Es war ein Treffen der Giganten der Fernsehunterhaltung, hier auf PPQ, und es fand ein Ergebnis, das recht genau die von den vier Startern Dr. House, Eva Herman, Adolf Hitler und Paris Hilton belegte Sendezeit in den Premiumkanälen widerspiegelt. Trotz ihrer jüngsten Schlagzeilenerfolge nur auf Platz vier: Eva Herman, die blonde Frauenrechtlerin, der Sportmoderator Baptist Kerner kürzlich erst mutig die Studiotür wies. Drei Prozent der User nur meinen, dass Herman tatsächlich dauerhaft Quote machen kann. Schade.
Mehr Nachhaltigkeit traut die PPQ-Gemeinde da schon dem amerikanischen Serienarzt Dr. House zu. Fünf Prozent stimmten für den hüftsteifen Mediziner, der bei seinen Fernsehauftritten in der Regel höhere Einschaltquoten als die "Tagesschau" hat. Was jetzt nicht so verwundert, denn der RTL-Mediziner sagt seinen Patienten immer die Wahrheit.
Eine Nasenlänge vorn dann Paris Hilton, die stets als "Millionenerbin" apostrophierte Unternehmerin, die sich selbst als Produkt verkauft. Wie langlebig dieses Geschäftmodell sein kann, hat ihr Kollege Gerhard Schröder seinerzeit bewiesen. Die Amerikanerin sieht allerdings ein bisschen besser aus als der Hannoveraner Adoptivvater.
Ganz oben dann erwartungsgemäß der Mann, dessen Medienpräsenz heute höher ist als zu seinen Lebzeiten. Damals musste sichAdolf Hitler mit gelegentlichen Radiogastspielen und Auftritten in der "Wochenschau" zufrieden geben, heute aber kann er sein Publikum täglich mit Auftritten in Themenspecials wie "Luftkrieg", "Schlacht im Norden", "Das Grauen der Lager" verzaubern.
Kein Sender kommt ohne ihn aus, kein Zuschauer muss ohne ihn auskommen. An einem beliebigen TV-Tag reicht es, zwischen 16 Uhr und zwei Uhr morgens fünf- bis sechsmal den Sender zu wechseln, um sich ein monothematisches "Führer-TV" ins Wohnzimmer zu holen. Wie der hemmungslose Konsum von Alkohol immer mehr Durst macht, erzeugt mehr Hitler augenscheinlich nur immer mehr Hitlerhunger. Weshalb der Sieger im Quotenkrieg mit 74 Prozent der Stimmen alle anderen Kandidaten weit hinter sich gelassen hat. Uns stimmt das natürlich besorgt, wir warten auf ein Wort von Wolfgang Thierse, ein entlarvendes Dokudrama von Guido Knopp ("Hitler auf Sendung") und eine Broschüre der Landeszentrale für politische Bildung.
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