Der eine war schon 1932 bei der Reichspräsidentenwahl für Adolf Hitler, dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 fand er genauso gut wie später die Zusammenfassung der Kriegführung in den Händen des Führers. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der heute als Vertreter des guten Deutschland im Dritten Reich gilt, bildete schon als junger Offizier Mitglieder der paramilitärischen SA aus, er machte Karriere während des Polenfeldzuges und plante den Überfall auf Frankreich mit. An seine Frau, wie er aus dem Adel stammend, schrieb Stauffenberg aus dem besetzten Polen: "Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun." Stauffenberg lehnte die parlamentarische Demokratie als Staatsform ab, weil er, spät zum Hitlergegner geworden, glaubte, erst die parlamentarische Demokratie haben dem Maler aus Braunau den Weg zur Macht geebnet.
Völlig klar, dass der andere diese Lichtgestalt nicht spielen dürfen soll. Tom Cruise, Kino-Superstar und Multimillionär, wollte für seinen Film "Valkyrie" Stauffenberg werden, am liebsten an Originalschauplätzen. Der Sohn einer Familie, die lange ohne festen Wohnsitz durch die Staaten zog, aber ist der irrigen Ansicht, dass der Mensch nur zehn Prozent seines Denkvermögens nutzt und es deshalb nötig ist, bei den Gefolgsleuten eines inzwischen verstorbenen Science-Fiction-Autors bestimmte Lehrgänge zu absolvieren.
In denen geht es zwar nicht um Kriegführung und den Einsatz des Pferdes im Modernen Heer wie in den von Stauffenberg belegten Kursen. Dennoch hat das zuständige Bundesfinanzministerium es abgelehnt, Cruise eine Drehgenehmigung für den Bendlerblock zu erteilen, in dem Stauffenberg seinerzeit erschossen wurde. Der Bendlerblock sei ein historischer Ort, der durch Dreharbeiten verletzt werden könne, heißt es. Offenbar sogar schlimmer als durch die Original-Ereignisse. Wie ja auch der scientology-gläubige Amerikaner hierzulande als viel zweifelhafterer Charakter zu gelten scheint als der zum Monarchisten gewandelte Nazi.
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5 Kommentare:
"zum Monarchisten gewandelte(r) Nazi" - genau meine meinung. und das gilt im wesentlichen für den ganzen ostpreussischen adel, der im militär diente.
wenn man wissen will, wie es nicht wahr, muss man diese ard-schmonzette "die flucht" schauen.
der text könnte in der readers edition für mindestens soviel wirbel sorgen wie die klimaauslassungen von holger finn :-)
werden die den übernehmen?
nachdem der text von hf von einigen kommentatoren verboten werden wollte - weiß ich das nicht so genau.
ich bin sicher das nicht
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