot an Taschen, Schuhen und Geldbörsen. Der Laden liegt am Highway 90 und ist kaum zu übersehen.
Geografie der Gewalt
Gewalt lehrt Geografie: Rawalpindi ist eine "Garnisonsstadt", was immer das bedeuten mag. Vielleicht, dass dort alle Soldaten sind? Rußland warnt nach dem trotz all der Uniformierten in der Garnisonsstadt verübten Attentat auf Benazir Bhutto vor einer "Radikalisiserung der islamischen Welt", als sei das eine drohende Gefahr, nicht alltäglicher Zustand. Derweil meldet n-tv "schwere Unruhen" vor allem in Karachi, ein Ort, bei dem es sich um eine "Hafenstadt" handelt. Wann n-tv zuletzt von irgendwoher "leichte Unruhen" gemeldet hat, ist uns nicht erinnerlich. Aber Angela Merkel und George Bush und der Rest der zivilisierten Welt, in der es keine "Garnisonsstädte" gibt, wenigstens keine, die in den Nachrichten so genannt werden haben das "feige Attentat" inzwischen "scharf verurteilt". Irgendwie beruhigend.
Logische Konsequenz
Es hat schon Klagen auf Schadenersatz wegen der Sklaverei, wegen der Hexenverfolgung und wegen des Verkaufs von zu heißem Kaffee gegeben. Jetzt schmiedet ein Dr. Nabil Hilmi, Dekan der Jura-Fakultät der Universität von Al-Zaqaziq, den Plan, alle Juden der Welt weges des Diebstahls von 320 Tonnen Gold den während des biblischen Exodus vor Gericht zu bringen. Dass die 320 Tonnen fehlen, wollen Ägypter in der Schweiz aufgrund „historischer und religiöser Quellen“ herausgefunden haben. Das gestohlene Vermögen habe heute einen „unbezahlbaren Preis“, wenn man deren Wert mit nur 5 Prozent jährlich verzinst und auf 5758 Jahre hochrechnet. Einer Überschlagsrechnung von PPQ zufolge müsste die Gesamtsumme etwa im Bereich von sieben Galaxien aus reinem Gold liegen.
Den Dekan ficht das nicht an. Alle monotheistischen Religionen, so auch die Juden, kennen das Gebot „Du darfst nicht stehlen“. Deshalb seien die Juden aus religiösen Gründen verpflichtet, das Raubgut zu erstatten. Vom rechtlichen Standpunkt, so Hilmi, wenn die Juden das Gold nicht „gestohlen“ sondern nur „entliehen“ hätten, seien sie heute verpflichtet, den Wert der Anleihe mit Zinseszins zu erstatten.
Hilmi weiß, dass die Rückzahlung dieser Schuld nicht von Heute auf Morgen zu bewerkstelligen sei. Er schlug deshalb einen „Kompromiss“ vor: Ratenzahlungen „auf tausend Jahre verteilt“. Dann wäre jedes Jahr nur eine Zahlung im Gewicht von etwa sieben oder zehn Sonnenmassen Gold zu leisten.
Hilmi sagt: „Selbstverständlich zweifeln die Juden diese Geschichte an, weil das in ihrem Interesse ist.“ Gleichwohl gebe es sogar in der Bibel (Exodus 35, 12-36) Hinweise auf diesen historischen Diebstahl, den der Jurist "den größten historischen Raub in der Weltgeschichte“ nennt.
Dr. Gamil Yaken, Vizepräsident der ägyptischen Gemeinde in der Schweiz sei kürzlich nach Ägypten gekommen, um Informationen zu sammeln und ein Juristenteam zu finden, um mögliche Einwände wegen „Verjährung“ abzuwehren.
Die Beklagten bleiben vorerst dennoch ganz ruhig: „Dann sollen die Ägypter erst einmal den Juden den Lohn für die Fron als Zwangsarbeiter zahlen, als Pharao sie zwang, die Pyramiden zu bauen.“
Den Dekan ficht das nicht an. Alle monotheistischen Religionen, so auch die Juden, kennen das Gebot „Du darfst nicht stehlen“. Deshalb seien die Juden aus religiösen Gründen verpflichtet, das Raubgut zu erstatten. Vom rechtlichen Standpunkt, so Hilmi, wenn die Juden das Gold nicht „gestohlen“ sondern nur „entliehen“ hätten, seien sie heute verpflichtet, den Wert der Anleihe mit Zinseszins zu erstatten.
Hilmi weiß, dass die Rückzahlung dieser Schuld nicht von Heute auf Morgen zu bewerkstelligen sei. Er schlug deshalb einen „Kompromiss“ vor: Ratenzahlungen „auf tausend Jahre verteilt“. Dann wäre jedes Jahr nur eine Zahlung im Gewicht von etwa sieben oder zehn Sonnenmassen Gold zu leisten.
Hilmi sagt: „Selbstverständlich zweifeln die Juden diese Geschichte an, weil das in ihrem Interesse ist.“ Gleichwohl gebe es sogar in der Bibel (Exodus 35, 12-36) Hinweise auf diesen historischen Diebstahl, den der Jurist "den größten historischen Raub in der Weltgeschichte“ nennt.
Dr. Gamil Yaken, Vizepräsident der ägyptischen Gemeinde in der Schweiz sei kürzlich nach Ägypten gekommen, um Informationen zu sammeln und ein Juristenteam zu finden, um mögliche Einwände wegen „Verjährung“ abzuwehren.
Die Beklagten bleiben vorerst dennoch ganz ruhig: „Dann sollen die Ägypter erst einmal den Juden den Lohn für die Fron als Zwangsarbeiter zahlen, als Pharao sie zwang, die Pyramiden zu bauen.“
Stille Post in Pakistan
Al Kaida hat sich angeblich zum Attentat auf Benazir Bhutto bekannt. Nicht per Video, "Tonbandbotchaft"(Spiegel), über "das Internet" (Bild) oder mit einem simplen Brieflein im Stile der RAF allerdings. Sondern per Telefonanruf, ein Weg, der, zumindest von hier aus betrachtet, recht lässig wirkt. Zumal der Anrufer nicht bei BBC, CNN, Al Dschasira oder anderen einschlägigen Weiterverbreitern angerufen hat, sondern bei einem Fernsehsender namens Ary TV. In Pakistan.
Dem Beobachter fallen dazu nun viele Fragen ein: Hat Al Kaida kein Geld mehr für Ferngespräche? Sind die Videorecorder "im Grenzgebiet zu Afghanistan" (FAZ)kaputt? Ist der Internetzugang der Wickelköpfe gesperrt? Oder traut man bei Bin Ladens den pakistanischen Postboten so wenig wie den eigenen Medienfrontlern von der Gimf, die gerade mal wieder heimatlos nach einem amerikanischen Hoster suchen?
Zumindest das Ergebnis gibt den Muslimisten recht: Auch ohne jeden Beweis für die Täterschaft der zuletzt ganz mit der Ermordung von Zivilisten im Irak beschäftigten einstigen Terrorweltmacht plappert der vereinte Medienwesten die angebliche Selbstbezichtigung nach. Und jeder dichtet etwas dazu.
Dabei ist schon die Originalmeldung eine Fingerübung in "stille Post": Das internationale Terrornetzwerk al-Qaida hat sich nach Angaben des privaten pakistanischen Fernsehsenders Ary TV zu dem tödlichen Attentat auf die pakistanische Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto bekannt. Das berichtete auch die Zeitung „Asia Times“ in ihrer Onlineausgabe. Al-Qaida habe sich telefonisch zu dem Anschlag geäußert. Den Angaben zufolge soll es sich bei dem Anrufer um den Chef des Terrornetzwerkes in Afghanistan, Mustafa Abu al-Yazid, handeln. Er habe den Mord als „ersten großen Sieg“ gegen die Verbündeten des Westens in Pakistan bezeichnet, hieß es weiter. Die Zeitung berichtet, dass der Fernsehsender berichtet, dass jemand beim Fernsehsender mit jemandem gesprochen hat. Hörensagen, Euer Ehren! Reicht heutzutage, ganze Sondersendungen zu füllen. Antonia Rados, übernehmen Sie!
Weit entfernt diskutiert dieRestvernunft.
Dem Beobachter fallen dazu nun viele Fragen ein: Hat Al Kaida kein Geld mehr für Ferngespräche? Sind die Videorecorder "im Grenzgebiet zu Afghanistan" (FAZ)kaputt? Ist der Internetzugang der Wickelköpfe gesperrt? Oder traut man bei Bin Ladens den pakistanischen Postboten so wenig wie den eigenen Medienfrontlern von der Gimf, die gerade mal wieder heimatlos nach einem amerikanischen Hoster suchen?
Zumindest das Ergebnis gibt den Muslimisten recht: Auch ohne jeden Beweis für die Täterschaft der zuletzt ganz mit der Ermordung von Zivilisten im Irak beschäftigten einstigen Terrorweltmacht plappert der vereinte Medienwesten die angebliche Selbstbezichtigung nach. Und jeder dichtet etwas dazu.
Dabei ist schon die Originalmeldung eine Fingerübung in "stille Post": Das internationale Terrornetzwerk al-Qaida hat sich nach Angaben des privaten pakistanischen Fernsehsenders Ary TV zu dem tödlichen Attentat auf die pakistanische Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto bekannt. Das berichtete auch die Zeitung „Asia Times“ in ihrer Onlineausgabe. Al-Qaida habe sich telefonisch zu dem Anschlag geäußert. Den Angaben zufolge soll es sich bei dem Anrufer um den Chef des Terrornetzwerkes in Afghanistan, Mustafa Abu al-Yazid, handeln. Er habe den Mord als „ersten großen Sieg“ gegen die Verbündeten des Westens in Pakistan bezeichnet, hieß es weiter. Die Zeitung berichtet, dass der Fernsehsender berichtet, dass jemand beim Fernsehsender mit jemandem gesprochen hat. Hörensagen, Euer Ehren! Reicht heutzutage, ganze Sondersendungen zu füllen. Antonia Rados, übernehmen Sie!
Weit entfernt diskutiert dieRestvernunft.
Donnerstag, 27. Dezember 2007
Supersexy Spaßmaschine
Das Internet schreibt die traurigsten Witze, und das auch noch ohne es zu wollen oder zu wissen. Das Portal webnews organisiert die Relevanz von Nachrichten nach Punkten, die die Leser vergeben. Dabei gewinnt immer Britney Speras, zumindest, solange Paris Hilton frei hat. Heute entzückt das Maschinenmedium allerdings mit einer eher sublimen Art Humor:
supersexy bewertete narwal's Nachricht Bhutto stirbt bei Selbstmordanschlag
supersexy bewertete jogi3's Nachricht Wirtschaft in Deutschland hinkt Österreich hinterher
supersexy bewertete 666's Nachricht Arbeitslosenzahlen: Schlimmste Zeit überwunden
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Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Als Helmut Kohl noch Kanzler war, schmückte sich Lars Windhorst mit dem Titel "Jungunternehmer". Er begleitete den menschlichen Kleiderschrank aus dem Kanzleramt auf Reisen nach China, um "das Reich der Mitte zu erobern", machte aber wenig später pleite und verschwand dann mit Ziehvater Kohl endgültig aus den Schlagzeilen.
Ein Ruf aber, einmal ehrlich oder sonstwie erworben, hält sich wie ein gutes Stück Weihnachsstolle: Dank der Rosinen immer feucht, durch die Nüsse immer knackig, dank des Puderzuckers stets süß. Und Mehl an sich wird sowieso nicht schlecht.
Deshalb ist Lars Windhorst, unvermittelt wiederaufgetaucht als überlebendes Opfer eines Flugzeugabsturzes in Kasachstan, folglich immer noch, was er immer war: Windhorst, 31 unterdessen, aber zumindest aknetechnisch noch Teenager, läuft pressetechnisch immer noch als "Jungunternehmer" und "Wunderkind". Das lässt ahnen, was Paris Hilton droht. Die weiß seit Jahren, dass sie keine "Hotelerbin" ist, weil die gleichnamige Kette von Herbergen zwar mal mit ihrem Opa zu tun hatte, ihr Vater aber nur ein Autohändler ist, wenn auch einer für Luxusschlitten. Dessenungeachtet wird die schwer schuftende Luxusschnitte von Medienarbeitern aller Sparten am liebsten herablassend als "Hotelerbin" bezeichnet.
Und weil ein Ruf, einmal ehrlich oder sonstwie erworben, sich wie ein gutes Stück Weihnachsstollen von Ewigkeit zu Ewigkeit hält, und Amen, wird es auch in Zukunft dabei bleiben. Obwohl Opa Hilton inzwischen ausdrücklich noch einmal mitteilte, auch das von ihm angesparte Bare werde nicht den beiden Enkelinnen zugute kommen, sondern für noch gemeinnützigere Zwecke gespendet.
Da kann Paris machen, was sie will, Millionen Schlagzeilen oder noch ein paar Millionen Dollar mit Videos, Parfüm oder Badesalz. Stolle bleibt Stolle, Jungunternehmer bleibt Jungunternehmer, Hotelerbin bleibt Hotelerbin
Ein Ruf aber, einmal ehrlich oder sonstwie erworben, hält sich wie ein gutes Stück Weihnachsstolle: Dank der Rosinen immer feucht, durch die Nüsse immer knackig, dank des Puderzuckers stets süß. Und Mehl an sich wird sowieso nicht schlecht.
Deshalb ist Lars Windhorst, unvermittelt wiederaufgetaucht als überlebendes Opfer eines Flugzeugabsturzes in Kasachstan, folglich immer noch, was er immer war: Windhorst, 31 unterdessen, aber zumindest aknetechnisch noch Teenager, läuft pressetechnisch immer noch als "Jungunternehmer" und "Wunderkind". Das lässt ahnen, was Paris Hilton droht. Die weiß seit Jahren, dass sie keine "Hotelerbin" ist, weil die gleichnamige Kette von Herbergen zwar mal mit ihrem Opa zu tun hatte, ihr Vater aber nur ein Autohändler ist, wenn auch einer für Luxusschlitten. Dessenungeachtet wird die schwer schuftende Luxusschnitte von Medienarbeitern aller Sparten am liebsten herablassend als "Hotelerbin" bezeichnet.
Und weil ein Ruf, einmal ehrlich oder sonstwie erworben, sich wie ein gutes Stück Weihnachsstollen von Ewigkeit zu Ewigkeit hält, und Amen, wird es auch in Zukunft dabei bleiben. Obwohl Opa Hilton inzwischen ausdrücklich noch einmal mitteilte, auch das von ihm angesparte Bare werde nicht den beiden Enkelinnen zugute kommen, sondern für noch gemeinnützigere Zwecke gespendet.
Da kann Paris machen, was sie will, Millionen Schlagzeilen oder noch ein paar Millionen Dollar mit Videos, Parfüm oder Badesalz. Stolle bleibt Stolle, Jungunternehmer bleibt Jungunternehmer, Hotelerbin bleibt Hotelerbin
Blumen aus dem Kraftwerk
Blumen aus dem Kraftwerk für unsere künstlerische Annäherung an das Thema Eva Herman-Autobahn-Kerner-Hitler-undsoweiter. Wolfgang Flür, einstmals der Mann hinter dem Kraftwerk-Rhythmus, hat in die Tasten gegriffen, um uns wissen zu lassen, dass er sich "köstlich über das video mit eva hermanns vocals amüsiert" hat.
Flür schreibt: "Weiter so, das ist toll, eine intellektuelle auseinanderstzung mit dem nazi-thema. dank eva wird hier mal wieder tacheles geredet. wer sonst in holdem blond könnte es besser als eine deutsche, die sich in der ganzen hitlerei so gut auskennt. viel erfolg weiterhin. wann gibt es den nächsten mix mit radioaktivität eventuell?
gruß, wolfgang flür, ex-kraftwerk elektrotrommler.
Flür schreibt: "Weiter so, das ist toll, eine intellektuelle auseinanderstzung mit dem nazi-thema. dank eva wird hier mal wieder tacheles geredet. wer sonst in holdem blond könnte es besser als eine deutsche, die sich in der ganzen hitlerei so gut auskennt. viel erfolg weiterhin. wann gibt es den nächsten mix mit radioaktivität eventuell?
gruß, wolfgang flür, ex-kraftwerk elektrotrommler.
Will Smith tritt zurück
Erst Eva Herman und die Autobahnen, jetzt Will Smith und Hitler. Auch der habe sich nicht nach dem Aufstehen gedacht “Was ist das Böseste, das ich heute tun kann?”, glaubt der US-Entertainer. Er sei der Ansicht, dass Hitler am Morgen "aufstand und beabsichtigte – mit seiner verzerrten, verkehrten Logik – etwas zu unternehmen, das in seinen Augen ‘gut’ war. Solche Sachen muss man neu programmieren.”
Smith glaubt an das Gute im Menschen, der Hollywood-Star ist überzeugt, dass kein Mensch von Natur aus böse ist. In allen Menschen selbst beim größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts, sei etwas Gutes zu finden, so Smith, von dem wir leider nicht sagen können, ob er mit seinem Hitler-Interview einen neuen Film, seine Autobiografie oder ein neues Musikalbum aus eigener Herstellung bewerben wollte.
Aufmerksamkeit jedenfalls hat er kräftig akquiriert, denn natürlich meldete sich sofort Protest. Der wackere Mime kritisierte daraufhin ersteinmal alle, die ihn wegen wegen des Zeitungsartikels kritisierten. Mit Eva Hermans Worten "eine Medienkampagne blabla, die sollten vielleicht auch den Rest des Artikels und nicht nur die Überschrift lesen blabla.
Anschließend und noch ehe erste Boykott- und Rücktrittdrohungen aufkamen, revidierte der US-Star seine chistliche Weihnachtsbotschaft. Jetzt ist der Artikel schuld an einem "Mißverständnis" (Eva Herman): “Dieser Artikel zeigt wie gefährlich jemand sein kann, der einen Artikel nicht richtig verfassen kann. Ich bin wütend, weil ich so vielen dummen Fragen antworten muss. Hitler war ein schrecklicher Massenmörder”.
Smith glaubt an das Gute im Menschen, der Hollywood-Star ist überzeugt, dass kein Mensch von Natur aus böse ist. In allen Menschen selbst beim größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts, sei etwas Gutes zu finden, so Smith, von dem wir leider nicht sagen können, ob er mit seinem Hitler-Interview einen neuen Film, seine Autobiografie oder ein neues Musikalbum aus eigener Herstellung bewerben wollte.
Aufmerksamkeit jedenfalls hat er kräftig akquiriert, denn natürlich meldete sich sofort Protest. Der wackere Mime kritisierte daraufhin ersteinmal alle, die ihn wegen wegen des Zeitungsartikels kritisierten. Mit Eva Hermans Worten "eine Medienkampagne blabla, die sollten vielleicht auch den Rest des Artikels und nicht nur die Überschrift lesen blabla.
Anschließend und noch ehe erste Boykott- und Rücktrittdrohungen aufkamen, revidierte der US-Star seine chistliche Weihnachtsbotschaft. Jetzt ist der Artikel schuld an einem "Mißverständnis" (Eva Herman): “Dieser Artikel zeigt wie gefährlich jemand sein kann, der einen Artikel nicht richtig verfassen kann. Ich bin wütend, weil ich so vielen dummen Fragen antworten muss. Hitler war ein schrecklicher Massenmörder”.
Mittwoch, 26. Dezember 2007
Gynäkologische Einblicke in die Jurisdiktion
Wolfgang Böhmer ist Strickjackenträger, Gartenfreund, studierter Frauenarzt, DDR-überwinterter Christdemokrat mit Spätberufung, Landesvater von Sachsen-Anhalt und nach feierabend auch noch Hobby-Verfassungsrechtler. Neuerdings setzt der Hauslatsch unter den Ministerpräsidenten nicht nur Gesetze um, die das Landes-Parlament beschließt, nein, mit Hilfe seiner umfangreichen medizinischen Kenntnisse ist er gleichzeitig auch sein eigener Rechtsratgeber: «Das betrachte ich mit großer Gelassenheit", ließ der berufsmäßige Phlegmat sein staunendes Wahlvolk jetzt zum Thema "Klagen gegen die Verfassungsmäßigkeit der Rauchverbote in Gaststätten" wissen. Eigentlich hatten alle von ihm, dem Mann mit dem Temperament eines staubigen Tamburins, erwartet, dass er purzelbaumschlagend im Kreis springt und vor Aufregung Fusseln aus seiner Strickjacke zupft.
Aber der Nichtraucher Böhmer entschloß sich dann doch wieder für Gelassenheit. Seiner Ansicht nach "gibt kein es Menschenrecht darauf, rauchen zu dürfen, noch dazu unter Bedingungen, die andere zum passiven Mitrauchen zwingen", sagte Böhmer der auch im deutschen Osten alle amtlichen Mitteilungen unauffällig unters Volk verklappenden "Deutschen Presse-Agentur".
Böhmers Begründung zeigt dann, dass der Gartenfreund mit dem ewig ungeschnittenen Haar nicht einmal verstanden hat, wo der Unterschied zwischen "Eingriff in die Freiheit der Berufsausübung" und allgemeinem Gesundheitsschutz liegt: "Wenn der Gesetzgeber sagt, wo nicht geraucht werden darf und es keinen einklagbaren Rechtsanspruch auf Rauchen gibt, dann steht eine Klage meiner Ansicht nach auf schwankenden Füßen." Mit dieser Logik könnte der "Gesetzgeber", für den sich Wolfgang Böhmer natürlich immer noch zuallererst selbst hält, nächstens auch beschließen, dass in grünen Häuser geraucht werden darf, in roten aber nicht. Das ist nämlich dann richtig so, weil es der Gesetzgeber sagt.
Dass ihm das unabhängige Verfassungsgericht in Dessau dennoch folgen wird, liegt nahe, denn für epochale Gesetzgeberschelte sind die Richter dort nicht eben bekannt. Dass auch andere Rechtsauffassungen mindestens genauso viel für sich haben, ebenso. Die sind nur gerade nicht in Mode.
Aber der Nichtraucher Böhmer entschloß sich dann doch wieder für Gelassenheit. Seiner Ansicht nach "gibt kein es Menschenrecht darauf, rauchen zu dürfen, noch dazu unter Bedingungen, die andere zum passiven Mitrauchen zwingen", sagte Böhmer der auch im deutschen Osten alle amtlichen Mitteilungen unauffällig unters Volk verklappenden "Deutschen Presse-Agentur".
Böhmers Begründung zeigt dann, dass der Gartenfreund mit dem ewig ungeschnittenen Haar nicht einmal verstanden hat, wo der Unterschied zwischen "Eingriff in die Freiheit der Berufsausübung" und allgemeinem Gesundheitsschutz liegt: "Wenn der Gesetzgeber sagt, wo nicht geraucht werden darf und es keinen einklagbaren Rechtsanspruch auf Rauchen gibt, dann steht eine Klage meiner Ansicht nach auf schwankenden Füßen." Mit dieser Logik könnte der "Gesetzgeber", für den sich Wolfgang Böhmer natürlich immer noch zuallererst selbst hält, nächstens auch beschließen, dass in grünen Häuser geraucht werden darf, in roten aber nicht. Das ist nämlich dann richtig so, weil es der Gesetzgeber sagt.
Dass ihm das unabhängige Verfassungsgericht in Dessau dennoch folgen wird, liegt nahe, denn für epochale Gesetzgeberschelte sind die Richter dort nicht eben bekannt. Dass auch andere Rechtsauffassungen mindestens genauso viel für sich haben, ebenso. Die sind nur gerade nicht in Mode.
Geheimregierung Fledermaus
Sie haben schon Industrieansiedlungen verhindern können und den Neubau ganzer Wohnviertel gestoppt. Zuletzt machten Deutschlands Fledermäuse von sich reden, als es ihnen mit Unterstützung von sächsischen Umweltaktivisten gelang, den Bau der ominösen "Waldschlösschenbrücke" zumindest zeitweise zu verhindern - die possierlichen Tierchen hatten geltend gemacht, dass sie durch den über eine Brücke rollenden Verkehr erschrecken und durch das Erschrecken Schaden nehmen könnten.
Sachsen-Anhalts heimliche Fledermaus-Hochburg Halle schreibt jetzt das neueste Kapitel der unendlichen Geschichte des Zusammenlebens von fliegenden Mäusen und Menschen: Seit ein mit dem Stadtrat verwandschaftlich verbundener so genannter Investor einen Sportpark bauen will, rückt das Lebensinteresse der geflügelten Freunde der Nacht immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses: Weil sich der Standort des künftigen Schweißpalastes in einem Areal befindet, in dem seit 15 Jahren eine aufgegebene Bierbrauerei in Zeitlupe zusammenbricht, haben sich i einigen Kellern Fledermäuse angesiedelt. Deren gewählte Volksvertreter hegen nun Bedenken, dass die feuchten Ruinen im Zuge des Abrisses der Brauerei und des Neubaues des Sportpark als Heimstatt der "ansässigen vier verschiedenen Arten" wegfallen könnten. Die liebreizenden Sauger hätten dann, wie vor 15 Jahren, keine Heimat mehr. Sie müssten vermutlich Aussterben, wie in den schlimmen Tagen, als die Brauerei noch braute und die gemütlichen Keller volle Fässer beheimateten.
Gut, dass es auch in der Saalestadt verantwortungvolle Politiker und in der oft gescholtenen Verwaltung Menschen mit grünem Herzen gibt. Auf ihren Druck hin versicherte der Investor unterdessen: "Die Keller werden den Tieren erhalten bleiben".
Sachsen-Anhalts heimliche Fledermaus-Hochburg Halle schreibt jetzt das neueste Kapitel der unendlichen Geschichte des Zusammenlebens von fliegenden Mäusen und Menschen: Seit ein mit dem Stadtrat verwandschaftlich verbundener so genannter Investor einen Sportpark bauen will, rückt das Lebensinteresse der geflügelten Freunde der Nacht immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses: Weil sich der Standort des künftigen Schweißpalastes in einem Areal befindet, in dem seit 15 Jahren eine aufgegebene Bierbrauerei in Zeitlupe zusammenbricht, haben sich i einigen Kellern Fledermäuse angesiedelt. Deren gewählte Volksvertreter hegen nun Bedenken, dass die feuchten Ruinen im Zuge des Abrisses der Brauerei und des Neubaues des Sportpark als Heimstatt der "ansässigen vier verschiedenen Arten" wegfallen könnten. Die liebreizenden Sauger hätten dann, wie vor 15 Jahren, keine Heimat mehr. Sie müssten vermutlich Aussterben, wie in den schlimmen Tagen, als die Brauerei noch braute und die gemütlichen Keller volle Fässer beheimateten.
Gut, dass es auch in der Saalestadt verantwortungvolle Politiker und in der oft gescholtenen Verwaltung Menschen mit grünem Herzen gibt. Auf ihren Druck hin versicherte der Investor unterdessen: "Die Keller werden den Tieren erhalten bleiben".
Dienstag, 25. Dezember 2007
Und wenn Picander Säufer war?
vielleicht war es christian friedrich henrici, genannt picander, der die texte zur dritten kantate des weihnachtsoratoriums von johann sebastian bach dichtete. klar ist nur, dass sich der autor auf lukas 2,1 und 2,3-21 sowie matthäus 2,1-12 berief. wie auch immer: der erste vers des ersten chores hat es in sich, weil er klug und hellsichtig den wunsch ausdrückt, das intellektuelle armageddon möge uns dieses jahr (und auch die kommenden jahre) noch einmal erspart bleiben. achtung, o-ton picander (?): "Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen". wenn gott dies wirklich tun sollte, hätten wir noch eine chance. ansonsten: gute nacht.
Religiöse Reformen
Was für ein Jahr, was für Veränderungen in der Ewigkeit! Nachdem der Heilige Vater in Rom Anfang des Jahres beschloss, die dem Jenseits vorgelagerte Vorhölle abzuschaffen, was er per päpstlichem Dekret auch gleich amtlich machte, hat die chinesische Regierung jetzt entschlossen nachgezogen. Sie ließ die buddhistischen Mönche in Tibet wissen, dass jede Art von Wiedergeburt künftig einer behördlichen Genehmigung bedarf.
Nach dem neuen Gesetz, das kommenden Monat in Kraft treten soll, behält sich die kommunistische Verwaltung die letzte Entscheidung darüber vor, wer aus dem buddhistischen Himmel als was zurückkehren darf.
Der katholische Höllen-Abschaffer in Rom hat derweil bei seiner traditionellen Weihnachtspredikt klar gemacht, dass er bereit ist, vorzuleben, was er fordert: Gekleidet in ein bescheiden besticktes goldglitzerndes Brokatgewand im Gegenwert einer Maybach-Limousine betete das Oberhaupt der Katholischen Kirche für ein Ende der Ausbeutung der Erde „durch den Missbrauch der Energien und durch deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen“.
Nach dem neuen Gesetz, das kommenden Monat in Kraft treten soll, behält sich die kommunistische Verwaltung die letzte Entscheidung darüber vor, wer aus dem buddhistischen Himmel als was zurückkehren darf.
Der katholische Höllen-Abschaffer in Rom hat derweil bei seiner traditionellen Weihnachtspredikt klar gemacht, dass er bereit ist, vorzuleben, was er fordert: Gekleidet in ein bescheiden besticktes goldglitzerndes Brokatgewand im Gegenwert einer Maybach-Limousine betete das Oberhaupt der Katholischen Kirche für ein Ende der Ausbeutung der Erde „durch den Missbrauch der Energien und durch deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen“.
Evil Kiewel
So leicht ist die Heuchelmaschine auf Hochtouren zu bringen: Weil die Fernsehansagerin Andrea Kiewel einen Vertrag mit der Abmagerungsmanagement-Firma Weigh Watchers hatte, verlor sie ihren Vertrag beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Als Begründung wird "dreiste Werbung" genannt und als Beispiele werden Auftritte der einstigen Leistungssportlerin in Talkshow angeführt, in denen sie den Namen ihres Werbepartners "auffällig häufig" genannt habe.
Das Erstaunliche daran ist allerdings die Tatsache, dass Kiewel sich natürlich keineswegs bei Herrn Kerner oder Herrn Beckmann eingeschlichen hatte, um dort bei einer Diskussion über Kinderarmut immer wieder unauffällig "Weight Watchers" zu rufen. Die Moderatorin, vertraglich als sogenanntes Testimonal an WW gebunden, war genau aus diesem Grund geladen: Weil sie öffentlichkeitswirksam mit WW abgenommen hatte und deshalb zum Thema Abnehmen und Abnehmen mit Weight Watchers als Expertin galt.
Das ist gängige Praxis im deutschen Fernsehen. Die Sitzecken bei Will, Beckmann, Kerner, Illner und Co. quellen über vor Diskutanten, die ein Produkt an den Mann bringen wollen. Selbstvermarkter unter sich von ARD bis SWF: Till Schweiger erzählt von seinen Kindern, wenn sein neuer Film ins Kino kommt, der Religionsexperte Manfred Lütz von Pattloch wedelt mit seinem neuen Buch "Gott", Nina Hagen taucht aus der Versenkung auf, um ihre neue Fernsehshow bei der privaten Konkurrenz zu promoten und auch der Clown Mario Barth verdankt seine Teilnahme an der Hinrichtungszeremonie mit Eva Herman nur dem Umstand, dass er bei der Gelegenheit eine neue DVD ins Bild halten wollte.
Längst unterscheiden sich deutsche Talkshows nur noch marginal von den Dauerwerbesendungen auf den Einkaufskanälen, nur die Prominenten sind beim vermeintlichen "Informationsfernsehen" der gebührenfinanzierten Sender prominenter. Von Sonntag zu Sonntag sprudeln die Verkaufskanäle über vor nur dürftig als "Diskussionsrunden" maksierten Versammlungen von Buch- und CD-Verkäufern, Marktschreiern für neue Modekollektionen, Religionen, Kinofilme, Samstagabendshows und Konzerttourneen. Die Gastgeber der Produktpräsentatoren aber stehen ihren Gästen nicht nach: Kerner versilbert sein mit Gebührengeldern popularisiertes Gesicht als Werbeträger für Air-Berlin, Günther Jauch trommelt für ein Lottounternehmen und bei Thomas Gottschalks Sendung "Wetten, dass..." steht eine große Schale Haribo-Glücksbärchen unübersehbar auf der Bühne. Kein Problem. Ist ja keine Schleichwerbung. Sondern dreiste Reklame.
Das Erstaunliche daran ist allerdings die Tatsache, dass Kiewel sich natürlich keineswegs bei Herrn Kerner oder Herrn Beckmann eingeschlichen hatte, um dort bei einer Diskussion über Kinderarmut immer wieder unauffällig "Weight Watchers" zu rufen. Die Moderatorin, vertraglich als sogenanntes Testimonal an WW gebunden, war genau aus diesem Grund geladen: Weil sie öffentlichkeitswirksam mit WW abgenommen hatte und deshalb zum Thema Abnehmen und Abnehmen mit Weight Watchers als Expertin galt.
Das ist gängige Praxis im deutschen Fernsehen. Die Sitzecken bei Will, Beckmann, Kerner, Illner und Co. quellen über vor Diskutanten, die ein Produkt an den Mann bringen wollen. Selbstvermarkter unter sich von ARD bis SWF: Till Schweiger erzählt von seinen Kindern, wenn sein neuer Film ins Kino kommt, der Religionsexperte Manfred Lütz von Pattloch wedelt mit seinem neuen Buch "Gott", Nina Hagen taucht aus der Versenkung auf, um ihre neue Fernsehshow bei der privaten Konkurrenz zu promoten und auch der Clown Mario Barth verdankt seine Teilnahme an der Hinrichtungszeremonie mit Eva Herman nur dem Umstand, dass er bei der Gelegenheit eine neue DVD ins Bild halten wollte.
Längst unterscheiden sich deutsche Talkshows nur noch marginal von den Dauerwerbesendungen auf den Einkaufskanälen, nur die Prominenten sind beim vermeintlichen "Informationsfernsehen" der gebührenfinanzierten Sender prominenter. Von Sonntag zu Sonntag sprudeln die Verkaufskanäle über vor nur dürftig als "Diskussionsrunden" maksierten Versammlungen von Buch- und CD-Verkäufern, Marktschreiern für neue Modekollektionen, Religionen, Kinofilme, Samstagabendshows und Konzerttourneen. Die Gastgeber der Produktpräsentatoren aber stehen ihren Gästen nicht nach: Kerner versilbert sein mit Gebührengeldern popularisiertes Gesicht als Werbeträger für Air-Berlin, Günther Jauch trommelt für ein Lottounternehmen und bei Thomas Gottschalks Sendung "Wetten, dass..." steht eine große Schale Haribo-Glücksbärchen unübersehbar auf der Bühne. Kein Problem. Ist ja keine Schleichwerbung. Sondern dreiste Reklame.
Montag, 24. Dezember 2007
Maoisten statt Monarchen
Eben hielten sie noch launige Wegsperren an den Zugängen zum Mount-Everest-Massiv ab, um mit Hilfe "freiwilliger" Spenden von Touristen die Revolution zu finanzieren. Schon dafür gab es ordentliche Revolutions-Quittungen (unten).
Jetzt plötzlich sitzen Nepals preußisch korrekte Maoisten in der Regierung. Erste Maßnahme der letzten großen maoistischen Bewegung der Welt: Die Ex-Rebellen unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung zur Regierungsbildung und zum Übergang zur Republik. Damit wird die Monarchie abgeschafft - von den Geldscheinen ist der König mit dem komischen Hut schon verschwunden. Seinen Platz nimmt erstmal der Everest ein, Massenmörder Mao bleibt in Reserve.
Jetzt plötzlich sitzen Nepals preußisch korrekte Maoisten in der Regierung. Erste Maßnahme der letzten großen maoistischen Bewegung der Welt: Die Ex-Rebellen unterzeichneten eine Grundsatzvereinbarung zur Regierungsbildung und zum Übergang zur Republik. Damit wird die Monarchie abgeschafft - von den Geldscheinen ist der König mit dem komischen Hut schon verschwunden. Seinen Platz nimmt erstmal der Everest ein, Massenmörder Mao bleibt in Reserve.
Gefährliche kleine Hexe
So schnell kanns gehen - und es braucht nicht mal einen Big Brother vom Schlage eines Wolfgang Schäuble dazu. Den "bislang größten Fall von Kinderpornografie in Deutschland", wie es die in Superlativen erfahrene Agentur DPA nennt, hat eine Intenetfirma aus Berlin ganz allein hergestellt: Nachdem der Internetanbieter "auf seinen Servern einen ungewöhnlich intensiven Datenverkehr festgestellt" hatte, wurden einfach mal die durchgeleiteten Daten analysiert. Sprich: Die Firma schaute sich an, was ihre Kunden da so hin- und herschoben. Es hätten private Urlaubsfotos, Tagebücher oder die Protokolle der letzten Zusammenkunft des Anglervereinsvorstand von Quadenbüttel sein können - aber Glück gehabt, beim Rumstöbern im Datenverkehr der Kundschaft wurden Kinderpornos gefunden.
Damit ist die verdachtsunabhängige Privatfahndung dann auch gleich wieder aller Ehren wert. Das Unternehmen schaltete die Polizei ein, die nicht etwa Ermittlungen wegen der offenkundigen Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses einleitete, sondern ausschließlich gegen die ausspionierten Kunden mit der ekligen Vorliebe für Kindersex vorgeht.
Bundesweit gebe es zurzeit 12.000 Verdächtige, sagte der hallesche Spezial-Staatsanwalt Peter Voigt, der sich als Pornojäger einen Namen gemacht hat. Fürsorglich wies er darauf hin, dass sich Internetnutzer bei Kinderpornografie sehr schnell strafbar machen können. «Schon wenn zielgerichtet mit bestimmten Begriffen nach Kinderpornografie gesucht wird, macht man sich strafbar.»
Welche Begriffe das sind, verriet Voigt nicht, so dass im Grunde genommen jedes Suchwort gefährlich sein kann: "Teenager" etwa dürfte mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet werden, "kleine Hexe", die zum Fund des obigen Bildes führt, sogar mit Gefängnis nicht unter drei Jahren. Gar nicht zu reden von "Eva Herman nackt", einem Lieblingssuchwort der PPQ-User.
Auch wer nicht sucht, steht allerdings mit einem Bein im Knast: Internetnutzer, die Mails mit kinderpornografischem Inhalt erhielten, stehen unter Verdacht. "Schon als Adressat solcher Mails kann man ins Visier der Ermittler geraten", warnt Voigt. Demnächst im Visier deutscher Ermittler: Empfänger von Kettenbriefen, Weiterleiter von falschen Virenwarnungen, Herunterlader von Tauschbörsensoftware und Käufer von Vogelfutter. Viel zu tun für Peter Voigt.
Damit ist die verdachtsunabhängige Privatfahndung dann auch gleich wieder aller Ehren wert. Das Unternehmen schaltete die Polizei ein, die nicht etwa Ermittlungen wegen der offenkundigen Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses einleitete, sondern ausschließlich gegen die ausspionierten Kunden mit der ekligen Vorliebe für Kindersex vorgeht.
Bundesweit gebe es zurzeit 12.000 Verdächtige, sagte der hallesche Spezial-Staatsanwalt Peter Voigt, der sich als Pornojäger einen Namen gemacht hat. Fürsorglich wies er darauf hin, dass sich Internetnutzer bei Kinderpornografie sehr schnell strafbar machen können. «Schon wenn zielgerichtet mit bestimmten Begriffen nach Kinderpornografie gesucht wird, macht man sich strafbar.»
Welche Begriffe das sind, verriet Voigt nicht, so dass im Grunde genommen jedes Suchwort gefährlich sein kann: "Teenager" etwa dürfte mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet werden, "kleine Hexe", die zum Fund des obigen Bildes führt, sogar mit Gefängnis nicht unter drei Jahren. Gar nicht zu reden von "Eva Herman nackt", einem Lieblingssuchwort der PPQ-User.
Auch wer nicht sucht, steht allerdings mit einem Bein im Knast: Internetnutzer, die Mails mit kinderpornografischem Inhalt erhielten, stehen unter Verdacht. "Schon als Adressat solcher Mails kann man ins Visier der Ermittler geraten", warnt Voigt. Demnächst im Visier deutscher Ermittler: Empfänger von Kettenbriefen, Weiterleiter von falschen Virenwarnungen, Herunterlader von Tauschbörsensoftware und Käufer von Vogelfutter. Viel zu tun für Peter Voigt.
Sonntag, 23. Dezember 2007
... and a happy new year
aus gut unterrichteter quelle erfuhr ppq, dass der 24. dezember vor der tür steht. diese information veranlasst uns, allen lesern frohe weihnachten und ein gutes neues jahr zu wünschen.
Lammert jammert
bundestagsdings norbert lammert sorgt sich um die gerechtigkeit in deutschland. diesmal müssen nicht die manager als feindbild herhalten, sondern fußball-profis. deren gehälter empfindet er als maßstablos, wie folgender satz verdeutlichen mag: "ich ärgere mich erheblich über die exzesse, die wir seit jahren im sport - insbesondere im fußball - erleben". lammert ärgert sich über exzesse - substanzloser hätte es auch florian silbereisen nicht ausdrücken können. wenig überraschend dann auch die weiterführung seines gedanken-surrogats: politiker dagegen verdienen nämlich "im vergleich zu anderen tätigkeiten sicher" zu wenig. wenn politiker erfolgreich wären wie unsere vizeweltmeister, elegant wie ribery und so erfolgreich im verkauf von trikots wie klose, hätte er sogar recht. schön auch lammerts zwischengeschobene erklärung: "da setzt mein fassungsvermögen inzwischen fast ganz aus." das denkvermögen offenbar auch.
An der Wiege der Fliese
Seit Jahr und Tag fragt sich das kunstsinnige Sachsen-Anhalt zusehends ungeduldiger nach dem Ursprung der anwachsenden Welle von liebevoll handgespritzten Grafitti-Kacheln in des Landes größter Stadt. Die von Liebhabern schlicht "Fliesen" genannten kleinen Kostbarkeiten finden sich immer öfter mit handelsüblichem Fliesenkleber an Hauswände geklebt, wo sie weitgehend unbeachtet zu verblassen pflegen. Weswegen PPQ, das virtuelle Museum der Fliesenkunst, tief in die Kasse mit den angesparten Reisespesen gegriffen hat, um an der Quelle der Kunstform zu recherchieren: In Spanien nun fanden sich die Vorlagen der mitteldeutschen Kunstkacheln. Heiligenbilder, mit zartem Strich gemalt. Klassiker, die fast einfarbig sind, aber in ihrer barocken Pracht dennoch bonbonbunt wirken. Halles Fliesenleger müssen nachlegen, um mithalten zu können.
Märchen aus Mittweida II
Es ist ein Offenbarungseid, eine Konkursanmeldung mit Ansage. Als eine 17-Jährige aus Mittweida Anfang November behauptete, vier Skinheads in Jacken mit „NSDAP-Aufnähern“ hätten ihr ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt, weil sie einem kleinen Aussiedler-Mädchen zu Hilfe gekommen war, musste die märchenhaften Elemente der Story jedem unvoreingenommenen Leser ins Auge springen. „NSDAP-Aufnäher“, „Aussiedler-Kind“, „Skinheads“, die aussehen wie in der Retorte gebacken, Anwohner, die der Gewalttat von ihren Balkonen aus zu Dutzenden tatenlos zuschauen – dicker ging es nicht.
Doch statt kritisch nachzufragen, fiel die deutsche Presse geschlossen ins dpa-Koma. Allenfalls die Tatsache, dass weder „Spiegel“ noch „Focus“, nicht „taz“ und nicht „FAZ“ ihre Reporter zur Verfertigung der fälligen Pflichtreportage ins braune Rattennest schickten und das gequälte Opfer auch Wochen später noch nicht bei „Stern-TV“ erschienen war, um von ihrer Heldentat zu berichten, gab einen Fingerzeig darauf, für wie dünn die Experten in Frankfurt, München, Hamburg und Berlin hanebüchene Story hielten.
Über die Gründe für das beredte Schweigen der selbst ernannten „fünften Gewalt“ lässt sich nur mutmaßen. Preise für „Zivilcourage“ wurden dem Opfer angetragen, Politiker äußerten im Dutzend „Abscheu“ und „Empörung“. Medial aber wurde der Ball verblüffend flach gespielt. War im Zuge der „Spiegel“-Chefredakteurssuche kein Reporter frei? Hatte die „Süddeutsche“, deren Chefermittler kraft seiner blühenden Fantasie einst sogar Zeugen für in Bad Kleinen nie abgegebene Todesschüsse zitieren konnte, nicht die Reisekosten übrig, jemanden in die neue braune Hochburg zu schicken? Wollte Günter Jauch seinen Zuschauern das frohe Fest ausnahmsweise mal nicht mit der Anblick einer jungen Heldin aus dem „anderen Sachsen“ versüßen?
Wir wissen es nicht. Doch wir glauben ahnen zu dürfen, dass die kollektive Arbeitsverweigerung einen sehr viel naheliegendere Ursache hatte: Die schlichte Angst vor Rechercheergebnissen, die „den Falschen“ in die Hände spielen könnten.
Denn aus der Sicht der Leitmedien und ihrer von dpa mit staatsamtlichen Ansichten gefütterten Armee an Zitierern in der Provinz ist es längst egal, ob eine Geschichte wahr ist oder nur (denkbar schlecht) gelogen. Wenn sie passt, wird nicht lange gefragt, ob sie stimmen kann. Hakenkreuz-Ritzerei in Mittweida? Her damit! Skinheads mit NSDAP-Aufnäher in Sachsen? Aber immer! Gefälschte Rechtsradikalen-Statistik in Sachsen-Anhalt? Offenkundig ein Skandal!
Immer öfter gilt: Wer zuviel fragt, erfährt zu viel, wer zuviel weiß, malt nicht mehr schwarz und weiß, sondern in Grautönen, die das an die klare Rollenzuschreibung von Rambo-Filmen gewöhnte Publikum überfordern könnten.
Schwarz und weiß aber braucht es, um die Angstmaschine am Laufen zu halten, die aus 6000 Scientology-Mitgliedern eine Gefahr für die demokratische Grundordnung und aus 500 innerhalb eines Jahres in Schulbänke geritzte Hakenkreuze ein Menetekel für das heraufdämmernde 4. Reich zu machen versteht.
Der Vorfall von Mittweida markiert so einen neuen Tiefpunkt der Selbstvergessenheit deutscher Medien. Weil nicht sein durfte, was nicht sein soll, haben sich alle die Augen zugehalten, weil das Klischee einer Gewaltat voller Comicskinheads allemal mehr Quote bringt als die Story über den tragischen Zusammenbruch einer sicherlich auf ganz andere Art seelisch geritzten jungen Frau, hat sich ein ganzes Land sechs Wochen lang im Gefühl suhlen dürfen, das Unglaubhafte nicht nur für möglich und denkbar, sondern für wahrscheinlich halten zu müssen. Ein Versagen mit Ansage, ein Offenbarungseid ohne Vorgangsnummer.
Die offene Frage am Ende verweist aus Sachsen nach Sachsen-Anhalt, wo ein Untersuchungsausschuss sich mit Hilfe einer Armee aus investigativen Leitmedienreportern und flotter Rechtsradikalenalgebra bemüht, den NVA-Innenminister zu stürzen: Nach Anzeigelage ist das selbstgeritzte Hakenkreuz als „rechtsradikale Straftat“ in die sächsische Staatsschutz-Statistik eingegangen, die nach Anzeigen zählt, nicht nach Anklagen. Aber wird es dort bleiben dürfen? Oder wird es vor dem nächsten Abgabetag herausgefälscht wie die Kellerhakenkreuze in Sachsen-Anhalt? Wer enthüllt die Sauerei? Für den guten Zweck? Immerhin: Kandidaten gibt es viele.
Doch statt kritisch nachzufragen, fiel die deutsche Presse geschlossen ins dpa-Koma. Allenfalls die Tatsache, dass weder „Spiegel“ noch „Focus“, nicht „taz“ und nicht „FAZ“ ihre Reporter zur Verfertigung der fälligen Pflichtreportage ins braune Rattennest schickten und das gequälte Opfer auch Wochen später noch nicht bei „Stern-TV“ erschienen war, um von ihrer Heldentat zu berichten, gab einen Fingerzeig darauf, für wie dünn die Experten in Frankfurt, München, Hamburg und Berlin hanebüchene Story hielten.
Über die Gründe für das beredte Schweigen der selbst ernannten „fünften Gewalt“ lässt sich nur mutmaßen. Preise für „Zivilcourage“ wurden dem Opfer angetragen, Politiker äußerten im Dutzend „Abscheu“ und „Empörung“. Medial aber wurde der Ball verblüffend flach gespielt. War im Zuge der „Spiegel“-Chefredakteurssuche kein Reporter frei? Hatte die „Süddeutsche“, deren Chefermittler kraft seiner blühenden Fantasie einst sogar Zeugen für in Bad Kleinen nie abgegebene Todesschüsse zitieren konnte, nicht die Reisekosten übrig, jemanden in die neue braune Hochburg zu schicken? Wollte Günter Jauch seinen Zuschauern das frohe Fest ausnahmsweise mal nicht mit der Anblick einer jungen Heldin aus dem „anderen Sachsen“ versüßen?
Wir wissen es nicht. Doch wir glauben ahnen zu dürfen, dass die kollektive Arbeitsverweigerung einen sehr viel naheliegendere Ursache hatte: Die schlichte Angst vor Rechercheergebnissen, die „den Falschen“ in die Hände spielen könnten.
Denn aus der Sicht der Leitmedien und ihrer von dpa mit staatsamtlichen Ansichten gefütterten Armee an Zitierern in der Provinz ist es längst egal, ob eine Geschichte wahr ist oder nur (denkbar schlecht) gelogen. Wenn sie passt, wird nicht lange gefragt, ob sie stimmen kann. Hakenkreuz-Ritzerei in Mittweida? Her damit! Skinheads mit NSDAP-Aufnäher in Sachsen? Aber immer! Gefälschte Rechtsradikalen-Statistik in Sachsen-Anhalt? Offenkundig ein Skandal!
Immer öfter gilt: Wer zuviel fragt, erfährt zu viel, wer zuviel weiß, malt nicht mehr schwarz und weiß, sondern in Grautönen, die das an die klare Rollenzuschreibung von Rambo-Filmen gewöhnte Publikum überfordern könnten.
Schwarz und weiß aber braucht es, um die Angstmaschine am Laufen zu halten, die aus 6000 Scientology-Mitgliedern eine Gefahr für die demokratische Grundordnung und aus 500 innerhalb eines Jahres in Schulbänke geritzte Hakenkreuze ein Menetekel für das heraufdämmernde 4. Reich zu machen versteht.
Der Vorfall von Mittweida markiert so einen neuen Tiefpunkt der Selbstvergessenheit deutscher Medien. Weil nicht sein durfte, was nicht sein soll, haben sich alle die Augen zugehalten, weil das Klischee einer Gewaltat voller Comicskinheads allemal mehr Quote bringt als die Story über den tragischen Zusammenbruch einer sicherlich auf ganz andere Art seelisch geritzten jungen Frau, hat sich ein ganzes Land sechs Wochen lang im Gefühl suhlen dürfen, das Unglaubhafte nicht nur für möglich und denkbar, sondern für wahrscheinlich halten zu müssen. Ein Versagen mit Ansage, ein Offenbarungseid ohne Vorgangsnummer.
Die offene Frage am Ende verweist aus Sachsen nach Sachsen-Anhalt, wo ein Untersuchungsausschuss sich mit Hilfe einer Armee aus investigativen Leitmedienreportern und flotter Rechtsradikalenalgebra bemüht, den NVA-Innenminister zu stürzen: Nach Anzeigelage ist das selbstgeritzte Hakenkreuz als „rechtsradikale Straftat“ in die sächsische Staatsschutz-Statistik eingegangen, die nach Anzeigen zählt, nicht nach Anklagen. Aber wird es dort bleiben dürfen? Oder wird es vor dem nächsten Abgabetag herausgefälscht wie die Kellerhakenkreuze in Sachsen-Anhalt? Wer enthüllt die Sauerei? Für den guten Zweck? Immerhin: Kandidaten gibt es viele.
Samstag, 22. Dezember 2007
Kindermund
als heute ein mir bisher unbekannter skispringer bei mdr info vollrohr tönte, seine beiden schanzenhüpfer seien dann doch "relativ identisch" gewesen, da wurde mir schlagartig so viel über deutschland klar, dass ich hier und an dieser stelle gar nicht sagen kann, was das alles war.
Freitag, 21. Dezember 2007
Uebereifer schadet nur
Uebereifer schadet nur, Untereifer aber offenbar ja auch. Im Fall der von den uebereifrigen Medien inzwischen "angeblichen Neonazi-Übergriffs" auf eine 17-Jährige in Mittweida genannten Hakenkreuz-Kratzerei macht die Staatsanwaltschaft die Polizei für Pannen verantwortlich. Eine «etwas übermotivierte» Beamtin habe den Inhalt einer Besprechung falsch verstanden und im Polizeirevier Mittweida verkündet, die gerichtsmedizinische Untersuchung stütze die Version des Mädchens, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Vogel. Die Dame arbeitet offensichtlich als Pressesprecherin oder der Spressesprecher war im Urlaub, so dass der stillen Post niemand widersprechen konnte. Ausserdem ist die Beamtin bei Focus, Spiegel und Tagesschau als Redakteurin und Chefredakteurin angestellt, wenn sie nicht gerade den saechsischen Ministerpraesidenten, seinen Innenminister und den Staatsschutzchef vertritt. Als in Dessau ein Polizeichef forderte, man "muesse nicht alles sehen", war er schuld. In Mittweida wurde gesehen, was nicht da war, und auch hier ist die Schuldfrage damit geklaert. Wunderliches Land, wunderliche Leute.
Mittwoch, 19. Dezember 2007
Dachschaden = Waldschaden
soviel ich weiß, ist circa ein viertel der fläche von sachsen-anhalt von wald bedeckt. bei einer größe des landes von knapp 20 500 quadratkilometern, macht das nach adam riese um die 5 125 quadratkilometer wald. der waldschadensbericht des landes stützt sich auf die untersuchung von 6 000 Bäumen an 276 Standorten, die "als stichprobe für ein gebiet von 16 quadratkilometern wald stehen". eine stichprobe für 16 quadratkilometer erklärt den zustand von 5 125 quadratkilometern. das ist statistik vom feinsten.
Dienstag, 18. Dezember 2007
PPQ-Leser wissen mehr
entsetzliches musste die konsternierte öffentlichkeit vor einiger zeit aus mittweida erfahren. einer jungen frau war von vier neonazis ein hakenkreuz in die haut geritzt worden, als sie einem kleinem kind zu hilfe eilen wollte, das wiederum von den rechtsextremen belästigt worden war. so weit, so schlimm. doch offenbar auch so falsch, wie ppq schon vor einiger zeit mutmaßte: "Die im November angeblich von Neonazis im sächsischen Mittweida misshandelte junge Frau hat sich das Hakenkreuz vermutlich selbst in die Hüfte geritzt. Das gehe aus einem rechtsmedizinischen Gutachten hervor, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Dienstag mit."
Sonntag, 16. Dezember 2007
Hummer oder Hummer nich?
wenn man als abgeordnete des eu-parlaments im straßburger restaurant "aux armes" speist, können einem hummer auf den teller geschmissen werden. die isst man dann auf und freut sich, weil hummer lecker schmecken oder weil man noch nie hummer gegessen hat oder auch einfach nur, weil man mit lothar bisky einen angenehmen gesprächspartner hatte. doof ist nur, wenn man im straßburger restaurant "aux armes" speist, sarah wagenknecht heißt, linke linkssozialistin ist und - beim hummer-essen fotografiert wird. dann nämlich greift man zu stalinistischen methoden und lässt die bilder einfach verschwinden.
Samstag, 15. Dezember 2007
Black Beaches
Als haette es noch eines Beweises bedurft, dass derKlimawandel verheerende Auswirkungen auf das Weltklima hat, zeigen sich die Straende im Sueden in dieser Wintersaison aus Protest gegen den Kohlendioxidausstoss und aus Solidaritaet mit der Aktion "Licht aus" erstmals geschlossen mit mattschwarzem Sand. Sigmar Gabriel, Ex-SPD-Popbeauftragter und Klimaretter, muss es vorher gewusst haben: Der symphatische Niedersachse mit den Atkins-Diaet-tauglichen Speckroellchen hat seinen Winterurlaub nach Bali verlegt hat, wo er nach Zeitungsberichten die Naechte durchmacht.
Freitag, 14. Dezember 2007
Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
"Der Bundesbeauftragte für die neuen Länder, Wolfgang Tiefensee (SPD), hat zu mehr Zivilcourage im Kampf gegen Rechts aufgerufen."
Donnerstag, 13. Dezember 2007
Humor wird verboten
"rabatt gibt es nicht. rabatt ist die hauptstadt von marokko." ein harmloser witz, könnte man meinen, dem seine unkenntnis der geographie nicht zum vorwurf gemacht werden sollte. in rüsselsheim, wo ein bratwurststand mit o.g. spruch versucht, schnorrer fernzuhalten, ticken die uhren der (grünen) politischen korrektness aber anders. das liest sich dann so: "zur not erwarten wir, dass die sondernutzungsgenehmigung für stände widerrufen wird, die auf so üble art und weise rüsselsheimer bürgerinnen und bürger verunglimpfen." die sondernutzungsgenehmigung für witze wird kommen, ich bin sicher.
Mittwoch, 12. Dezember 2007
Millionen und Milliarden
die managergehälter sind zu hoch - definitiv. wer millionen und millionen verdient, muss ein korruptes dummes schwein sein, dem jede empfindsamkeit für moral und ethik abhanden gekommen ist. es mag sein, dass diesselben arbeitnehmervertreter, die als mitglieder diverser aufsichtsräte eben jene utopischen bezüge mitbeschlossen haben, jetzt (als polternde gerechtigkeits-rumpelstilzchen) nicht unbedingt den eindruck von wahrhaftigkeit und cleverness vermitteln. dennoch: die debatte wird in deutschland noch viel zu zaghaft geführt. was sind millionen, wenn es um milliarden gehen könnte? der post-chef streicht nach dem verkauf von aktien einen haufen kohle ein? holla, aber was ist mit den aldi-brüdern? die erlösen durch die inumlaufbringung (ah, ein tolles wort) angeblicher lebensmittel und anderer angeblichkeiten eine noch viel höhere summe. muss das nicht verboten werden? muss nicht überhaupt die erzielung von gewinn verboten werden? koste es, was es wolle?
Montag, 10. Dezember 2007
Klimawandel hat auch gute Seiten
der klimawandel kann orang-utans zur lebensrettung werden. glauben sie nicht? stimmt aber.
Noch ein Spaßvogel
der ipcc-vorsitzende rajendra pachauri hat heute im vorfeld der nobelpreisverleihung an al gore und den weltklimarat gute nachrichten präsentiert. beim radiosender mdr info zeigte er sich überzeugt, auch die bisher eher renitenten japaner auf seinen kurs eingenordet zu haben. so hätten es viele der traditionsbewussten nippon-unternehmen ihren angestellten erlaubt, bei hohen temperaturen die krawatten abzulegen. dadurch sei es gelungen, die einschaltzeiten der klimaanlagen zu verringern. die wiederum verbrauchten dadurch weniger energie. dem klima geht es dadurch vielleicht nicht schlagartig besser. zusammen mit der wochenendlichen "licht aus!"-aktion in deutschland dürfte aber die weltenrettung signifikant näher gerückt sein.
Dumm gelaufen, UBA :-)
liebe mitarbeiter des umweltbundesamtes in dessau,
ihr müsst seit einiger zeit in einem anhaltischen kaff arbeiten, das außer dem bauhaus und einer vagen erinnerung an das wörlitzer gartenreich nicht viel zu bieten hat. kein grund zur freude, ich weiß, und deshalb fahrt ihr am liebsten wieder heim, wenn die arbeit getan ist. berlin ist keine 150 kilometer weg, was sollte euch also in der provinz halten? ihr nehmt den zug in die hauptstadt, klar. wer (außer denen, die müssen) will schon in dessau wohnen? kein wunder dennoch, dass ihr nach den aktuellen entscheidungen der deutschen bahn aufs auto umsteigt. das widerspricht zwar euren prinzipien, aber was sind schon prinzipien, wenn die hauptstadt ruft?
ihr müsst seit einiger zeit in einem anhaltischen kaff arbeiten, das außer dem bauhaus und einer vagen erinnerung an das wörlitzer gartenreich nicht viel zu bieten hat. kein grund zur freude, ich weiß, und deshalb fahrt ihr am liebsten wieder heim, wenn die arbeit getan ist. berlin ist keine 150 kilometer weg, was sollte euch also in der provinz halten? ihr nehmt den zug in die hauptstadt, klar. wer (außer denen, die müssen) will schon in dessau wohnen? kein wunder dennoch, dass ihr nach den aktuellen entscheidungen der deutschen bahn aufs auto umsteigt. das widerspricht zwar euren prinzipien, aber was sind schon prinzipien, wenn die hauptstadt ruft?
Sonntag, 9. Dezember 2007
Tragisches Ende einer Urlaubsreise
man hätte es ahnen können: "Die Teilnehmer des UNO-Weltklimagipfels in Bali verursachen nach Berechnungen der Schweizer Stiftung myclimate den Ausstoss von fast 34 000 Tonnen CO2. Das ist etwa doppelt so viel, wie die Kalkulation der Veranstalter des Gipfels vorhersah." wir brauchen dringend eine klimakonferenzfolgenabschätzung.
Samstag, 8. Dezember 2007
geschafft- nicht das es absicht war , wir haben es verquatscht und schon wars 20:08
...und auch bildonline hat reagiert, angemessen, und ich gucke jetzt "wettendas" heute das licht nich mehr ausgeht, höchstens wenn ich will.
Eigentlich hätten sie ozzy nehmen müssen.
Sharon, Sharon, what are these fuckin´ bubbles?
It`s Christmas Time Ozzy.
Bubbles? I´m the fuckin´ prince of fuckin´ DARKNESS.
SPD übernimmt PIN-Mitarbeiter
Gute Nachrichten für die 800 entlassenen Mitarbeiter des privaten Postzustellers PIN: SPD-Chef Kurt "Mecki" Beck hat mit dem ehemaligen und nach Einführung des Mindeslohnes auch zukünftigen Briefzustell-Staatsmonopolisten Deutsche Post verabredet, dass entlassene PIN-Mitarbeiter "zu vernünftigen Löhnen“ bei der Post AG angestellt werden.
Die Betreffenden wechseln damit von der SPD zur SPD: Die deutsche Sozialdemokratie, die nach Ansicht von Mecki Beck "in der DDR die Mauer zum Einsturz" brachte, wie er heute der von der PIN-Mutter Springer herausgegebenen "BILD"-Zeitung erklärte, kann neben diesem und allerhand anderen historischen Verdiensten über vier Ecken auch ein Stück von der PIN-Group ihr eigen nennen: Die "Arbeiterpartei" (Willy Brandt), die den Mindestlohn nach jahrelangen Kämpfen in der Koalition durchrücken konnte, hält über ihre Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft einen Anteil von 23,1 Prozent am Madsack-Verlag, der wiederum mit 5,9 Prozent an PIN beteiligt ist. Entlassene PIN-Zusteller wechseln also am Ende von der SPD zur SPD und sagen danke, Mecki!
Die Betreffenden wechseln damit von der SPD zur SPD: Die deutsche Sozialdemokratie, die nach Ansicht von Mecki Beck "in der DDR die Mauer zum Einsturz" brachte, wie er heute der von der PIN-Mutter Springer herausgegebenen "BILD"-Zeitung erklärte, kann neben diesem und allerhand anderen historischen Verdiensten über vier Ecken auch ein Stück von der PIN-Group ihr eigen nennen: Die "Arbeiterpartei" (Willy Brandt), die den Mindestlohn nach jahrelangen Kämpfen in der Koalition durchrücken konnte, hält über ihre Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft einen Anteil von 23,1 Prozent am Madsack-Verlag, der wiederum mit 5,9 Prozent an PIN beteiligt ist. Entlassene PIN-Zusteller wechseln also am Ende von der SPD zur SPD und sagen danke, Mecki!
Google knipst sich aus
Neulich haben wir es noch vergebens fordern müssen, jetzt aber, wo Springer die Dunkelheit es als Imagekampagne für sein Boulevardblatt "Bild" entdeckt hat und auch Bob Geldof sich nicht zu ritterlich fühlt, um Lichtschalteröl zu verschwenden, reiht sich auch Google ein in die endlose Liste der Leute, denen angesichts des "Klimawandels" (Angela Merkel) kein Licht mehr aufgeht.
Heiße Messer in der heiligen Zeit
So ungerecht ist die Welt: Für das letzte Album seiner Band Bright Eyes ist Conor Oberst nun für einen Grammy nominiert worden, das allerdings nicht, weil etwa "Hot Knives" ein wunderbares Lied ist. Sondern weil irgendwem die Verpackung der CD gefallen hat.
Freitag, 7. Dezember 2007
Eva Herman Nackt
bei google immer noch auf platz eins: "eva herman nackt". ich finde es unverantwortlich, dass "eva herman nackt" solch ein aufsehen erregt. ""eva herman nackt" ist ein pr-gag, wie ihn sich "eva herman nackt" nicht besser hätte ausdenken können. "eva herman nackt" sollte eingreifen, bevor "eva herman nackt" ....
Die Hysterie
«Die Hysterie hat die Aufklärung des Falls behindert», betont Michael Thies. Mit ruhiger Stimme begründet der Vorsitzende Richter am Landgericht Potsdam im Juni 2007 die Freisprüche für zwei Angeklagte im Fall des Angriffs auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. in Potsdam. Der Familienvater war am Ostersonntag 2006 an einer Haltestelle niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden. Erst nach zwei Operationen und einer langen Rehabilitation kommt er wieder auf die Beine. An die Tat erinnern kann er sich nicht. Auch das erschwert die Ermittlungen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen zunächst von einem rassistisch motivierten Mordversuch aus. Grundlage für diese Annahme ist der Mitschnitt auf einer Handy-Mailbox. Ermyas M. hatte in der Tatnacht mehrfach versucht, seine Frau Steffi anzurufen. Ihre Mailbox zeichnet einen Streit zwischen Ermyas und seinen Angreifern auf. Dabei wird der dunkelhäutige Potsdamer als «Scheiß-Nigger» beschimpft. Wenige Stunden nach der Tat informieren die Ermittler die Presse. Der Fall macht kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland international Schlagzeilen. Es wird über sogenannte No-go-Areas diskutiert. Der Generalbundesanwalt übernimmt die Ermittlungen. Wenige Tage nach der Tat werden zwei Verdächtige nach Karlsruhe geflogen. Als Hauptbeschuldigter gilt Björn L., den Zeugen aufgrund seiner hohen Stimme auf dem Mailbox-Mitschnitt wiedererkannt haben wollen. Doch schon bald sind die Anschuldigungen nicht mehr zu halten. Der Generalbundesanwalt gibt die Ermittlungen nach Potsdam zurück. Gegen die Tatverdächtigen wird wegen gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung ermittelt. Im August erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage. Das Landgericht Potsdam lässt diese zu. Thies leitet von Februar den Prozess an 20 Verhandlungstagen. Am 15. Juni spricht er den 30-jährigen Björn L. und den 32-jährigen Thomas M. frei - aus Mangel an Beweisen. Es habe zwar einige Indizien für eine Tatbeteiligung gegeben. Doch reichten diese nicht für eine
Verurteilung. Im Prozess werden Ermittlungspannen bekannt. So wurden Scherben am Tatort nicht fachgerecht gesichert. Polizeifotos vom Ort des Geschehens sind unbrauchbar. Eine DNA-Spur auf Scherben einer Bierflasche taugt nicht als Beweis für die Anwesenheit von Thomas M. Und gegen eine Identifizierung der Stimme des Hauptverdächtigen auf der Mailbox sprechen glaubwürdige Aussagen eines Arztes, wonach Björn L. zur Tatzeit krank und heiser war. «Ein klassischer Fall für den Zweifelssatz», merkt Thies in der Urteilsbegründung an. Eine Verurteilung komme nicht in Betracht. Thies fügt hinzu, niemand hätte unmittelbar nach der Tat behaupten dürfen, es handele sich um eine fremdenfeindlich motivierte Tat. Das habe die Aktenlage nicht hergegeben. Die infolge der verfrühten Einschätzung ausgebrochene Hysterie habe sich als kontraproduktiv erwiesen, sagt auch Opferanwalt Thomas Zippel am letzten Prozesstag. Er sieht allerdings auch nach dem Prozess noch «erhebliche Anzeichen» für eine fremdenfeindliche Motivation. Auch Ermyas M. geht von einem rassistischen Angriff aus. Trotz des Freispruches habe ihm der Prozess geholfen, alles zu verarbeiten. «Ich bin ausgeglichen und geistig stark», betont er.
Inzwischen ist der Vater von Zwillingssöhnen, der von seiner Familie getrennt lebt, selbst ins Visier der Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 39-Jährigen wegen Betrugsverdacht. Nach Angaben von Behördensprecher Christoph Lange gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Ermyas M. in einem Antrag auf Gewährung von Prozesskostenhilfe falsche Angaben gemacht hat. Nach dem Angriff hat der Verein «Brandenburg gegen Rechts» rund 50 000 Euro für Ermyas gesammelt. Die Spenden sollten für die Behandlung und mögliche Prozesskosten verwendet werden. M. soll jedoch in dem Antrag auf Prozesskostenhilfe angegeben haben, so gut wie kein Geld zu besitzen. Die Ermittlungen laufen noch. Im Fall Björn L. sind dagegen alle Verfahren erledigt. Gegen ihn wurde nach dem Prozess unter anderem wegen Verstoßes gegen das
Waffengesetz ermittelt. Bei seiner Festnahme nach dem Angriff auf Ermyas war in seinem Auto eine Schreckpistole gefunden worden. L. akzeptierte in dieser Angelegenheit einen Strafbefehl über 450 Euro.
Verurteilung. Im Prozess werden Ermittlungspannen bekannt. So wurden Scherben am Tatort nicht fachgerecht gesichert. Polizeifotos vom Ort des Geschehens sind unbrauchbar. Eine DNA-Spur auf Scherben einer Bierflasche taugt nicht als Beweis für die Anwesenheit von Thomas M. Und gegen eine Identifizierung der Stimme des Hauptverdächtigen auf der Mailbox sprechen glaubwürdige Aussagen eines Arztes, wonach Björn L. zur Tatzeit krank und heiser war. «Ein klassischer Fall für den Zweifelssatz», merkt Thies in der Urteilsbegründung an. Eine Verurteilung komme nicht in Betracht. Thies fügt hinzu, niemand hätte unmittelbar nach der Tat behaupten dürfen, es handele sich um eine fremdenfeindlich motivierte Tat. Das habe die Aktenlage nicht hergegeben. Die infolge der verfrühten Einschätzung ausgebrochene Hysterie habe sich als kontraproduktiv erwiesen, sagt auch Opferanwalt Thomas Zippel am letzten Prozesstag. Er sieht allerdings auch nach dem Prozess noch «erhebliche Anzeichen» für eine fremdenfeindliche Motivation. Auch Ermyas M. geht von einem rassistischen Angriff aus. Trotz des Freispruches habe ihm der Prozess geholfen, alles zu verarbeiten. «Ich bin ausgeglichen und geistig stark», betont er.
Inzwischen ist der Vater von Zwillingssöhnen, der von seiner Familie getrennt lebt, selbst ins Visier der Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 39-Jährigen wegen Betrugsverdacht. Nach Angaben von Behördensprecher Christoph Lange gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Ermyas M. in einem Antrag auf Gewährung von Prozesskostenhilfe falsche Angaben gemacht hat. Nach dem Angriff hat der Verein «Brandenburg gegen Rechts» rund 50 000 Euro für Ermyas gesammelt. Die Spenden sollten für die Behandlung und mögliche Prozesskosten verwendet werden. M. soll jedoch in dem Antrag auf Prozesskostenhilfe angegeben haben, so gut wie kein Geld zu besitzen. Die Ermittlungen laufen noch. Im Fall Björn L. sind dagegen alle Verfahren erledigt. Gegen ihn wurde nach dem Prozess unter anderem wegen Verstoßes gegen das
Waffengesetz ermittelt. Bei seiner Festnahme nach dem Angriff auf Ermyas war in seinem Auto eine Schreckpistole gefunden worden. L. akzeptierte in dieser Angelegenheit einen Strafbefehl über 450 Euro.
Mit Sicherheit sicher
"Online-Durchsuchungen sind aus Sicht von Bundesanwalt Rainer Griesbaum kein «Wundermittel»." so quallt es heraus aus der platschquatsch-agentur dpa, und niemand fragt: wogegen eigentlich? der geistige zustand der republik manifestiert sich in dieser nicht gestellten frage. wenn schon online-durchsuchungen nicht gegen irgendetwas helfen, wie sieht es dann nämlich mit quintessenzen, quitten und quark aus? helfen die? als wundermittel? aus der sicht von irgendwem? rainer griesbaum und dpa werden keine antwort wissen.
Abriss-Exkursionen: Zug in die Zukunft
Jahrzehntelang drückten sich jeden Tag Zehntausende in die Bahn, die aus der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt nach Leuna und Buna fuhr. Die Luft war schmutzig, die Waggons zu kalt oder zu heiß und die besten Plätze für die reserviert, die da sitzen wollten, wo sie immer schon gesessen hatten. Es wurde Skat gespielt, Rauchen war nicht erlaubt, aber auch noch nicht verboten.
Ebenso wenig wie ein Schluck Klarer vor Dienstbeginn und ein trübes Bier zum Feierabend. Seit die großen Werke zu "Zukunftsclustern" geschrumpft sind, schmolz die Schar der Mitfahrer des sogenannten "Pelzerzuges" wie der Saaleschaum in den Zeiten der stetig wachsenden Feinstaubgefahr. Zuletzt sanken die Fahrgastzahlen nicht mehr, weil die Großchemie immer weniger Mitarbeiter beschäftigt, sondern weil die verbliebenen Mitarbeiter der Großchemie der Fahrt mit dem eigenen Auto den Vorzug gaben. Mitte des Jahres hat das Land Sachsen-Anhalt den Traditionszug, wie es heutzutage heißt, bei der Bundesbahn "abbestellt". Heute ging der letzte Doppelstockwagen auf die Strecke, auch er war beinahe leer. Der Zug, der einst in eine lichte sozialistische Zukunft fuhr, in der Chemie noch Arbeit, Wohlstand und Brot für alle versprach, ist Vergangenheit.
Ebenso wenig wie ein Schluck Klarer vor Dienstbeginn und ein trübes Bier zum Feierabend. Seit die großen Werke zu "Zukunftsclustern" geschrumpft sind, schmolz die Schar der Mitfahrer des sogenannten "Pelzerzuges" wie der Saaleschaum in den Zeiten der stetig wachsenden Feinstaubgefahr. Zuletzt sanken die Fahrgastzahlen nicht mehr, weil die Großchemie immer weniger Mitarbeiter beschäftigt, sondern weil die verbliebenen Mitarbeiter der Großchemie der Fahrt mit dem eigenen Auto den Vorzug gaben. Mitte des Jahres hat das Land Sachsen-Anhalt den Traditionszug, wie es heutzutage heißt, bei der Bundesbahn "abbestellt". Heute ging der letzte Doppelstockwagen auf die Strecke, auch er war beinahe leer. Der Zug, der einst in eine lichte sozialistische Zukunft fuhr, in der Chemie noch Arbeit, Wohlstand und Brot für alle versprach, ist Vergangenheit.
Gorillas im Garten
So lange noch irgendetwas in diesem Land erlaubt ist, kann es zum Glück noch verboten werden. Nach dem Trinken von Alkohol auf öffentlichen Plätzen und dem Rauchen in privaten Wohnheimzimmern sind jetzt die gequälten Krokodile und Giftschlangen dran, die, so weiß Helmut Hentschel von der Erfurter Giftnotzentrale, von ihren Haltern meist nicht artgerecht gehalten werden. Und vielleicht deshalb jede Chance nutzen, ihren Besitzern die Zähne ins Fleisch zu schlagen. Meistens seien männliche Halter betroffen, die im betrunkenen Zustand mit ihrem gefährlichen Haustier hantierten, sagt Hentschel.
Doch damit ist demnächst Schluß, denn nun kommt endlich ein generelles Haltungsverbot für gefährliche Tiere. Tierschützer begrüßen den Vorstoß, denn "es besteht nicht nur eine immense Gefahr für die Halter und das Umfeld, die Tiere werden oft nicht artgerecht untergebracht".
Künftig dürfen Krokodile nicht mehr in Badewannen gehalten werden, Gorillas nicht mehr im Garten, Skorpione müssen den Platz unterm Bett räumen und Vogelspinnen oder Giftschlangen aus der Küche ausziehen. Für rund 250.000 Riesen- und 100.000 Giftschlangen in deutschen Privathaushalten bedeutet das, dass die Freiheit näher rückt. Auch eine unbekannte Zahl von Krokodilen, Giftfischen und Skorpionen würde heimatlos und dürfte nach Inkrafttreten durch die Natur vagabundieren.
Noch nicht ganz klar ist, ob es wirklich Giftfisch-Razzien und Badewannenprüfungen durch Ordnungsämter und Polizei geben wird. Ein Warnaufkleber, den Baumärkte künftig in jede verkaufte Wanne kleben müssen, ist aber schon in der Endabstimmung zwischen Justiz-, Innen- und Landwirtschaftsministerium sowie der EU-Komission: "Nicht für Krokodile" zugelassen soll Badewannenkäufer darauf aufmerksam machen, dass sie ihre schrecklichen Lieblinge anderweitig unterbringen müssen.
Doch damit ist demnächst Schluß, denn nun kommt endlich ein generelles Haltungsverbot für gefährliche Tiere. Tierschützer begrüßen den Vorstoß, denn "es besteht nicht nur eine immense Gefahr für die Halter und das Umfeld, die Tiere werden oft nicht artgerecht untergebracht".
Künftig dürfen Krokodile nicht mehr in Badewannen gehalten werden, Gorillas nicht mehr im Garten, Skorpione müssen den Platz unterm Bett räumen und Vogelspinnen oder Giftschlangen aus der Küche ausziehen. Für rund 250.000 Riesen- und 100.000 Giftschlangen in deutschen Privathaushalten bedeutet das, dass die Freiheit näher rückt. Auch eine unbekannte Zahl von Krokodilen, Giftfischen und Skorpionen würde heimatlos und dürfte nach Inkrafttreten durch die Natur vagabundieren.
Noch nicht ganz klar ist, ob es wirklich Giftfisch-Razzien und Badewannenprüfungen durch Ordnungsämter und Polizei geben wird. Ein Warnaufkleber, den Baumärkte künftig in jede verkaufte Wanne kleben müssen, ist aber schon in der Endabstimmung zwischen Justiz-, Innen- und Landwirtschaftsministerium sowie der EU-Komission: "Nicht für Krokodile" zugelassen soll Badewannenkäufer darauf aufmerksam machen, dass sie ihre schrecklichen Lieblinge anderweitig unterbringen müssen.
Donnerstag, 6. Dezember 2007
Blockwart auf Bildersuche
Es geht ihr „nicht um politische Zensur“, aber wenn sie Zensur fordern muss, damit ein paar Kameras angehen, dann tut sie das auch. Deshalb hat Katina Schubert, die Vizechefin der Partei Die Linke, ehemals PDS, davor SED, jetzt Anzeige gegen das Online-Lexikon Wikipedia gestellt. Wegen der Verbreitung verfassungfeindlicher Symbole. Dort nämlich werden zu einem Beitrag über die Hitlerjugend "verfassungsfeindliche Symbole der Nazis" gezeigt, und das auch noch, sagt Schubert, " kommentarlos".
Das Bild einer Flagge der Hitler-Jugend mit dem Hakenkreuz-Symbol und die Abbildung eines Leistungsbuchs der HJ sowie ein abfotografiertes HJ-Abzeichen könnten sich, so die Befürchtung der Politikerin mit dem tiefsitzenden Blockwart-Gen, "Rechtsextreme problemlos herunterladen und weiter verbreiten". Weil die nämlich überhaupt keine andere Möglichkeit haben, an so etwas heranzukommen. Nie. Keine Chance. Weil es nämlich keine Bücher darüber gibt. Keine Filme, keine DVDs, keine Internetshops, die diese anbieten, nichts.
Wie sie gegen die anderen 17.000 allein bei Googles Bildersuche gelisteten Seiten vorgehen will, die Symbole der Hitlerjugend mehr oder weniger kommentarlos verbreiten, sagte Katina Schubert nicht. Auch scheint sie nicht zu planen, das ZDF, Guido Knopp, Helge Schneider oder Tom Cruise anzuzeigen oder irgendwo zu erwähnen, dass der von ihr angezeigte Wikipedia-Artikel sowieso schon seit einem Monat zum Löschen vorgeschlagen ist. Ihr geht ja schließlich auch nicht um Wikipedia, die Hitlerjugend oder die Rechtsextremen. Sondern um eine billige Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu akquirieren.
Update: Nachdem das geklappt hat, findet Schubert das alles auch nicht mehr anzeigewürdig. 24 Stunden nach Erstattung hat die stellvertretende Parteivorsitzende ihre Anzeige gegen Wikipedia wieder zurückgezogen. Prinzipiell, meint sie, sei ihre Kritik zwar richtig, eine Anzeige aber wohl "der falsche Weg".
Das Bild einer Flagge der Hitler-Jugend mit dem Hakenkreuz-Symbol und die Abbildung eines Leistungsbuchs der HJ sowie ein abfotografiertes HJ-Abzeichen könnten sich, so die Befürchtung der Politikerin mit dem tiefsitzenden Blockwart-Gen, "Rechtsextreme problemlos herunterladen und weiter verbreiten". Weil die nämlich überhaupt keine andere Möglichkeit haben, an so etwas heranzukommen. Nie. Keine Chance. Weil es nämlich keine Bücher darüber gibt. Keine Filme, keine DVDs, keine Internetshops, die diese anbieten, nichts.
Wie sie gegen die anderen 17.000 allein bei Googles Bildersuche gelisteten Seiten vorgehen will, die Symbole der Hitlerjugend mehr oder weniger kommentarlos verbreiten, sagte Katina Schubert nicht. Auch scheint sie nicht zu planen, das ZDF, Guido Knopp, Helge Schneider oder Tom Cruise anzuzeigen oder irgendwo zu erwähnen, dass der von ihr angezeigte Wikipedia-Artikel sowieso schon seit einem Monat zum Löschen vorgeschlagen ist. Ihr geht ja schließlich auch nicht um Wikipedia, die Hitlerjugend oder die Rechtsextremen. Sondern um eine billige Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu akquirieren.
Update: Nachdem das geklappt hat, findet Schubert das alles auch nicht mehr anzeigewürdig. 24 Stunden nach Erstattung hat die stellvertretende Parteivorsitzende ihre Anzeige gegen Wikipedia wieder zurückgezogen. Prinzipiell, meint sie, sei ihre Kritik zwar richtig, eine Anzeige aber wohl "der falsche Weg".
340.000 für 50 Cent
Haben kann man sie alle, die Großen und die Kleinen, die Frauen und die Männer, die Künstler und die Interpreten, nur zahlen muss man wollen. Dann kommt der Kapserrapper 50 Cent vorbei, und mischt die Gartenparty auf, oder Sting singt zur Grillwurst ein "Message in the Bottle". Langeweile bringt dabei eindeutig am meisten ein: In der von Musikwoche.de erstellten Liste der Gagen für Privatkonzerte liegen die Rolling Stones mit 5,5 Millionen Euro für einen Auftritt vor, dahinter folgen die nicht minder saturierten Eagles mit 5,1 Millionen.
Die Liste:
Celine Dion 4,8 Mio
Rod Steward 4,5 Mio
Elton John 1,5 Mio
Robbie Williams 1,5 Mio
Jennifer Lopez 1,2 Mio
Michael Jackson 1 Mio
Sting 300.000 bis 1 Mio
Christina Aquilera 800.000 bis 3,6 Mio
Beyonce 900.000
Kylie Minoque 900.000
Shakira 840.000
Aerosmith 800.000
Stevie Wonder 620.000
50 Cent 340.000
Sheryl Crow 330.000
Diana Ross 180.000
Nena 100.000
Grönemeyer 100.000
P Diddy 35.000
Roland Kaiser 30.000
Roberto Blanco 25.000
Jürgen Drews 20.000
Mike Krüger 14.000
Freddy Quinn 8000
Eisenstuck 7600
Die Liste:
Celine Dion 4,8 Mio
Rod Steward 4,5 Mio
Elton John 1,5 Mio
Robbie Williams 1,5 Mio
Jennifer Lopez 1,2 Mio
Michael Jackson 1 Mio
Sting 300.000 bis 1 Mio
Christina Aquilera 800.000 bis 3,6 Mio
Beyonce 900.000
Kylie Minoque 900.000
Shakira 840.000
Aerosmith 800.000
Stevie Wonder 620.000
50 Cent 340.000
Sheryl Crow 330.000
Diana Ross 180.000
Nena 100.000
Grönemeyer 100.000
P Diddy 35.000
Roland Kaiser 30.000
Roberto Blanco 25.000
Jürgen Drews 20.000
Mike Krüger 14.000
Freddy Quinn 8000
Eisenstuck 7600
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