Sonntag, 30. September 2007
Mirakulöser Arbeitsmarkt
am arbeitsmarkt tun sich seltsame dinge. da meldet die deutsche platschquatsch-agentur (pqa) zum einen: "viele firmen holen arbeitsplätze nach deutschland zurück". neben der hohen produktivität und der verlässlichkeit der zulieferer spiele bei diesem prozess vor allem die hohe qualifikation der beschäftigten eine wichtige rolle. das motto ist laut verband deutscher maschinen- und anlagenbau: "wir können hier nicht billig, aber wettbewerbsfähig produzieren". gleichzeitig trompetet ein spd-experte über die gleiche pqa ins land, "vielfach würden zeitbeschäftigte (vulgo: leiharbeiter) nicht eingesetzt, um auftragsspitzen auszugleichen, sondern um die tarifbedingungen der fest angestellten arbeitnehmer zu unterlaufen." und zwar die tarifbedingungen genau der fest angestellten arbeitnehmer, die gerade aus dem ausland zurück geholt wurden, weil die kosten keine entscheidende rolle spielen.
Verfassungsfeindliche Damentasche
Nach den Protestdemonstrationen gegen Läden, die die als Lieblingspullover Rechtsradikaler gefeierte Modemarke "Thor Steinar" vertreiben, wartet jetzt auch vor den Geschäften der spanischen Ladenkette ZARA viel Arbeit auf aufgeweckte Akteure. Grund ist eine Damentasche, auf der neben bunten Blumen, einem Fahrrad und anderen Verzierungen ein umrandetes Hakenkreuz eingearbeitet ist. ZARA, eine Marke des Inditex-Konzernes, die vor allem bei jungen Frauen beliebt ist, versucht sich inzwischen darauf herauzureden, dass man die Tasche von einem indischen Zulieferer erhalten habe. Dort, so ein Sprecher der Firma, handele es sich beim Hakenkreuz um ein religiöses Motiv, das nicht mit dem Nationalsozialismus, Hitler oder Deutschland in Verbindung gebracht werde. Dennoch wurden die kunterbunten Nazi-Täschchen, auf denen von bildungsnahen Nutzern eindeutig eine Swastika in frühlingshaftem lindgrün identifiziert werden kann, mittlerweile aus den Regalen entfernt. Doch ob das den Akteuren reichen wird oder doch eine Kündigung aller Mietverträge von Zara-Läden als Buße angemessener erscheint, wird sich noch zeigen müssen
Samstag, 29. September 2007
Hungern mit Herman
Amartya Sen hat mal den Nobelpreis für Wirtschaft bekommen. Außerdem gewann er eine erstaunliche Erkenntnis: "In der furchtbaren Geschichte der Hungersnöte in der Welt gab es noch nie eine große Hungersnot in einem unabhängigen und demokratischen Land mit einer mehr oder minder freien Presse. Egal wohin wir auch blicken, wir können keine Ausnahme von dieser Regel finden." Geht es nach Eva Herman, die für ihren medialen Abschuß wegen der lobenden Erwähnung der Mutterrolle im 3. Reich eine "zum Teil gleichgeschaltete Presse" verantwortlich macht, steht allerdings der große Hunger hierzulande in Bälde bevor.
Bio schmeckt nicht besser
Bio schmeckt gar nicht besser, fanden die aufgeweckten Tester der Stiftung Warentest diese Woche heraus, nachdem sie alle deutschen Schulbücher auf Fehler untersucht und festgestellt hatten, dass dort der Rücktritt von Erich Honecker falsch datiert und die harttreibende Wirkung von Spargel überhaupt nicht erwähnt wird. Bislang galt Biofleisch besonders unter Veganern als gesünder, Biomilch genoß den Ruf, dem körperlichen Wohlergehen zuträglicher zu sein als etwa Cola. Dieses Vorurteil ist jetzt widerlegt, zumindest so lange die Stiftung Warentest nicht Colagrundstoffe untersucht und die Wahrheit über Pepsi herausfindet. Das kann aber noch dauern, im Moment sind die Experten erstmal dabei, Sonnenstrahlen auf ihren Flüssigkeitsgehalt zu testen.
Die Arbeit bestiehlt
Selten bekommt man im Leben die seriöse Chance, sein privates Glück selbst zu schmieden. Die Platinway-Corporation, die aus China stammt, über eine Deckadresse in Edinburgh agiert und sich selbst auch "die vorankommende Gesellschaft" nennt, hat uns heute freundlich dazu eingeladen. Jede Zeile atmet den Gedanken, dass Babelfish allein doch kein Ersatz für einen deutschsprachigen Mitarbeiter ist.
Guten Tag!
Eine ansehende vorankommende Gesellschaft will ihnen Arbeit auf dem Markt anbieten, auf dem sie auch selber arbeitet. Jeder sollte den Brief lesen, da die Arbeit jeder ausüben kann. Sie brauchen kein Geld beitragen, es wird nicht die nächste Finanzpyramide gefordert. Für die Arbeit brauchen sie nur ein Computer mit Internet, des Telefone, der Rechnung ihrer Bank und natürlich ein wenig Freizeit! Die Arbeit bestiehlt wesentlich in der Bearbeitung der Rechnungen, die wir von unseren Kunden bekommen, die sie aus eigenen Gründen nicht Bar bezahlen können. Wir verlangen keine
besondere Kenntnisse. Man lernt viel wahrend die Arbeit. Schritt für Schritt werden wir das ihnen telefonisch erklären oder per e-mail. Der Finanzmenager unserer Firma wird gut bezahlt. Außerdem bekommen sie das Gehalt nach jeder Übersetzungen nicht nur einmal im Monat. Unsere Firma ist angesehener als andere gleichartige Firmen. Wenn Sie noch Fragen haben beantworten wir sie ihnen per e-mail. Zur Einführung der Arbeit müssen Sie sich ins der unserer Web Seite registrieren, Nachdem Sie denn Vertrag unterschreiben fängt unsere Zusammenarbeit an.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Platinway Corp .
Guten Tag!
Eine ansehende vorankommende Gesellschaft will ihnen Arbeit auf dem Markt anbieten, auf dem sie auch selber arbeitet. Jeder sollte den Brief lesen, da die Arbeit jeder ausüben kann. Sie brauchen kein Geld beitragen, es wird nicht die nächste Finanzpyramide gefordert. Für die Arbeit brauchen sie nur ein Computer mit Internet, des Telefone, der Rechnung ihrer Bank und natürlich ein wenig Freizeit! Die Arbeit bestiehlt wesentlich in der Bearbeitung der Rechnungen, die wir von unseren Kunden bekommen, die sie aus eigenen Gründen nicht Bar bezahlen können. Wir verlangen keine
besondere Kenntnisse. Man lernt viel wahrend die Arbeit. Schritt für Schritt werden wir das ihnen telefonisch erklären oder per e-mail. Der Finanzmenager unserer Firma wird gut bezahlt. Außerdem bekommen sie das Gehalt nach jeder Übersetzungen nicht nur einmal im Monat. Unsere Firma ist angesehener als andere gleichartige Firmen. Wenn Sie noch Fragen haben beantworten wir sie ihnen per e-mail. Zur Einführung der Arbeit müssen Sie sich ins der unserer Web Seite registrieren, Nachdem Sie denn Vertrag unterschreiben fängt unsere Zusammenarbeit an.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Platinway Corp .
Freitag, 28. September 2007
Wer hat es gesagt?
am ende aber werden politische führer nicht anhand des wünschenswerten, sondern des wahrscheinlichen beurteilt. nicht das, was sie gehofft haben, zählt, sondern das, was sie hätten fürchten sollen.
Donnerstag, 27. September 2007
Alles klar, Herr Kommissar?
dass die gimf beim internet-dschihad keinen fuß mehr auf den boden bekommt, ist nicht sehr verwunderlich. der eu-justizkommissar franco frattini verfolgt nämlich alles unerlaubte im netz mit unerbittlicher härte. sein neuester vorstoß dürfte den online-wickelköpfen endgültig den weg ins digitale nirwana weisen. der ebenso ausgeklügelte wie geniale plan des ausgewiesenen computer-experten sieht vor, websites "mit anleitungen zum bombenbau" zu blockieren. "polizei und geheimdienste sollen das internet mit hilfe neuer technologien besser überwachen", vermeldete der quicke italiener. besonders scharf formuliert der kommissar seine idee im folgenden: es solle sichergestellt werden, dass "websites nicht für den austausch von informationen genutzt werden". wie er es schaffen will, server in weißrussland, tuvalu oder namibia zu kontrollieren, ließ der schlaue fuchs natürlich im unklaren: keine handbreit den dschihadisten.
Al Kaida beantragt Sieg
Sie sind wieder da, um die Welt mit ihren abgefahrenen Ergüssen zu beglücken: Einen Monat nach dem Tod der letzten Internet-Seite der wunderlichen "Globalen Islamischen Medienfront" (Gimf) grüßen die heiligen Homepage-Heimwerker wieder trotzig aus dem Netz. "Wir werden immer wieder neue Seiten erstellen und auf diese Weise den Jihad unterstützen dabei spielt es keine Rolle ob ab und an die Kuffar unser Forum oder unseren Blog löschen", flötet eine Stellungnahme in einem Deutsch, das deutlich macht, wie bildungsfern viele Wickeltuchköpfe selbst im reichen Deutschland aufwachsen müssen.
Für ein klein wenig Freude im tristen Heim sorgt da schon der Gedanke, dass die österreichische Polizei zur Festnahme der Wiener Gimf-Repräsentanz "über 100 Beamte darunter Sondereinsatzkommandos" (Kommataverzicht im Original) ausschicken musste. Den "Kuffar" genannten Nicht-Gläubigen, die in ihrer Mehrheit noch nie etwas von der Existenz der Gimf-Knallchargen gehört haben dürften, sagt die "Newsabteilung" dann noch Folgendes: "Ihr könnt machen was ihr wollt, macht soviele Festnahmen wie ihr wollt, löscht unseren Blog so oft ihr wollt, löscht das Forum so oft ihr wollt, ihr werdet euer Ziel nie erreichen, wir werden immer weitermachen bis wir den Sieg erlangen oder das Märtyrertum."
Das hätten sie sicher gern, durch ein bisschen Rumbloggen an die ganzen Jungfrauen rankommen. Wird nicht klappen, egal, wieviel Eifer und Geifer man reinsteckt. Wobei wir sagen müssen, dass Eure Überschrift "Al-Zawahiri beantragt Sieg gegen U.S." schon Klasse ist. Wo hat der das beantragt? Bei Scheich Osama? Bei seiner Mutter? Bei Bush? Bei der Uno? Oder in der Klapse? Und wie ist es ausgegangen? Habt ihr gewonnen? Schmeisst Euch Wordpress deshalb demnächst wieder raus? Seid nicht traurig, die sind nur sauer, weil ihr bis heute nicht mal einen eigenen arabischen Blogdienst zustande bekommen habt. Aber das ärgert Euch ja auch.
Für ein klein wenig Freude im tristen Heim sorgt da schon der Gedanke, dass die österreichische Polizei zur Festnahme der Wiener Gimf-Repräsentanz "über 100 Beamte darunter Sondereinsatzkommandos" (Kommataverzicht im Original) ausschicken musste. Den "Kuffar" genannten Nicht-Gläubigen, die in ihrer Mehrheit noch nie etwas von der Existenz der Gimf-Knallchargen gehört haben dürften, sagt die "Newsabteilung" dann noch Folgendes: "Ihr könnt machen was ihr wollt, macht soviele Festnahmen wie ihr wollt, löscht unseren Blog so oft ihr wollt, löscht das Forum so oft ihr wollt, ihr werdet euer Ziel nie erreichen, wir werden immer weitermachen bis wir den Sieg erlangen oder das Märtyrertum."
Das hätten sie sicher gern, durch ein bisschen Rumbloggen an die ganzen Jungfrauen rankommen. Wird nicht klappen, egal, wieviel Eifer und Geifer man reinsteckt. Wobei wir sagen müssen, dass Eure Überschrift "Al-Zawahiri beantragt Sieg gegen U.S." schon Klasse ist. Wo hat der das beantragt? Bei Scheich Osama? Bei seiner Mutter? Bei Bush? Bei der Uno? Oder in der Klapse? Und wie ist es ausgegangen? Habt ihr gewonnen? Schmeisst Euch Wordpress deshalb demnächst wieder raus? Seid nicht traurig, die sind nur sauer, weil ihr bis heute nicht mal einen eigenen arabischen Blogdienst zustande bekommen habt. Aber das ärgert Euch ja auch.
Einfalt als Vielzahl von Vielfalt
Wenn die Sprache wirklich die Denkungsart verrät, dann gestattet diese Rundmail von "Miteinander", einem selbst ernannten und vom Steuerzahler freigiebig finanzierten "Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit", einen abgrundtiefen Blick in die staubtrockenen Hirne von Gewalt-Verwaltern. Vermutlich hat es seit der letzten Rede Erich Honeckers vor der DDR-Volkskammer keine vergleichbare Anhäufung von sinnentleerten Worthülsen, steifgefrorenen Substantiven und gutgemeintem Quatsch gegeben. Auffällig ist, dass schlechte Sprache wieder dem Guten zum Sieg verhelfen soll. PPQ hilft mit: Wer uns in einem Satz sagen kann, was die "Träger" und "Akteure" aus dem Text "konkret" an "Projekten" im "Rahmen des Aktionsplanes" planen, muss sich das recht vielfältige neue Album des auch zivilgesellschaftlich aktiven Akteurs Bushido per Mail zusenden lassen.
Am heutigen Donnerstag stellten zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam mit Vertretern der Stadt den Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz der Landeshauptstadt Magdeburg vor. In den kommenden drei Jahren werden aus Mitteln des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut" Maßnahmen zur Stärkung der Zivilgesellschaft sowie zur Vermittlung von Werten wie Demokratie und Toleranz gefördert. "Die Landeshauptstadt Magdeburg verfügt über eine Vielzahl von Trägern, die in den letzten Jahren erfolgreich Projekte im Bereich der Demokratieförderung und Bekämpfung des Rechtsextremismus durchgeführt haben. An diese Erfahrungen wollen wir anknüpfen", so Thomas Weber von der Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplans. So wurden die Träger bereits aufgefordert, konkrete Projekte zur Umsetzung des Lokalen Aktionsplans einzureichen. Erste Anträge wurden am 10. September von einem fachkundigen Gremium positiv beschieden, so dass die Träger zum 1. Oktober 2007 mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen können. Die Landeshauptstadt Magdeburg erhält jährlich Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Vielfalt tut gut“ zur Entwicklung und Umsetzung eines Lokalen Aktionsplanes. In den zurückliegenden Monaten erarbeiteten freie Träger der Jugendhilfe, die Verwaltung der Stadt sowie weitere im Themenfeld Demokratieförderung erfahrene Akteure ein Handlungskonzept. Zu den Zielgruppen der Projekte gehören Multiplikatoren, Kinder und Jugendliche sowie Migranten.
Am heutigen Donnerstag stellten zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam mit Vertretern der Stadt den Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz der Landeshauptstadt Magdeburg vor. In den kommenden drei Jahren werden aus Mitteln des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut" Maßnahmen zur Stärkung der Zivilgesellschaft sowie zur Vermittlung von Werten wie Demokratie und Toleranz gefördert. "Die Landeshauptstadt Magdeburg verfügt über eine Vielzahl von Trägern, die in den letzten Jahren erfolgreich Projekte im Bereich der Demokratieförderung und Bekämpfung des Rechtsextremismus durchgeführt haben. An diese Erfahrungen wollen wir anknüpfen", so Thomas Weber von der Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplans. So wurden die Träger bereits aufgefordert, konkrete Projekte zur Umsetzung des Lokalen Aktionsplans einzureichen. Erste Anträge wurden am 10. September von einem fachkundigen Gremium positiv beschieden, so dass die Träger zum 1. Oktober 2007 mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen können. Die Landeshauptstadt Magdeburg erhält jährlich Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Vielfalt tut gut“ zur Entwicklung und Umsetzung eines Lokalen Aktionsplanes. In den zurückliegenden Monaten erarbeiteten freie Träger der Jugendhilfe, die Verwaltung der Stadt sowie weitere im Themenfeld Demokratieförderung erfahrene Akteure ein Handlungskonzept. Zu den Zielgruppen der Projekte gehören Multiplikatoren, Kinder und Jugendliche sowie Migranten.
Reden über wovon man nichts weiß
Well, you say it's such a small, small world
flying Club Class back from the far-east
curled up safe and warm in the big chair
you were drifting through the skies of anywhere
Get the courtesy car to the Sheraton
there's live on-the-spot reports on the CNN between the ad-breaks
so you think you know what's going on - but you don't
because you weren't in Belfast, no you weren't there
and no you weren't in Waco, no you weren't there
and you weren't in Kosovo, you weren't there
and you weren't in my head so you don't know how it felt
walking arm in arm with crowds to the square
and the banners waving and the sun glinting
All this information swims round and round
like a shoal of fish in a tank going nowhere
Up and down between the glass walls
You're so safe in the knowledge they're impenetrable
and you look out at the world and see nothing at all
so go back to sleep and you'll be woken when the time comes
and you'll never know just what hit you or where it came from
because you weren't in Bradford, no you weren't there
and you weren't on the hill, no you weren't there
and you weren't with us so you never saw
just what happened when the television crews came knocking on the door
how the people told them all to go to Hell,
smashed the cameras and sent them away
There were sirens going off and policemen coming in
and all that you love was being swept away
in the rush of a black tide all done in your name
and you'll never know just what happened there
or how it feels - just how it feels
flying Club Class back from the far-east
curled up safe and warm in the big chair
you were drifting through the skies of anywhere
Get the courtesy car to the Sheraton
there's live on-the-spot reports on the CNN between the ad-breaks
so you think you know what's going on - but you don't
because you weren't in Belfast, no you weren't there
and no you weren't in Waco, no you weren't there
and you weren't in Kosovo, you weren't there
and you weren't in my head so you don't know how it felt
walking arm in arm with crowds to the square
and the banners waving and the sun glinting
All this information swims round and round
like a shoal of fish in a tank going nowhere
Up and down between the glass walls
You're so safe in the knowledge they're impenetrable
and you look out at the world and see nothing at all
so go back to sleep and you'll be woken when the time comes
and you'll never know just what hit you or where it came from
because you weren't in Bradford, no you weren't there
and you weren't on the hill, no you weren't there
and you weren't with us so you never saw
just what happened when the television crews came knocking on the door
how the people told them all to go to Hell,
smashed the cameras and sent them away
There were sirens going off and policemen coming in
and all that you love was being swept away
in the rush of a black tide all done in your name
and you'll never know just what happened there
or how it feels - just how it feels
Mittwoch, 26. September 2007
Der Dalai Lama bricht die Herzen
wer den unterton, den libidinösen subtext, in folgendem statement nicht erkennt - ist selber schuld: "ich weiß, dass es sensibilitäten gibt, aber trotzdem gibt es auch wünsche einer bundeskanzlerin." dieser kleine grinsende schwerenöter ...
Einer der letzten Aufrechten
... ist von einer brutalen Justiz und ihren Handlangern den Polizisten seiner Familie entrissen worden. Fred Gregor ist verhaftet.
Zur Würdigung seiner Person ein Auszug seiner homepage, neben ppq eine der letzten Bastionen journalistischer Freiheit nicht nur in der Orthographie.
Der Mast-Rebell als Mensch
Geschrieben von Autor Alex
Dienstag, 14. August 2007
Beitragsinhalt
Der Mast-Rebell als Mensch
Wer und was ist der Mast-Rebell? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen haben wir uns auf die suche gemacht um genaueres zu erfahren. Angefangen haben wir in dem Ort wo alles begann, Werben.
In Werben kennt man den Fred Gregor sehr gut. Jahrelang wohnte er dort und hatte mit einigen Bürgern Ärger aber auch viele Bürger aus dem Ort Werben sprechen gut von ihn. Von den letzteren erfuhren wir auch um welchen Ärger es sich mit dem Herrn Gregor handelt. Herr Gregor hat ein Problem, mit denen andere hier nicht klar kommen, so ein Werbener. Sein Problem ist die Wahrheit zu sagen auch wenn es anderen nicht passt und weh tut. Wir erfuhren auch weiterhin, dass der Herr Gregor versuchte ,so in den Jahren 1995/96, eine Gaststätte im Ort zu betreiben. Leider schlug das fehl da einige immer so betrunken waren und der Meinung waren es sei deren Gasstätte. Es war nicht so das der Herr Gregor vor irgend etwas Angst hatte, so ein Bürger von Werben, nein er hat nur keine Lußt gehabt den Urin von jemanden weg zu machen der ständig hinter die Toilette pinkelte und nicht hinein. Weiter so ein anderer Bürger, hat er niemanden etwas getan und es sei schon klar das einige nicht mit dem Herrn Gregor auskommen, denn schließlich hat er immer gewußt wie man sein Leben meistern muß. Einige in dieser Ortschaft können das eben nicht, so ein Werbener, und das sei eben denen ihr Ärger.
Wir erfuhren auch das der Herr Gregor seine Rechnungen im Ort ordentlich zahlte,so im Autohaus Richter wenn er etwas kaufte aber auch bei der kleinen Firma Hensel in Werben ist er beliebter Kunde und kann schon mal ohne den Inhaber der Werkstadt mit seinem PKW auf die Bühne und allein in der Werkstadt arbeiten. Ein Anwohner aus der Kirchstrasse in Werben bestätigte alles das was wir in Erfahrung gebracht haben. Wir wurden von allen Bürgern die uns Informationen gaben gebeten nicht deren Namen zu nennen. Sie wollen eben mit den anderen keinen Ärger. Das ist Verständlich.
Auf Frage warum der Fred Gregor eine Aktion in dieser Form veranstaltete, bekamen wir immer wieder ein und die selbe Antwort:
Der Gregor hat Recht den sollen Sie lieber Arbeit geben damit er seine Familie ernähren kann, aber nein da Sperren die Bonzen einen hoch intelligenten Menschen weg und nehmen noch unsere Steuern dafür. Wir sind empört über so eine Aktion, nicht über die des Herrn Gregor, nein über die der Herren die meinen sie können alles tun und lassen was sie wollen.
Ein Bürger teilte uns mit, dass der Herr Gregor sehr Intelligent ist und eine Menge von Computern versteht was andere wiederum in staunen versetzt. Wenn einer nicht weiter weis muß eben der Gregor ran. Ich hoffe nur für einige, so dieser Bürger, dass diese intelligenz niemals in Verbindung mit Wut oder Hass kommt. Wir fragten ob der Herr Gregor gewalttätig sei, dass verneinte dieser Bürger. Nur was seine Familie betrifft, da solle man Vorsichtig sein, es sei ein Wunder das sich der Mann bisher so beherschen konnte.
Ein anderer teilte uns mit das sich der Herr Gregor einmal 2 Tage um Arbeit an der Ostsee bemühte. Das Arbeitsamt wußte das, aber er hätte Urlaub anmelden müssen. Sie strichen ihm das Arbeitslosengeld, also sein Einkommen. Ohne Geld kein Essen das brachte den Gregor ein Hausverbot beim Arbeitsamt in Bitterfeld.
Zur Würdigung seiner Person ein Auszug seiner homepage, neben ppq eine der letzten Bastionen journalistischer Freiheit nicht nur in der Orthographie.
Der Mast-Rebell als Mensch
Geschrieben von Autor Alex
Dienstag, 14. August 2007
Beitragsinhalt
Der Mast-Rebell als Mensch
Wer und was ist der Mast-Rebell? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen haben wir uns auf die suche gemacht um genaueres zu erfahren. Angefangen haben wir in dem Ort wo alles begann, Werben.
In Werben kennt man den Fred Gregor sehr gut. Jahrelang wohnte er dort und hatte mit einigen Bürgern Ärger aber auch viele Bürger aus dem Ort Werben sprechen gut von ihn. Von den letzteren erfuhren wir auch um welchen Ärger es sich mit dem Herrn Gregor handelt. Herr Gregor hat ein Problem, mit denen andere hier nicht klar kommen, so ein Werbener. Sein Problem ist die Wahrheit zu sagen auch wenn es anderen nicht passt und weh tut. Wir erfuhren auch weiterhin, dass der Herr Gregor versuchte ,so in den Jahren 1995/96, eine Gaststätte im Ort zu betreiben. Leider schlug das fehl da einige immer so betrunken waren und der Meinung waren es sei deren Gasstätte. Es war nicht so das der Herr Gregor vor irgend etwas Angst hatte, so ein Bürger von Werben, nein er hat nur keine Lußt gehabt den Urin von jemanden weg zu machen der ständig hinter die Toilette pinkelte und nicht hinein. Weiter so ein anderer Bürger, hat er niemanden etwas getan und es sei schon klar das einige nicht mit dem Herrn Gregor auskommen, denn schließlich hat er immer gewußt wie man sein Leben meistern muß. Einige in dieser Ortschaft können das eben nicht, so ein Werbener, und das sei eben denen ihr Ärger.
Wir erfuhren auch das der Herr Gregor seine Rechnungen im Ort ordentlich zahlte,so im Autohaus Richter wenn er etwas kaufte aber auch bei der kleinen Firma Hensel in Werben ist er beliebter Kunde und kann schon mal ohne den Inhaber der Werkstadt mit seinem PKW auf die Bühne und allein in der Werkstadt arbeiten. Ein Anwohner aus der Kirchstrasse in Werben bestätigte alles das was wir in Erfahrung gebracht haben. Wir wurden von allen Bürgern die uns Informationen gaben gebeten nicht deren Namen zu nennen. Sie wollen eben mit den anderen keinen Ärger. Das ist Verständlich.
Auf Frage warum der Fred Gregor eine Aktion in dieser Form veranstaltete, bekamen wir immer wieder ein und die selbe Antwort:
Der Gregor hat Recht den sollen Sie lieber Arbeit geben damit er seine Familie ernähren kann, aber nein da Sperren die Bonzen einen hoch intelligenten Menschen weg und nehmen noch unsere Steuern dafür. Wir sind empört über so eine Aktion, nicht über die des Herrn Gregor, nein über die der Herren die meinen sie können alles tun und lassen was sie wollen.
Ein Bürger teilte uns mit, dass der Herr Gregor sehr Intelligent ist und eine Menge von Computern versteht was andere wiederum in staunen versetzt. Wenn einer nicht weiter weis muß eben der Gregor ran. Ich hoffe nur für einige, so dieser Bürger, dass diese intelligenz niemals in Verbindung mit Wut oder Hass kommt. Wir fragten ob der Herr Gregor gewalttätig sei, dass verneinte dieser Bürger. Nur was seine Familie betrifft, da solle man Vorsichtig sein, es sei ein Wunder das sich der Mann bisher so beherschen konnte.
Ein anderer teilte uns mit das sich der Herr Gregor einmal 2 Tage um Arbeit an der Ostsee bemühte. Das Arbeitsamt wußte das, aber er hätte Urlaub anmelden müssen. Sie strichen ihm das Arbeitslosengeld, also sein Einkommen. Ohne Geld kein Essen das brachte den Gregor ein Hausverbot beim Arbeitsamt in Bitterfeld.
Polarbären mit Platzangst
Jetzt wird es mächtig eng für die Eisbären. Nachdem die Population der possierlichen Riesentiere seit dem 2. Weltkrieg von 8.000 auf 24.000 Tiere angestiegen ist, mausert sich der wissenschaftlich korrekt "Polarbär" genannte flauschige Fleischfresser zusehends zum Klimakatstrophenmaskottchen. Völlig zu recht, wie Deutschlands Wissenschaftsmagazin Nummer 1, die klimaneutrale Bild-Zeitung, heute enthüllt. Nach Angaben eines neuen Bildbandes aus dem Knesbeck-Verlag schmilzt den putzigen Bären hoch im Norden nämlich der Boden unter den Füßen weg. Nur noch vier Millionen Quadratmeterkilometer Platz sind den 24.000 Tieren geblieben, das ist nicht einmal ganz zwölfmal so viel wie die Gesamtfläche Deutschland, die von rund 80 Millionen Menschen nebst einiger Rinder, vieler Schafe, ungezählter Mäuse und ähnlichem Getier inklusive etlicher Zoo- und Zirkusbären bewohnt wird. Pro Bär bleiben so oben in der Arktis nur beunruhigend lächerliche 166 Quadratkilometer Auslauf - gerade mal so viel wie die Osterinsel oder die Samtgemeinde Lathen im Emsland, in denen jeweils kein einziger Eisbär wohnt. Nicht nur Tierfreunde bekommen da stellvertretend Platzangst, nein, auch Meister Petz fragt sich besorgt: Mensch, wo soll ich hin?
Es war nicht alles schlecht
bislang galten knalltüten wie mahmud ahmadinedschad ("im iran gibt es keine homosexuellen"), lothar bisky ("für mich ist nicht belegt, dass es einen allgemeinen schießbefehl gab") und norbert blüm ("die renten sind sicher") als die avantgarde dummer dreistigkeit. der gemeine sachsen-anhalter will das laut einer neuen studie nicht auf sich sitzen lassen. oder anders formuliert: zwischen arendsee und zeitz beharrt man darauf, noch dümmer und dreister als die genannten schwachköpfe zu sein. laut einer repräsentativen untersuchung sagen nämlich 96 prozent aller befragten: "es war nicht alles schlecht in der ddr". 90 prozent meinen: "trotz aller einschränkungen konnte man in der ddr privat alles in allem gut leben". immerhin 67 prozent sind der ansicht, die "gründung der ddr hatte auch soziale motive". und 78 prozent schwören darauf, dass der sozialismus eine gute idee ist, "die nur schlecht ausgeführt wurde". eine mehrheit glaubt sogar, "sozialismus und demokratie" seien "ganz gut vereinbar". messerscharf folgert der sachsen-anhalter aus diesen vorgaben: "das politische system in der ddr war eine diktatur".
womit die diktatur als beste staats- und regierungsform aller zeiten deutlich erkannt und benannt wurde. herzlichen glückwunsch.
womit die diktatur als beste staats- und regierungsform aller zeiten deutlich erkannt und benannt wurde. herzlichen glückwunsch.
Dienstag, 25. September 2007
Vom Ich zum Wir
Weil 33.000 von 1,4 Millionen Fahrzeughaltern im Lande ihre Kfz-Steuern nicht pünktlich bezahlt haben, hat die Landesregierung von Sachsen-Anhalt jetzt beschlossen, von jedem Fahrzeughalter eine Einzugsermächtigung zu verlangen. Wer dem Finanzamt keinen Zugriff auf sein Konto gestatten will, kann damit im Land kein Auto mehr anmelden. Der gelernte Elektromonteur und derzeitige Finanzminister Jens Bullerjahn begründete die Maßnahme zur Durchsetzung der Kollektivhaftung damit, dass Ende 2006 durch nicht gezahlte Kfz-Steuern rund 6,6 Millionen Euro in der Landeskasse fehlten.
Schon in einem nächsten Schritt vom Ich zum Wir könnte die von Bullerjahn favorisierte bedingungslose Kollektivierung endgültig durchgesetzt werden, indem die Aufnahme von Arbeit nur noch möglich wird, wenn das Finanzamt zuvor Zugriff auf die Girokonten des Jobbewerbers erhält. Auch Firmengründungen, Immobilienkäufe und Erbschaften dürften nach der Logik des aufstrebenden Sozialdemokraten aus dem Mansfeld nur noch staatlich genehmigt werden, wenn freier Zugang zu Konten und Depots besteht.
Schließlich liegen die Steuerschulden der Bürger bei ihrem Staat in diesen Bereich bei 6,6 Milliarden Euro. Also dem 1000-fachen der Summe, die Bullerjahn veranlasst, in 1,367 Millionen pünktlich zahlenden Bürgern potentielle Verbrecher zu sehen, die erzogen gehören, ehe sie ihre Straftaten begehen können. Denkbar wäre natürlich auch, alle Deutschen sofort nach der Geburt zu verhaften und dauerhaft einzusperren. Das würde die Verbrechensrate außerhalb der Gefängnisse schlagartig auf Null senken - wenn unter 1000 vorsorglich Inhaftieren nur ein möglicher Straftäter nicht zum Straftaten tun käme, wäre das nach Bullerjahn-Logik allemal angemessen.
Schon in einem nächsten Schritt vom Ich zum Wir könnte die von Bullerjahn favorisierte bedingungslose Kollektivierung endgültig durchgesetzt werden, indem die Aufnahme von Arbeit nur noch möglich wird, wenn das Finanzamt zuvor Zugriff auf die Girokonten des Jobbewerbers erhält. Auch Firmengründungen, Immobilienkäufe und Erbschaften dürften nach der Logik des aufstrebenden Sozialdemokraten aus dem Mansfeld nur noch staatlich genehmigt werden, wenn freier Zugang zu Konten und Depots besteht.
Schließlich liegen die Steuerschulden der Bürger bei ihrem Staat in diesen Bereich bei 6,6 Milliarden Euro. Also dem 1000-fachen der Summe, die Bullerjahn veranlasst, in 1,367 Millionen pünktlich zahlenden Bürgern potentielle Verbrecher zu sehen, die erzogen gehören, ehe sie ihre Straftaten begehen können. Denkbar wäre natürlich auch, alle Deutschen sofort nach der Geburt zu verhaften und dauerhaft einzusperren. Das würde die Verbrechensrate außerhalb der Gefängnisse schlagartig auf Null senken - wenn unter 1000 vorsorglich Inhaftieren nur ein möglicher Straftäter nicht zum Straftaten tun käme, wäre das nach Bullerjahn-Logik allemal angemessen.
Ein Land fängt den Wind
Im Kampf gegen Klimaerwärmung und Auskühlung der deutschen Wohnungen im Winter setzt Sachsen-Anhalts Landesregierung auf einen unterhaltsamen Mix aus Wind, Sonne und Braunkohle. Bei der Vorstellung eines so genannten Landesenergiekonzeptes, dessen Horizont bis ins Jahr 2020 reichen soll, ernannte Wirtschaftsminister Rainer Haseloff das Land, das seinen Energiebedarf heute zu etwa sechs Prozent aus erneuerbaren Quellen deckt, zum "Bundesland der regenerativen Energien". Um den Vorsprung auf andere Bundesländer, den Haseloff sieht, weiter auszubauen, solle der Anteil an Öko-Energie in den kommenden 13 Jahren verdreifacht werden: Dann betrüge er 20 Prozent, Sachsen-Anhalt würde seinen Energiebedarf also immer noch zu weit mehr als 50 Prozent aus der Verbrennung von kohelndioxidintensiver Braunkohle decken und wäre damit in der Wahrnehmung des Ministers sicher das Klimaschutzbundesland schlechthin und weltweit.
Denn einfach zu sagen, dass man aus binnenwirtschaftlichen Erwägungen heraus natürlich nicht relativ neuwertige Braunkohlekraftwerke schließen und Tagebaue zuschütten könne, geht nicht. Stattdessen drechselt das regierungsamtliche Energiekonzept klimaneutrale Kopfschuss-Absätze wie "bei der energiepolitischen Bewertung der Braunkohle verweise man auf die großen geologischen Vorräte, so dass für einen sehr langen Zeitraum ein großer Teil des Primärenergiebedarfs Sachsen-Anhalts durch Braunkohle abgedeckt werden könne".
Die Landesregierung werde deshalb darauf hinwirken, "dass die seit 1990 in die Braunkohle-Infrastruktur geflossenen Investitionen nicht volkswirtschaftlich entwertet werden". Parallel dazu geht das Land mutig ganz neue Wege: Man will alle Forschungsaktivitäten zur "Speicherung von Windenergie" (Zitat) unterstützen. Ob das in großen Ballons, unterirdisch oder - wie von der berühmten "Berliner Luft" bekannt - in Aluminiumdosen geschehen soll, ist nicht bekanntgegeben worden.
Denn einfach zu sagen, dass man aus binnenwirtschaftlichen Erwägungen heraus natürlich nicht relativ neuwertige Braunkohlekraftwerke schließen und Tagebaue zuschütten könne, geht nicht. Stattdessen drechselt das regierungsamtliche Energiekonzept klimaneutrale Kopfschuss-Absätze wie "bei der energiepolitischen Bewertung der Braunkohle verweise man auf die großen geologischen Vorräte, so dass für einen sehr langen Zeitraum ein großer Teil des Primärenergiebedarfs Sachsen-Anhalts durch Braunkohle abgedeckt werden könne".
Die Landesregierung werde deshalb darauf hinwirken, "dass die seit 1990 in die Braunkohle-Infrastruktur geflossenen Investitionen nicht volkswirtschaftlich entwertet werden". Parallel dazu geht das Land mutig ganz neue Wege: Man will alle Forschungsaktivitäten zur "Speicherung von Windenergie" (Zitat) unterstützen. Ob das in großen Ballons, unterirdisch oder - wie von der berühmten "Berliner Luft" bekannt - in Aluminiumdosen geschehen soll, ist nicht bekanntgegeben worden.
Bio braucht weniger Platz
Das Urmeter schrumpft, hieß es kürzlich, und die Welt war sekundenlang in heller Aufruhr. Was wird nun erst passieren, wo sich herausgestellt, dass 500 Gramm Kaffee nicht nur schrumpfen, sondern auch voluminöser werden können? Einfacher Test zum zu Hause nachexperimentieren: Wir kaufen eine Büchse indonesischen Hochland-Kaffee der "Plus"-Eigenmarke BioBio, die nach Herstellerangaben "Arabica-Kaffee aus Hochlandregionen mit vulkanischem Gestein" enthält. Trinken sie nach und nach in aller Ruhe aus. Und versuchen anschließend, eine ganz harmlos wirkende 500-Gramm-Packung mit völlig normalem Industriekaffee der Sorte "Rondo", hergestellt im Magdeburger Unternehmen "Röstfein", komplett in die BioBio-Dose zu füllen. Ja, da staunt die ganze Familie: Obwohl wir beim Umschütten mindestens drei Kaffeelöffel danebengekrümelt haben, bleibt in der 500-Gramm-Rondo-Tüte Kaffee für mindestens eine ganze Bürogemeinschafts-Nachmittagsrunde übrig. Die 500-Gramm-BioBio-Büchse aber ist voll, randvoll. Weil Bio-Kaffee generell weniger Platz braucht? Weil er schwerer ist? Oder ist die vakuumverpackte Röstfein-Sudvorlage leichter? Füllt der Magdeburger Hersteller etwa mehr als 500 Gramm ein? Oder Plus weniger? Hängt das alles mit dem Schrumpfen des Urmeters zusammen? Oder mit der Expansion des Weltalls?
Wer hat das gesagt?
Der Staat ist dazu da, uns voreinander zu schützen. Der Staat ist nicht dazu da, uns vor uns selbst zu schützen.
Beschauliche Bet-Runde
Dass buddhistische Mönche unter Beschaulichkeit und innerer Einkehr etwas anderes verstehen als gemeinhin angenommen wird, hätte die Junta in Myanmar eigentlich wissen können: Wenn die Gottesmänner in gelassener Bet-Runde beim Tee zusammensitzen, scheppern die Schellen, die Trommeln wummsen und ein paar kaputte Trompeten quäken wie langsam totgetretene Frösche. Nicht-Gläubigen fallen die Ohren ab, Musik-Kenner entdecken sofort, dass dieser Sound im Westen als Freejazz wiedergeboren wurde.
Wetterbericht vom Dokumenta-Chef
Bekanntlich war er wie immer zu warm und damit ein weiteres drohendes Menetekel des entweder bereits laufenden oder doch kurz bevorstehenden Klimawandels. Mehrfach hat der Deutsche Wetterdienst in diesem Sommer darauf hingewiesen, dass Monate wie der Juni, der Juli und der August rekordheiß waren und Temperaturen präsentierten, die zum Teil weit über normal lagen.
Nur unten, an der Basis, wo die Freibadgäste und Biergärten warteten, ist die Botschaft nicht so recht angekommen. Den "verregneten Sommer" hat Roger Buergel, Chef der Kasseler Documenta, jetzt für das Ausbleiben des großen Kunstgefühls bei der Weltschau von Bildern und Skulpturen ausgemacht. "Das Leben außerhalb der Hallen konnte sich bei dem kühlen und nassen Wetter nicht richtig entwickeln. Das hat verhindert, dass draußen das richtige Lebensgefühl entstand", sagte Buergel zum Abschluss der größten Leistungsschau zeitgenössischer Kunst, ohne sich dabei auf die Vorgaben der Wetterexperten vom Wetterdienst zu beziehen. "Bei schönem Wetter fangen die Leute an, auf den Wiesen zu trinken und sogar einzuschlafen", meinte der Kunstmanager, der Wetter offenbar nur als Konsument genießt. Dafür sei dieser Sommer nicht gemacht gewesen. Kunst aber brauche Wärme: "Deshalb ist Griechenland ja auch die Wiege der Zivilisation und Afrika die der Menschheit."
Vermutlich ist es Ziel des Wetterdienstes gewesen, mit Hilfe zusammengerubbelter Rekordzahlen ein Anwachsen des Kunstsinnes im Landes herbeizufabulieren. Wenn aber führende Kunstexperten wie Buergel nicht eingeweiht sind, fliegt so ein lobenswertes Vorhaben natürlich auf. Schade!
Nur unten, an der Basis, wo die Freibadgäste und Biergärten warteten, ist die Botschaft nicht so recht angekommen. Den "verregneten Sommer" hat Roger Buergel, Chef der Kasseler Documenta, jetzt für das Ausbleiben des großen Kunstgefühls bei der Weltschau von Bildern und Skulpturen ausgemacht. "Das Leben außerhalb der Hallen konnte sich bei dem kühlen und nassen Wetter nicht richtig entwickeln. Das hat verhindert, dass draußen das richtige Lebensgefühl entstand", sagte Buergel zum Abschluss der größten Leistungsschau zeitgenössischer Kunst, ohne sich dabei auf die Vorgaben der Wetterexperten vom Wetterdienst zu beziehen. "Bei schönem Wetter fangen die Leute an, auf den Wiesen zu trinken und sogar einzuschlafen", meinte der Kunstmanager, der Wetter offenbar nur als Konsument genießt. Dafür sei dieser Sommer nicht gemacht gewesen. Kunst aber brauche Wärme: "Deshalb ist Griechenland ja auch die Wiege der Zivilisation und Afrika die der Menschheit."
Vermutlich ist es Ziel des Wetterdienstes gewesen, mit Hilfe zusammengerubbelter Rekordzahlen ein Anwachsen des Kunstsinnes im Landes herbeizufabulieren. Wenn aber führende Kunstexperten wie Buergel nicht eingeweiht sind, fliegt so ein lobenswertes Vorhaben natürlich auf. Schade!
Alles in Butter also?
willkürliche zitate aus diesem interview:
1.) In der ersten Sendung von Anne Will saßen Kurt Beck und Jürgen Rüttgers nebeneinander. Worüber sollen die denn streiten?
2.) Wenn Rüttgers wirklich mutig wäre, dann hätte er ein Buch mit dem Titel „Die Marktwirtschaft muss unsozialer werden“ geschrieben. Mit dem, was er jetzt vorgelegt hat, rennt er doch überall offene Türen ein.
3.) Dieses Land ist immer noch eine soziale Wärmestube, ein Treibhaus. Ein wenig mehr soziale Kälte täte not.
4.) Ich will keinen Staat, der sich von morgens bis abends um mich kümmert. Ich erwarte, dass er mit meinen Steuergeldern sinnvoll umgeht, die öffentliche Infrastruktur in Schuss hält und die innere und äußere Sicherheit gewährleistet. Das war es auch schon. Ansonsten möchte ich mich als Bürger um mein Schicksal selber kümmern.
5.) Es ist doch bemerkenswert, wer sich unter der Flagge des Anti-Neoliberalismus alles vereinigt hat: Lafontaine, Kurt Beck, Rüttgers, die Globalisierungsgegner von Attac, Kirchen, Gewerkschaften, Grüne, Rote, Schwarze und Braune. Aber wo sind die Neoliberalen, wo gibt es eine Hegemonie des Neoliberalismus?
6.) Es gibt nur Gegner des Neoliberalismus, aber keine neoliberalen Protagonisten.
pfui bäh, oder?
1.) In der ersten Sendung von Anne Will saßen Kurt Beck und Jürgen Rüttgers nebeneinander. Worüber sollen die denn streiten?
2.) Wenn Rüttgers wirklich mutig wäre, dann hätte er ein Buch mit dem Titel „Die Marktwirtschaft muss unsozialer werden“ geschrieben. Mit dem, was er jetzt vorgelegt hat, rennt er doch überall offene Türen ein.
3.) Dieses Land ist immer noch eine soziale Wärmestube, ein Treibhaus. Ein wenig mehr soziale Kälte täte not.
4.) Ich will keinen Staat, der sich von morgens bis abends um mich kümmert. Ich erwarte, dass er mit meinen Steuergeldern sinnvoll umgeht, die öffentliche Infrastruktur in Schuss hält und die innere und äußere Sicherheit gewährleistet. Das war es auch schon. Ansonsten möchte ich mich als Bürger um mein Schicksal selber kümmern.
5.) Es ist doch bemerkenswert, wer sich unter der Flagge des Anti-Neoliberalismus alles vereinigt hat: Lafontaine, Kurt Beck, Rüttgers, die Globalisierungsgegner von Attac, Kirchen, Gewerkschaften, Grüne, Rote, Schwarze und Braune. Aber wo sind die Neoliberalen, wo gibt es eine Hegemonie des Neoliberalismus?
6.) Es gibt nur Gegner des Neoliberalismus, aber keine neoliberalen Protagonisten.
pfui bäh, oder?
Montag, 24. September 2007
Der Emir tankt in Kanada
Soweit ist es nun schon: Die Araber kaufen Öl in Kanada. Die TAGA North Ltd, eine Firma aus dem imperium der nationalen Energy Companie von Abu Dhabi, hat eben den kanadischen Ölförderer PrimeWest Energy Trust übernommen. Geld genug ist da, unten am Golf: Die Regierung des Emirats zahlt mit 26.75 kanadischen Dollar pro Aktie einen Aufschlag von 33 Prozent auf den Börsenkurs vom letzten Freitag, kauft aber immerhin Öl für die Zeit, wenn in der eigenen Ecke keins mehr fließt.
Dem Morgenrot entgegen
So oder so, die Erde wird rot, prophezeite der barsche Barde Wolf Biermann einst in der ihm eigenen Selbstgewißheit. Jahrzehnte später ist Biermann schwarz, die Erde immer noch braun, die Hoffnung aber nach wie vor am Leben. Nach der Frankfurter Erotik-Rapperin Sabrina Setlur, die auf einem neuen Album namens "Rot" "authentisch und wütend über Liebe, Kummer, Leid, Schmerz, Trauer, Freuden, Hoffnung, Glück und Träume" sprechsingt, wie eine Besprechung wissen lässt, hat jetzt auch die gute alte Rapperin SPD die Farbe von Rosa und Karl wiederentdeckt: Das neue Programm der alten Volkspartei erfindet den Begriff des demokratischen Sozialismus, den man bisher unter den Trümmern der eingestürzten Berliner Mauer begraben wähnte, ganz von vorn.
Kurt "Mecki" Beck sieht "überhaupt keinen Grund dafür, sich von diesem Begriff zu distanzieren". Schließlich, so darf gefolgert werden, ist auch Gregor Gysi nach eigener Ansicht ein "demokratischer Sozialist" und nicht nur trotzdem, sondern unter anderem auch deswegen beliebt bei jung und alt im ganzen Land.
Der neue Entwurf des SPD-Programmes plädiert laut "taz" für eine gerechte Wohlstandsverteilung, kritisiert die mit der Globalisierung gewachsenen Ungerechtigkeiten und übt den Schulterschluss mit den Gewerkschaften, nicht aber mit Sabrina Setlur. Die seinerzeit mal schönste Frau der Republik hingegen fragt «Wie soll 'ne 43-Kilo-Frau die Last hier tragen?» und spricht damit, abgesehen von der Kilogramm-Angabe und dem Geschlecht, sicher Mecki Beck aus dem Herzen. Ihr krauser Reim «Ich hab echt schon Dinger gedreht und kenn nix das so meine Sinne belebt und nix das meine Stimmung so hebt und so an mein Inneres geht» hätte in einer Interpretation des Pfälzers Tophit-Charakter, fraglich allerdings ist, ob der scheidende SPD-Chef wirklich schon bereit wäre, sich wie seine Schwester im Farbton von einem Hupfdohlenkommando namens "Terrorschwestern" auf die Bühne begleiten zu lassen.
Kurt "Mecki" Beck sieht "überhaupt keinen Grund dafür, sich von diesem Begriff zu distanzieren". Schließlich, so darf gefolgert werden, ist auch Gregor Gysi nach eigener Ansicht ein "demokratischer Sozialist" und nicht nur trotzdem, sondern unter anderem auch deswegen beliebt bei jung und alt im ganzen Land.
Der neue Entwurf des SPD-Programmes plädiert laut "taz" für eine gerechte Wohlstandsverteilung, kritisiert die mit der Globalisierung gewachsenen Ungerechtigkeiten und übt den Schulterschluss mit den Gewerkschaften, nicht aber mit Sabrina Setlur. Die seinerzeit mal schönste Frau der Republik hingegen fragt «Wie soll 'ne 43-Kilo-Frau die Last hier tragen?» und spricht damit, abgesehen von der Kilogramm-Angabe und dem Geschlecht, sicher Mecki Beck aus dem Herzen. Ihr krauser Reim «Ich hab echt schon Dinger gedreht und kenn nix das so meine Sinne belebt und nix das meine Stimmung so hebt und so an mein Inneres geht» hätte in einer Interpretation des Pfälzers Tophit-Charakter, fraglich allerdings ist, ob der scheidende SPD-Chef wirklich schon bereit wäre, sich wie seine Schwester im Farbton von einem Hupfdohlenkommando namens "Terrorschwestern" auf die Bühne begleiten zu lassen.
Der Dalai, das Lama
bundeskanzlerin angela merkel hat sich heute mit dem grinse-mönch getroffen. geschlagene 45 minuten musste sich die quicke politikerin den poesiealbum-sprüchen des putzigen tibeters erwehren. die speerspitze der deutschen demokratie (beck, westerwelle, roth) fand das insgesamt ganz prima, weil der vertreter eines geknechteten bergvolkes die volle unterstützung usw. usw. nachdem jedoch der dalai lama - das geistliche oberhaupt der tibeter - das kanzleramt verlassen hatte, kam bei einigen kritischen zeitgenossen doch die frage auf, welche geistlichen oberhäupter die kanzlerin als nächstes zu empfangen gedenkt. hier einige vorschläge:
1.) aga khan, das geistliches oberhaupt der nizari-ismailiten,
2.) rosalyn l. bruyere, geistliches oberhaupt der healing light center church,
3.) reshat bardhi, geistliches oberhaupt des sufiordens der bektashi
unter allen schrulligen religionsführern hat es gerade der dalai lama zu weltruhm gebracht. warum nur?
1.) aga khan, das geistliches oberhaupt der nizari-ismailiten,
2.) rosalyn l. bruyere, geistliches oberhaupt der healing light center church,
3.) reshat bardhi, geistliches oberhaupt des sufiordens der bektashi
unter allen schrulligen religionsführern hat es gerade der dalai lama zu weltruhm gebracht. warum nur?
Sonntag, 23. September 2007
Arschloch in der Kulturkrise
Haben Künstler heute eine bessere Positionen in den Kämpfen um die Aufmerksamkeit des Publikums?
Boa: Das kommt ganz darauf an. Der Künstler, der etabliert ist und eine treue Fangemeinde hat, der hat eine bessere Position. Deswegen darf ich mich auch nie beschweren über illegale Downloads, weniger Plattenverkäufe. Da habe ich kein Recht dazu. Aber wer solche Fans nicht hat, weil er neu anfängt, hat es enorm schwer. Es gibt keine Türen mehr, die in dieses Geschäft führen. Das macht auch den Umgang untereinander schwer. Wenn ich etwa eine junge Band treffe, weiß ich gar nicht, was ich denen raten soll. Meine Position ist eine ganz andere. Die wollen, was ich schon erreicht hab. Und ich kann ihnen dabei nicht helfen. Das ist für mich eine merkwürdige Situation.
Wo liegt die Schwierigkeit?
Boa: Man bekommt nichts mehr vermittelt. Das ist eine Art Kulturkrise. Wenn es keinen Berühmtheitsbonus gibt oder schon ein kommerzieller Erfolg da ist, ist niemand bereit, irgendetwas zur Kenntnis zu nehmen. Das ist mittlerweile überall so. Ein Künstler, der ein anderes Anliegen hat als nur sein Ego auszubreiten und Kommerz zu transportieren, rennt gegen Wände. Kunstanspruch, seine Musik leben, ideelle Werte, das zählt alles nicht.
Bist Du froh, dass Du den Tanz ums Goldene Kalb nicht mitgemacht hast?
Boa: Ich leide natürlich auch unter dieser Kulturkrise. Aber ich bin einer der wenigen, der kämpft. Das ist auch für mich schwierig. Aber eben doch vergleichsweise leicht,weil ich die Plattform habe.
Hast Du Dich damit abgefunden, als arrogant zu gelten? Oder hat es Dich gestört, wenn das Publikum Dich als Arschloch feierte?
Boa: Das hat mich immer sehr amüsiert. Das stammte ja auch aus einer Zeitungsschlagzeile. „Arschloch mit Niveau“ hieß die. Das ist ja jetzt auch schon eine ganz neue Generation von Fans, die das ruft. Ich finde das durchaus okay, solche Rituale zu haben zwischen Künstler und Fans.
Auf deiner letzten Tour hast Du nur Musik aus drei alten Alben gespielt. Was war das für ein Gefühl?
Boa: Das war ein äußerst interessanter Prozess. Ich hatte die Platten jahrelang, ja, teilweise jahrzehntelang nicht mehr angehört. Klar, man spielt auf Tour immer die Singles, aber den Rest, den nimmt man nicht mehr wahr. Als ich die Sachen dann hörte, war es, als ob ich eine andere Band anhöre. Daraus habe ich auch eine Menge mitgenommen für neue Album: Die alten Stücke haben mir gezeigt, warum wir überhaupt so lange weitermachen konnten. Ich habe die Gründe gesehen - wir haben nie geklungen wie andere Bands, wir waren immer sehr individuell, von Anfang an. Eine Band wie der Voodooclub würde heute gar nicht mehr funktionieren, mit der Attitüde von damals würde das als Avantgarde zählen. Schon wie ich damals gesungen habe... das fällt mir heute sehr schwer.
Dafür singst Du heute schöner, weniger kantig.
Boa: Ja, das ist wohl richtig, finde ich auch. Schön ist relativ, eine Stimme muss Charakter haben. Das, was da heute aus den Studios kommt, ist doch alles errechnet. Die singen einzelne Töne, dann wird das in den Rechner gepackt und zurechtgerückt. Das klingt dann perfekt schön. Wenn man das will, dann kann man Musik nur noch als Entertainment sehen.
Boa: Das kommt ganz darauf an. Der Künstler, der etabliert ist und eine treue Fangemeinde hat, der hat eine bessere Position. Deswegen darf ich mich auch nie beschweren über illegale Downloads, weniger Plattenverkäufe. Da habe ich kein Recht dazu. Aber wer solche Fans nicht hat, weil er neu anfängt, hat es enorm schwer. Es gibt keine Türen mehr, die in dieses Geschäft führen. Das macht auch den Umgang untereinander schwer. Wenn ich etwa eine junge Band treffe, weiß ich gar nicht, was ich denen raten soll. Meine Position ist eine ganz andere. Die wollen, was ich schon erreicht hab. Und ich kann ihnen dabei nicht helfen. Das ist für mich eine merkwürdige Situation.
Wo liegt die Schwierigkeit?
Boa: Man bekommt nichts mehr vermittelt. Das ist eine Art Kulturkrise. Wenn es keinen Berühmtheitsbonus gibt oder schon ein kommerzieller Erfolg da ist, ist niemand bereit, irgendetwas zur Kenntnis zu nehmen. Das ist mittlerweile überall so. Ein Künstler, der ein anderes Anliegen hat als nur sein Ego auszubreiten und Kommerz zu transportieren, rennt gegen Wände. Kunstanspruch, seine Musik leben, ideelle Werte, das zählt alles nicht.
Bist Du froh, dass Du den Tanz ums Goldene Kalb nicht mitgemacht hast?
Boa: Ich leide natürlich auch unter dieser Kulturkrise. Aber ich bin einer der wenigen, der kämpft. Das ist auch für mich schwierig. Aber eben doch vergleichsweise leicht,weil ich die Plattform habe.
Hast Du Dich damit abgefunden, als arrogant zu gelten? Oder hat es Dich gestört, wenn das Publikum Dich als Arschloch feierte?
Boa: Das hat mich immer sehr amüsiert. Das stammte ja auch aus einer Zeitungsschlagzeile. „Arschloch mit Niveau“ hieß die. Das ist ja jetzt auch schon eine ganz neue Generation von Fans, die das ruft. Ich finde das durchaus okay, solche Rituale zu haben zwischen Künstler und Fans.
Auf deiner letzten Tour hast Du nur Musik aus drei alten Alben gespielt. Was war das für ein Gefühl?
Boa: Das war ein äußerst interessanter Prozess. Ich hatte die Platten jahrelang, ja, teilweise jahrzehntelang nicht mehr angehört. Klar, man spielt auf Tour immer die Singles, aber den Rest, den nimmt man nicht mehr wahr. Als ich die Sachen dann hörte, war es, als ob ich eine andere Band anhöre. Daraus habe ich auch eine Menge mitgenommen für neue Album: Die alten Stücke haben mir gezeigt, warum wir überhaupt so lange weitermachen konnten. Ich habe die Gründe gesehen - wir haben nie geklungen wie andere Bands, wir waren immer sehr individuell, von Anfang an. Eine Band wie der Voodooclub würde heute gar nicht mehr funktionieren, mit der Attitüde von damals würde das als Avantgarde zählen. Schon wie ich damals gesungen habe... das fällt mir heute sehr schwer.
Dafür singst Du heute schöner, weniger kantig.
Boa: Ja, das ist wohl richtig, finde ich auch. Schön ist relativ, eine Stimme muss Charakter haben. Das, was da heute aus den Studios kommt, ist doch alles errechnet. Die singen einzelne Töne, dann wird das in den Rechner gepackt und zurechtgerückt. Das klingt dann perfekt schön. Wenn man das will, dann kann man Musik nur noch als Entertainment sehen.
Samstag, 22. September 2007
Stroh-Rum und Fingernägel
Zahlreiche Leser konnten nicht mehr schlafen, noch mehr von ihnen wollten die ganze Wahrheit wissen. Wie, so fragten sie, werden es denn die Terroristen vom 19. April 2008 geschafft haben, die Lufthansa-Maschine LH 558, ursprünglich unterwegs von Frankfurt nach Kairo, in ihre Gewalt zu bringen? Nach Berlin umzuleiten? Und dort ins vollbesetzte Olympiastadion stürzen zu lassen? Seit den verschärften Sicherheitsvorkehrungen auf allen europäischen Flughäfen würden doch selbst 80-jährigen Großmüttern Nagelscheren und Hutnadeln abgenommen.
Wir haben beim BKA nachgefragt und uns die Ermittlungsergebnisse faxen lassen, die in den Tagen nach dem verheerenden Terroranschlag im kommenden Jahr ohnehin Stück für Stück durchsickern werden. Danach mussten die Attentäter der Al-Kaida-Tochterorganisation "Dschihad Düsseldorf" weder Teppichmesser noch Hutnadeln noch Nagelscheren an Bord schmuggeln. Franz L., der 24-jährige Anführer des Terrorkommandos, der sich nach seiner Konvertierung zum Islam Mohammed ibn Ali nannte, machte es sich einfach: Er kaufte im Duty-Free-Shop auf dem Frankfurter Flughafen, also nach der routinemäßigen Kontrolle, drei Flaschen 80-prozentigen Stroh-Rum und bezahlte sie sogar mit seiner eigenen Kreditkarte. Damit verstieß er eklatant gegen die Regeln des Islam, verschaffte sich und seinen beiden Mittätern aber ausreichend hochentzündliche Flüssigkeit für drei explosive Molotov-Cocktails.
Im Flugzeug gelang es Mohammed ibn Ali, Inhaber eines geheimen Terrordiploms der Al-Kaida-Schule in Karachi, mit Hilfe siner eigens mitgeführten Fingernägel, die vom Duty-Free-Shop durchgeführte Verschweißung der drei Schnaps-Flaschen in drei Sicherheits-Plastiktüten zu öffnen, und die Flaschen mittels dreier im Handgepäck befindlicher Taschentücher in gefährliche Brandbomben zu verwandeln.
Als Reaktion auf den Tatablauf wird die Bundesregierung bereits im Sommer 2008 ein Verbot von Stroh-Rum in die Wege leiten. Fingernägel müssen überdies nach einer neuen Verordnung in Flugzeugen vor dem Start mit Tesa-Film abgeklebt werden.
Wir haben beim BKA nachgefragt und uns die Ermittlungsergebnisse faxen lassen, die in den Tagen nach dem verheerenden Terroranschlag im kommenden Jahr ohnehin Stück für Stück durchsickern werden. Danach mussten die Attentäter der Al-Kaida-Tochterorganisation "Dschihad Düsseldorf" weder Teppichmesser noch Hutnadeln noch Nagelscheren an Bord schmuggeln. Franz L., der 24-jährige Anführer des Terrorkommandos, der sich nach seiner Konvertierung zum Islam Mohammed ibn Ali nannte, machte es sich einfach: Er kaufte im Duty-Free-Shop auf dem Frankfurter Flughafen, also nach der routinemäßigen Kontrolle, drei Flaschen 80-prozentigen Stroh-Rum und bezahlte sie sogar mit seiner eigenen Kreditkarte. Damit verstieß er eklatant gegen die Regeln des Islam, verschaffte sich und seinen beiden Mittätern aber ausreichend hochentzündliche Flüssigkeit für drei explosive Molotov-Cocktails.
Im Flugzeug gelang es Mohammed ibn Ali, Inhaber eines geheimen Terrordiploms der Al-Kaida-Schule in Karachi, mit Hilfe siner eigens mitgeführten Fingernägel, die vom Duty-Free-Shop durchgeführte Verschweißung der drei Schnaps-Flaschen in drei Sicherheits-Plastiktüten zu öffnen, und die Flaschen mittels dreier im Handgepäck befindlicher Taschentücher in gefährliche Brandbomben zu verwandeln.
Als Reaktion auf den Tatablauf wird die Bundesregierung bereits im Sommer 2008 ein Verbot von Stroh-Rum in die Wege leiten. Fingernägel müssen überdies nach einer neuen Verordnung in Flugzeugen vor dem Start mit Tesa-Film abgeklebt werden.
Interessante Frage
Wieviel Bundeswehrsoldaten, die in Afghanistan gedient haben, sind eigentlich danach zum Islam konvertiert?
Abschaffung der Anonymität
Am liebsten würden sie das Internet natürlich verbieten. Am liebsten würde sie auch jedem Neugeborenen einen Chip unter die Haut drücken, der auf irgendeinem BND-Computer piepst. Beides geht nicht, also muss sich das Merkel-Kabinett mit kleineren Lösungen begnügen. Die nun aber klein auch wieder nicht sein müssen.
Neueste Idee der der Großen Koalition ist ein "elektronischer Personalausweis", der voraussichtlich ab 2009 eingeführt werden soll. Das Dokument soll die Größe einer Scheckkarte haben, nicht zu verwechseln sein mit der "elektronischen Gesundheitskarte" und de elektronischen Steuererfassungsnummer, wie bisher ein digitales Foto enthalten und zusätzlich unsichtbar zwei Fingerabdrücke des linken und des rechten Zeigefingers sowie ein Pin-Code gespeichert haben. Der Pin-Code wird nicht der vom Handy und nicht der von der VISA-Karte sein, sondern ein zentral vom - wahrscheinlich noch neu zu gründenen - Bundesamt für die Verwaltung der Pin-Nummern vergebener.
Nach den Plänen der Regierung müssten sich dann künftig Bürger mit dem Pin-Code anmelden, wenn sie auf elektronischem Wege mit Verwaltungen in Kontakt treten - etwa, wenn sie ein Auto anmelden. Außerdem, so die Absicht der Experten um die ehemalige FDJ-lerin Angela Merkel, müsse der Pin-Code auch bei kommerziellen Geschäften im Internet benutzt werden. So sollen Käufer beim Internetauktionshaus "Ebay" ihren Code angeben müssen, auch beim Interneteinkauf bei Beate Uhse, dem Orion-Versand oder der Online-Apotheke liest die Bundesbehörde dann zeilengenau mit. Mit dieser konsequenten Abschaffung auch des letzten Anfluges von Anonymität solle, so hieß es, Betrug verhindert werden.
Inwieweit Käufer im Internet bislang massenhaft mit Betrugstaten aufgefallen sind, ist dabei nicht erwähnt worden. Ebenso ist unbekannt, wie sie es geschafft haben, Betrugstaten zu begehen. Haben sie Waren bezahlt, und dann nicht angenommen? Oder bestellt und nicht bezahlt? Oder haben sie ihre Verkäufer schlecht bewertet? Bislang waren viele Beobachter der Ansicht, Betrug gehe hauptsächlich von Verkäufern aus, dies ist aber nach Ansicht der Bundesregierung offenbar ein Irrtum.
Inwieweit Ebay in die Pläne der Regierung einbezogen und bereit ist, eine Pin-Funktion für seine deutschen Kunden zu installieren, ist derzeit nicht bekannt. Unbekannt ist momentan auch, ob die gesamte Weltgemeinschaft sich dem innovativen deutschen Pin-Modell anschließen wird.
Neueste Idee der der Großen Koalition ist ein "elektronischer Personalausweis", der voraussichtlich ab 2009 eingeführt werden soll. Das Dokument soll die Größe einer Scheckkarte haben, nicht zu verwechseln sein mit der "elektronischen Gesundheitskarte" und de elektronischen Steuererfassungsnummer, wie bisher ein digitales Foto enthalten und zusätzlich unsichtbar zwei Fingerabdrücke des linken und des rechten Zeigefingers sowie ein Pin-Code gespeichert haben. Der Pin-Code wird nicht der vom Handy und nicht der von der VISA-Karte sein, sondern ein zentral vom - wahrscheinlich noch neu zu gründenen - Bundesamt für die Verwaltung der Pin-Nummern vergebener.
Nach den Plänen der Regierung müssten sich dann künftig Bürger mit dem Pin-Code anmelden, wenn sie auf elektronischem Wege mit Verwaltungen in Kontakt treten - etwa, wenn sie ein Auto anmelden. Außerdem, so die Absicht der Experten um die ehemalige FDJ-lerin Angela Merkel, müsse der Pin-Code auch bei kommerziellen Geschäften im Internet benutzt werden. So sollen Käufer beim Internetauktionshaus "Ebay" ihren Code angeben müssen, auch beim Interneteinkauf bei Beate Uhse, dem Orion-Versand oder der Online-Apotheke liest die Bundesbehörde dann zeilengenau mit. Mit dieser konsequenten Abschaffung auch des letzten Anfluges von Anonymität solle, so hieß es, Betrug verhindert werden.
Inwieweit Käufer im Internet bislang massenhaft mit Betrugstaten aufgefallen sind, ist dabei nicht erwähnt worden. Ebenso ist unbekannt, wie sie es geschafft haben, Betrugstaten zu begehen. Haben sie Waren bezahlt, und dann nicht angenommen? Oder bestellt und nicht bezahlt? Oder haben sie ihre Verkäufer schlecht bewertet? Bislang waren viele Beobachter der Ansicht, Betrug gehe hauptsächlich von Verkäufern aus, dies ist aber nach Ansicht der Bundesregierung offenbar ein Irrtum.
Inwieweit Ebay in die Pläne der Regierung einbezogen und bereit ist, eine Pin-Funktion für seine deutschen Kunden zu installieren, ist derzeit nicht bekannt. Unbekannt ist momentan auch, ob die gesamte Weltgemeinschaft sich dem innovativen deutschen Pin-Modell anschließen wird.
Freitag, 21. September 2007
Kneipengespräch
wenn man den terrorismus nicht unter kontrolle kriegt, kann man immer noch sachsen-anhalts innenminster hövelmann fragen, wie dem rechtsextremismus beizukommen sei. er hat eine ebenso einfache wie einleuchtende antwort: "Hövelmann will Rechtsextremismus per Verfassung ächten". in den npd-stammkneipen dürften dialoge wie folgender unvermeidlich werden:
a.) lass uns ein aslybewerberheim anzünden, los.
b.) ist das dann rechtsextrem?
a.) klar, du flasche. wo sind wir hier eigentlich?
b.) dann kann ich nicht, tut mir leid.
a.) was 'n jetzt los?
b.) die verfassung ist dagegen. tut mir echt leid, sonst immer gerne.
a.) (im abgehen) hövelmann, du blöde sau.
a.) lass uns ein aslybewerberheim anzünden, los.
b.) ist das dann rechtsextrem?
a.) klar, du flasche. wo sind wir hier eigentlich?
b.) dann kann ich nicht, tut mir leid.
a.) was 'n jetzt los?
b.) die verfassung ist dagegen. tut mir echt leid, sonst immer gerne.
a.) (im abgehen) hövelmann, du blöde sau.
Hardliner unter sich
immer, wenn man denkt, das schlimmste sei vorüber, kommt ein politiker um die ecke und brüllt: "es wird noch viiiiiel schlimmer". diesmal ist es kollege beckstein, bayerns innenminister und einer der wenigen verbliebenen hardliner in der deutschen politik. er warnt jetzt also vor terroranschlägen mit - schiffen. zwar bleibt beckstein die antwort schuldig, ob ungelenke öltanker oder doch eher wendige speedboote gemeint sind. doch diese marginalie im kampf gegen die - entschuldigung - wickelköpfe soll uns nicht weiter bekümmern. wir warten auf weitere warnungen vor: gürteln (sprengstoff), rasenmähern (benzin), carrera-autobahnen (unverfänglichkeit) und fernmündlicher kommunikation als solcher (verabredung zu). dies aber nur, wenn das politische geplauder a la "wir schießen keine terror-flüge ab" nicht doch als exklusive einladung an diverse mullahs und scheichs verstanden wird, sich eines flugzeuges zu bedienen. dazu eine marginale frage: was ist mit einmotorigen kleinflugzeugen, die mit sprengstoff vollgestoft sind? ein terrorist und ein pilot - niemand sonst ist an bord. darf und soll abgeschossen werden oder nicht?
Sonne droht Totalverbot
Möglichst allumfassende Verbote sind das beste Mittel, ein unmündiges Volk zu erziehen, das überhaupt nicht auf sich selbst aufpassen kann. Die fürsorgende Regierung der ehemaligen FDJ-lerin Angela Merkel plant deshalb jetzt nach einem Verbot von süßen alkoholischen Getränken, einem Rauchverbot, dem Verbot, am Steuer zu telefonieren, dem Verbot, entführte Flugzeuge abzuschießen und dem - besonders erfolgreich praktizierten - Verbot, Getränke in praktischen Einwegverpackungen zu verkaufen, auch ein Verbot der Sonnenbestrahlung, das vorerst allerdings nur für Minderjährige gelten soll. Getarnt als "Sonnenstudio-Verbot für Jugendliche" will die Bundesregierung das Verbot bis 2009 gesetzlich verankern, bestätigte die Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Astrid Klug (SPD).
Für Erwachsene soll der Schutz vor gesundheitsgefährdenden UV-Strahlen durch entsprechende Grenzwerte verbessert werden: Sonnenstudios, die alte Sonnenbänke mit einer UV-Strahlung von mehr als 0,3 Watt pro Quadratmeter betreiben, müssen umrüsten. Auch die Sonne, die etwa auf Sylt um die Zeit der Sommersonnenwende bei wolkenlosem Himmel zum Mittag einen Höchstwert von etwa 900 Watt UV-Licht pro Quadratmeter völlig sinnlos zur Erde wirft, wird über kurz oder lang umdenken müssen, will sie nicht - wie der Erderwärmung bereits geschehen - demnächst ganz untersagt werden.
Terror-Dialog protokolliert
Der freundlichen Einladung durch die deutsche Politik ließ Justizministerin Zypries gestern noch einen Dringlichkeitsappell folgen: Bitte, Terroristen, schlagt das nächste Mal in Deutschland an! Hier werden entführte Flugzeuge mit Kurs Bundeskanzleramt nur abgeschossen, wenn sie gänzlich "unbemannt" sind oder doch außer den Entführern niemand, also nicht einmal ein Pilot an Bord ist.
Wie "gänzlich unbemannte" Flugzeuge funktionieren, wissen wir nicht. PPQ ist aber über eine nach geheimen Plänen von Wolfgang Schäuble in einer Zeitschleife eingerichtete Fangschaltung an die geheimen Mitschnitte des Funkverkehrs zwischen der am 19. April 2008 entführt werdenden Lufthansa-Maschine LH 558 und dem Tower in Frankfurt/Main gelangt. Die LH 558 wird an diesem Tag im kommenden Jahr, einem Samstag, gegen 19.40 Uhr in Frankfurt am Main mit Kurs Kairo gestartet sein, von einem Al-Kaida-Kommando aber bereits kurz nach dem Start zur Kursänderung Richtung Berlin gezwungen werden. Dort beginnt wenig später das Pokalendspiel zwischen dem FC Bayern München und dem TuS Koblenz, das Stadion ist ausverkauft und voll besetzt, als folgender Dialog stattfindet.
Tower: LH 558, bitte kommen. Sie verlassen ihren Kurs. Over.
LH 558: Tower, danke für den Hinweis. Wir hätten uns sowieso gleich gemeldet. Hier spricht das Al-Kaida-Kommando "Mullah Dadullah". Wir haben diese Maschine in unsere Gewalt gebracht und werden sie in wenigen Minuten in das Olympiastadion in Berlin stürzen lassen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Allah akbar. Over.
Tower: Ähm, Sie scherzen. Over.
LH 558: Keineswegs. Allah ist groß.
Tower: (Im Hintergrund hektische Geräusche) Was sind Ihre Forderungen? Over.
LH 558: Allah akbar. Danke der Nachfrage. Aber wir haben keine Forderungen. Sie sind an einem Vernichtungskrieg gegen die Umma beteiligt. Wir werden Sie bestrafen. So Gott will.
Tower: Ich bin an keinem Vernichtungkrieg beteiligt. Aber das Lagezentrum der Polizei fragt an, wieviel Passagiere sich an Bord befinden? Odr ist ihr Flug unbemannt? Over.
LH 558: Allah akbar, wir haben sie bisher nicht gezählt. Warum wollen Sie das wissen? Die sind sowieso gleich alle tot. Außer Allah. Und Mohammed ist sein Prophet.
Tower: Das Justizministerium prüft, ob Ihre Maschine abgeschossen werden kann. Aber so lange Passagiere an Bord sind, geht das ja nicht.
LH 558: Ja, Allah ist groß in seiner Weisheit. Die Deutschen haben gute Gesetze. Wie weit haben wir es noch?
Tower: Zehn Minuten? Wollen Sie es sich nicht doch noch einmal überlegen?
LH 588: Genug nachgedacht, es ist aber Zeit zu kämpfen für den wahren Glauben. Ist das Stadion wenigstens voll? Allah akbar.
Tower: Da darf ich Ihnen nicht sagen.
LH 558: Wir werden es ja gleich selber sehen, Allah ist groß, der Herr der Welt und Mohammed ist sein Prophet.
Tower: Der Verteidigungsminister ist in der Leitung. Ich übergebe. Ähm, ja, hallo, hier spricht Franz-Michael Jung, Verteidigunsminister. Sie da in der Maschine! Ich habe Jäger losgeschickt, die Sie vom Himmel holen werden. Drehen Sie ab! Augenblicklich! Die Kanzlerin ist im Stadion und auch der Bundespräsident! Wir können doch über alles reden!
LH 558: Wir haben keine Angst vor Ihrer Kriegsmaschine. Sie können uns nicht abschießen, so lange hier Passiere und Besatzung bei uns sind, das ist verfassungsrechtlich gar nicht möglich. Denken Sie an das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes! Allah ist groß.
Tower/Jung: Das ist mir scheißegal! Es geht um Menschenleben!
LH 558: Genau deshalb doch, Allah akbar! Sie könne nicht Leben gegen Leben abwägen, das wäre verfassungswidrig. Das wissen Sie doch. Wie lange haben wir noch?
Tower/Jung: Dann gehen ich eben in den Knast, mir piepegal. Ich lasse Sie nicht 60.000 Menschen ermorden. Also kommen Sie runter da. Jetzt sofort.
LH 558: Allah ist groß, wir leiten Sinkflug ein. Ich glaube, ich sehe das Stadion schon. Hat das Spiel angefangen?
Tower/Jung: Ich habe jetzt hier die Kanzlerin am Apparat, hören Sie gut zu, was die Ihnen zu sagen hat. Ähm, ja, hallo, Angela Merkel hier, Bundeskanzlerin. Ich appeliere an Sie, von Ihrem mörderischen Vorhaben abzulassen. Gewalt ist doch keine Lösung!
LH 558: Allah akbar! Wir wollen auch keine Lösung, sondern ein Zeichen setzen gegen die Ungerechtigkeit ihrer Welt. Sie kaufen uns das Öl weg, locken unsere jungen Männer in ihre sündigen Städte, ermorden unsere Frauen. Damit muss Schluß sein.
Tower/Merkel: Aber 60.000 Unschuldige umzubringen ändert doch nichts. Ich kann das nicht zulassen.
LH 558: Dann schießen Sie uns doch ab, so Gott will.
Tower/Merkel: Diesen Befehl zu geben, verbietet mir unsere Verfassung. Tut mir leid, mir sind die Hände gebunden.
LH 558: Allah akbar, die Brüder haben wahr gesprochen! Ich kann ihre Jäger jetzt sehen. Abdallah, lass den Piloten doch mal mit den Flügeln wackeln. Huhu! Tja, Frau Merkel, da ist jetzt auch das Stadion. Danke für den Geleitschutz. Grüßen Sie Ihre Verfassungsrechtler und sagen Sie vielen Dank an alle auch von Osama. Wir müssen jetzt Schluß machen. War mir ein Vergnügen. Sie müssten uns jetzt auch schon sehen. Bis gleich. Allah akbar. Over.
Die Boing 747 schlug nicht direkt im Stadion ein, weil Flugkapitän Peter Schröder in den Sekunden vor dem Aufprall den verfassungswidrigen Entschluß fasste, die Maschine so tief auf die Ostmauer das Stadions zu ziehen, dass er damit alle Menschen auf der Osttribübe umbrachte. Dadurch konnten allerdings, begünstigt durch die widerrechtliche Abwägung des Piloten, einige hundert Zuschauer auf der gegenüberliegenden Westtribüne, der Flammenhölle entkommen, vor allem jene, die sich gerade an Wurst- und Bierständen aufhielten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Heinz Köhler wurden gerettet. Der Personenschutz hatte beide hohe Repräsentanten nach Eingehen der ersten Drohung aus dem Stadion geschafft und in einem sicheren Bunker untergestellt, der noch aus der Zeit des Naziregimes stammt.
Insgesamt kamen am Abend des 19. April 2008 32.000 Menschen in der Flammenhölle des Olympiastadions um, weitere 24.000 wurden schwer verletzt. In der Fernsehsendung "Anne Will", die sich am darauffolgenden Sonntag mit dem Thema "Terror über Deutschland" beschäftigte, herrschte parteiübergeifend Konsens, dass die komplexen verfassungsrechtlichen Regelungen zur Unverletzbarkeit von körperlicher Unversehrtheit und Leben eines jeden Einzelnen noch nie so lebendig umgesetzt worden seien wie in Berlin. "Jetzt hat jeder Bürger gesehen, dass Deutschland nicht abgeht von seiner Linie", sagte Angela Merkel, die diesmal ein angemessen dunkelgraues Pokemon-Kostüm trug und sehr betroffen wirkte.
Die USA kündigten allerdings schon am Dienstag der Folgewoche an, in ähnlichen Fällen künftig eigene Jäger aufsteigen lassen zu wollen, um Terrorflieger über Deutschland abzuschießen. Da sich im Olympiastadion mehr als 345 Amerikaner befunden hätten, die deutsche Regeirung aber nicht gehandelt habe, sei die US-Regierung verpflichtet, künftig Leben und Gesundheit ihrer Staatsbürger selbst auf diese Weise zu schützen. "Die deutsche Luftwaffe kann ja dann versuchen", ließ US-Präsident George W. Bush wissen, "unsere Jungs vom Himmel zu holen, um die Terrorflieger zu schützen." Die Empörung war groß, die Grünen forderten einen Austritt aus der Nato, die Linke einen Schießbefehl gegen Ami-Jäger. CDU/CSU und SPD verwiesen das Thema in die Gremien, Politiker der FDP verwiesen auf die Möglichkeit, Maschinen der US-Air-Force mit in den US-Streitkräften dienenden deutschen Staatsbürgern zu besetzen. Aufsteigende deutsche Jäger hätten dann nach den Grundsätzen der Verfassung nicht mehr die Möglichkeit, ihre Nato-Kollegen abzuschießen, auch wenn diese gerade dabei seien, ein entführtes deutsches Zivilflugzeug vom Himmel zu holen. "Damit wäre allen gedient", hieß es aus dem Thomas-Dehler-Haus.
Wie "gänzlich unbemannte" Flugzeuge funktionieren, wissen wir nicht. PPQ ist aber über eine nach geheimen Plänen von Wolfgang Schäuble in einer Zeitschleife eingerichtete Fangschaltung an die geheimen Mitschnitte des Funkverkehrs zwischen der am 19. April 2008 entführt werdenden Lufthansa-Maschine LH 558 und dem Tower in Frankfurt/Main gelangt. Die LH 558 wird an diesem Tag im kommenden Jahr, einem Samstag, gegen 19.40 Uhr in Frankfurt am Main mit Kurs Kairo gestartet sein, von einem Al-Kaida-Kommando aber bereits kurz nach dem Start zur Kursänderung Richtung Berlin gezwungen werden. Dort beginnt wenig später das Pokalendspiel zwischen dem FC Bayern München und dem TuS Koblenz, das Stadion ist ausverkauft und voll besetzt, als folgender Dialog stattfindet.
Tower: LH 558, bitte kommen. Sie verlassen ihren Kurs. Over.
LH 558: Tower, danke für den Hinweis. Wir hätten uns sowieso gleich gemeldet. Hier spricht das Al-Kaida-Kommando "Mullah Dadullah". Wir haben diese Maschine in unsere Gewalt gebracht und werden sie in wenigen Minuten in das Olympiastadion in Berlin stürzen lassen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Allah akbar. Over.
Tower: Ähm, Sie scherzen. Over.
LH 558: Keineswegs. Allah ist groß.
Tower: (Im Hintergrund hektische Geräusche) Was sind Ihre Forderungen? Over.
LH 558: Allah akbar. Danke der Nachfrage. Aber wir haben keine Forderungen. Sie sind an einem Vernichtungskrieg gegen die Umma beteiligt. Wir werden Sie bestrafen. So Gott will.
Tower: Ich bin an keinem Vernichtungkrieg beteiligt. Aber das Lagezentrum der Polizei fragt an, wieviel Passagiere sich an Bord befinden? Odr ist ihr Flug unbemannt? Over.
LH 558: Allah akbar, wir haben sie bisher nicht gezählt. Warum wollen Sie das wissen? Die sind sowieso gleich alle tot. Außer Allah. Und Mohammed ist sein Prophet.
Tower: Das Justizministerium prüft, ob Ihre Maschine abgeschossen werden kann. Aber so lange Passagiere an Bord sind, geht das ja nicht.
LH 558: Ja, Allah ist groß in seiner Weisheit. Die Deutschen haben gute Gesetze. Wie weit haben wir es noch?
Tower: Zehn Minuten? Wollen Sie es sich nicht doch noch einmal überlegen?
LH 588: Genug nachgedacht, es ist aber Zeit zu kämpfen für den wahren Glauben. Ist das Stadion wenigstens voll? Allah akbar.
Tower: Da darf ich Ihnen nicht sagen.
LH 558: Wir werden es ja gleich selber sehen, Allah ist groß, der Herr der Welt und Mohammed ist sein Prophet.
Tower: Der Verteidigungsminister ist in der Leitung. Ich übergebe. Ähm, ja, hallo, hier spricht Franz-Michael Jung, Verteidigunsminister. Sie da in der Maschine! Ich habe Jäger losgeschickt, die Sie vom Himmel holen werden. Drehen Sie ab! Augenblicklich! Die Kanzlerin ist im Stadion und auch der Bundespräsident! Wir können doch über alles reden!
LH 558: Wir haben keine Angst vor Ihrer Kriegsmaschine. Sie können uns nicht abschießen, so lange hier Passiere und Besatzung bei uns sind, das ist verfassungsrechtlich gar nicht möglich. Denken Sie an das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes! Allah ist groß.
Tower/Jung: Das ist mir scheißegal! Es geht um Menschenleben!
LH 558: Genau deshalb doch, Allah akbar! Sie könne nicht Leben gegen Leben abwägen, das wäre verfassungswidrig. Das wissen Sie doch. Wie lange haben wir noch?
Tower/Jung: Dann gehen ich eben in den Knast, mir piepegal. Ich lasse Sie nicht 60.000 Menschen ermorden. Also kommen Sie runter da. Jetzt sofort.
LH 558: Allah ist groß, wir leiten Sinkflug ein. Ich glaube, ich sehe das Stadion schon. Hat das Spiel angefangen?
Tower/Jung: Ich habe jetzt hier die Kanzlerin am Apparat, hören Sie gut zu, was die Ihnen zu sagen hat. Ähm, ja, hallo, Angela Merkel hier, Bundeskanzlerin. Ich appeliere an Sie, von Ihrem mörderischen Vorhaben abzulassen. Gewalt ist doch keine Lösung!
LH 558: Allah akbar! Wir wollen auch keine Lösung, sondern ein Zeichen setzen gegen die Ungerechtigkeit ihrer Welt. Sie kaufen uns das Öl weg, locken unsere jungen Männer in ihre sündigen Städte, ermorden unsere Frauen. Damit muss Schluß sein.
Tower/Merkel: Aber 60.000 Unschuldige umzubringen ändert doch nichts. Ich kann das nicht zulassen.
LH 558: Dann schießen Sie uns doch ab, so Gott will.
Tower/Merkel: Diesen Befehl zu geben, verbietet mir unsere Verfassung. Tut mir leid, mir sind die Hände gebunden.
LH 558: Allah akbar, die Brüder haben wahr gesprochen! Ich kann ihre Jäger jetzt sehen. Abdallah, lass den Piloten doch mal mit den Flügeln wackeln. Huhu! Tja, Frau Merkel, da ist jetzt auch das Stadion. Danke für den Geleitschutz. Grüßen Sie Ihre Verfassungsrechtler und sagen Sie vielen Dank an alle auch von Osama. Wir müssen jetzt Schluß machen. War mir ein Vergnügen. Sie müssten uns jetzt auch schon sehen. Bis gleich. Allah akbar. Over.
Die Boing 747 schlug nicht direkt im Stadion ein, weil Flugkapitän Peter Schröder in den Sekunden vor dem Aufprall den verfassungswidrigen Entschluß fasste, die Maschine so tief auf die Ostmauer das Stadions zu ziehen, dass er damit alle Menschen auf der Osttribübe umbrachte. Dadurch konnten allerdings, begünstigt durch die widerrechtliche Abwägung des Piloten, einige hundert Zuschauer auf der gegenüberliegenden Westtribüne, der Flammenhölle entkommen, vor allem jene, die sich gerade an Wurst- und Bierständen aufhielten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Heinz Köhler wurden gerettet. Der Personenschutz hatte beide hohe Repräsentanten nach Eingehen der ersten Drohung aus dem Stadion geschafft und in einem sicheren Bunker untergestellt, der noch aus der Zeit des Naziregimes stammt.
Insgesamt kamen am Abend des 19. April 2008 32.000 Menschen in der Flammenhölle des Olympiastadions um, weitere 24.000 wurden schwer verletzt. In der Fernsehsendung "Anne Will", die sich am darauffolgenden Sonntag mit dem Thema "Terror über Deutschland" beschäftigte, herrschte parteiübergeifend Konsens, dass die komplexen verfassungsrechtlichen Regelungen zur Unverletzbarkeit von körperlicher Unversehrtheit und Leben eines jeden Einzelnen noch nie so lebendig umgesetzt worden seien wie in Berlin. "Jetzt hat jeder Bürger gesehen, dass Deutschland nicht abgeht von seiner Linie", sagte Angela Merkel, die diesmal ein angemessen dunkelgraues Pokemon-Kostüm trug und sehr betroffen wirkte.
Die USA kündigten allerdings schon am Dienstag der Folgewoche an, in ähnlichen Fällen künftig eigene Jäger aufsteigen lassen zu wollen, um Terrorflieger über Deutschland abzuschießen. Da sich im Olympiastadion mehr als 345 Amerikaner befunden hätten, die deutsche Regeirung aber nicht gehandelt habe, sei die US-Regierung verpflichtet, künftig Leben und Gesundheit ihrer Staatsbürger selbst auf diese Weise zu schützen. "Die deutsche Luftwaffe kann ja dann versuchen", ließ US-Präsident George W. Bush wissen, "unsere Jungs vom Himmel zu holen, um die Terrorflieger zu schützen." Die Empörung war groß, die Grünen forderten einen Austritt aus der Nato, die Linke einen Schießbefehl gegen Ami-Jäger. CDU/CSU und SPD verwiesen das Thema in die Gremien, Politiker der FDP verwiesen auf die Möglichkeit, Maschinen der US-Air-Force mit in den US-Streitkräften dienenden deutschen Staatsbürgern zu besetzen. Aufsteigende deutsche Jäger hätten dann nach den Grundsätzen der Verfassung nicht mehr die Möglichkeit, ihre Nato-Kollegen abzuschießen, auch wenn diese gerade dabei seien, ein entführtes deutsches Zivilflugzeug vom Himmel zu holen. "Damit wäre allen gedient", hieß es aus dem Thomas-Dehler-Haus.
Mittwoch, 19. September 2007
Frauen und Kinder zuerst
Immer noch schwappen die Wogen der Empörung über den "ungeheuerlichen Ausfall" des Verteidigungsministers und selbsternannten Terrorretters Franz Jungs durchs Land. Dabei hatte der frühere Aufsichtsrat der Frankfurter Fußball-Eintracht sich nur in die Rolle eines Feuerwehrmannes fantasiert, der sich in einem brennenden Haus entscheiden muss, ob er die malade Seniorin aus dem brennenden Gebälk schleppt, oder lieber die zwei nebenan greinenden vierjährigen zwillinge vor den Flammen rettet.
Jung war, selten für einen Politiker, ehrlich. Er würde die Kinder schnappen, wenn nur für eine Rettung Zeit bliebe. Und das Flugzeug abschießen lassen, ehe es ins Olympiastadion oder das AKW einschlägt.
Ein klarer Verfassungsbruch, tönt es nun von allen verlogenen Seiten, und selbst Leute, die das Urteil des Bundesverfassungsgericht zum Luftsicherheitsgesetz nicht gelesen haben, können es ganz genau erklären. Das Bundesverfassungsgericht habe es verboten, Flugzeuge voller unschuldiger Zivilisten abzuschießen, heißt es, und das überrascht doch viele, die bisher dachten, dergleichen sei hierzulande natürlich traditionell erlaubt. Auch habe der Erste Senat klar gemacht, dass es eine Abwägung Leben gegen Leben nicht geben dürfe.
Das Dumme ist nur, das eben diese Abwägung täglich stattfindet, etwa durch den oben beschriebenen Feuerwehrmann, aber auch durch den Rettungssanitäter beim Autobahnunfall oder den Arzt, der Herzen und Nieren zuteilt. Auf See, wohin der Blick aus dem Hohen Haus in Berlin, das heute gewohnt selbstgewiss zum Thema debattierte, nicht reicht, hat die Abwägung lange, ehrwürdige Tradition: Frauen und Kinder zuerst, heißt es da - eine Abwägung des Wertes von Leben, die inzwischen schon als institutionalisiert gelten darf und noch von keinem politichen Spreebootkapitän infrage gestellt wurde.
Da macht sich auch die Nato nicht weiter ins Hemd, deren Mitglied Deutschland noch immer ist. Für den Kriegs- und Katastrophenfall verfügt das Bündnis über eine wissenschaftlich äußerst ausgeklügelte Methode, den Restwert sozusagen beschädigter Leben abzuwiegen: "Triage" nennt sich das Verfahren, dass dem Sterbenden mit abgerissenem Unterleib selbstverständlich die Infusion verweigert, die dafür der nach Ansicht der behandelnden Ärzte eher zu rettende Nachbar mit dem aufgerissenen Oberschenkel bekommt. Das heißt ganz schick "Simple Triage and Rapid Treatment" und noch kein politischer Herzfehlerkandidat ist auf die Idee gekommen, es trompetenlaut verfassungswidrig zu finden, nur weil - wie im von Jung entworfenen Szenario - Dritte über Leben und Tod völlig unschuldiger Opfer befinden.
Kriegsfall, Krisenfall? Gilt da die Verfassung überhaupt? Nun, auf jeden Fall gilt sie im Katastrophenfall, in dem auch DRK und Katastrophenschutz nach dem Einteilungsverfahren arbeiten. Wer über Jung redet, müsste auch über die reden. Oder, um mit Dieter Nuhr zu sprechen, einfach mal die Fresse halten.
Jung war, selten für einen Politiker, ehrlich. Er würde die Kinder schnappen, wenn nur für eine Rettung Zeit bliebe. Und das Flugzeug abschießen lassen, ehe es ins Olympiastadion oder das AKW einschlägt.
Ein klarer Verfassungsbruch, tönt es nun von allen verlogenen Seiten, und selbst Leute, die das Urteil des Bundesverfassungsgericht zum Luftsicherheitsgesetz nicht gelesen haben, können es ganz genau erklären. Das Bundesverfassungsgericht habe es verboten, Flugzeuge voller unschuldiger Zivilisten abzuschießen, heißt es, und das überrascht doch viele, die bisher dachten, dergleichen sei hierzulande natürlich traditionell erlaubt. Auch habe der Erste Senat klar gemacht, dass es eine Abwägung Leben gegen Leben nicht geben dürfe.
Das Dumme ist nur, das eben diese Abwägung täglich stattfindet, etwa durch den oben beschriebenen Feuerwehrmann, aber auch durch den Rettungssanitäter beim Autobahnunfall oder den Arzt, der Herzen und Nieren zuteilt. Auf See, wohin der Blick aus dem Hohen Haus in Berlin, das heute gewohnt selbstgewiss zum Thema debattierte, nicht reicht, hat die Abwägung lange, ehrwürdige Tradition: Frauen und Kinder zuerst, heißt es da - eine Abwägung des Wertes von Leben, die inzwischen schon als institutionalisiert gelten darf und noch von keinem politichen Spreebootkapitän infrage gestellt wurde.
Da macht sich auch die Nato nicht weiter ins Hemd, deren Mitglied Deutschland noch immer ist. Für den Kriegs- und Katastrophenfall verfügt das Bündnis über eine wissenschaftlich äußerst ausgeklügelte Methode, den Restwert sozusagen beschädigter Leben abzuwiegen: "Triage" nennt sich das Verfahren, dass dem Sterbenden mit abgerissenem Unterleib selbstverständlich die Infusion verweigert, die dafür der nach Ansicht der behandelnden Ärzte eher zu rettende Nachbar mit dem aufgerissenen Oberschenkel bekommt. Das heißt ganz schick "Simple Triage and Rapid Treatment" und noch kein politischer Herzfehlerkandidat ist auf die Idee gekommen, es trompetenlaut verfassungswidrig zu finden, nur weil - wie im von Jung entworfenen Szenario - Dritte über Leben und Tod völlig unschuldiger Opfer befinden.
Kriegsfall, Krisenfall? Gilt da die Verfassung überhaupt? Nun, auf jeden Fall gilt sie im Katastrophenfall, in dem auch DRK und Katastrophenschutz nach dem Einteilungsverfahren arbeiten. Wer über Jung redet, müsste auch über die reden. Oder, um mit Dieter Nuhr zu sprechen, einfach mal die Fresse halten.
Wo bleibt eigentlich der Weltuntergang?
Erst wurde das Waldsterben abgesagt, dann stieg die Zahl der Eisbären von 5.000 auf 22.000, das Ozonloch meldete sich nicht mehr, die deutschen Flüsse feierten "Flußbadetage" und Gerichte "an einheimischem Steinpilz" galten nicht mehr als erster Schritt zum freiwilligen Atomtod. Jetzt tummeln sich nun auch noch in norwegischen Flüssen zehn Mal so viele Wildlachse wie zu Beginn der neunziger Jahre. Zählungen in 22 betroffenen Flussläufen durch das Naturschutzamt hätten ergeben, dass sich Sanierungsarbeiten gegen Schäden durch Schwefel und Stickstoff aus der Luft als "voller Erfolg" erwiesen. Als Argument wird angeführt, dass in den betreffenden Flüssen 1991 nur 2500 Lachse, 2005 dagegen 22.000 von Anglern aus dem Wasser geholt worden seien - was freilich auch an der eventuell leicht gestiegenen Zahl von Anglern hätte liegen können.
Die Grundfrage aber ist natürlich: Wo bleibt der Weltuntergang, dem wir in Röhrenjeans und Kutte, Palituch um den Hals und Biertulpe in der Hand seinerzeit zu den Klängen von "Love Will Tear Us Apart" so gelassen wie möglich ins gräßliche Antlitz blickten? Reicht es wirklich, Wasser 15 Jahre mit Kalk zu düngen, um "Flüsse nun langsam wieder voll funktionsfähig" zu machen, wie der zuständige Naturschutzbehördensprecher Roy Langåker meint? Wo soll das noch enden, wenn das so weitergeht? Und wie überhaupt?
Die Grundfrage aber ist natürlich: Wo bleibt der Weltuntergang, dem wir in Röhrenjeans und Kutte, Palituch um den Hals und Biertulpe in der Hand seinerzeit zu den Klängen von "Love Will Tear Us Apart" so gelassen wie möglich ins gräßliche Antlitz blickten? Reicht es wirklich, Wasser 15 Jahre mit Kalk zu düngen, um "Flüsse nun langsam wieder voll funktionsfähig" zu machen, wie der zuständige Naturschutzbehördensprecher Roy Langåker meint? Wo soll das noch enden, wenn das so weitergeht? Und wie überhaupt?
Gabi gibt Gas
Die als Fürther Landrätin bekannt gewordene Lackhandschuhliebhaberin Gabriele Pauli hat ihr Wahlprogramm vorgestellt, mit dem sie CSU-Vorsitzende werden will. Darin gibt Gabi richtig Gas. So fordert die Stoiber-Stürzerin unter anderem eine Befristung der Ehe auf sieben Jahre. Danach solle eine Ehe auslaufen, wenn sich die beiden Partner nicht „aktiv“ für eine Verlängerung aussprechen. Ihrer Ansicht nach gehe es bei einer Ehe nicht darum, Sicherheit zu bieten, Ziel der Veranstaltung sei vielmehr, die Liebe zweier Menschen zu dokumentieren.
Damit öffnet Gabriele Pauli ein Türchen zu völlig neuen Möglichkeiten: Könnte nicht auch die Mitgliedschaft in einer politischen Partei künftig grundsätzlich zeitlich befristet sein? Und automatisch auslaufen, wenn beide Seiten nicht "aktiv" eine Verlängerung wünschen? Denkbar wäre auch eine weitere Ausdehnung von derartigem Vertragsschwund auf Mietrecht, Führerscheingültigkeit, Elternschaftsanerkennung, Arbeitsverträge, Kleingartenpacht und Eigentumsrechte im Großen und Ganzen. Ganz Deutschland ein Land mit befristeten Verhältnissen, ganz Deutschland ein Land von dauernd erforderlichen aktiven Bekenntnissen zum Status Quo. So käm´ vermutlich abrupt Bewegung in die komatöse Bevölkerung.
Damit öffnet Gabriele Pauli ein Türchen zu völlig neuen Möglichkeiten: Könnte nicht auch die Mitgliedschaft in einer politischen Partei künftig grundsätzlich zeitlich befristet sein? Und automatisch auslaufen, wenn beide Seiten nicht "aktiv" eine Verlängerung wünschen? Denkbar wäre auch eine weitere Ausdehnung von derartigem Vertragsschwund auf Mietrecht, Führerscheingültigkeit, Elternschaftsanerkennung, Arbeitsverträge, Kleingartenpacht und Eigentumsrechte im Großen und Ganzen. Ganz Deutschland ein Land mit befristeten Verhältnissen, ganz Deutschland ein Land von dauernd erforderlichen aktiven Bekenntnissen zum Status Quo. So käm´ vermutlich abrupt Bewegung in die komatöse Bevölkerung.
Der Sieg ist nahe
die deutschen zeitungsverleger sind kurz davor, die suchmaschine google nieder zu ringen. der finale rettungsschuss (ein herrlich schiefes bild) ist zwar noch nicht gesetzt, doch der sieg dürfte eine frage der zeit sein. in der zwischenzeit nimmt sich die türkische regierung ein weiteres pferd aus demselben stall vor: "Wegen Beleidigung des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk hat ein Gericht in der zentralanatolischen Stadt Sivas eine Sperre der Internet-Videoplattform YouTube angeordnet. Die Entscheidung sei der türkischen Telekom zugestellt worden, berichteten türkische Medien am Mittwoch. Eine Privatperson hatte geklagt. Er beschwert sich, auch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident Abdullah Gül und die Armeeführung würden in Videos beleidigt, die auf der YouTube-Seite veröffentlicht wurden. YouTube erklärte sich unterdessen den Berichten zufolge bereit, die Probleme in Zusammenarbeit zu lösen." jetzt können sie sich aber ganz warm anziehen, diese web-fritzen. ob sie diese kuh noch einmal vom eis holen, nachdem schon soviele pflöcke eingeschlagen sind? ich glaube kaum ...
Fußballspiel mit zwei Verlierern
Der Provinzfußball im dunklen Teil Deutschlands ist immer noch für Innovationen gut. Nach dem Abbruch eines Punktspiels zwischen dem FC Eilenburg und dem VFC Plauen wird das Spiel jetzt für beide Mannschaften mit 0:2 gewertet, fairerweise, denn ein Plauener Fan hatte dank mangelnder Sicherheitsvorkehrungen des Eilenburger Gastgebers Gelegenheit bekommen, einen Linienrichter im Stil eines Kung Fu-Kämpfers anzuspringen. Der Schiedsrichter hatte das Spiel daraufhin beim Stand von 1:0 für Eilenburg abgebrochen - das Spiel geht dafür nun aber immerhin in die Geschichte ein als erstes Punktspiel überhaupt, das beide beteiligte Mannschaften verloren haben.
Dienstag, 18. September 2007
Wir lassen uns das Bomben nicht verbieten
Jetzt geht es dem internationalen Terrorismus endlich wirklich an den Kragen. Brigitte Zypries macht nämlich ernst. Um gegen Hetzpropaganda von Terroristen, Bombenbau-Anweisungen oder das Werben für eine Ausbildung in terroristischen Trainingslagern strafrechtlich vorgehen zu können, plant die Ministerin die Schaffung eines neuen Paragraphen 91 Strafgesetzbuch (StGB). Der soll das Verbreiten oder das Anpreisen von terroristischen "Anleitungen" unter Strafe stellen. Verstöße können dann mit bis zu drei Jahren Haft geahndet werden. Zypries hat entdeckt, dass "das Netz als weltweiter Kommunikationsraum als Propagandamedium für Terroristen in erheblichem Umfang an Bedeutung gewonnen" hat. Dort zu findende "virtuelle Terror-Camps" würden eine erhebliche Gefahr für den öffentlichen Frieden darstellen: Bombenbauanleitungen vor allem, wie sie sich in zahllosen Büchern in zahllosen Bibliotheken finden, werden sofort äußerst akut gefährlich, wenn sie über eine Internetseite verbreitet werden.
Gemäß dem neuen Paragraphen 91 müssen derlei Anleitungen vom Täter nun nicht mehr direkt dazu "bestimmt" sein, einen speziellen Schaden eintreten zu lassen. Statt dessen soll es künftig ausreichen, dass die jeweilige Anleitung "objektiv geeignet" ist, die Bereitschaft anderer zu fördern oder zu wecken, eine Gewalttat mit einer staatsschutzrelevanten Zielsetzung zu begehen. Ebenfalls bestraft wird dann, wer sich eine solche Anleitung etwa durch das Herunterladen aus dem Internet verschafft. Dieser Tatbestand hätte dem Justizministerium zufolge etwa bei der Vorbereitung der versuchten Anschläge auf Regionalzüge im Sommer 2006 greifen können, wenn man denn vorher gewusst hätte, dass die Täter sich die Anleitungen für ihre Kofferbomben, die dann nicht funktionierten, im Internet besorgten. Diesen Punkt aber wird Wolfgang Schäuble mit seiner Initiative "Stasi 2.0" demnächst angehen.
Erfasst werden soll von der neuen Rechtsvorschrift auch der Erwerb von Viren (etwa Grippeviren), Giften (etwa Haushaltsreiniger und Unkrautbekämpfungsmitteln), radioaktive Stoffen (Uhren mit Leuchtziffern), Sprengstoffe (Feuerwerkskörper) oder zur Ausführung der vorbereiteten Tat erforderliche Vorrichtungen wie Zünder (Wecker, Taschenuhren). Inwieweit Silvesterknaller und Tischfeuerwerk wirklich betroffen sein werden, bedarf noch der Klärung in der Koalition. Ehe es soweit ist, bietet unser kleines Terrorcamp hier auf PPQ noch einmal den völlig straffreien Service, eine Bombenbauanleitung herunterzuladen. Aber Achtung, auch Papiertaschentücher, Backpulver und Plastiktüten fallen nach Bekanntwerden des Bombenrezepts vermutlich unter das Zypries-Verdikt. Dann müsste, zumindest bis zum Verbot von Benzin und Glasflaschen, Cola und Mentos-Dropsen, auf Molotovcocktails und Colabomben zurückgegriffen werden!
Verlage bringen Google in Bedrängnis
Erst kündigten Experten deutscher Verlage hier bei PPQ an, dass sie beabsichtigen, den Internetriesen Google binnen zehn Jahren zu exekutieren, indem sie selbst Suchmaschinen und Internetshops anbieten. Jetzt nun macht die New York Times schon mal ernst. Zwei Jahre nach der Einführung des Online-Abo-Modells, das für 49.95 Dollar im Jahr Zugang zum "Timeselect"-Programm offerierte, öffnet die Zeitung ihre Archive. Damit haben auch Nicht-Abonnenten kostenlosen Zugriff auf alle Inhalte, darunter auch auf das Archiv von 1987 an.
Für Google dürfte es damit eng werden, denn der Internetriese hat jetzt noch mehr Inhalte zu untersuchen und zu indizieren. Sobald die deutschen Verlage ihre seit Jahrzehnten sorgsam archivierten dpa-Meldungen auch noch freigeben, dürften die Serverfarmen in Mountain View ernsthaft ins Wanken geraten - genau so, wie eechte Netz-Experten hier bei PPQ exklusiv schon seit Monaten vorhersagen.
Für Google dürfte es damit eng werden, denn der Internetriese hat jetzt noch mehr Inhalte zu untersuchen und zu indizieren. Sobald die deutschen Verlage ihre seit Jahrzehnten sorgsam archivierten dpa-Meldungen auch noch freigeben, dürften die Serverfarmen in Mountain View ernsthaft ins Wanken geraten - genau so, wie eechte Netz-Experten hier bei PPQ exklusiv schon seit Monaten vorhersagen.
Montag, 17. September 2007
Verbal-Fallout für alle
Mit wieviel Entschlossenheit Politiker einander missverstehen können, führt die politische Klasse vor, seit der bis dato kaum existente Verteidigungsminister Franz-Josef Jung bekannt gab, dass er entschlossen sei, im Falle einer terroristischen Bedrohung mit Hilfe eines entführten Verkehrsflugzeuges nicht auf den Einschlag des Luftverkehrsgerätes im AKW Krümmel zu warten. Vielmehr werde er unter Berufung auf einen übergesetzlichen Notstand den Befehl erteilen, die Maschine abzuschießen.
Die Folge wäre natürlich, dass Jung vor Gericht gestellt und bestraft werden würde. Die Piloten, die seinen Befehl ausgeführt hätten, würden ebenso angeklagt, dürften aber mit Verweis auf den Befehlsnotstand mit einer eher symbolischen Strafe davonkommen. Das aber dann auch nur, weil das Atomkraftwerk nicht explodiert, Deutschland also noch verhandlungsfähig wäre.
So weit, so gut und wenig Grund zur Aufregung, denn im von Jung entworfenen Szenario bleibt eine andere Entscheidung wohl nicht. Was immer jemand in einer solchen Situation tut, ist falsch, das weniger Falsche aber ist, was mehr Leben rettet.
Schließlich hat das Bundesverfassungsgericht vor einigen Jahren das von der rot-grünen Koalition entworfene Luftverkehrssicherheitsgesetz gekippt, das vorgesehen hatte, einen Abschuss wie von Jung ausgemalt auf dem Boden eines Gesetzes zu legalisieren. Und den jeweils amtierenden Verteidigungsminister damit straffrei zu stellen.
Das geht selbstverständlich nicht, befanden die höchsten Richter, weil sich Menschenleben nicht gesetzgeberisch gegeneinander aufrechnen lassen - zwei Touristenleben in einer entführen Maschine mithin rechtstheoretisch genausoviel wert sein müssen wie drei Millionen Menschenleben in einer vom atomaren Fallout bedrohten Metropolenregion. Folglich ist es dem Gesetzgeber verboten, Rechtsvorschriften zu erlassen, in denen Leben aufgerechnet werden.
Damit hat das Verfassungsgericht allerdings nicht gesagt, dass ein Flugzeug nicht abgeschossen werden kann, wenn der "übergesetzliche Notstand" eintritt, der eben genauso heißt, weil er übergesetzlich, also von Rechtsvorschriften nicht geregelt ist. Betont hat es nur, dass ein "übergesetzlicher Notstand" sich - wie der Name schon sagt - nicht per Gesetz regeln lässt. Handelnde in übergesetzlichen Notständen also damit rechnen müssen, für ihr Vorgehen bestraft zu werden.
Was aber blökt die politische Kulisse? Jung müsse zurücktreten, weil er "zum Abschuss von Verkehrsflugzeugen aufgerufen" habe. Wen eigentlich? Jung breche die Verfassung. Jung ermuntere Piloten zum Verfassungsbruch. Jung stelle sich über Recht und Gesetz. Gedöns, gehaltvoll wie Gammelfleisch. Peter Struck, unter der mit dem Luftverkehrssicherheitsgesetz vor dem Verfassungsgericht grandios gescheiterten rot-grünen Regierung selbst Verteidigungsminister, plappert betont kenntnisfrei "das Urteil aus Karlsruhe hat klar gesagt: Unschuldige Menschen dürfen nicht getötet werden". Obwohl er weiß, dass genau das gar nicht die Frage ist.
Auch die eilfertigen Expressschwätzer aller anderen Parteien verteilen ihre Empörung wie Autogrammkarten im Landtagswahlkampf. Hysterisches Gekläff statt sachlicher Auseinandersetzung, Wadenbeißen statt Akzeptanz der Wirklichkeit.
Sicher ist: Wenn Jung oder einer seiner Nachfolger die entführte Maschine erst hätte ins AKW Krümmel fliegen lassen, müssten die empörten Verfassungsschützer anschließend nicht mal die Tonart wechseln - sie würden genau so empört und entsetzt und entgeistert weiterblöken. Dann aber mit der Frage, warum der Minister nicht die Verantwortung übernommen und die Maschine angesichts der offenkundigen Bedrohung von Millionen Leben vom Himmel habe schießen lassen.
Die Folge wäre natürlich, dass Jung vor Gericht gestellt und bestraft werden würde. Die Piloten, die seinen Befehl ausgeführt hätten, würden ebenso angeklagt, dürften aber mit Verweis auf den Befehlsnotstand mit einer eher symbolischen Strafe davonkommen. Das aber dann auch nur, weil das Atomkraftwerk nicht explodiert, Deutschland also noch verhandlungsfähig wäre.
So weit, so gut und wenig Grund zur Aufregung, denn im von Jung entworfenen Szenario bleibt eine andere Entscheidung wohl nicht. Was immer jemand in einer solchen Situation tut, ist falsch, das weniger Falsche aber ist, was mehr Leben rettet.
Schließlich hat das Bundesverfassungsgericht vor einigen Jahren das von der rot-grünen Koalition entworfene Luftverkehrssicherheitsgesetz gekippt, das vorgesehen hatte, einen Abschuss wie von Jung ausgemalt auf dem Boden eines Gesetzes zu legalisieren. Und den jeweils amtierenden Verteidigungsminister damit straffrei zu stellen.
Das geht selbstverständlich nicht, befanden die höchsten Richter, weil sich Menschenleben nicht gesetzgeberisch gegeneinander aufrechnen lassen - zwei Touristenleben in einer entführen Maschine mithin rechtstheoretisch genausoviel wert sein müssen wie drei Millionen Menschenleben in einer vom atomaren Fallout bedrohten Metropolenregion. Folglich ist es dem Gesetzgeber verboten, Rechtsvorschriften zu erlassen, in denen Leben aufgerechnet werden.
Damit hat das Verfassungsgericht allerdings nicht gesagt, dass ein Flugzeug nicht abgeschossen werden kann, wenn der "übergesetzliche Notstand" eintritt, der eben genauso heißt, weil er übergesetzlich, also von Rechtsvorschriften nicht geregelt ist. Betont hat es nur, dass ein "übergesetzlicher Notstand" sich - wie der Name schon sagt - nicht per Gesetz regeln lässt. Handelnde in übergesetzlichen Notständen also damit rechnen müssen, für ihr Vorgehen bestraft zu werden.
Was aber blökt die politische Kulisse? Jung müsse zurücktreten, weil er "zum Abschuss von Verkehrsflugzeugen aufgerufen" habe. Wen eigentlich? Jung breche die Verfassung. Jung ermuntere Piloten zum Verfassungsbruch. Jung stelle sich über Recht und Gesetz. Gedöns, gehaltvoll wie Gammelfleisch. Peter Struck, unter der mit dem Luftverkehrssicherheitsgesetz vor dem Verfassungsgericht grandios gescheiterten rot-grünen Regierung selbst Verteidigungsminister, plappert betont kenntnisfrei "das Urteil aus Karlsruhe hat klar gesagt: Unschuldige Menschen dürfen nicht getötet werden". Obwohl er weiß, dass genau das gar nicht die Frage ist.
Auch die eilfertigen Expressschwätzer aller anderen Parteien verteilen ihre Empörung wie Autogrammkarten im Landtagswahlkampf. Hysterisches Gekläff statt sachlicher Auseinandersetzung, Wadenbeißen statt Akzeptanz der Wirklichkeit.
Sicher ist: Wenn Jung oder einer seiner Nachfolger die entführte Maschine erst hätte ins AKW Krümmel fliegen lassen, müssten die empörten Verfassungsschützer anschließend nicht mal die Tonart wechseln - sie würden genau so empört und entsetzt und entgeistert weiterblöken. Dann aber mit der Frage, warum der Minister nicht die Verantwortung übernommen und die Maschine angesichts der offenkundigen Bedrohung von Millionen Leben vom Himmel habe schießen lassen.
Alle Wetter wieder
Der Deutsche Wetterdienst sieht in höheren Temperaturen in Sachsen-Anhalt ein Indiz für den Klimawandel. In den vergangenen zwölf Monaten sei erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 eine mittlere Temperatur von 12,1 Grad gemessen worden, sagte der Meteorologe Jurik Müller. «Der Wert liegt drei Grad über der Norm.»
Extrem schlug der Januar mit Temperaturen von 5,9 Grad über der Norm zubuche. «An einigen Januartagen wurden Spitzenwerte von 13,2 bis 15,7 Grad gemessen», sagte Müller. Etliche Früchte reiften in deutlich kürzerer Zeit als früher. Zudem gebe es wegen der höheren Temperaturen längere Vegetationszeiten. «Hält der Trend an, kann in Zukunft wohl mehrmals im Jahr geerntet werden», sagte Müller. «Die Landwirtschaft wird sich umstellen und anpassen müssen. Der Temperaturanstieg macht neue Sorten und Züchtungen notwendig», sagte der Agrarmeteorologe. «Steigende Temperaturen werden künftig den Anbau von Wassermelonen, Auberginen, Gemüse- und Gewürzpaprika, Feigen, Kiwis und Oliven im großen Stil ermöglichen. Vorausgesetzt natürlich, dass sich nicht noch mehr Monate entscheiden, so nass und kalt zu werden wie der August, dem der Deutsche Wetterdienst nur unter Preisgabe aller Ernsthaftigkeit das Zeugnis "0,3 Grad zu warm" ausstellen konnte. Und die erste Hälfte des September, die Jurik Müller während der wissenschaftlichen Auswertung der Januardaten augenscheinlich verpaßt hat.
Extrem schlug der Januar mit Temperaturen von 5,9 Grad über der Norm zubuche. «An einigen Januartagen wurden Spitzenwerte von 13,2 bis 15,7 Grad gemessen», sagte Müller. Etliche Früchte reiften in deutlich kürzerer Zeit als früher. Zudem gebe es wegen der höheren Temperaturen längere Vegetationszeiten. «Hält der Trend an, kann in Zukunft wohl mehrmals im Jahr geerntet werden», sagte Müller. «Die Landwirtschaft wird sich umstellen und anpassen müssen. Der Temperaturanstieg macht neue Sorten und Züchtungen notwendig», sagte der Agrarmeteorologe. «Steigende Temperaturen werden künftig den Anbau von Wassermelonen, Auberginen, Gemüse- und Gewürzpaprika, Feigen, Kiwis und Oliven im großen Stil ermöglichen. Vorausgesetzt natürlich, dass sich nicht noch mehr Monate entscheiden, so nass und kalt zu werden wie der August, dem der Deutsche Wetterdienst nur unter Preisgabe aller Ernsthaftigkeit das Zeugnis "0,3 Grad zu warm" ausstellen konnte. Und die erste Hälfte des September, die Jurik Müller während der wissenschaftlichen Auswertung der Januardaten augenscheinlich verpaßt hat.
Sonntag, 16. September 2007
Floh-Fatwa
was macht der gelehrte wickelkopf, wenn ihm der sinn nach geistiger erbauung und moralischer erhebung steht? er erlässt eine fatwa. das sind islamische rechtsgutachten, die von einem mufti zu einem speziellen thema herausgegeben werden. nun gibt es viele muftis, die zahl der fatwas ist entsprechend groß, eine inhaltliche lücke zu finden, wird immer schwieriger. deshalb werden auch die kleinen dinge des lebens mit aufmerksamkeit bedacht, wie man hier (fatwa zum verbot der beschimpfung von flöhen) und hier (fatwa über die anerkennung goethes als muslim) nachlesen kann.
Samstag, 15. September 2007
Kopfgeld vom Hundefreund
Der Anführer der Terrororganisation al-Qaida im Irak, Abu Omar al-Bagdadi, hat ein Kopfgeld auf den schwedischen Karikaturisten Lars Vilk ausgesetzt. Vilk hatte die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen frei erfundene Person des "Propheten Mohammed" als Hund gezeichnet, die Karikatur waren in verschiedenen schwedischen Zeitungen erschienen, die im arabischen Raum offensichtlich so viele Abonennten haben, dass ganze Volksstämme dort vor Wut schäumten bzw. schwedische Fahnen anzündeten.
Abu Omar Al-Bagdadi, der eigentlich Khalid Khalil Ibrahim al-Mashhadani heißt, verkündete: „Wir rufen zur Tötung des Karikaturisten Lars Vilks auf, der es gewagt hat, unseren Propheten – Friede sei mit ihm – zu beleidigen, und wir setzen im großzügigen Monat Ramadan eine Belohung aus von 100.000 US-Dollar für denjenigen, der diesen Verbrecher tötet.“ Noch mehr Geld verspricht al-Bagdadi für eine möglichst grausame Hinrichtung von Vilk, den der Hundefreund aus Bagdad penetrant "Vilks" nennt: Wer den Mann „schlachte wie ein Lamm“, erhalte 150.000 Dollar. Weitere 50.000 Dollar setzt der al-Qaida-Führer auf den Kopf des Chefredakteurs von „Nerikes Allehanda“ aus, einer der schwedischen Zeitungen, die Vilks Hundezeichnung abgedruckt hatten. Wie das Geld an die erfolgreichen Vollstrecker übergeben werden soll, wurde nicht bekanntgegeben, wer es bekommt, wenn statt des Karikaturen-Urhebers Lars Vilk der bislang völlig unbekannte Nicht-Zeichner namens "Vilks" getötet wird, ist ebenso unklar.
Abu Omar Al-Bagdadi, der eigentlich Khalid Khalil Ibrahim al-Mashhadani heißt, verkündete: „Wir rufen zur Tötung des Karikaturisten Lars Vilks auf, der es gewagt hat, unseren Propheten – Friede sei mit ihm – zu beleidigen, und wir setzen im großzügigen Monat Ramadan eine Belohung aus von 100.000 US-Dollar für denjenigen, der diesen Verbrecher tötet.“ Noch mehr Geld verspricht al-Bagdadi für eine möglichst grausame Hinrichtung von Vilk, den der Hundefreund aus Bagdad penetrant "Vilks" nennt: Wer den Mann „schlachte wie ein Lamm“, erhalte 150.000 Dollar. Weitere 50.000 Dollar setzt der al-Qaida-Führer auf den Kopf des Chefredakteurs von „Nerikes Allehanda“ aus, einer der schwedischen Zeitungen, die Vilks Hundezeichnung abgedruckt hatten. Wie das Geld an die erfolgreichen Vollstrecker übergeben werden soll, wurde nicht bekanntgegeben, wer es bekommt, wenn statt des Karikaturen-Urhebers Lars Vilk der bislang völlig unbekannte Nicht-Zeichner namens "Vilks" getötet wird, ist ebenso unklar.
Gotteskrieger in Köln
So eine Überraschung aber auch! Joachim Kardinal Meisner, 94. Bischof in der Nachfolge des Heiligen Maternus auf dem Stuhl des Kölner Erzbischofs, ist kein Fan der Rolling Stones! Nachdem der gelernte Bankkaufmann, der urpsrünglich aus dem urliberalen Kernland Schlesien stammt, in seiner Festpredigt zur Eröffnung des neuen Kölner Diözesanmuseums die Auffassung vertreten hat, es gebe einen "unaufgebbaren Zusammenhang zwischen Kultur und Kult", der besage, dass "dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, die Kultur entartet" ist die Aufregung groß im politischen Dachgeschoß der Republik, dessen Mitglieder den ehemaligen Kaplan von Heiligenstadt und Erfurt bisher für einen Freund von freier Liebe und lauter Rockmusik gehalten hatten. "Wirbel um Meisner-Äußerungen" meldet die FAZ, Entsetzen herrscht bei Politikern darüber, "dass ein Wort wie ,entartet´ heute noch Verwendung findet". Der Gotteskrieger selbst, der abtreibende Frauen für genauso schlimm wie Hitler hält, fühlt sich mißverstanden. Er habe "nur ganz schlicht damit sagen wollen, dass, wenn man Kunst und Kultur auseinander bringt", beides Schaden erleide, erläuterte Meisner. Ganz schlicht. Wie zutreffend.
Freitag, 14. September 2007
Noch eine Zwischenfrage
Wer sagt, der afrikaner sei promisk, undiszipliniert und neige zum chaos: ist der ein rassist?
Zwischenfrage
wenn ein afghanischstämmiger deutscher einen rabbi niedersticht: ist das dann ein fall für "miteinander" und "gesicht zeigen" oder nicht?
Google flüchtet auf den Mond
Google wird bekanntlich bald untergehen, weil die vorausschauenden deutschen Verlage ihre eigene Suchmaschine aufbauen und alle Internetnutzer dann nur noch dort suchen werden. Weil die Macher der derzeit marktführenden Suchmaschine das wissen, verlegen sie sich jetzt anscheinend vorsichtshalber schon mal auf andere Geschäftsfelder. Gerade hat Google 30 Millionen Dollar für den Google Lunar Xprize ausgelobt, die der bekommen soll, dem ein privat organisierter Flug zum Mond gelingt. 20 Millionen Dollar erhält, wer auf dem Mond landet, ein Fahrzeug aussetzt aussetzt, dieses 500 Meter auf der Oberfläche bewegt und die dabei aufgezeichneten Bilder an die Erde zurücksendet. Zusätzliche Preise können erzielt werden, wenn ein Artefakt früherer Mondlandungen gefunden oder wenn Wasser entdeckt wird.
Schein und Sein
Sozialwissenschaftler der Humboldt-Universität in Berlin haben 1019 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrem Gerechtigkeitsempfinden befragt und herausgefunden, was ihnen jede Kneipenrude hätte auch sagen können: Die Verteilung von Einkommen und Chancen in Deutschland empfinden die meisten als ungerecht, das eigene Einkommen hingegen wird dann doch meist als gerecht eingeschätzt. Wie beides zusammengeht, erklärt die Studie nicht.
Weitgehend Einigkeit herrscht darüber, dass die Verhältnisse in Deutschland ungerechter geworden sind. Nur knapp die Hälfte der Bürger glaubt heute noch, dass Begabung und Intelligenz belohnt werden. Solange es gleiche Chancen für alle gibt, ist es gerecht, wenn einige mehr Geld und Vermögen haben als andere - diesem Satz stimmen 78 Prozent der West- und 73 Prozent der Ostdeutschen zu. Dass ein Anreiz für Leistung nur dann bestehe, wenn die Unterschiede im Einkommen groß genug sind - dieser Aussage befürworten immerhin 59 Prozent der West- und 55 Prozent der Ostdeutschen zu. Gleichzeitig aber sind große Teile der Bevölkerung überzeugt davon, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Das empfinden sie als ungerecht. Ihrer Ansicht nach sollten Manager weniger, ungelernte Arbeiter hingegen mehr verdienen. Ein Hilfsarbeiter verdient rund 1.130 Euro monatlich - für gerecht hielten die Befragten 1.431 Euro. Das von den Befragten geschätzte monatliche Durchschnittseinkommen von führenden Managern beträgt 125.000 Euro - als gerecht empfänden die Befragten rund 48.000 Euro.
Das tatsächliche Durchschnittseinkommen von deutschen Managern beträgt (2005) übrigens rund 24.000 Euro im Monat.
Schein und Sein klaffen auseinander, den Schein findet der Befragte dann ungerecht. So kommt es dann, dass sich die Deutschen einen Staat wünschen, der "mehr soziale Verantwortung übernimmt" - und gerade die Ostdeutschen, deren Bundesländer sich breitaufgestellte Kindergarten- und Krippensysteme leisten, höhere Ansprüche an den Sozialstaat stellen als Westdeutsche.
Erstaunlich auch, dass eine große Mehrheit (West: 75 Prozent; Ost: 88 Prozent) dafür plädiert, dass "der Staat für alle, die arbeiten wollen, einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen" sollte. Wahrscheinlich hätte die Frage, ob der Staat für gutes Wetter sorgen müsse, ebenfalls eine überwältigende Zustimmung gefunden. Fast ebenso viele Menschen sind der Ansicht, die Regierung müsse "für alle Menschen einen Mindestlebensstandard garantieren" - was der derzeitige Staat ja mit der Zurverfügungsstellung einer Grundversorgung für Bedürftige faktisch tut. Das wissen die Befragten nur leider nicht, oder sie sind der Ansicht, dass eine Grundversorgung nicht reicht, sondern eine Versorgung auf höherem Niveau angemessen wäre. Welches das sein müsste wurde nicht gefragt.
Der Aussage "Der Staat sollte eine Obergrenze für die Einkommenshöhe festsetzen" stimmen im Westen 41 Prozent, im Osten immerhin 57 Prozent der Befragten zu. Passend wäre wohl, diese Einkommensgrenze in der Nähe der auf Mittelstandsniveau angehobenen Grundversorgung anzusiedeln. Dann hätten alle gleich viel und über mangelnde Gerechtigkeit könnte sich nur noch der Gleisbauer beschweren, der für seinen Anteil acht Stunden Stahl durch den Regen tragen muss.
Weitgehend Einigkeit herrscht darüber, dass die Verhältnisse in Deutschland ungerechter geworden sind. Nur knapp die Hälfte der Bürger glaubt heute noch, dass Begabung und Intelligenz belohnt werden. Solange es gleiche Chancen für alle gibt, ist es gerecht, wenn einige mehr Geld und Vermögen haben als andere - diesem Satz stimmen 78 Prozent der West- und 73 Prozent der Ostdeutschen zu. Dass ein Anreiz für Leistung nur dann bestehe, wenn die Unterschiede im Einkommen groß genug sind - dieser Aussage befürworten immerhin 59 Prozent der West- und 55 Prozent der Ostdeutschen zu. Gleichzeitig aber sind große Teile der Bevölkerung überzeugt davon, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Das empfinden sie als ungerecht. Ihrer Ansicht nach sollten Manager weniger, ungelernte Arbeiter hingegen mehr verdienen. Ein Hilfsarbeiter verdient rund 1.130 Euro monatlich - für gerecht hielten die Befragten 1.431 Euro. Das von den Befragten geschätzte monatliche Durchschnittseinkommen von führenden Managern beträgt 125.000 Euro - als gerecht empfänden die Befragten rund 48.000 Euro.
Das tatsächliche Durchschnittseinkommen von deutschen Managern beträgt (2005) übrigens rund 24.000 Euro im Monat.
Schein und Sein klaffen auseinander, den Schein findet der Befragte dann ungerecht. So kommt es dann, dass sich die Deutschen einen Staat wünschen, der "mehr soziale Verantwortung übernimmt" - und gerade die Ostdeutschen, deren Bundesländer sich breitaufgestellte Kindergarten- und Krippensysteme leisten, höhere Ansprüche an den Sozialstaat stellen als Westdeutsche.
Erstaunlich auch, dass eine große Mehrheit (West: 75 Prozent; Ost: 88 Prozent) dafür plädiert, dass "der Staat für alle, die arbeiten wollen, einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen" sollte. Wahrscheinlich hätte die Frage, ob der Staat für gutes Wetter sorgen müsse, ebenfalls eine überwältigende Zustimmung gefunden. Fast ebenso viele Menschen sind der Ansicht, die Regierung müsse "für alle Menschen einen Mindestlebensstandard garantieren" - was der derzeitige Staat ja mit der Zurverfügungsstellung einer Grundversorgung für Bedürftige faktisch tut. Das wissen die Befragten nur leider nicht, oder sie sind der Ansicht, dass eine Grundversorgung nicht reicht, sondern eine Versorgung auf höherem Niveau angemessen wäre. Welches das sein müsste wurde nicht gefragt.
Der Aussage "Der Staat sollte eine Obergrenze für die Einkommenshöhe festsetzen" stimmen im Westen 41 Prozent, im Osten immerhin 57 Prozent der Befragten zu. Passend wäre wohl, diese Einkommensgrenze in der Nähe der auf Mittelstandsniveau angehobenen Grundversorgung anzusiedeln. Dann hätten alle gleich viel und über mangelnde Gerechtigkeit könnte sich nur noch der Gleisbauer beschweren, der für seinen Anteil acht Stunden Stahl durch den Regen tragen muss.
Blick aus dem Pullover
Schon älter, aber immer noch lustig - ein Blick aus dem "nicht zu toppenden" Thor-Steinar-Pullover auf eine Welt, die noch schwerer zu begreifen ist als die ohnehin schon undurchsichtigen Regeln zur Setzung von Kommata.
E-Mail zu "Narvik" in Magdeburg:
Hi,
heute schreibt Euch der Steffen aus Dessau. Also Herzlichen Glückwunsch
erstmal zur Eröffnung in Magdeburg. Aber seit dieser habt Ihr ja wie in den Medien tagtäglich gehetzt wird, nich wirklich einen geordneten Tagesablauf! Ich sowie genügend andere Bekannte und Verwandte können diese Hetze ebenfalls nicht nachvollziehen. Ich und andere Leute tragen diese Marke weil sie irgendwie einen Kultstatus in Deutschland erreicht hat.
Die Qualität der Klamotten ist nicht zu toppen. Wir bestellen eigentlich gern bei Euch. Weder aus politischen Gründen noch aus rechtsgesinnten Gründen. Uns ist es nicht nachvollziehbar, was jetzt in Magdeburg für ein Theater gemacht wird,
nur weil es jetzt einen Thor Steinar Laden im Hunderwasserhaus gibt. Es ist
doch im Vorfeld alles geprüft und für gut befunden worden, warum um Gottes
Namen wird jetzt so ein Tam Tam drausgemacht und Demo´s gegen Rechts
veranstaltet?
Gut es waren nur 300 Leutchen heute (Radio), das sagt ja eigentlich schon
aus, wie "unerwünscht" Ihr seid. Wären ein paar Tausend gekommen, hätte man
sagen können das Interesse der Republik ist riesig. Aber egal. Haltet durch
dort und laßt Euch nicht vertreiben. Ich glaube wir haben hier in Deutschland andere Sorgen als einen TS Laden in Magdeburg, darum sollten sich die Herren da oben mal eher kümmern, als um ein Geschäft das die Steuern in Magdeburg zahlt.
Meine Güte da kann einem der Hut hochgeh´n, wenn man den ganzen Tag im Radio
Thor hier Steinar da und nur Hetze Hetze Hetze... Sollen sie euch (uns als Kunde) einfach in Ruhe lassen, den Rechte (wie es immer so schön geschrieben wird) tragen schließlich auch Adidas Puma und was weiß ich noch für Klamotten. Was ist denn dann mit Lonsdale und Fred Perry??? Au Mann ist das hier ein Rechtsstaat, da lacht man sich ja kaputt. Euch ist wahrscheinlich weniger zum Lachen zumute, jeden Tag angepisst zu werden, von Leuten die es eh nicht kapieren. Aber egal haltet durch, das beruhigt sich auch wieder. Wir werden auch mal in Magdeburg vorbeischauen und n bissel Eu´s dalassen...
der Steffen aus Dessau!
E-Mail zu "Narvik" in Magdeburg:
Hi,
heute schreibt Euch der Steffen aus Dessau. Also Herzlichen Glückwunsch
erstmal zur Eröffnung in Magdeburg. Aber seit dieser habt Ihr ja wie in den Medien tagtäglich gehetzt wird, nich wirklich einen geordneten Tagesablauf! Ich sowie genügend andere Bekannte und Verwandte können diese Hetze ebenfalls nicht nachvollziehen. Ich und andere Leute tragen diese Marke weil sie irgendwie einen Kultstatus in Deutschland erreicht hat.
Die Qualität der Klamotten ist nicht zu toppen. Wir bestellen eigentlich gern bei Euch. Weder aus politischen Gründen noch aus rechtsgesinnten Gründen. Uns ist es nicht nachvollziehbar, was jetzt in Magdeburg für ein Theater gemacht wird,
nur weil es jetzt einen Thor Steinar Laden im Hunderwasserhaus gibt. Es ist
doch im Vorfeld alles geprüft und für gut befunden worden, warum um Gottes
Namen wird jetzt so ein Tam Tam drausgemacht und Demo´s gegen Rechts
veranstaltet?
Gut es waren nur 300 Leutchen heute (Radio), das sagt ja eigentlich schon
aus, wie "unerwünscht" Ihr seid. Wären ein paar Tausend gekommen, hätte man
sagen können das Interesse der Republik ist riesig. Aber egal. Haltet durch
dort und laßt Euch nicht vertreiben. Ich glaube wir haben hier in Deutschland andere Sorgen als einen TS Laden in Magdeburg, darum sollten sich die Herren da oben mal eher kümmern, als um ein Geschäft das die Steuern in Magdeburg zahlt.
Meine Güte da kann einem der Hut hochgeh´n, wenn man den ganzen Tag im Radio
Thor hier Steinar da und nur Hetze Hetze Hetze... Sollen sie euch (uns als Kunde) einfach in Ruhe lassen, den Rechte (wie es immer so schön geschrieben wird) tragen schließlich auch Adidas Puma und was weiß ich noch für Klamotten. Was ist denn dann mit Lonsdale und Fred Perry??? Au Mann ist das hier ein Rechtsstaat, da lacht man sich ja kaputt. Euch ist wahrscheinlich weniger zum Lachen zumute, jeden Tag angepisst zu werden, von Leuten die es eh nicht kapieren. Aber egal haltet durch, das beruhigt sich auch wieder. Wir werden auch mal in Magdeburg vorbeischauen und n bissel Eu´s dalassen...
der Steffen aus Dessau!
Donnerstag, 13. September 2007
Bekanntmachung
ja, es ist amtlich: "In manchen deutschen Städten ist es auf Grund des Milieuschutzes (§ 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB) speziell in Altbauquartieren nicht gestattet, das eigene Badezimmer mit einem Bidet auszustatten, da dies den Wohnungswert erhöht und sich im Mietspiegel des Viertels niederschlagen könnte, was sich dann auf die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung auswirken könnte. Auch wenn diese Wohnung dem Hauseigentümer gehört und er überhaupt nicht vorhat, diese jemals zu vermieten, wird eine Entfernung des Bidets behördlich angeordnet."
Elfriede spricht
eva h. bekommt in der bild-zeitung unterstützung, die sie nie haben wollte: "Unsere Mütter haben damals in erster Linie ihre Kinder erzogen – und das gut! Wir kamen aus der Schule, das Mittagessen war fertig. Pflichten hatten wir auch, und uns hat das alles nicht geschadet! Wir sind gut erzogen worden. Wir hatten Respekt vor unseren Eltern und vor alten Leuten. Die Verbrecherrate war nicht so hoch wie jetzt." (Elfriede Hoppe, Achim)
Boom mit Bass
Wenn man mal bedenkt, dass Jimmy Page und Robert Plant seit der Auflösung von Led Zeppelin eigentlich dauernd zusammen Platten gemacht und Live-Auftritte absolviert haben, bekommt die Nachricht, dass 20 Millionen Fans Karten für das Reunion der Band mit Bassist John Paul Jones haben wollen, eine ganz andere Tragweite. Der Bass, das verzichtbare Instrument des Rock´N´Roll ("kann doch der Drummer mitspielen!") als Aphrodiasikum für Alt-Rock-Fans, der Bassmann, dessen aktuelles Album "Zooma" bei amazon den sagenhaften Platz 147.265 der Verkaufsrangliste belegt, als Grund, für ein Rockkonzert-Ticket 183 Euro zu bezahlen. Erstaunlich.
Bush ist ein Linker
Viele wahre Freunde von Frieden, Freiheit und gutem Wein ahnten es schon lange, jetzt aber ist es amtlich. George W. Bush, der sich stets als strammer Rechtsausleger inszenierte, Mitglied bei den Republikanern ist und als wiedergeborener Christ gelobt hat, keine linken Dinger zu drehen, ist in Wirklichkeit ein knieweicher Liberaler, bei dem die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Auf unserem enthüllenden Foto haben ihm die Fotografen angeblich zugerufen "Your other right hand, Mr. President". Er ist unbeeindruckt bei seiner Linie geblieben.
Frau Merkel - ein Mann hält Wort
Angela Merkel hat Wort gehalten, hat sie gestern im Bundestag gesagt. Der Staatshaushalt ist konsolidiert, aber trotz Wirtschaftsaufschwung und dank Mehrwertsteuererhöhung sprudelnder Steuereinnahmen wird gespart, dass es kracht. Deshalb wohl sieht der Regierungsentwurf für den Haushaltsplan des kommenden Jahres ganz im Sinne von Kurt "Mecki" Becks Forderung nach einem "Ende der Zumutungen" Staatsausgaben in Höhe von 283,2 Milliarden Euro vor. Das sind nur 4,7 Prozent mehr als dieses Jahr, eine Erhöhung, die nicht mal doppelt so hoch ist wie das diesjährige Wirtschaftswachstum. Frau Merkel, ein Mann, ein Wort.
Mittwoch, 12. September 2007
Bombige Stimmung
dieses japanische teufelszeug - immer raffinierter und immer hinterlistiger. wer und was sich da alles so im internet rumtreibt: alle achtung. man nehme beispielsweise das thema sicherheit. kaum sind schäuble und dieser italiener angetreten, das netz zu einem platz der sicherheit und ordnung zu machen, schon werden diese zumindest gut gemeinten vorstöße torpediert. "welt der wunder", eine art sendung mit der maus für dumme erwachsene, ist sich nicht zu blöd, den islamisten detailliert vorzuführen, wie das mit den bomben geht. bis hin zu "bombenfiguren zum nachmachen" haben die privatfunker an alles gedacht, nur nicht daran, dass der wickelkopf als solcher keinen spaß versteht und natürlich auch die rosenheimer straße 145 e-f, sitz der welt der wunder gmbh, nicht verschonen wird. auch wütende aufrufe zum rassen- und klassenhass finden sich immer noch viel zu oft in weiten des www, auch wenn sie mit scheinbar simplen fragen wie "wer quält eine katze für einen keks?" kaschiert werden. vielleicht sollte man das internet auch einfach verbieten.
Mißverständnis Mohammed
Das tut jetzt richtig weh. Nach Erkenntnissen des Religionswissenschaftlers Karl-Heinz Ohlig ist die Person des Propheten Mohammed durch ein bloßes Mißverständnis in die Weltgeschichte eingetreten. Mohammed, als Gründer des Islam verehrt, sei ursprünglich nur ein anderer Name für Jesus Christus gewesen, glaubt der Leiter der Arbeitsstelle für Religionswissenschaft der Universität Saarbrücken. Die Geschichte von Mohammeds Geburt im Jahr 570, seiner Flucht nach Medina und seinen erfolgreichen Feldzügen sei erst rund 200 Jahre später erfunden worden, als der Koran in einer ersten kompletten Fassung entstand. Für gläubige Muslime wäre das ein harter Schlag, den plötzlich würden sie nicht mehr an das Original, sondern an eine Fälschung glauben. Tröstlich: Immerhin können alle Vorwürfe, Mohammed habe Unzucht mit Minderjährigen getrieben und sei Freund einer gewissen Blutlust gewesen, künftig unter Verweis auf die rein fiktive Natur der Gestalt des Propheten zurückgewiesen werden.
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