Spekulieren mit Sachsen-Anhalt und dabei richtig Miese machen, nie war das einfacher als heute. Nachdem das finanziell marode Bundesland sich vor einiger Zeit schon in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem
islamistischen Scharia-Rat in London gebastelte "korantreue Anleihe" Geld besorgt hat, sucht der lustige sozialdemokratische Finanzminister Jens Bullerjan jetzt einen neuen Dreh, billig an neues Geld zu kommen und den Schuldenberg in Höhe von derzeit 20 Milliarden Euro weiter aufzuschütten. Der Trick nennt sich "Bonus-Garant Anleihe", ist auf für Normalbürger ganz und gar undurchschaubare Weise an die "Wertentwicklung des Aktienindex DJ Euro Stoxx Select Dividend 30" (Finanzministerium) gekoppelt, lockt Anleger großmäulig mit einer "Rendite von bis zu 38 Prozent" in fünf Jahren und einer "garantierten Rückzahlung des investierten Betrages".
"Das neue Produkt ist eine Anleihe des Landes", heißt es weiter wörtlich und absichtlich grundfalsch, denn in Wirklichkeit handelt es sich bei dem Produkt nicht um eine Anleihe, sodern um ein so genanntes Zertifikat, das dank einer vorausschauenden Regelung der Bundesregierung bereits heute nach der für Aktienfonds erst ab Anfang 2009 geltenden neuen Abschlagssteuer mit 25 Prozent des Gewinns pauschal zu versteuern ist. Folglich wird das Finanzamt trotz der langen Laufzeit, nach der Gewinne aus einem heute gekauften Aktienfond oder einer Anleihe steuerfrei wären, an allen eventuell anfallenden Gewinne mit 25 Prozent beteiligt sein - Bullerjan, der Freund des kleinen Mannes, holt so zusätzlich durch die Hintertür noch ein paar Euro aus seinen Anlegern heraus.
Das ganze Risiko des äußerst fragwürdigen Wertpapiers, das bei Banken und Sparkassen unter der Wertpapierkennnummer A0FAHH zu haben sein wird, liegt sowieso beim Käufer: Er erhält keinen Cent der derzeit bei etwa vier Prozent liegenden Dividenden, die ihm bei einem Investment in einen Aktienfonds mit Anlageziel DJ Euro Stoxx Select Dividend 30 zugute kommen würden. Zudem überlässt der Anleger dem Land sein Geld gleich auf fünf Jahre, ohne zu wissen, ob er am Ende wirklich etwas herausbekommt, oder nur zurückerhält, was er hineingesteckt hat.
«Durch dieses Zertifikat ermöglicht das Land dem Privatanleger, von weiter ansteigenden Aktienkursen bis zu 38 Prozent zu profitieren, ohne einen Kapitalverlust bei Aktienkursrückgängen zu riskieren», fabuliert Finanzstaatssekretär Christian Sundermann dennoch fröhlich und verweist dabei auf eine "maximal mögliche Rendite von 6,65 Prozent pro Jahr".
Nach Steuern werden daraus jammervolle 4,99 Prozent - nicht ganz ein halbes Prozent mehr als es auf simple Tagesgeldkonten mit jährlicher Zinszahlung ganz sicher gibt. Der Unterschied schmilzt zudem nach Steuern in den Centbereich: Aus hundert Euro werden mit der Bauernfänger-"Anleihe" des Bundeslandes in fünf Jahren 124,95. Mit dem Tagesgeldkonto hingegen nur ärmliche 124,62 Euro - also doch schon 33 Cent weniger.
UPDATE: Finanztreff geht jetzt auch mit der Konstruktion ins Gericht: Unausgeschlafenes Angebot aus Magdeburg
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7 Kommentare:
wenigstens einer, der nachrechnet. und offenbar mehr von der materie versteht, als ein gesamtes ministerium.
nee, das ministerium versteht das alles schon sehr gut. billiger als auf die art kommen die ja nicht an geld
ach, die sagen gar nicht die wahrheit?
die nennen es "anleihe", weil das schön verläßlich klingt, setzen noch "garantie" dazu, schwafeln von 38 % gewinn - und verschweigen den rest. so würde das jeder privatbanker machen, der die miesen produkte seines hauses losschlagen muss
wahrscheinlich ist bullerjahn eine art privatbanker, der die miesen produkte seines hauses losschlagen muss :-)
Aber mal ne Frage, beim Tagesgeld werden wohl keine Steuern abgezogen?
natürlich muss tagesgeld versteuert werden. aber da du jedes jahr einen neuen freibetrag hast, müssen die steuern nur bezahlt werden, wenn die zinsen über dem freibetrag liegen. werden sie - wie beim zertifikat - über einige ahre gesammelt, ist die wahrscheinlichkeit dafür auch bei nicht millionären einfach größer, ist doch klar.
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