Jetzt geht die Party richtig los. Amerikanische Waffengesetze auf allen Kanälen, dicke Kommentatoren, die mit dünnen Argumenten ("er war zwar Koreaner, lebte aber in der amerikanischen Gesellschaft und folgte ihren waffenstarrenden Idealen") belegen, dass sie schon vorher hätten sagen können, wie das eines Tages alles enden werde mit Amerika. Offen bleibt dabei allerdings die Frage, ob wir bei anderer Gelegenheit mit derselben Begeisterung auch die Waffengesetzgebung Argentiniens diskutieren und kommentieren werden. Oder die Verkehrsgesetzgebung Thailands? Und wieso eigentlich? Diskutieren Thailänder ihrerseits eigentlich gelegentlich über die Abtreibungsregeln in Deutschland? Interessieren sich Argentinier für deutsche Waffengesetze? Oder haben wir hier nur ein weiteres Beispiel für die Deutsch-Zentriertheit deutschen Denkens? Kommentiert der Mann in den Nachrichten letztlich also gar nicht amerikanische Waffengesetze, sondern deutsche Ängste? Beschreibt der Mann von der Illustrierten "Spiegel" vielleicht gar nicht Virginia, sondern die anhaltende Gültigkeit des alten Mottos "am deutschen Wesen soll die Welt genesen"?
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4 Kommentare:
cool - die schreiberlinge können jetz in ihre archive steigen und ihren schmonz bezüglich columbine high eins zu eins zweitverwerten. sozusagen gut abgehangene moral echt preiswert sofort auf den deklamierpunkt. wenn das nicht effektiv ist.
diese (deutsche?) selbstgerechtigkeit ist zum kotzen. die entscheidung lautet nur noch: klischee oder ressentiment?
mein lieber mdr war gestern auch gleichmal, es war zu ahnen, mit einem team am gutenberggymnasium unterwegs, um herauszufinden, daß die amerikanischen ereignisse nicht spurlos an den schüler vorübergehen, die präsenz des kamerateams hat da sicherlich zur entspannung der situation beigetragen.
ach wie gut dass ich das nich miterlebe. wahrscheinlich haben sie beim zdf peter hahne ausgebuddelt, und das thema am sonntag abend in der ard kann ich mir denken. thierse? bestimmt.
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