Nun haben die großen Live-Earth-Konzerte doch etwas bewirkt. In Hamburg nämlich geriet das Spektakel aus wirtschaftlicher Sicht zu einem richtig schönen Flop: Neun Stunden Musik produzierten nicht nur massenhaft zusätzliche Klimagase, sondern auch einen finanziellen Verlust in Höhe von fast einer Million Euro. Die Hamburg Marketing GmbH hatte nur 29.000 der 45.000 Eintrittskarten verkaufen können, was die Firma nicht weiter umwirft, da sie der Stadt Hamburg gehört und die Verlust aus Steuermitteln decken wird. In Hamburg, das hoch verschuldet ist, weil es traditionell weniger Steuern einnimmt als ausgibt, fällt das gar nicht auf.
Wäre das Konzert ein ganz normales gewesen, sähe die Rechnung anders aus. Aus dem Verkauf von Tickets und Merchandising sowie den Einnahmen aus Sponsoringverträgen kassierten die Veranstalter rund 1,25 Millionen Euro, die Kosten beliefen sich auf 1,45 Millionen Euro. Das richtig dicke Minus stammt denn auch aus der Pflichtabgabe in Höhe von 750.000 Euro an die "Alliance for Climate Protection" wie sich die weltweite Live-Earth-Initiative von Ex-Fast-US-Präsident Al Gore nennt. Mit diesem Betrag werden auf rätselhafte Weise die Umweltbelastungen ausgeglichen, die durch die Reisen und den Transport der Künstler und ihrer Entourage entstanden ist. Das Konzert, so argumentiert die Live-Earth-Initiative, sei dadurch klimaneutral gewesen. Man kann das glauben, muss es aber nach einem Blick auf climateprotect nicht unbedingt: Seit dem Start des großen Klima-Blog am 26. Juni gibt es dort spärlich vier News-Einträge, einer davon rechnet stolz vor, dass 307 Facebook-Nutzer inzwischen bereits null Dollar für den guten Zweck gespendet haben. Einen Hinweis, wie ein Live-Earth-Konzert durch die Transfusion von 750.000 Euro aus dem Hamburger Steuersack an Al Gores Umweltallianz klimaneutral wird, findet sich nirgends.
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1 Kommentar:
für das klima ist uns eben nichts zu teuer.
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