Donnerstag, 22. März 2007

Menschen wie Götter

Garri Kasparov ist ein Star, der nicht nur Schach spielen kann, sondern als guter Mensch auch noch gegen Putin wettert, dass es kracht. Dafür lieben ihn vor allem die Deutschen, weshalb sein Buch "Strategie und die Kunst zu leben. Von einem Schachgenie lernen" auch zuerst in Deutschland erscheint. Auf der Buchmesse war der Meister der 64 Felder, der aus Angst vor Anschlägen des KGB oder so nie ohne Leibwächter unterwegs ist, denn auch nett und freundlich. Er sagte, was alle erwarten durften: Putin = böse, Schröder = liebedienerisch, weil abhängig, zweierlei Maß für Sudan und Russland undsoweiter. Die Fotografen drängeln sich, der Autor blättert in seinem Werk, als sähe er es eben zum ersten Mal.



Erst beim Abmarsch, als eine Handvoll Sympathisanten ihn mit schrillen "Politovskaja"-Rufen verfolgen - die oppositionelle Journalistin und knallharte Putin-Gegnerin wurde letzes Jahr in Moskau erschossen - zeigte Kasparow Nerven. Und Unmut. Deutlich sogar. Der Mann ist nach Ansicht der Politivskaja übrigens Russlands derzeit einzige Hoffnung auf eine Rückkehr zur Demokratie.


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