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Und wie machen wir daraus einen Zwangs-Internet-Hort? Wo doch jeder Siebenjährige spätestens am zweiten Tag probieren würde, ob es nicht noch andere interessante Adressen im Datennetz gibt? Nein, die Kanzlerin, durch ihre Herkunft aus der DDR ein strenges Grenzregime gewohnt, will keine Grenzpatrouillen und keine Selbstschußanlagen rund um das "Netz für Kinder" aufstellen! Aber "eine Ergänzung im Betriebssystem" oder ein "Zusatztool", dass, so ganz genau wurde das nicht erläutert, irgendwie eingebaut oder einprogrammiert wird, sollen Eltern den Kinderzimmer-PC so steuern können, dass er nur diese eine Webadresse anzeigen kann.
Der kanzlergeprüfte Internethort schafft so eine neue Art von Pluralismus und öffnet die Tür zu einem Verständnis von Individualität, das weit weg ist von der oft falsch verstandenen Freiheit von Meinung und Glauben. Hoffentlich beschickt das Bundespresseamt das Kindernetz direkt mit lustigen Bildern und fröhlichen Spielen. Nur so wird das Sicherheitspaket für unsere Jüngsten wirklich griffig und sie schnuppern schon mal rein in das, was ihnen dann im Erwachsenenleben droht.
2 Kommentare:
die idee mit dem zusatztool zeigt doch nur, dass die organisatoren des kindernetzes vor allem davor angst haben, ihr angebot könnte schlicht und ergreifend scheiße langweilig sein.
diese "zusatztools" bringen explorer, firefox und safari standardmäßig mit (nennt sich sicherheitseinstellung). mir scheint, das pokemòn hat wieder den vollen durchblick.
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