Kurt Beck hat die Faxen dicke. Seit Jahren werden weltweit Aktien gehandelt wie blöde, eine Blase pustet die nächste auf, Hedge Fonds und Börsenbäcker stoßen sich mit Aktien gesund und der kleine Mann, der ein Sparbuch bei seiner örtlichen Sparkasse und ein paar von der Bundesregierung erworbene Telekom-Aktien sein eigen nennt, schaut in die Röhre.
Das kann so nicht sein, das darf so nicht bleiben, hat der schwergewichtige Sozialdemokrat beschlossen. Kapitalmärkte dürfen nicht wild wuchern wie Mecki Becks Bart, weil das nicht gut ist für Armut und Arbeitslosigkeit. Frisch gestärkt und unternehmungslustig gestimmt durch sein imposantes Parteitags-Abstimmungsergebnis, das selbst Erich Honecker, einen früheren Sozialisten und Kapitalmarktregulierer, neidisch gemacht hätte, hat Kurt Beck festgelegt, dass sein Genosse Steinbrück schnell eingreifen muss.
Der Mann, der einst den schönen Beruf des Offiziers lernte und heute als Finanzminister amtiert, soll die Weltmärkte richtig an die Kandare nehmen. Spekulation wird verboten, schließlich weiß jeder seit der Volksaktie Telekom, dass dabei nur der Staat gewinnt. Um die kleinen Anleger zu schützen, die immer nur draufzahlen, wenn die Bundesregierung an die Börse geht, wird Peer Steinbrück ein Machwort sprechen, dass die Finanzwelt erzittert. Globalisierung hat auch was Gutes: Wenn Kurt Beck den deutschen Börsen Fußfesseln und Handschellen anlegt, streifen sich New York, London und Hong Kong sofort freiwillig welche über.
Denn immerhin werden an mächtigen deutschen Börsen pro Monat 194 Milliarden Euro umgesetzt - das sind fast soviele Aktien wie an der Wallstreet in drei Tagen über den Tresen gehen. Wenn Peer Steinbrück hier auf den Tisch haut, kracht es auch in Toronto, Sao Paulo und Shanghai. Klar, dass der Hund wackeln wird, wenn der Schwanz ihn dazu zwingt. Kurt Becks mutige Initiative, die Welt einmal mehr am deutschen Wesen genesen zu lassen, das lässt sich heute schon mit Sicherheit vorhersagen, wird so sicher schnell unglaublich viel Erfolg beschieden sein.
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