Samstag, 30. Juni 2007
Auch du, mein Sohn Brutus
bisher nahm ich an, wenigstens die jahreszeiten würden an meinem leben eher friedlich-pazifistisch teilnehmen. sonne und regen, schnee und sturm: schön oder lästig, aber doch immer auf ausgleich bedacht. sogar blitzen, die menschen erschlugen, unterstellte ich bisher keine böse absicht. bis, ja bis ich mal wieder zum kinderliederbuch griff. was musste ich dort lesen? "frühling will nun einmarschieren" musste ich lesen. aber ich bin bereit! bei mir marschiert niemand ein. zumindest nicht, ohne aufs maul zu kriegen.
Offenbarungseid im Morgenmagazin
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Weinen mit Vienna
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Freitag, 29. Juni 2007
Wir packen früher ein
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Aber das war ja nur das ertse Plakatmotiv. Die über mehrere Jahre angelegte und 2,5 Millionen Euro teure Werbeaktion, für die im Wesentlichen EU-Fördermittel verwendet werden, sollte regelmäßig neue Blickfänge bieten, auch Fernseh-Spots waren geplant, denn aus dem Satz "Wir stehen früher auf" sollte schließlich das Markenzeichen für Sachsen-Anhalt werden, neue Investoren anziehen und Kritiker wie Helga Elschner vom Steuerzahlerbund zum schweigen bringen: "Das bringt nicht einen einzigen Arbeitsplatz mehr", hatte die behauptet.
Dabei war der Erfolg zum Greifen nahe. Doch dann kamen die Sommerferien, derentwegen ein zweites Plakatmotiv ausblieb. Anschließend war plötzlich Bundestagswahl, weswegen der Start der zweiten Zündstufe des Werbefeldzuges verschoben werden musste. Man wolle, so hieß es in Magdeburg, nicht mit der Wahlwerbung der Parteien konkurrieren. Als Wahlkampf und Koalitionsbildung abgeschlossen waren, stand dann aber schon die Landtagswahl vor der Tür. Ein zweites Motiv tauchte auch nach deren erfolgreicher Absolvierung nicht auf, die Sumpflandschaft warb wacker weiter für frühes Aufstehen, sogar einen Preis gab es für die Kampagne, die bis dahin aus nichts weiter als diesem einen Plakatmotiv bestand. Mehr kommt nun auch nicht mehr, denn inzwischen sind die 2,5 Millionen offenbar erfolgreich verbraten, wenn man auch kaum erahnen kann, wofür eigentlich. "Sehr geehrte Damen und Herren", heißt es heute in einer Mail der Landesregierung, "bis vor einigen Monaten haben Sie regelmäßig den Newsletter der Landeskampagne „Wir stehen früher auf“ erhalten. Dieser Newsletter wurde zwischenzeitlich eingestellt."
Als Britannien auf dem Festland lag
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Botschaften in Flugscheiben
von tibet oder neuschwabenland aus dürfte hitler auch den mythos von der globalen erwärmung steuern, um die volkswirtschaften der welt zu destabilisieren. geheime botschaften in reichsflugscheiben überwinden alle grenzen und landen in den büros investigativer reporter, von wo aus die propagandamaschine immer wieder in schwung gebracht wird. anders ist jedenfalls nicht zu erklären, dass eigentlich alles ganz anders ist: die gletscher werden immer dicker (hier) und südafrika versinkt im schnee (hier). vom aktuellen wetter wollen wir gar nicht reden ... und hitler hat sich in der zwischenzeit klonen lassen und lebt in dritten generation seinen traum von der weltherrschaft.
Hitler im Himalaya
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Ein Volk, ein Staat, zwei Führer
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Weil Australier, Bulgaren Argentinier, Schweden und wohl auch Südkoreaner planen, demnächst mit ihren Heeren in Afrika einzufallen, ist der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi vor dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union mit der Idee vorgeprescht, eine afrikanische Armee von zwei Millionen Soldaten zu gründen.
Dieses Heer könnte ein Schritt zur Schaffung der Vereinigten Staaten von Afrika sein, so Gaddafi. "Eine einzige afrikanische Regierung, eine einzige afrikanische Armee, um Afrika mit einer Truppenstärke von zwei Millionen Mann zu verteidigen. Eine Währung, ein Pass. Accra muss diese Botschaft hören", sagte der in England ausgebildete Autokrat, der seit 38 Jahren regiert.
Erste Schritte zur Einigung des Kontinents solle die Afrikanische Union schon beim anstehenden Gipfel beschließen. Gaddafi, der 1999 zugab, dass Libyens am Anschlag auf Pan-American-Flug 103 über der schottischen Stadt Lockerbie beteiligt war, hält eine gemeinsame Regierung für ganz Afrika für das "einzige Mittel, die Unabhängigkeit des Kontinents, politische und wirtschaftliche Freiheit sowie Fortschritt und Entwicklung zu sichern", heißt es in einer Erklärung, die neben ihm auch Simbabwes Staatschef Robert Mugabe unterschrieben hat, gegen den zur Zeit in Europa en Einreiseverbot besteht, weil er für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird.
Mugabe, ein überzeugter Marxist, hält Homosexualität für "unnatürlich" und „unafrikanisch“, startete Anfang der 90er einen Kreig gegen den benachbarten Kongo und schaffte es in den letzten paar Jahren, etwa 1,5 Millionen seiner Landsleute verhungern und an Krankheiten sterben zu lassen.
Derzeit beträgt die Inflationsrate in Simbabwe stolze 4.500 Prozent, die in Libyen 2,5 Prozent. In Simbabwe sind 80 Prozent der Bevölkerung arbeitslos, in Libyen 30. Naheliegend, dass Staatsmänner mit solchen Problemen zuerst einmal daran denken, eine Armee zu gründen, um das eigene Jammertal gegen Invasoren verteidigen zu können.
Donnerstag, 28. Juni 2007
Wenn eine Bundeszentrale dichtet
die bundeszentrale für gesundheitliche aufklärung (bzga) lässt folgendes ganz offiziell verbreiten:
Wenn ich meinen Körper spür,
mich anschau’ und berühr’,
entdeck’ ich immer mal,
was alles an mir eigen ist.
Meine Hände, mein Gesicht
und mein kleines Muttermal.
Ich bin nicht wie Anna, Liese,
nicht wie Heidi oder Suse
Bella oder Gretchen.
Doch alle zusammen
sind wir keine Jungs.
Wir haben eine Scheide,
denn wir sind ja Mädchen.
Na na na na na na.
Sie ist hier unterm Bauch,
zwischen meinen Beinen.
Sie ist nicht nur zum Pullern da,
und wenn ich sie berühr’, ja ja,
dann kribbelt sie ganz fein.
Und später kommen da Kinder raus,
hat Mama mir erzählt...
Buhbuh
Das, worüber meine
Großkusine gar nicht spricht,
ja, das ist der kleine Pullermann.
Du weißt schon, was ich meine,
Penis wird er auch genannt,
manche sagen auch Buhbuh
in einem andren Land dazu.
Ja, das ist mein Pullermann,
mit dem ich prima pullern kann,
da hängen noch zwei Kullern dran,
in einem Beutelchen, oh Mann,
da sind ganz viele Samen drin,
und die sind winzig klein,
und wenn ich mal erwachsen bin
mit meiner Frau allein,
dann haben wir uns lieb im Bett,
fangen an so rumzutoll`n,
und dann kriegen meine Frau und ich
so viel Kinder, wie wir woll`n.
Meine Großkusine
verzieht gar keine Miene
"Hab ich alles schon gewusst"
sagt sie oberaffencool
und springt in den Swimmingpool
und fass` ich ihn mal an
den kleinen Penismann,
dann ist mit manchmal so
als ob er das gut leiden kann.
wenn ich das früher gewusst hätte ...
Wenn ich meinen Körper spür,
mich anschau’ und berühr’,
entdeck’ ich immer mal,
was alles an mir eigen ist.
Meine Hände, mein Gesicht
und mein kleines Muttermal.
Ich bin nicht wie Anna, Liese,
nicht wie Heidi oder Suse
Bella oder Gretchen.
Doch alle zusammen
sind wir keine Jungs.
Wir haben eine Scheide,
denn wir sind ja Mädchen.
Na na na na na na.
Sie ist hier unterm Bauch,
zwischen meinen Beinen.
Sie ist nicht nur zum Pullern da,
und wenn ich sie berühr’, ja ja,
dann kribbelt sie ganz fein.
Und später kommen da Kinder raus,
hat Mama mir erzählt...
Buhbuh
Das, worüber meine
Großkusine gar nicht spricht,
ja, das ist der kleine Pullermann.
Du weißt schon, was ich meine,
Penis wird er auch genannt,
manche sagen auch Buhbuh
in einem andren Land dazu.
Ja, das ist mein Pullermann,
mit dem ich prima pullern kann,
da hängen noch zwei Kullern dran,
in einem Beutelchen, oh Mann,
da sind ganz viele Samen drin,
und die sind winzig klein,
und wenn ich mal erwachsen bin
mit meiner Frau allein,
dann haben wir uns lieb im Bett,
fangen an so rumzutoll`n,
und dann kriegen meine Frau und ich
so viel Kinder, wie wir woll`n.
Meine Großkusine
verzieht gar keine Miene
"Hab ich alles schon gewusst"
sagt sie oberaffencool
und springt in den Swimmingpool
und fass` ich ihn mal an
den kleinen Penismann,
dann ist mit manchmal so
als ob er das gut leiden kann.
wenn ich das früher gewusst hätte ...
Die meisten Menschen sind schon tot
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Dass sich der Mythos schon seit den 70er Jahren hartnäckig hält, macht ihn nicht richtiger, rechnet Haub vor. Zwar läge für 99 Prozent der Zeit, die die Menschheit existiere, natürlich kein gesichertes Zahlenmaterial vor, doch aus ein paar recht verlässlichen Annahmen ließen sich exakte Annäherungswerte hochrechnen.
Zuerst einmal müsse klar sein, auf welche Erwartungen sich eine solche Rechnung gründe. Einmal sei da die Zeit, die die Menschen bereits existiere, andererseits die Größe der jeweiligen Bevölkerung der Erde in den unterschiedlichen Zeiträumen.
Carl Haub nimmt für seine Rechnung elf dieser Zeiträume an, die sich jeweils durch eine spürbar anwachsende Population unterscheiden. Aus den zwei Menschen, die er für die Jahre 50.000 vor Christus annimmt, werden 8.000 vor Christus schon fünf Millionen, um Christi Geburt schließlich 300 Millionen und um 1850 1,2 Milliarden.
Der Sprung von fünf auf 300 Millionen sei durch die Entwicklung der Landwirtschaft ermöglicht worden, allerdings sei das Wachstum mit 0,0512 Prozent pro Jahr sehr langsam gewesen. Zudem war das Leben damals sehr kurz. "Die durchschnittliche Lebenserwartung lag nicht höher als bei zehn Jahren", schreibt Haub. Entsprechend hoch musste die Geburtenrate sein, damit überhaupt ein gewisser Teil der Bevölkerung und damit die ganze Art überlebte: Mit 80 Geburten pro 1.000 Menschen lag sie etwa viermal so hoch wie heute. Selbst Entwicklungsländer kommen heutzutage nur noch auf vergleichsweise bescheidene Raten von 45 bis 50 Geburten pro 1.000 Einwohner, schafften damit aber in den zurückliegenden 56 Jahren ein Bevölkerungswachstum von 300 Millionen auf 2,2 Milliarden Menschen.
Auch nach dem Beginn der Zeitrechung blieb das Bevölkerungswachstum langsam, vor allem bedingt durch die Schwarze Pest. Bis 1650 verdoppelte sich die Weltbevölkerung nicht einmal, erst 1800 erreichte die Zahl der gleichzeitig lebenden Menschen die Milliardenmarke.
Dennoch kommt Carl Haub am Ende seiner Rechnung zu einem Ergebnis, das überraschend klingt: Insgesamt haben bis heute zirka 106 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt, 6,2 Milliarden davon sind heute noch am Leben - magere 5,8 Prozent. Dass derzeit mehr Menschen leben als über die ganze Menschheitsgeschichte zusammengenommen, ist also nur ein Mythos, ebenso langlebig wie falsch: Die meisten Menschen, das ist Fakt, sind schon tot
Tourismus bedroht Dresden
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Wen Deutschland zur Diskussion um die Galapagos-Inseln geschickt hat, ist nicht bekannt, die Beschlüsse der Kommission aber dürften auf dem Echsen-Eiland - vorausgesetzt, die Galapagosianer folgen dem guten deutschen Beispiel - für verheerende Schlagzeilen sorgen. Denn wie Dresden findet sich jetzt auch das letzte Stück intakter Urwelt auf der "Roten Liste" der bedrohten Welterbestätten wieder.
Dabei baut Galapagos keine Brücke, auch die Sichtachsen zum Ozean werden durch kein Geländer verstellt. Dafür aber bemängelt die Kommission, in der unter anderem die touristisch bekanntermaßen bis heute absolut abstinent lebenden Länder Kenia, Neuseeland, Kanada, Kuba, Spanien, Mauritius, Marokko und Tunesien Sitz und Stimme haben, dass das Inselreich von immer mehr Touristen besucht werde. Das sei dauerhaft mit dem Status des Welterbes nicht vereinbar.
Für Dresden, das vier Millionen Touristen im Jahr zählt, bedeutet das eine neue Bedrohung. Selbst wenn die Waldschlößchenbrücke nicht gebaut wird, könnten fortgesetzte Erfolge im touristischen Sektor - etwa durch das gerade erst sanierte Grüne Gewölbe und die neu gebaute alte Frauenkirche - den Welterbestatus erneut bedrohen. Den die Stadtväter ursprünglich übrigens beantragt hatten, um mit seiner Hilfe neue Touristenströme anzulocken.
Fussball beim großen Führer
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Finanzieren hätte Venezuela das sportliche Abenteuer können, nur mit dem Austragen wird es so richtig nichts: Kurz vor Turnierbeginn musste die südamerikanische Fußball-Konföderation Conmebol jetzt zum wiederholten Mal den Spielplan ändern, weil die Sanierung des Stadions in der Hauptstadt Caracas trotz - oder wegen - der zentral geleiteten Planwirtschaft nicht pünktlich fertig wurde. Aus „Sicherheits- und Kapazitätsgründen“ werde das erste Semifinale nun in Maracaibo ausgetragen. Dort hat Chavez auch keine öffentlichen Proteste gegen sein Regime zu befürchten, die Studenten und Oppositionelle für Caracas angekündigt hatten.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Vor drei Jahren
schrieb das internet-magazin telepolis folgendes:
"Unstrittig ist auch, dass niemand zugeben wird, dass es sich bei der regierungsamtlichen "Antifa", initiiert nach dem Medienhype gegen Rechtsextremismus vor fünf Jahren, nur um heiße Luft und besorgte Attitüde in Permanenz handelt. Der "Kampf gegen rechts" war ein moraltheologischer Metadiskurs, flankiert durch die dazu passenden hysterischen Berichte, der, wie auch der "Kampf gegen Drogen", mit der Realität rein gar nichts zu tun hat und daher schon im Ansatz scheitern musste.
Die häufig anzutreffenden Textbausteine, Mut gegen oder Zivilcourage zu haben, oder die ethnologisch doch recht kühne These, das Herzeigen der guten, wahren schönen Symbole, der heiligen Tücher oder des eigenen Gesichts würde magisch gegen das Böse wirken, beweist: In Deutschland sieht man, wenn überhaupt, Rassismus und Antisemitismus als theologisches, das heißt letztlich verhaltenstheoretisches Problem und nicht als politisches.
Der kategorische Imperativ in der protestantisch geprägten Alltagskultur lautet: Habe die richtigen Gefühle, dann wird alles gut. Das Ergebnis ist für die herrschenden Klassen ein kathartisches: Alle Beteiligten fühlen sich entlastet, weil das vermeintliche Problem an Lehrer, Sozialarbeiter und Pfarrer delegiert werden kann. Die tun was. Was, interessiert dann nicht mehr, wenn sich mit der Vergabe der Fördergelder bei Gebern und Nehmern das beabsichtigte gute Gewissen auf Dauer eingestellt hat. Nur Gefühle zählen.
Der Kampf gegen Rechts, gegen Drogen und andere verpönte Dinge ist die moderne Form des mittelalterlichen Exorzismus und wird, wie jener, mit magischen Ritualen geführt. Das Tribunal sind nicht mehr die Inquisitoren, sondern die Medien. Anstelle der Hexenverbrennungen gibt es, streng autoaggressiv wie im Protestantismus üblich, Fackelzüge alias Lichterketten. Man bekennt sich schuldig und verbrennt symbolisch die eigenen Sünden. Die Bösen sind ja bekanntlich uneinsichtig und kommen bei den Ritualen der gut Meinenden gar nicht vor."
das stimmt alles heute noch.
"Unstrittig ist auch, dass niemand zugeben wird, dass es sich bei der regierungsamtlichen "Antifa", initiiert nach dem Medienhype gegen Rechtsextremismus vor fünf Jahren, nur um heiße Luft und besorgte Attitüde in Permanenz handelt. Der "Kampf gegen rechts" war ein moraltheologischer Metadiskurs, flankiert durch die dazu passenden hysterischen Berichte, der, wie auch der "Kampf gegen Drogen", mit der Realität rein gar nichts zu tun hat und daher schon im Ansatz scheitern musste.
Die häufig anzutreffenden Textbausteine, Mut gegen oder Zivilcourage zu haben, oder die ethnologisch doch recht kühne These, das Herzeigen der guten, wahren schönen Symbole, der heiligen Tücher oder des eigenen Gesichts würde magisch gegen das Böse wirken, beweist: In Deutschland sieht man, wenn überhaupt, Rassismus und Antisemitismus als theologisches, das heißt letztlich verhaltenstheoretisches Problem und nicht als politisches.
Der kategorische Imperativ in der protestantisch geprägten Alltagskultur lautet: Habe die richtigen Gefühle, dann wird alles gut. Das Ergebnis ist für die herrschenden Klassen ein kathartisches: Alle Beteiligten fühlen sich entlastet, weil das vermeintliche Problem an Lehrer, Sozialarbeiter und Pfarrer delegiert werden kann. Die tun was. Was, interessiert dann nicht mehr, wenn sich mit der Vergabe der Fördergelder bei Gebern und Nehmern das beabsichtigte gute Gewissen auf Dauer eingestellt hat. Nur Gefühle zählen.
Der Kampf gegen Rechts, gegen Drogen und andere verpönte Dinge ist die moderne Form des mittelalterlichen Exorzismus und wird, wie jener, mit magischen Ritualen geführt. Das Tribunal sind nicht mehr die Inquisitoren, sondern die Medien. Anstelle der Hexenverbrennungen gibt es, streng autoaggressiv wie im Protestantismus üblich, Fackelzüge alias Lichterketten. Man bekennt sich schuldig und verbrennt symbolisch die eigenen Sünden. Die Bösen sind ja bekanntlich uneinsichtig und kommen bei den Ritualen der gut Meinenden gar nicht vor."
das stimmt alles heute noch.
Viel Platz vor der Bühne
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So war der Platz vor der Bühne auf der Peißnitzinsel mit - gutmütig geschätzten - 500 Freunden der leichten Rockmuse außerordentlich locker besetzt, die musizierenden Künstler, die auf ihre Gagen verzichtet hatten, rockten aber dennoch tapfer in die Lücken hinein, um dem auf dem Programm stehenden "Zeichen gegen rechts" wenigstens rocktechnisch gewissen Nachdruck zu verleihen. Am Eintrittspreis, der mit 15 Euro sehr taschengeldfreundlich zumindest weit unter dem Einstandskurs für ein modernes Motorboot angesetzt war, kann das kaum vorhandene Interesse nicht gelegen haben. Selbst auf den Wiesen um das heiligendammmäßig mit blickdicht verhängten Zäunen abgesperrte Festivalgelände lagerten kaum zwei Handvoll Musikfreunde. Unter denen machte später am Abend das Gerücht die Runde, die am Eingang aufgehängten Hinweisschilder mit der Aufschrift "Rechtsradikale haben keinen Zutritt" müsse einen großen Teil potentieller Anhänger von Superstars wie Madsen, Afrob, Hubert Kah und Smudo, der immerhin versprochen hatte, als weltexklusiven Beitrag zum Programm live seine Lieblingsschallplatten aufzulegen, wohl verschreckt haben.
Zum Glück, denn so konnte sich die Polizei, die an allen Zufahrtswegen aus dem Einsatzfahrzeug heraus eine Art besonnene Präsenz zeigte, über einen Abend ohne Zwischenfälle freuen. Die auf laute Bässe und nächtens vorübertrampelnde Besucher traditionell verstört reagierenden Anwohner vom Gut Gimritz werden sich aber sich in den nächsten Tagen bestimmt mit den üblichen Beschwerden melden. An die Einnahmen des Abends, die in einer Größenordnung von etwa einem Zehntel der formidablen Ausgaben gelegen haben dürften, kommen sie aber nicht ran. Die werden für einen guten Zweck gespendet.
Microsoft fehlen Fachleute
Microsoft zittert offenbar mächtig aus Angst vor dem selbst ernannten Internetriesen Google, obwohl der nach Ansicht von Experten hier bei PPQ in Bälde untergehen wird. Achim Berg, Microsoft-Geschäftsführer in Deutschland, versucht jetzt ein sehr durchsichtiges Ablenkungsmanöver: Er hat die Printmedien auf dem Deutschen Multimedia-Kongress in Berlin als Teil einer "aussterbenden Gattung" bezeichnet. Angeblich, glaubt der Mann, ändere das Internet, das nach neuesten Erhebungen im Saarland nicht einmal der Hälfte der Bevölkerung bekannt ist (siehe 7. (N)online-Atlas) "die Struktur der Medien radikal". Der Schluß, den Berg daraus zieht, ist ebenso naheliegend wie längst widerlegt: "Die Zukunft gehört dem Bewegbild im Web." Der Microsoft-Mann nannte dann zwar noch eine Zahl "von drei Milliarden Videostreams, die monatlich weltweit im Internet betrachtet" würden, nannte aber keine Namen von Leuten, die unter den Betrachtern sind. Wahrscheinlich kennt er gar keine. Bis 2010 soll die Zahl dennoch auf 12,4 Milliarden steigen, was zur Folge hätte, dass jeder Mensch sich jeden Tag mindestens einen Stream anschauen müsste. Noch steht nicht fest, wie eine solche Dosis an bescheuerten Pleiten-, Pech- und Pannenfilmen auf arglose Babys und nichtsahnende Senioren wirkt. Klar ist aber, dass für den "klassischen Medienkonsum", also das Lesen von Zeitungen, weniger Zeit zur Verfügung stehen wird.
Leonardo Di Caprio: Transfusion mit Rotgardistenblut
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Die Wahrheit aber verrät erst "Little Red Trumpet", der erste große Hollywood-Film, der in Mitteldeutschland spielt. Durch einen Zufall ist PPQ in den Besitz von Auszügen aus der unredigierten Fassung des noch streng geheimen Drehbuches gekommen, das im kommenden Jahr unter der Regie von Kino-Genie Aris Kaurismäki an Originalschauplätzen verfilmt werden soll.
Leider liegt uns nicht das komplette Script vor, da es einem Wasserschaden an der Quelle gab. Doch die hier erstmals und exklusiv dokumentierten Auszüge verraten, dass ein echter Historienkracher auf uns zukommt, zu vergleichen allenfalls mit Dan Browns Reißer "Sakrileg".
Wir beginnen nun mit der unredigierten Dokumentation: Prolog, Gegenwart: Alter Mann (gespielt von Peter Sodann - angefragt) sitzt im Schauckelstuhl in einem dunklen Zimmer. Er spricht. "Als ich damals tot war, brachten mich die Genossen nach Moskau." Kamera zoomt langsam weg, während der alte Mann weiterspricht. Alter Mann erzählt vom Moskau Stalins, von Wodka und Wetter. Stimme wird leiser. Musik eingemischt. Trompeterlied, instrumental. Kamera jetzt voll aufgezogen. Zimmer in Altenheim. Alter Mann jetzt still, Kamera fährt zur Seite, zoomt auf Regal. Klassiker von Marx, Engels, Lenin. Schwenk auf alten Mann, Zoom auf Schoß mit karierter Decke. Trompete im Schoß von Alter Mann. Lichtstrahl lässt Instrument golden glänzen, extremer Zoom heran, im Spiegelbild rote Fahne, übergroß. Cut.
Geschichte, 1925: Fritz Weineck (gespielt von Leonardo Di Caprio), läuft Kopfsteinstraßenpflasterstraße entlang, in der Hand Trompete. Er ist sichtlich aufgeregt und ruft laut "Teddy kommt!" Älterer Arbeiter vor Milchladen stoppt Weineck. (235 Seiten fehlen)
Seiten ab hier unnumeriert, vermutlich Exzerpt des Gesamtinhaltes: Rotfrontkämpferbund-Trompeter Weineck war bei der Schießerei im "Volkspark" anwesend, verkroch sich aber nach dem ersten Schuß unter der Bühne. Der nur 1,62 Meter große Mann, seinen Freunden als trinkfest, aber nicht besonders helle bekannt, blieb dort, bis sich die Szenerie beruhigt hatte. Als die Schupo eintrifft, um den Saal zu räumen, bekommt Weineck Angst, dass er verhaftet werden könnte. Er flüchtet durch den Kohlenkeller, zwängt sich durch ein Fenster und entkommt.
Inzwischen aber sind die ersten Gerüchte über ein Massaker im "Volkspark" aufgekommen, bei dem auch der "Kleine Trompeter" den Tod gefunden habe. Weineck, der beschlossen hat, für einige Tage nicht aus der Wohnung zu gehen, weiß davon nichts, weil seine Mutter wegen einer ungemütlichen Frühjahrsgrippe, die zur Unzeit gekommen ist, ebenfalls zu Hause bleiben muss.
Ein örtlicher Parteidicher aber feilt schon an dem Lied, das Weineck später berühmt machen wird: "Ich hat einen Kameraden mit lustigem Rotgardistenblut.."
Als Weineck nach zwei Wochen zum ersten Mal wieder zu einer Parteiversammlung erscheint, ist die Führung der Ortsgruppe entsetzt. Der junge Mann gilt inzwischen als Opfer im Kampf gegen die Bourgeoise und damit als Glücksfall für die Bewegung. Als Thälmann erfährt, dass der vermeintlich Tote sich zurückgemeldet habe, tobt der sympathische Arbeiterführer (gespielt von Manfred Krug). Thälmann weiß, dass nur ein toter Trompeter ein guter Trompeter ist. Er lässt er das Politbüro beschließen, dass Weineck verschwinden muss.
Dem Gedanken der Humanität verpflichtet, soll Weineck nach Moskau geschafft werden. Vier Tage später holt ihn ein Kommando des Berliner ZK aus seinem Versteck in einem Futterschuppen im Stadtteil Glaucha ab.
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Begleitet von zwei zuverlässigen Genossen in Teddyjacken macht sich Weineck auf abenteuerlichen Wegen auf ins Reich des aufblühenden Sozialismus, in dem mit Väterchen Stalin ein ausgewiesener Freund der heiteren Muse regiert. Im Gepäck hat er nur seine treue, alte Trompete... (Seiten unnumeriert, etwa 264 fehlen, schade. Anm. d. Red.)
Google-Anzeigen bei PPQ
Böhse Onkelz T Shirt, Böhse Onkelz Wie Wir, Onkelz Akkorde, Onkelz Aufkleber - wann übernimmt der staatsschutz?
Das geht runter wie Öl
matschdattel und seine mullahs sind echte granaten: im iran, einem der ölreichsten länder der welt, musste jetzt das benzin für privatautos rationiert werden. was kommt als nächstes? geht der stoff für die burkas aus?
Gülle im Geheimarchiv
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Ihre eigene Hartnäckigkeit verfolgte die CIA dann aber auch hartnäckig: Auch im Falle des gescheiterten Castro-Attentats musste der Geheimdienst noch Jahrzehnte nach dem Mordversuch dicke Akten mit grenzenloser Gülle füllen und immer mehr und mehr Mitarbeiter beteiligen, um die Zahnpasta wieder in die Tube zu drücken. Der Gangsterboss, inzwischen inhaftiert, drohte alles zu verraten, deshalb mussten Journalisten überwacht, andere Behörden unter der Hand zumindest teilweise informiert und Abwiegelungstrategien ausgebrütet werden. Ein Fluch, so viel Macht.
Dienstag, 26. Juni 2007
Katja rechnet
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Google News
was muss ich in der welt lesen: "Ebay beendet Machtkampf mit Google. Zehn Tage lang hatten sich die beiden Internet-Giganten in den Haaren. Weil Google der Verkaufsplattform seinen Bezahldienst „Checkout" aufdrücken wollte, hatte Ebay sämtliche Anzeigen beim Rivalen storniert. Jetzt gibt sich Ebay wieder versöhnlich." das sind die letzten zuckungen der dinosaurier, die noch nicht ahnen, dass sie schon mit bleihaltigem fallout kontaminiert sind.
Montag, 25. Juni 2007
Blowjob-Belgierin goes Hollywood
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Bei den Muftis mufft es
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Und nun zu etwas völlig anderem ...
broder spricht wegen börne: hier. alles wichtige zusammengefasst. eine art schwanitz für wickelkopf-debatten, bis hin zum schönen panizza-satz: Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird, heißt Vernunft.
Fast-Brückenbauer fast privat
Es ist keine einfache Sache, die Mitglieder der sagenumwobenen Welterbekommission ausfindig zu machen, deren Treiben, soweit es Brücken in Sachsen betrifft, aus den Nachrichtensendungen quillt wie der süße Brei. Rote Liste oder nicht, dass ist die Frage, uns aber interessiert natürlich viel mehr, wer die mächtigen Männer sind, die das Wissen haben, sie für heute und alle Zeiten zu beantworten.
Doch selbst die Unesco scheint sie nicht näher zu kennen. Sue Williams, die sehr nette Pressedirektorin der Weltorganisation, reichte auf PPQ-Nachfrage in New York nur eine lausige Liste von Ländernamen herüber. Das sind die Staaten, die einen Vertreter im Welterbekomitee haben. Aber wer diese Vertreter sind? "Ich kann die einzelnen Namen auch nicht finden", schreibt Sue Williams uns.
Wer also konkret für welches Land die Hand gehoben hat, als es für oder wider die Dresdner Brücke ging, bleibt verborgen, zumindest so lange, bis sich der von Sue Williams im fernen Neuseeland in die Spur gesetzte Unesco-Pressesprecherkollege Roni Amelan mit der großen, geheimnisvollen Namensliste der Welterbebewahrer meldet.
Leider, werden die einen meinen. Zum Glück, werden andere sagen, die den einen oder anderen Ländernamen schon genüßlich nachschmecken und unvermittelt an Havannas einstürzende Altbauten (Ziel: der unverbaute Blick, wie ihn Kolumbus hatte), an die sumpfigen Souks von Agadir (Ziel: Erhalt der historischen Lebensumstände), die Slums von Delhi (Ziel: Tourismus ist nicht alles) und die einfrig glänzenden Glasfassaden der Neubauten von Kuwait (Ziel: Wenn Dresden auf die Brücke verzichtet, kann hier weitergebaut werden) denken. Die Welterbe-Erhalterliste hier also in aller Pracht, ohne Punkt, Komma und den Blick verstellende Neubau-Brücke: Benin Kenia Neuseeland Kanada Kuwait Norwegen Chile Litauen Peru Kuba Madagaskar Spanien Indien Mauritius Südkorea Israel Marokko Tunesien Japan Niederlande USA
Doch selbst die Unesco scheint sie nicht näher zu kennen. Sue Williams, die sehr nette Pressedirektorin der Weltorganisation, reichte auf PPQ-Nachfrage in New York nur eine lausige Liste von Ländernamen herüber. Das sind die Staaten, die einen Vertreter im Welterbekomitee haben. Aber wer diese Vertreter sind? "Ich kann die einzelnen Namen auch nicht finden", schreibt Sue Williams uns.
Wer also konkret für welches Land die Hand gehoben hat, als es für oder wider die Dresdner Brücke ging, bleibt verborgen, zumindest so lange, bis sich der von Sue Williams im fernen Neuseeland in die Spur gesetzte Unesco-Pressesprecherkollege Roni Amelan mit der großen, geheimnisvollen Namensliste der Welterbebewahrer meldet.
Leider, werden die einen meinen. Zum Glück, werden andere sagen, die den einen oder anderen Ländernamen schon genüßlich nachschmecken und unvermittelt an Havannas einstürzende Altbauten (Ziel: der unverbaute Blick, wie ihn Kolumbus hatte), an die sumpfigen Souks von Agadir (Ziel: Erhalt der historischen Lebensumstände), die Slums von Delhi (Ziel: Tourismus ist nicht alles) und die einfrig glänzenden Glasfassaden der Neubauten von Kuwait (Ziel: Wenn Dresden auf die Brücke verzichtet, kann hier weitergebaut werden) denken. Die Welterbe-Erhalterliste hier also in aller Pracht, ohne Punkt, Komma und den Blick verstellende Neubau-Brücke: Benin Kenia Neuseeland Kanada Kuwait Norwegen Chile Litauen Peru Kuba Madagaskar Spanien Indien Mauritius Südkorea Israel Marokko Tunesien Japan Niederlande USA
Brückenstreit
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Einrichtungen und Vereinigungen
Adolf Grimme Institut
Alexander von Humboldt-Stiftung
Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung
Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute e.V.
Bibliothek & Information Deutschland e.V.
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Bundesarchiv
Bundesinstitut für Berufsbildung
Bundesverband Alphabetisierung e.V.
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.
Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände
Deutsche Bischofskonferenz
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung e.V.
Deutsche Nationalbibliothek
Deutsche Sektion für die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Deutscher Bundestag - Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
Deutscher Bundestag - Ausschuss für Kultur und Medien
Deutscher Bundestag - Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Deutscher Bundestag - Unterausschuss für auswärtige Kultur- und Bildungspolitik
Deutscher Bundestag - Unterausschuss Vereinte Nationen des Auswärtigen Ausschusses
Deutscher Journalisten-Verband e.V.
Deutscher Musikrat e.V.
Deutscher Olympischer Sportbund
Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Deutsches Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates
Deutsches Nationalkomitee des Internationalen Rates für Denkmalpflege
Deutsches Nationalkomitee für das Internationale Geowissenschaftliche Programm der UNESCO
Deutsches Nationalkomitee für das Internationale Hydrologische Programm der UNESCO und für das Hydrologie- und Wasserwirtschaftsprogramm der WMO
Deutsches Nationalkomitee für das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre"
Evangelische Kirche in Deutschland - Kirchenamt
Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Friedrich-Ebert-Stiftung
Friedrich-Naumann-Stiftung
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
Goethe-Institut
Hanns-Seidel-Stiftung e.V.
Haus der Kulturen der Welt
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Institut für Auslandsbeziehungen e.V.
Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste, Sektion der Bundesrepublik Deutschland
InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH
Konrad-Adenauer-Stiftung
Kulturpolitische Gesellschaft e.V.
Kulturstiftung der Länder
Kulturstiftung des Bundes
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
Robert Bosch Stiftung GmbH
Stiftung Bauhaus Dessau
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (vertreten durch Ministerialdirektor Prof. Dr. Hermann Schäfer, Abteilungsleiter Kultur und Medien beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission)
UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V.
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Verein Deutscher Ingenieure
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
Zentralrat der Juden in Deutschland
Zentrum der Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts
Zentrum für Türkeistudien
Zweites Deutsches Fernsehen
Ad personam gewählte Mitglieder
Dr. Maritta R. von Bieberstein Koch-Weser (Präsidentin von Earth 3000)
Otto Fricke, MdB (Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages)
Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzender des Deutschen Kulturrats und Direktor der Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung e.V.)
Antje Hermenau, MdL (Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag)
Walter Hirche (Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Niedersachsen; Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission)
Prof. Dr. Klaus Hüfner (em. Professor für Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin)
Prof. Dr. Gudrun Kammasch (Professorin für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie an der TFH Berlin, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik)
Prof. Dr. Regine Kollek (Professorin für Technologiefolgenabschätzung an der Universität Hamburg, Stv. Vorsitzende des Nationalen Ethikrates, Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees der UNESCO)
Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann (Professorin für Psychologie, Mitglied des Deutschen Nationalkomitees für das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre")
Prof. Dr. Rainer Kuhlen (Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz, UNESCO-ORBICOM-Lehrstuhl)
Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard (Vorsitzender des Deutschen Nominierungskomitees für das UNESCO-Programm "Memory of the World")
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB (Rechtsanwältin, Bundesjustizministerin a.D.)
Prof. Dr. Franz Makeschin (Direktor des Instituts für Bodenkunde und Standortlehre an der TU Dresden, Koordinator der UNESCO-Kurse für Umweltmanagement)
Dr. Verena Metze-Mangold (Geschäftsführerin Filmförderung des Hessischen Rundfunks, Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission)
Prof. Dr. Konrad Ott (Professor für Umweltethik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
Prof. Dr. Harald Plachter (Professor für Naturschutz, Fachbereich Biologie, an der Philipps-Universität Marburg)
Prof. Dr. Dagmar Schipanski (Präsidentin des Thüringer Landtags, ehemaliges Mitglied der Weltkommission der UNESCO für Ethik in Wissenschaft und Technologie)
Prof. Dr. Sabine von Schorlemer (Professorin für Völkerrecht, Recht der Europäischen Union und Internationale Beziehungen an der TU Dresden)
Dr. Friedrich Schorlemmer (Theologe und Publizist)
Dr. Ellen Seßar-Karpp (Sozialwissenschaftlerin, Förderprogramme von Frauen in neuen Zukunftsberufen)
Dr. Sabine Solf (Kunsthistorikerin)
Jörg Tauss, MdB (Mitglied des Bundestagsausschusses Kultur und Medien, Mitglied des Bundestagsausschusses Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung)
Dr. Verena Wiedemann (ARD Generalsekretariat)
Siegfried Zoels (Geschäftsführer des Vereins Fördern durch Spielmittel - Spielzeug für behinderte Kinder e.V., Koordinator der internationalen Designer-Workshops im Rahmen des UNESCO-Programms "Bildung für Kinder in Not")
Bestellte Mitglieder des Bundes
Leiter der Kultur- und Bildungsabteilung des Auswärtigen Amtes
Vertreter des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Referat für Internationale Zusammenarbeit im Kulturbereich
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat für Grundsatzfragen der internationalen Kooperation / multilaterale Zusammenarbeit
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit / Umweltbundesamt
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Referat Bildung, Gesundheit, Bevölkerungspolitik
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Ständiger Vertreter Deutschlands bei der UNESCO
Botschafter Günter Overfeld
Bestellte Mitglieder der Länder
Vorsitzender der Kommission für Europäische und Internationale Angelegenheiten der Kultusministerkonferenz
Vorsitzender des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Weiterbildung der Kultusministerkonferenz
Vorsitzender des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz
Vertreter des Kulturausschusses der Kultusministerkonferenz
Generalsekretär der Kultusministerkonferenz
Beauftragte der Kultusministerkonferenz für das UNESCO-Welterbe
Außerordentliche Mitglieder
der Deutschen UNESCO-Kommission sind fördernde und korrespondierende Mitglieder sowie Ehrenmitglieder. Nach Artikel III der Satzung der Deutschen UNESCO-Kommission kann die Hauptversammlung auf Vorschlag des Vorstandes Personen, die sich um die Erfüllung der Aufgaben der UNESCO verdient gemacht haben, die Ehrenmitgliedschaft verleihen.
Ehrenmitglieder
Dr. Winfried Böll, MD a.D.
Prof. Dipl.-Ing. Peter P. Canisius
Prof. Dr. Hans-Joachim Fiedler
Prof. Dr. Peter Fischer-Appelt
Prof. Dr. Joachim H. Knoll
Prof. Dr. Wolfgang Mitter
Prof. Dr. Dieter Oberndörfer
Prof. Dr. Günther Pflug
Dr. Brigitte Weyl
Dr. Barthold C. Witte
Korrespondierende Mitglieder
sind natürliche oder juristische Personen, die die Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission fachlich unterstützen. Sie werden auf Vorschlag des Präsidiums vom Vorstand berufen. Folgende Institutionen und Experten gehören der Kommission als korrespondierende Mitglieder an:
Prof. Dr. Marie-Theres Albert (UNESCO-Lehrstuhl "World Heritage Studies" an der BTU Cottbus)
Deutsche Stiftung Welterbe
Forum der Deutschen UNESCO-Clubs
Prof. Dr. Karl-Peter Fritzsche (UNESCO-Lehrstuhl für Menschenrechtserziehung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Gesellschaft für Rechtsvergleichung
Prof. Dr. Valentin W. Hammerschmidt (Professor für Architekturgeschichte und Denkmalpflege)
Hans-Bredow-Institut für Medienforschung
Nele Hertling (Sprecherin der Initiative Europa eine Seele geben)
Dieter Kosslick (Intendant der Internationalen Filmfestspiele Berlin)
Hans Krönner
Nationaler Ethikrat
Lutz H. Prüfer (Patentanwalt)
Rosa Luxemburg Stiftung
Stiftung Deutsche Sprache
Dr. Christoph Zöpel (Voritzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen)
Fördernde Mitglieder
sind natürliche oder juristische Personen, die die Zwecke der Kommission unterstützen. Sie zahlen Mitgliedsbeiträge. Über die Aufnahme von fördernden Mitgliedern und die Höhe ihrer Mitgliedsbeiträge entscheidet der Vorstand auf Vorschlag des Präsidiums. Als fördernde Mitglieder gehören der DUK an:
Didacta-Verband e.V.
Viking Flusskreuzfahrten GmbH
den internationalen teil reicht binladenhüter nach.
Congratulations
wir durften am wochenende unseren 10 000. gast begrüßen. theoretisch, sozusagen, weil ja alleine binladenhüter schon 2 500 geklickt hat. wie auch immer: ich beglückwünsche uns zu diesem rekord, dem weitere folgen werden. vielleicht hilft unser engagement ja auch google aus der talsohle.
Sonntag, 24. Juni 2007
Verlogenes Sytem
Fremde Federn: Raider heißt jetzt Twix
Peter Mühlbauer schreibt auf heise.de, wo soetwas noch erlaubt ist, über die von der Bevölkerung abgelehnte "EU-Verfassung", die jetzt, kantaper, kantaper, kantap, als "Grundlagenvertrag" auferstanden ist - unter dem allgemeinen Applaus der Medien und völlig desinteressiert hingenommen von der europäischen Bevölkerung. Prima, dann müssen wir diesen Text nicht selbst schreiben.
Die Debatte davor wurde geführt wie ein Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen: man bezichtigte die gegnerische Mannschaft der mangelnden Fairness, stritt über die Quadratwurzel wie über eine Abseitsregel und hielt die Inhalte dadurch stets im wirklichen Abseits. So verdeckte man, dass eine von der Bevölkerung abgelehnte Verfassung mit ein paar Namensänderungen durch die Hintertür eingeführt wird.
Der Ablauf der Geschehnisse war ein Musterbeispiel für ein perfektes Ablenkungsmanöver: Die Berichterstattung konzentrierte sich auf das banale, auf "Human Interest". Zeitungsartikel und Fernsehberichte wirkten wie eine Soap oder ein Fernsehspiel - mit allem was dazu gehört: von den osteuropäischen "Bösewichten" bis zum Friday-Night-Cliffhanger. Am Samstag früh, nicht um 5 Uhr 45, sondern um 4 Uhr 24, kam schließlich die "Erfolgsmeldung", dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf den "Kompromissvorschlag" der Ratspräsidentin Angela Merkel geeinigt hätten, der vorsieht, eine Regierungskonferenz einzuberufen. Mit ihr soll der vom Volk abgelehnte Verfassungsvertrag doch noch oktroyiert werden.
Der "Kompromiss" setzt auch den Rahmen für die EU-Regierungskonferenz, welche die Einzelheiten des neuen EU-"Grundlagenvertrages" festlegen soll. Dieser "Reformvertrag" soll noch 2009 in Kraft treten – vor der Europawahl, damit nichts mehr dazwischen kommen kann, wie bei den Volksabstimmungen in Frankreich und Holland. Vor Eröffnung der Regierungskonferenz muss noch das Europäischen Parlament "angehört" werden. Eine Ablehnung gilt aber als unwahrscheinlich und hätte darüber hinaus lediglich symbolischen Wert.
Einen vergleichbaren Vorgang gab es in der europäischen Geschichte vor gut 2000 Jahren: Weil die Römer einen König, ("Rex") ablehnten, verwendete Augustus einfach den Titel "Imperator". Die Senatoren und das Volk schluckten den Betrug.
Neben Umbenennungen gab es auch Verschiebungen: So wurde der irreführend "Grundrechtscharta" genannte Teil zwar aus dem eigentlichen Vertragstext herausgenommen, dafür aber ein Verweis eingefügt, der ihn in allen Staaten außer Großbritannien für bindend erklärt. Im einzigen Land, in dem die "Grundrechtscharta" zumindest theoretisch Verbesserungen hätte bringen können, in Großbritannien (wo es keine geschriebene Verfassung gibt), soll sie aber nicht gelten. Das ist in etwa so, als wolle eine Regierung Mindestlöhne nur in den Branchen einführen, in denen die Einkommen darüber liegen – nicht jedoch für solche, wo sie darunter liegen.
Die Debatte davor wurde geführt wie ein Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen: man bezichtigte die gegnerische Mannschaft der mangelnden Fairness, stritt über die Quadratwurzel wie über eine Abseitsregel und hielt die Inhalte dadurch stets im wirklichen Abseits. So verdeckte man, dass eine von der Bevölkerung abgelehnte Verfassung mit ein paar Namensänderungen durch die Hintertür eingeführt wird.
Der Ablauf der Geschehnisse war ein Musterbeispiel für ein perfektes Ablenkungsmanöver: Die Berichterstattung konzentrierte sich auf das banale, auf "Human Interest". Zeitungsartikel und Fernsehberichte wirkten wie eine Soap oder ein Fernsehspiel - mit allem was dazu gehört: von den osteuropäischen "Bösewichten" bis zum Friday-Night-Cliffhanger. Am Samstag früh, nicht um 5 Uhr 45, sondern um 4 Uhr 24, kam schließlich die "Erfolgsmeldung", dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf den "Kompromissvorschlag" der Ratspräsidentin Angela Merkel geeinigt hätten, der vorsieht, eine Regierungskonferenz einzuberufen. Mit ihr soll der vom Volk abgelehnte Verfassungsvertrag doch noch oktroyiert werden.
Der "Kompromiss" setzt auch den Rahmen für die EU-Regierungskonferenz, welche die Einzelheiten des neuen EU-"Grundlagenvertrages" festlegen soll. Dieser "Reformvertrag" soll noch 2009 in Kraft treten – vor der Europawahl, damit nichts mehr dazwischen kommen kann, wie bei den Volksabstimmungen in Frankreich und Holland. Vor Eröffnung der Regierungskonferenz muss noch das Europäischen Parlament "angehört" werden. Eine Ablehnung gilt aber als unwahrscheinlich und hätte darüber hinaus lediglich symbolischen Wert.
Einen vergleichbaren Vorgang gab es in der europäischen Geschichte vor gut 2000 Jahren: Weil die Römer einen König, ("Rex") ablehnten, verwendete Augustus einfach den Titel "Imperator". Die Senatoren und das Volk schluckten den Betrug.
Neben Umbenennungen gab es auch Verschiebungen: So wurde der irreführend "Grundrechtscharta" genannte Teil zwar aus dem eigentlichen Vertragstext herausgenommen, dafür aber ein Verweis eingefügt, der ihn in allen Staaten außer Großbritannien für bindend erklärt. Im einzigen Land, in dem die "Grundrechtscharta" zumindest theoretisch Verbesserungen hätte bringen können, in Großbritannien (wo es keine geschriebene Verfassung gibt), soll sie aber nicht gelten. Das ist in etwa so, als wolle eine Regierung Mindestlöhne nur in den Branchen einführen, in denen die Einkommen darüber liegen – nicht jedoch für solche, wo sie darunter liegen.
Gekommen, um zu bleiben
Bei der Übersetzung aus dem Arabischen, das von hinten nach vorn gesprochen wird, kommt es immer wieder zu Mißverständnissen. Heißt "Dschihad" nun "Heiliger Krieg" oder "Mühe Dich redlich"? Meint Scharia eigentlich Gerechtigkeit und alle Steinigungen sind nur Kollateralschäden, verursacht von Provinzmullahs, die ihren Koran nicht richtig verstanden haben? Will die Hamas den Staat Israel wirklich auslöschen, oder meint das arabische Original nicht vielmehr bloß so etwas wie "wenn sie uns in Ruhe lassen, dann lassen wir sie auch in Ruhe?" Ein kleiner Film, gedreht im Inneren des Wickelkopf-Imperiums, schafft jetzt alle Unklarheiten in zwei Minuten aus der Welt:Rule The World
Samstag, 23. Juni 2007
Schnittmenge
Alles voller Onkelz
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Ein Beweis, der keine weiteren Belege braucht. Dass die betreffende Kapelle höchstselbst ihr letztes Konzert im Bundesland Sachsen-Anhalt in der mit einigen Millionen Euro aus dem Steuersäckel geförderten und in kommunalen Besitz befindlichen Ferropolis-Arena spielte, ohne dass ein einziger Politiker, Staatsanwalt oder Polizist sich dazu auch nur eine stille Sorgenfalte auf die Stirn schwindelte, soll an dieser Stelle völlig unerwähnt bleiben. Auch an das von mehr als 100.000 Anhängern gefeierte Abschiedskonzert der Onkelz auf dem vom Land Brandenburg mit rund 120 Millionen Euro aus Steuermitteln finanzierten Lausitzring wollen wir lieber nicht erinnern. Schließlich ist der zum Zeitpunkt des Onkelz-Abschieds in Potsdam regierende SPD-Politiker Matthias Paltzek heute nicht mehr SPD-Vorsitzender. Und der heute in Magdeburg mitregierende Ex-SPD-Vorständler und kommende Ministerpräsident eines noch zu gründenden Bundeslandes Mitteldeutschland Jens Bullerjan, bekennender Fan des Motörhead-Hartmetall-Sängers und liebevollen Eiserne-Kreuze-aller-Art-Sammlers Lemmy Kilmister, kam erst ins Amt, als die Böhsen Onkelz samt dunklem Troß wieder abgereist waren.
Weg aber sind sie damit noch lange nicht. Ganz im Gegenteil. Inzwischen zwar längst hochoffiziell aufgelöst, gehen die Böhsen Onkelz jetzt dennoch daran, Mitteldeutschland endgültig zu erobern. Ausgerechnet in Dessau, wo ein stellvertretender Polizeipräsident seine Staatsschutzbeamten Anfang des Jahres ermahnte, sie müssten nun wirklich nicht jede rechte Straftat gleich als Ermittlungsverfahren aktenkundig machen, weil das nur die Fallzahlen hochtreibe, findet vom 20. bis 22. Juli ein bundesweites Treffen des Onkelz-Anhangs statt. Heute schon gleicht das weite Land zwischen Stendal und Naumburg dem medial so trefflich angeprangerten Halberstädter Polizeirevier-Foyer: Sie ist flächendeckend zuplakatiert mit der Einladung zum so genannten "Onkelz-Fanzelten" im Dessauer „Hangar"-Veranstaltungszentrum, in dem sonst Größen wie Jonny Hill und De Randfichten aufspielen.
Die sind nicht dabei, wenn es nach einem alten Onkelz-Titel heisst „Wir haben noch lange nicht genug. Doch die sicherlich eine fantastische Grunzgitarre spielenden Onkelz-Coverbands „Glorreiche Halunken" aus Zeitz, „Engel in Zivil" (Ehrenfriedersdorf) und „Feindbild Nr. Einz" (Frankfurt/Oder) werden sie vermutlich kaum vermissen lassen. Obwohl bisher natürlich - die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Harz laufen ja noch - nicht feststeht, welche von ihnen eigentlich im Halberstädter Polizeirevier für sich geworben hat.
Karten für die Veranstaltung gibt es hier, aber selbstverständlich auch an allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen.
Google am Ende: Schäuble rollt den Riesen raus
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Schäuble rollt den Internet-Giganten einfach raus. Mit dem Gesetz will der ehemalige Sammler von illegalen Parteispenden, der vor entsprechenden Untersuchungsgremien dreist log, aber in seinen späten Jahren zum entschiedenen Verteidiger des Rechtsstaates geworden zu sein vorgibt, alle Email-Anbieter verpflichten, nicht nur alle IP-Adressen zu speichern, sondern auch zu erfassen, wann wer an wen eine Mail gesendet hat. Weitergehende Pläne von Wolfgang Schäuble sehen sogar vor, dass sich Nutzer vor Eröffnung eines Email-Kontos bei inländischen Anbietern per Postidentverfahren mit Pass oder Personalausweis identifizieren müssen. Alle gesammelten Daten, die Schäuble angeblich zur Terrorismusabwehr braucht, sollen für mindestens sechs Monate gespeichert und für einen Zugriff der Behörden bereitgehalten werden müssen.
Leider stellt all das einen Verstoß gegen Googles nach Schäubles Meinung latent grundgesetzwidrigen, weil zumindest theoretisch terrorismusfördernden Grundsatz dar, anonyme Email-Konten anzubieten und seinen Nutzern ein Stück Schutz und Sicherheit zu gewähren. Bleibt der hier bei PPQ .von ausgewiesenen Fachleuten seit Monaten totgesagten Firma aus Mountain View nur, sich wie in China den Gesetzen des Gastlandes zu unterwerfen, was seinerzeit von Vertretern aller deutschen Parteien harsch kritisiert worden war. Oder sich aus dem deutschen Markt zurückzuziehen, wie das Insider bei PPQ seit langem vorhersagen.
Wolfgang Schäuble zielt aber natürlich weit über Google hinaus. Es ist zu erwarten, dass die Pläne der Bundesregierung nicht nur die Kalifornier, sondern auch andere Anbieter zu Konsequenzen zwingen werden. Für kleine Email-Provider wird die geforderte Daten-Speicherung das finanzielle Aus bedeuten, größere werden damit rechnen müssen, dass deutsche Nutzer zu ausländischen Konkurrenten wechseln, die den rigiden deutschen Bestimmungen nicht unterliegen. Auch Google dürfte mit "Abschalten" nur eine Löschung seiner deutschen Benutzeroberfläche meinen, was für deutsche Nutzer nichts weiter an der verfügbarkeit des Dienstes selbst ändern würde. Allerdings nur, bis Schäuble und Co. aus Gründen der inneren Sicherheit beschließen, Deutschland mit einer chinesischen Internet-Firewall vom weltweiten Datennetz abzukoppeln.
Freitag, 22. Juni 2007
Tempobremse
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Querfront, reloaded
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Landregen über Liberalrocker
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Die es dennoch bis hierher geschafft haben, brauchen Geduld. Erst leiert ein einheimischer Barde seine Balladen in den Regen, dann feiert sich die örtliche Politprominenz sich erst einmal ausgiebig selbst für die - aus Energiegebühren finanzierte - Idee, die Brille des Deutschrock ans Ende der alljährlichen Volksbespaßung in der Innenstadt zu setzen.
Kunze ist dann dennoch gut drauf. Der Ex-Niedermacher versteht sich heute als Unterhaltungskünstler. In Lederjacke und Kassenbrille stampft er die Semihits einer langen Karriere, sprintet zum Klavier, fuchtelt mit den Händen, feuert seine Musiker an. Kunze, vom treuen SPD-Anhänger zum Westerwelle-Liberalen gewandelt, rühmt die Gastgeberstadt als "Heimatstadt von Genscher und deutschem Liberalismus" und fordert dann "ein bisschen weniger Regen". Zehn Minuten später hört es ganz auf und die Regencapes vor der Bühne fangen an, lustig vor sich hinzuwippen.
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Dummheit gut fürs Ego
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Dieser sogenannte Dunning-Kruger-Effekt erklärt viele auf den ersten Blick völlig unerklärlich scheinende Phänomene, die uns im Alltag begegnen. Wieso glaubt der Klavierspieler und Sänger Konstantin Wecker, das Patentrezept für eine bessere Welt aus seinen Notenblättern lesen zu können? Was lässt einen Bioladenbesitzer in Plauen annehmen, er könne durch das Entrollen eines selbstgemalten Spruchbandes an der Ostseeküste eine falsche Strategie im Umgang mit einem Land in 15.000 Kilometern Entfernung aufdecken? Wie kann ein langjährige beurlaubter Volksschullehre aus Goslar, der als Pop-Beauftragter gescheitert ist, zu der Annahme kommen, er wisse genug über das Weltklima, um ihm den Rettungsring zu halten?
Dunning und Kruger kennen den Grund. Denn gerade mangelhafte Fähigkeiten im Erfassen von Texten, im Schachspielen oder Autofahren führen - je nach Grad der Unfähikeit der betreffenden Person - häufig zu einem besonderen Zutrauen zu den eigenen Fertigkeiten. Das gilt themenübergreifend: Unwissenheit schafft mehr Selbstvertrauen als Wissen, Wissen hingegen führt letztlich vor allem zur Gewissheit darüber, wieviel man nicht weiß, und damit zu Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten. Kurz gesagt ist Dummheit gut für das Ego, Nachdenken aber endet in Zweifeln. Möglicherweise, meinen die Forscher, sei eher klugen, nachdenklichen und über ein reiches Wissen verfügenden Menschen bewusst, dass mit zunehmendem Wissen auch die Kenntnis über das, was sie nicht wissen, zunehmend größer wird. Dass die eher einfach gestrickten Probanten diese Erkenntnis nicht gewinnen könnten, liege daran, dass die Fähigkeiten, die Kompetenz ausmachen, dieselben sind, die den Menschen auch die Grenzen der eigenen Fähigkeiten erkennen lassen.
In der Realität ändert diese Erkenntnis wenig, weil in den Versuchen von Dunning und Kruger am Ende doch die Testpersonen, die die eigenen Fähigkeiten am niedrigsten schätzten, die besten Ergebnisse lieferten, während Probanden mit den schlechtesten Kenntnissen und dem höchsten Selbstvertrauen die geringsten Erfolge aufwiesen. Nein, das sind keine guten Nachrichten für die EU, das Klima und die Atomforschung.
Donnerstag, 21. Juni 2007
Lechts und Rinks
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Zeichen und Wunder
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Lauterkeit im Lauterbach
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Lauterbach ist außerdem aber zufällig auch noch Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft Rhön-Klinikum, die gerade erst das bisher in öffentlichem Besitz befindliche Uniklinikum Gießen/Marburg gekauft hat und mit der Behandlung seiner Patienten eine recht stattliche Cash-Flow-Marge von zehn Prozent erwirtschaftet. Probleme mit der Doppelrolle als Rächer der Enterbten und Aufsichtsrat bei der Klinik-Heuschrecke hat Karl Lauterbach nicht. Als Aufsichtsrat, verriet er bei n-tv, bekomme er Einblicke hinter die Kulissen, deshalb habe er beschlossen "ich bleibe in der Forschung".
Formulierungen, die den Schluß nahelegen, dass Karl Lauterbach nicht wirklich Aufsicht führt bei Rhön, sondern als eine Art Reinkarnation von Günter Wallraff in der Chefetage recherchiert. Was er dort erfährt, dürfte er nach deutschem Aktienrecht zwar eigentlich nicht öffentlich sagen. Aber der Mann mit der Fiepsstimme hat vorgesorgt: Durch sein Bundestagsmandat genießt er Immunität.
Tote stimmen ab
Seit Jahren schon gibt es die Diskussion darüber, ob Minderjährige wahlberechtigt sein und wie lange Senioren und Greise es bleiben sollen. Parallel dazu, aber ohne eigentlichen Berührungspunkt, läuft die Debatte über die europäische Verfassung, die dann immer gern für "tot" erklärt wird.
Dem polnischen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski ist nun endlich eine gleichermaßen überraschende wie konsequente Zusammenführung beider Diskussionsstränge gelungen. In einem polnischen Radio-Interview begründete er seine Forderung nach mehr Stimmanteilen für Polen bei EU-Abstimmungen mit dem Satz: «Wenn Polen nicht die Jahre 1939-1945 durchgemacht hätte, wäre Polen heute ein Land mit einer Bevölkerung von 66 Millionen.»
Noch ist unklar, woher er die exakte Zahl hat, sicher aber scheint, dass Rußland ohne den 2. Weltkrieg China wäre, China wiederum ohne den verlorenen Boxeraufstand Indien. Indien seinerseits hätte ohne die böswillige Abtrennung Pakistans mindestens 1,4 Milliarden Einwohner, könnte also in der Uno genausoviele Stimmen beanspruchen wie Nord- und Süd-Amerika plus Europa und Afrika. Afrika wäre allerdings natürlich nicht Afrika. Ohne das von den westlichen Industrieländern betriebene Verbot des Malaria-Mittels DDT hätte sich die Tsetse-Fliege längst nicht soweit ausbreiten können. Damit wären Millionen Afrikaner, statt zu sterben, Vater und Mutter geworden, ihre Kinder wiederum wären so zahlreich, das einige Millionen davon heute höchstwahrscheinlich in Europa leben würden.
Dort wäre ihr liebster Platz sicherlich Polen, das dadurch ein Land mit einer Bevölkerung von mindestens 80 Millionen Menschen wäre. Freilich wäre Deutschland dann ja immer noch Schweden, weil Gustav II. Adolf bei Lützen niemals gestorben wäre, wenn ihm eine entsprechend große polnische Streitmacht geholfen hätte, und Sony-Ericsson hieße dann natürlich Ericsson-Sony, weil der 2. Weltkrieg aus Gründen schwedischer Neutraliät ausgefallen ist.
Welche Folgen das für Polen gehabt haben wird, erklärt Jaroslaw Kaczynski uns in der nächsten Folge seiner Fantasy-Serie "Tote stimmen ab".
Dem polnischen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski ist nun endlich eine gleichermaßen überraschende wie konsequente Zusammenführung beider Diskussionsstränge gelungen. In einem polnischen Radio-Interview begründete er seine Forderung nach mehr Stimmanteilen für Polen bei EU-Abstimmungen mit dem Satz: «Wenn Polen nicht die Jahre 1939-1945 durchgemacht hätte, wäre Polen heute ein Land mit einer Bevölkerung von 66 Millionen.»
Noch ist unklar, woher er die exakte Zahl hat, sicher aber scheint, dass Rußland ohne den 2. Weltkrieg China wäre, China wiederum ohne den verlorenen Boxeraufstand Indien. Indien seinerseits hätte ohne die böswillige Abtrennung Pakistans mindestens 1,4 Milliarden Einwohner, könnte also in der Uno genausoviele Stimmen beanspruchen wie Nord- und Süd-Amerika plus Europa und Afrika. Afrika wäre allerdings natürlich nicht Afrika. Ohne das von den westlichen Industrieländern betriebene Verbot des Malaria-Mittels DDT hätte sich die Tsetse-Fliege längst nicht soweit ausbreiten können. Damit wären Millionen Afrikaner, statt zu sterben, Vater und Mutter geworden, ihre Kinder wiederum wären so zahlreich, das einige Millionen davon heute höchstwahrscheinlich in Europa leben würden.
Dort wäre ihr liebster Platz sicherlich Polen, das dadurch ein Land mit einer Bevölkerung von mindestens 80 Millionen Menschen wäre. Freilich wäre Deutschland dann ja immer noch Schweden, weil Gustav II. Adolf bei Lützen niemals gestorben wäre, wenn ihm eine entsprechend große polnische Streitmacht geholfen hätte, und Sony-Ericsson hieße dann natürlich Ericsson-Sony, weil der 2. Weltkrieg aus Gründen schwedischer Neutraliät ausgefallen ist.
Welche Folgen das für Polen gehabt haben wird, erklärt Jaroslaw Kaczynski uns in der nächsten Folge seiner Fantasy-Serie "Tote stimmen ab".
Hamas-Chef will kein Geld mehr aus Europa
Er heißt Mahmud Al-Sahar, war mal Chirurg, widmet sein Leben aber schon lange der wenig medizinischen Aufgabe, den Staat Israel aus dem Nahen Osten herauszuoperieren. Als einer der Chefs der Hamas, die gerade dabei ist, aus dem bitterarmen Gazastreifen die Hölle auf Erden zu machen, verzichtet heute im Gespräch mit dem "Spiegel" auf weitere Fördergelder aus Europa und den USA, die die Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah bislang am Leben hielten. Al-Sahar begründet das ganz lässig damit, dass sein Volk dieses Geld gar nicht benötige: "Wenn wir wollen, können wir allein aus Ägypten fünf Millionen Dollar pro Monat an Spenden bekommen. Wir haben auch in der Vergangenheit Geld aus dem Ausland bekommen, mal 82 Millionen aus Kuweit, mal 50 Millionen aus Libyen. Ich persönlich habe einmal 20 Millionen aus Iran in meinem Koffer nach Gaza gebracht. Naja, eigentlich zweimal, das zweite Mal 22 Millionen."
Die Region ist offenbar in der Lage, sich selbst mit gegenseitigen Spenden auszuhelfen. Bei solch reichhaltiger Finanzausstattung sollte es den EU-Gremien ein Leichtes sein, den überflüssig gewordenen Transfer von Steuergeldern in die Chaosregion sofort einzustellen. Ein positiver Nebeneffekt wäre auf jeden Fall, dass
Arabien dann kein Geld mehr übrig hätte, europäische Spitzenfußballklubs aufzukaufen.
Die Region ist offenbar in der Lage, sich selbst mit gegenseitigen Spenden auszuhelfen. Bei solch reichhaltiger Finanzausstattung sollte es den EU-Gremien ein Leichtes sein, den überflüssig gewordenen Transfer von Steuergeldern in die Chaosregion sofort einzustellen. Ein positiver Nebeneffekt wäre auf jeden Fall, dass
Arabien dann kein Geld mehr übrig hätte, europäische Spitzenfußballklubs aufzukaufen.
Mittwoch, 20. Juni 2007
Kunst und Krempel
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Diätpille: Nebenwirkungen verzaubern Damenwelt
Kaum ist sie auf dem Markt, die erste verschreibungsfreie, aber auch nach Ansicht der US-Zulassungsbehörde wirklich wirksame Diätpille der Welt, da stürmen in den USA tausende Frauen die Drugstores, um eine Monatsration für 60 Dollar zu ergattern. Glaxosmithkline verspricht auf der Pillenwebsiteja auch einiges: Ein Viertel allen Fetts, das der Abnehmwillige isst, wird durch die Wirkstoffe der Tablette neutralisiert. Pfunde loswerden wird da fast schon zum Spiel, so einfach ist es und so sicher.
Natürlich, ein paar Nebenwirkungen hat Alli, die Wunderpille. So warnt Glaxo davor, dass die Einnahme des Medikaments dazu führe, dass, sorry, hier wird es etwas unappetitlich, die Tendenz des Körpers zur Flatulenz zunehme und gleichzeitig die Gefahr bestehe, die Kontrolle über den eigenen Schließmuskel zumindest zeitweise zu verlieren. Ausscheidungen nähmen eventuell eine ölige Konsistenz an, die der Körper auch mit Willenskraft nicht mehr halten könne.
Aber kein Problem eigentlich, denn Glaxo hat ein ganz einfaches Gegenmittel gefunden, das die Nebenwirkungen verhindern hilft. Es sei dazu notwendig, möglichst wenig Fett aufzunehmen, empfiehlt die Firma. Der Erfolg der Pille dürfte damit garantiert sein, denn der Effekt liegt hier offensichtlich in den Nebenwirkungen. Wer die Pille nimmt, hat Angst vor ihnen, und isst somit bestimmt kein Fett mehr. Wer kein Fett mehr isst, nimmt ab. Und wird es der Pille danken.
Natürlich, ein paar Nebenwirkungen hat Alli, die Wunderpille. So warnt Glaxo davor, dass die Einnahme des Medikaments dazu führe, dass, sorry, hier wird es etwas unappetitlich, die Tendenz des Körpers zur Flatulenz zunehme und gleichzeitig die Gefahr bestehe, die Kontrolle über den eigenen Schließmuskel zumindest zeitweise zu verlieren. Ausscheidungen nähmen eventuell eine ölige Konsistenz an, die der Körper auch mit Willenskraft nicht mehr halten könne.
Aber kein Problem eigentlich, denn Glaxo hat ein ganz einfaches Gegenmittel gefunden, das die Nebenwirkungen verhindern hilft. Es sei dazu notwendig, möglichst wenig Fett aufzunehmen, empfiehlt die Firma. Der Erfolg der Pille dürfte damit garantiert sein, denn der Effekt liegt hier offensichtlich in den Nebenwirkungen. Wer die Pille nimmt, hat Angst vor ihnen, und isst somit bestimmt kein Fett mehr. Wer kein Fett mehr isst, nimmt ab. Und wird es der Pille danken.
Ritter Rushdie empört Bombenleger
Man darf den Propheten nicht malen und ihre Heiligtümer nicht einen Haufen schmandiger Ruinen nennen, man darf ihre Frauen nicht anschauen und keine historischen Quellen zitieren, nach denen ihre Prophet Mohammed eine Vorliebe für Minderjährige hatte. Sie selbst sehen das alles nicht so eng: Muslime sprengen eigenhändig die Kuppeln ihrer größten Heiligtümer, während ihrer alljährlichen Pilgerfahrt nach Mekka treten sie sich traditionell gegenseitig tot, ihre Achtung für Werte von Kulturen außerhalb ihrer eigenen ist so groß wie die Achtung eines Frosches vor der Fliege und sie schaffen es sogar, den Westen gleichzeitig um Hilfe zu bitten und vor der Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten zu warnen.
Das alles hätte die britische Queen wissen können. Dann wäre sie wahrscheinlich nie auf den Gedanken gekommen, einen Schriftsteller zum Ritter schlagen zu wollen, der all das viel schärfer kritisiert hat als wir es können, weil er selbst jahrzehntelang in der bizarren Welt des Mittelalterislam gelebt hat. Aber entweder wollte die Queen es nicht wissen, oder es war ihr herzlich egal - jedenfalls ließ sie jetzt wissen, dass sie Salman Rushdie, den der inzwischen vermutlich an die rechte Seite Allahs gerückte Ajatolla Khomeini einst mit internationalem Mordbefehl suchen ließ, in den Ritterstand erheben werde.
Schlagartig ist die Aufregung groß im Reich der Kapuzenfrauen und Wickelkopfmänner. Die offensichtlich zornige iranische Zeitung "Dschumhuri Eslami" nannte die Queen eine "alte Ziege". In pakistanischen Städten kam es zu Protesten wegen der Ehrung. In Lahore verbrannten rund 150 Islamisten Augenzeugen zufolge ein Bild der britischen Königin und forderten, Rushdie nach islamischem Recht zu verurteilen: "Die Strafe für einen Gotteslästerer ist der Tod", rief der Chef der radikalen Jugendorganisation Shabab e Milli, Shahid Gilani. In anderen Städten sollten laut Gilani Bilder Adolf Hitlers geehrt werden, "um den Hass auf jene zu zeigen, die Gotteslästerer ehren".
In Malaysia demonstrierten Anhänger einer radikal-islamischen Partei vor der britischen Botschaft in Kuala Lumpur. Unter Rufen wie "Zerstört Salman Rushdie" und "Zerstört Großbritannien" forderten sie die Rücknahme der Ehrung. Das iranische Außenministerium ließ Londons Gesandten Geoffrey Adams wissen, dass es die Ehrung Rushdies für eine "Provokation" halte. "Dieser beleidigende und ungebührliche Akt der britischen Regierung ist ein offensichtliches Beispiel des Kampfes gegen den Islam", hieß es in Teheran. Die Auszeichnung habe den Glauben von 1,5 Milliarden Muslimen und anderer Gläubiger verletzt.
Zum Beispiel auch den der Taliban in Afghanistan, die sich natürlich prompt bei der Nachrichtenagentur Reuters zu Wort meldeten. "Wir betrachten dies als einen erneuten großen Angriff der Ungläubigen auf den Islam", zitierte Reuters einen Taliban-Sprecher. Wessen Herz das nicht rührt, der hat eines aus Stein wie wir, die wir sagen: Wer siuch selbst die seine angeblich größten Moscheen wegbombt und dann beleidigt über einen Rittern Rushdie ist, der kann offenbar nur beleidigt sein, wenn ein Nicht-Moslem irgendwas tut, oder er tut vielleicht auch nur so beleidigt.
Daraus folgt logischerweise, dass unseretwegen in Pakistan Flaggen verbrannt werden können, bis den Demonstranten Benzin und Baumwollumpen ausgehen. An Elisabeths Stelle würden wir uns um unseren Ruf in der selbsternannten schrulligen "islamischen Welt" einfach nicht weiter scheren, weil die selbst keinen Ruf mehr zu verlieren hat.
Das alles hätte die britische Queen wissen können. Dann wäre sie wahrscheinlich nie auf den Gedanken gekommen, einen Schriftsteller zum Ritter schlagen zu wollen, der all das viel schärfer kritisiert hat als wir es können, weil er selbst jahrzehntelang in der bizarren Welt des Mittelalterislam gelebt hat. Aber entweder wollte die Queen es nicht wissen, oder es war ihr herzlich egal - jedenfalls ließ sie jetzt wissen, dass sie Salman Rushdie, den der inzwischen vermutlich an die rechte Seite Allahs gerückte Ajatolla Khomeini einst mit internationalem Mordbefehl suchen ließ, in den Ritterstand erheben werde.
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In Malaysia demonstrierten Anhänger einer radikal-islamischen Partei vor der britischen Botschaft in Kuala Lumpur. Unter Rufen wie "Zerstört Salman Rushdie" und "Zerstört Großbritannien" forderten sie die Rücknahme der Ehrung. Das iranische Außenministerium ließ Londons Gesandten Geoffrey Adams wissen, dass es die Ehrung Rushdies für eine "Provokation" halte. "Dieser beleidigende und ungebührliche Akt der britischen Regierung ist ein offensichtliches Beispiel des Kampfes gegen den Islam", hieß es in Teheran. Die Auszeichnung habe den Glauben von 1,5 Milliarden Muslimen und anderer Gläubiger verletzt.
Zum Beispiel auch den der Taliban in Afghanistan, die sich natürlich prompt bei der Nachrichtenagentur Reuters zu Wort meldeten. "Wir betrachten dies als einen erneuten großen Angriff der Ungläubigen auf den Islam", zitierte Reuters einen Taliban-Sprecher. Wessen Herz das nicht rührt, der hat eines aus Stein wie wir, die wir sagen: Wer siuch selbst die seine angeblich größten Moscheen wegbombt und dann beleidigt über einen Rittern Rushdie ist, der kann offenbar nur beleidigt sein, wenn ein Nicht-Moslem irgendwas tut, oder er tut vielleicht auch nur so beleidigt.
Daraus folgt logischerweise, dass unseretwegen in Pakistan Flaggen verbrannt werden können, bis den Demonstranten Benzin und Baumwollumpen ausgehen. An Elisabeths Stelle würden wir uns um unseren Ruf in der selbsternannten schrulligen "islamischen Welt" einfach nicht weiter scheren, weil die selbst keinen Ruf mehr zu verlieren hat.
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