Das Verwunderliche an der Pressemitteilung, in der das alles steht, ist aber natürlich das, was nicht drin steht: Wieviele dieser Strafanzeigen mündeten in einer Anklage? Gemeldet wurde bislang keine. Wieviele Fälle, die nicht angeklagt wurden, werden ohne Schadenersatzzahlung eingestellt? Angaben dazu Fehlanzeige.
Die letzten Gerichtsverfahren, zu denen es entsprechende Meldungen über Urteile gab, datieren aus den Jahren 2004 und 2005. Wurde danach nicht mehr angeklagt? Oder wurde nicht mehr gewonnen? Was ist aus den 15.000 Strafanzeigen geworden, die die Rechteinhaber nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr erstattet haben? Nie wieder gehört, nie wieder gesehen, von keinem Urteil je gelesen.
Noch etwas mysteriöser ist allerdings eine andere Frage, die sich aus den Angaben der Musikverbände ergibt. Die geht dann schon in den Bereich musikalischer Mathematik: Wenn ein legaler Download zu Preisen um 1,29 Euro zu haben ist und 374 Millionen Musiktitel illegal heruntergeladen worden sind - wie, ja, wie kann dann ein Schaden von einer Milliarde Euro entstanden sein? Nach grober PPQ-Rechnung würde die Industrie im Falle des legalen, also bezahlten Downloads dieser fraglichen 374 Millionen Musiktitel doch nur eine Einnahme von etwa 482.000.000 Euro generieren? Wir bitten um Aufklärung.
1 Kommentar:
solange die kollegen der mainstream-medien nicht einmal die leiseste ahnung haben, wie musiktausch im netz auch nur annäherungsweise funktioniert, dürften diese fragen weiter unbeantwortet bleiben. das ganze ist eine riesige nebelkerze.
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