im funkhaus des mdr: hier wird mit viel geld auf vielen etagen viel sparten-programm gemacht. die gez ist eine glorreiche erfindung, wenn man nicht zahlt. neueste errungenschaft bei sputnik ist ein aufs feinste ausgestattetes video-studio inklusive allem multimedia-schnickschnack, den man sich nur vorstellen kann. die monitore blitzen, die lichter leuchten - und viele bürger haben viele pfennige dazu bezahlt. aber das nur nebenbei. attraktion am dienstagabend war die dresdner kapelle polarkreis 18, die live im sputnik-studio auftrat und gleichzeitig an wenige eingeweihte radio-hörer in dolby 5.1 weiter gereicht wurde. polarkreis 18 ist eine der indie-entdeckungen im ersten quartal 2007. zu recht? ja und nein. ja, weil die spätpubertierenden musiker ein konsistentes konzert gespielt haben, das frühpubertierende mädchen zum hüftschwung animierte. ja, weil die melancholisch-komplexe musik in guten momenten durchaus so etwas wie atmosphäre vermittelte. ja, weil wiedererkennbare hooklines nicht unbedingt zum repertoire zeitgenössischer pop-musik gehören. und nein, weil ... wo anfangen? die billy-corgan-ähnliche affektiertheit des sängers nervt. sein teil-falsett nutzt sich als stilmittel relativ schnell ab. die songs lappen gerne in die breitwand-esoterik der simple minds - ein effekt, der, wenn überhaupt, nur im stadion funktioniert. die songs sind ganz bewusst verkompliziert (hier kann nur rick rubin helfen). für eine rockband rockt es zu selten, für eine popband ist die musik nicht poppig genug. das horn und die geigen sind statisten, sind ornament - elf mann auf der bühne machen noch keine kohärenz. schnell-fazit: kann was werden, muss aber nicht. was wiederum schade wäre.
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1 Kommentar:
genauso fand ich die platte. wie sigur ros im kleingarten. aber die sind noch jung, und besser sigur ros als tokio hotel
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