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Ausgerechnet Microsoft, verglichen mit Google eine Firma aus der Schwerindustrie, bezahlt 240 Millionen US-Dollar - nein, nicht für das vor drei Jahren gegründete Webportal, sondern für einen Anteil von 1,6 Prozent daran. Würde jemand Facebook komplett kaufen wollen, müsste er für die Adresskartei mit 49 Millionen Mitgliedern, ein bisschen unsichtbare Software, ein paar Aldi-Rechner und Gründervater Marc Zuckerberg folglich schlappe 15 Milliarden US-Dollar hinlegen. Für dieselbe Summe könnte man sich allerdings auch die deutsche Reisebürofirma Tui, den Pharmahersteller Merck, die Handelskette Metro und den Sportartikelhersteller Adidas kaufen - nicht einzeln, sondern als komplettes Paket.
Daran wird schon deutlich, dass im Internet mit Luft gehandelt wird, die zuvor nicht einmal heiß gemacht wird. Dass sich Firmen wie Google oder Microsoft trotzdem veranlasst sehen, Datenbanken voller Studentennamen zu kaufen, statt in seit Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden bewährte Geschäftsmodelle wie die gute alte gedruckte Papier-Zeitung zu investieren, erstaunt PPQ-Experten. Gemessen am Preis pro Nutzer würde eine gut eingeführte deutsche Tageszeitung mit 280.000 Abonnenten zum Schnäppchenpreis von 85 Millionen Dollar zu haben sein. Auch die gut layoutete "Diabetes News" gewinnt dann zwar nicht wie Facebook im Schnitt täglich 250.000 neue Nutzer, sondern verliert vielleicht eher noch den einen oder anderen Leser. Aber am Ende, wenn das Internet endlich abgeschaltet werden wird, bietet das auf Papier gedruckte Wort immer noch verlässlich Kontaktanzeigen und Bumstelefonnummern! Und man kann lose Heringe reinwickeln! Oder feuchte Schuhe damit trocknen.
1 Kommentar:
facebook accounts sind hier wie meinungen: jeder hat einen.
echt. jeder. und surft drauf. immer. die ganze zeit. facebook exemplifiziert die oberflaechlichkeit und entertainment-versessenheit in der interpersonalen kommukiation unserer zeit. facebook, wirklich, suckt.
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