Da ist der wieder, Johannes B. Kerner, heute hier, morgen dort, immer auf Ballhöhe und nie um eine mitbangende Frage an seine Studiogäste verlegen. Heute nimmt der Volksaufklärer es mit der gefährlichen Handystrahlung auf, vor der nicht klar ist, ob sie wirklich richtig gefährlich ist. Die Expertenrunde aus Fernsehansagerin, Comedyclown und Verbraucherschützer warnt provisorisch trotzdem erstmal, "ohne Panik zu machen", wie der Vielflieger Kerner, der längst zehn Lebensdosen an Höhenstrahlung gesammelt hat, aus seinem braunen Jackett knödelt.
Die Runde redet dann auch eher schaumgebremst, der Verbraucherschützer berichtet etwa, dass seine Tochter ihr Handy nur ausgereicht bekommt, wenn sie gerade mal einen Anruf zu machen hat, der knallige Kabarettist König plappert etwas davon, dass er sich auf dem Flohmarkt "für fünf Euro" ein altes Telefon mit Wählscheibe gekauft habe. Dass der Vibrationsalarm eines in der Hose getragenen Mobiltelefons Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit eines Mannes haben könnte, schließt der Experte nicht aus, aber er hält sie auch für nicht nachgewiesen. Alle lachen dauernd. Keiner geht früher. Kerners Redaktion hat von den Gebührengeldern auch lauter Abschirmfolien- und -aufkleber gekauft. "Hat aber alles nur Sinn", sagt der Hamburger Verbraucherschutzmann im Brustton ehrlicher Überzeugung, "wenn die Belastung wirklich hoch ist." Ein Silberfaden sei da eingewoben. Ein Silberfaden. Kerner quasselt, dass man sich daraus "ein T-Shirt machen lassen könnte".
Wird ein Thema werden. Auf jeden Fall.
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