Samstag, 31. März 2007
Debatten-Demokratie
Alle bei Halle
Sein Präsident träumt dafür von einem selbstgebauten neuen Stadion träumt und predigt bis dahin Anti-Rassismus - über Sport muss er nicht reden, denn seine Ägide wird vermutlich einst als das dunkelste Kapitel der HFC-Geschichte in den Büchern stehen, weil eine sportliche Talfahrt selten zuvor so lange und nachhaltig gewesen ist.
Das Beste am Spiel gegen Erfurt vor ein paar Wochen war noch das beschissene Wetter, heute war das Beste am Spiel gegen eine nicht mehr als durchschnittliche Sachsen-Elf die Niederlage. Hätte es wieder zum Remis gereicht, hätte man sich weiter oben weiter in die Tasche lügen können, dass der glorreiche HFC immerhin fast noch ungeschlagen sind, die eigentlich wirklich guten Spieler nur vor dem Tor noch kaltblütiger sein müssten, dass der Knoten dann platzen werde und nächstes Jahr bestimmt der große Angriff kommt.
Wer daran glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die Leistung beim 0:1 gegen Sachsen Leipzig, bemerkenswerterweise die erste Heimniederlage gegen die Grün-Weißen seit 40 ahren, steht ist Ergebnis des konsequenten Mißmanagements der letzten Monate und Jahre. Kein Ausrutscher, kein Pech, sondern Ergebnis eines langen Weges voller Fehlentscheidungen. Aus denen resultiert ein Verein, dessen Image ruiniert ist, dessen Anhang mit völlig bescheuerten Qualmaktionen auf sich aufmerksam machen zu müssen glaubt, dessen Chefetage es als einzige in Ostdeutschland nicht geschafft hat, einer neuen Spielstätte auch nur auf Rufweite nahezukommen, dessen Trainer sichtlich nicht nur über keine Antworten verfügt, sondern bisher noch nicht einmal die Frage verstanden hat, und dessen Mannschaft seit dem ersten Verbandsligajahr hinten nie unsicherer, in der Mitte nie nicht vorhandener und vorn nie hilfloser war. Aus die Maus, alle bei Halle.
Immerhin von nun an geht alles ganz schnell: Die Bagger standen schon vor dem Anpfiff bereit, inzwischen wird das gute alte Wabbel-Stadion vermutlich schon abgerissen. Vielleicht doch die beste Lösung.
Gute alte Zeiten
Was müssen das für Zeiten gewesen sein, als Tuvalu noch still und friedlich unter Wasser lag, Helgoland als Tauchgebiet galt und die Alpen als Insel aus dem unendlichen Meer aufragten. In der Toskana werden für die Älteren unter uns jetzt Erinnerungen wach an Zeiten, als man vom Brocken die Angel auswerfen konnte. Im berühmten Weinbau-Gebiet Brunello di Montalcino haben Wissenschaftler mitten in den Weinbergen das vollständige Skelett eines fünf Millionen Jahre alten Wales von zehn Metern Länge ausgegraben. Keine Schmuggelware: Vor einigen Jahren war ganz in der Nähe das Skelett eines Delfins gefunden worden. Die in Scharen angereisen Forscher hätten außerdem unzählige Muscheln aus der Vorzeit ausgegraben, als die Toskana noch unter Wasser lag.
Jetzt denkt auch jetzt
Offenbar verhält sich die Geschichte mit dem Klimawandel medial wieder wie noch jede andere Geschichte sich verhalten hat. Erst die Aufregung, dann die Aufregung über die Aufregung und dann schließlich der Backlash, also die Aufregung darüber, dass die Aufregung so aufregend gar nicht sein müsste.
Nach Bild macht auch jetzt.de jetzt mit Alles gar nicht so aufregend
Ohne Kommentar II
Okay, eher was für Insider. Für alle anderen: Handys machen bei Sonnenlicht tatsächlich halbwegs brauchbare Bilder. Sieht aus wie mit der Pouva Start angefertigt. Sonne lacht, Blende acht und so
Freitag, 30. März 2007
Hilfreiche Freunde im Internet
Mad234 hat ein großes Problem. Und daraus entsteht ein großer Dialog.
MAD234: Hallo an alle Experten hier im Thread. Ich habe da mal eine Frage. In der Unfallversicherung gibt es doch die Ausschließlichkeitsklausel "Bewußtseinsstörung durch Trunkenheit". Wie ist diese Trunkenheit definiert?
Muß eine gewisse Promillezahl erreicht sein, oder genügt es schon wenn man 2-3 Bier getrunken hat? Was ist, wenn der Arzt ins Unfallprotokoll schreibt "alkoholisiert"? Wie reagiert die Versicherung in solchen Fällen? Wer kann mir hierzu nähere Auskünfte geben? Meine Fragen haben einen ernsten Hintergrund.
Angelam antwortet: Kannst du uns kurz sagen, ob der - bzw. diejenige mit dem Auto, Fahrrad oder als Fußgänger unterwegs war?
MAD234: Im eigenen Haus nachts die Treppe heruntergefallen und sich dabei böse am Kopf verletzt. Er hatte abends nach dem Fußball ein paar Bier getrunken.
Bullshitinvestor fragt: Welches Spiel?
Noch einmal Nachtmusik
Sirenen zur Nacht
UNO Pizzaservice
Ungeahnter Erfolg
Tumber Tor
Hetzer und Ketzer
Zum Hetzbeitrag geht es hier: Fällt die Katastrophe aus?
Nichts, was in unserem kleinen Klimaboard noch nicht geschrieben wurde. Aber dort? Mit Balkenüberschrift? Was in aller Welt ist da passiert? Eine feindliche Übernahme durch die Ölindustrie? Welche Lobby steckt dahinter? Bush? Oder Bin Laden? Wird die bedeutendste deutsche Tageszeitung jetzt von Quertreibern wie Maxeiner, Broder und Miersch geleitet? Oder hat etwa die Uno abgedankt?
Dabei sind die Zeichen doch eindeutig, wie man hier sehen kann: Skischulen in Dubai, Schnee in Arabien, Schlittenfahren im Zeichen der Scharia:
Platschquatsch-Flatrate
Musik aus der Magengrube II
Musik aus der Magengrube
Trials of Harrison Hayes Live at Paradiso
Willkommen in der besten DDR, die es jemals gab!
Donnerstag, 29. März 2007
Super - Mohnhaupt war wohl doch Freiheitskämpferin
"Schlimmste Terroristin" und "Mörderin" hatte die "Bild"-Zeitung über Brigitte Mohnhaupt getitelt. Nun weht sich die ehemalige RAF-Terroristin juristisch gegen das Blatt.
der tägliche wahnsinn
2. sieben russische terrorverdächtige sind laut einem bericht der menschenrechtsorganisation human rights watch nach ihrer rückkehr aus dem us-gefangenenlager in guantanamo auf kuba in ihrer heimat gefoltert worden: hier.
3. und michael miersch hat eine hübsche zahlenspielerei entdeckt: hier.
Der Untergang
Tuvalu: Ein kleines Inselparadies geht unter
Alle reden ständig von globaler Erwärmung. Und alles wegen des CO²-Ausstoßes. Da fragt man sich doch hin und wieder, ob die Folgen wirklich schon absehbar sind. Auf Tuvalu, dem kleinen Inselatoll rechts neben Neuseeland, sind sie das. Da gibt es ein paar Fakten, die nicht ganz ins romantische Südsee-Bild passen. Tuvalu wird nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach in 25 Jahren unbewohnbar und in 50 Jahren komplett verschwunden sein. Mehr Untergang
Hätte man dieselbe Geschichte mit anderen Worten nicht zufällig schon vor sechs Jahren im investigativen "Spiegel" gelesen Kopie des Untergang im Spiegel, müsste man Kenntnis davon haben, dass der Anstieg des Meeresspiegels vielleicht eine Möglichkeit irgendwann in der Zukunft sein könnte, sich aber bis heute mit Daten nicht belegen lässt, um sich zu wundern, dass jetzt.de es geschafft hat, die Folgen doch heute schon zu besichtigen. Am Strand geht das kaum, wie man in der Grafik sieht, die statt eines Meeresspiegelanstiegs ein abwechslungsreiches Rauf- und Runter zeigt:
Google findet derzeit dennoch 42.000 Trefferstellen für Tuvalu + Untergang. Etliche davon hat sicher auch jetzt.de fleißig abgesurft. Und so geht Tuvalu unter und unter und unter und immer weiter unter. Ohne einen einzigen Meter zu versinken...
Hier echot das jetzt:
noch so ein komischer typ
Trauriger Nordmann im Süden
Ballade
Und was ganz Dementes, für Fans des leider nicht mehr anwesenden Nick Drake:
Minor Majority plays Nick Drake
Mittwoch, 28. März 2007
na also, geht doch - wie einst bei ulbrichts und stalins
Eine Arbeitsgruppe des Bundesjustizministeriums hat eine Geldstrafe für Eltern vorgeschlagen, die ihre Erziehungspflicht verletzen und nicht mit den Jugendämtern kooperieren. Das geht laut «Berliner Morgenpost» aus einem Maßnahmenkatalog der Expertenrunde hervor. Kernpunkt der Vorschläge sei die gerichtliche Anordnung von Erziehungsgesprächen, in denen die Familiengerichte mit betroffenen Eltern Gefährdungen erörtern sollen. Gegen Eltern, die unentschuldigt fehlen, könne ein Ordnungsgeld verhängt werden.
konsumklima vs. preise
1.) Konsumklima - Deutsche haben wieder Lust auf größere Anschaffungen - Marktforscher der GfK berichten über «Konjunkturoptimismus»
2.) Preise - Teuerung steigt im März auf 1,9 Prozent - Mehrwertsteuereffekt: Benzin und Kleidung kosten im März mehr als im Vorjahr
das eine scheint ja mit dem anderen rein gar nichts zu tun zu haben. aber wieso wird dann immer das eine mit dem anderen und das andere mit dem einen erklärt?
Asket in der Wanne
Öfföff, selbsternannter Schenker und Hohepriester der Askese, gibt eben eine brandaktuelle Termin-Info durch, die schenkertypisch leicht schwammig anmutet. Öfi, wie Freunde sagen dürfen, hat letztens für eine Woche sein ganzes außerzivilisatorisches Leben mit dem Dresdner Rentner Olaf Gillner (Funknummer 0176-21929242, falls jemand den anrufen möchte) getauscht. Der Senior schlug sich durch den bitterkalten Winterwald, während Öfföff in einer fernbeheizten Mietskemenate allen Vorteile der Zivilisation widerstehen musste.
Die sicherlich amüsante Kurz-Doku über das "Frauentausch"-ähnliche Projekt soll am Donnerstag und Freitag (oder Freitag und Montag) in der 'Sat1 am Mittag' gesendet werden, die zwischen 11 und 12 Uhr läuft.
Drunter hat der Guru der Containerversorgung geschrieben "Mit liebem Gruß, öfi", was darauf hindeuten könnte, dass ihn die Woche in Gegenwart einer Badewanne bereits ein bisschen verändert hat. Sonst hieß es nämlich immer "Ich grüße und segne Euch - Schenker-Naturfreund öff!Öff!"
die bewegung
Sahara nach Polen verschleppt
Unser aller Heimatzeitung (HZ) überrascht heute mit der Mitteilung, dass die erhöhte Feinstaubbelastung in der Stadt ihre Ursache in einer Staubwolke aus der Sahara habe, die von beständigem Ostwind hereingetragen werde. Diese Theorie stehe zwar "auf wackligen Füßen", eine andere gebe es aber nicht.
Abgesehen davon, dass die Tatsache des Feinstaub-Eintrags von außen dafür spricht, dass alle "Maßnahmepläne" und "Umweltzonen" dagegen nur helfen würden, wenn man sie schleunigst überdacht, zeigt ein Blick auf die Karte, dass Polen und / oder Russen offensichtlich hinter dem Ganzen stecken: Die müssen die Sahara aus dem Süden zu sich nach Hause verschleppt haben. Woher sonst hat der Ostwind den Staub?
Jalloh-Prozess, noch einmal
Vereinte Rationen
Dienstag, 27. März 2007
Mehrheit in Moll
Große Melodien, große Band: Minor Majority in der Kulturstätte, die sich selbst "neues theater" nennt. Nach dem letzten Lied wurde auch das Rätsel geklärt, warum das prächtige Haus in der laufenden Spielzeit einen Umsatzeinbruch von 50 % zu verzeichnen hat. Es gab für das ausrückende Publikum, das sich noch ein wenig mit den netten Norwegern unterhalten wollte, keinen Schluck mehr an der Bar. Okay, war ja auch schon 23 Uhr. Da ist natürlich längst Polizeistunde im Hochkulturtempel.
Minor Majority
Panzer-Power
So schnell geht das
Jalloh-Prozess
Platschquatsch im Quadrat
Klimadebattendebatte 2
Lieber Ober-Admin
meine tochter übt sich
Montag, 26. März 2007
Mal was Nettes
Zoo schwindelt
Die Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes sagt dazu allerdings:
T R E F F E R L I S T E
( nationale Marken )
0001 16.06.2006 KNOTEN-KNUT
0002 16.04.2004 KNUT
0003 31.10.2003 KAPTAIN KNUT
0004 03.01.2003 Knut Fuchs
0005 20.12.2001 KNUT ENERGY ON SPORTS
0006 26.11.1998 Knut's Knoten
0007 09.07.1998 KNUT KNUDDEL
0008 30.05.1970 KNUT DIE FERTIGE KOST ZEITGEWINNEND
0009 15.01.1969 KNUT
0010 30.09.1957 KNUT
Nichts mit Eisbär, nichts mit Zoo Berlin.
Es war nicht alles gut IV
Sonntag, 25. März 2007
es war nicht alles gut III
Koran und andere dinge
Wenn die WASG mit der Linkspartei ...
Hallo, Telefon!
Nichts mit Netz
Seltame Hobbys haben die Leute. Hier in der Nachbarschaft zum Beispiel gehen sie jetzt dazu über, Verteilerkästen der Telekom aufzubrechen und die Kabel darin mit dem Bolzenschneider durchzubeißen. Das Viertel war seit Freitagnacht ohne Internet und Telefon.
Der kaputte Kasten, schon im Zustand der Rekonvaleszenz, anbei.
Jetzt gehts übrigens wieder.
Wiederaufbau der Panzerwaffe
Ich weiß, dass einige PPQ-Kohabitanten einen gewissen Bezug zu schweren Waffen haben bzw. hatten. Für die Betreffenden ergibt sich jetzt eine prima Chance, mit dem Wiederaufbau der mitteldeutschen Panzerwaffe zu beginnen.
Panzer bei Ebay
Der Standort Brodau liegt bei Delitzsch, ich habe gerade mit dem Verkäufer gesprochen. Der Panzer ist weg, aber falls Interesse an Flugzeugen oder Helikoptern besteht, sagt er, ließe sich da immer mal was machen.
Langlebige Lügen
www.werboom.de/vt/
Leider geht er gerade nicht einzustellen.
Samstag, 24. März 2007
Volltrunken
Youtube-Video-Fund: "Halle - Ich liebe diese Stadt"
Halle-Video
leider lässt sich das video selbst irgendwie in diesen blog nicht einstellen.
Freitag, 23. März 2007
Europa I
Vor zwei Jahren hatten Franzosen und Niederländer eben diese Verfassung abgelehnt, was es den übrigen Nationen eigentlich unmöglich macht, weiter daran festzuhalten. In der Praxis erklärt man den Volkswillen aber einfacherweise zum Irrtum und geht zur Tagesordnung über, als hätte es die Abstimmungsergebnisse nie gegeben.
Das gibt am Ende ein Europa der Bürger. Garantiert.
Keramikgraffiti II
Kummer kümmert sich
Klimaquatsch
Also schnell noch lesen. Ehe es verboten wird.
http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EA6895AEBF7494CD19A105CD9D8A4D154~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Der Link lässt sich nicht funktionierend einstellen. Soweit ist es also schon. Schlimm. Empörend. Muss verboten werden. Ach, wenn nur der RAF-Anwalt Otto Schily noch an der Macht wäre. Der würde das mit einer Onlinedurchsuchung erledigen. Zack.
Donnerstag, 22. März 2007
Klimadebattendebatte II
Schneit es nicht im Februar / zahlt der Winter später bar.
Auch bei der Deutschen Platschquatsch Agentur (dpa) ist die Botschaft angekommen. Die dichtet: In Sachsen-Anhalt hat sich der Winter mit teils heftigem Schneefall zurückgemeldet. Vor allem im Süden des Landes gab es am Donnerstag auf Grund der Witterung zahlreiche Unfälle. Allein im Bereich der Polizeidirektion Dessau krachte es seit Beginn der nächtlichen Schneefälle mehr als 60 Mal.
Niemand weiß im Moment, wie der wegen Klimakatastrophe ausgefallene Winter sich "zurückmelden" kann. Aber einen der Unfälle, der ja auch unter "Erderwärmungskosten" abgebucht werden muss, hat das kleine Insiderboard für den erlesenen Voyeur-Geschmack dokumentiert. Siehe oben. Der weiße Lieferwagen. Nein, der steht nicht aus Spaß gegen die Fahrtrichtung. Ja, natürlich, Information ist ja unser zweiter Vorname.
Embargo light
They estimate that direct budgetary support was about $740 million in 2006, more than double the $350 million it got in 2004 and 2005.
But Salam Fayyad, finance minister in the new Palestinian unity government, says he thinks the Palestinians got about $140 million more than that in 2006 when cash from Muslim nations is counted as well as the amount smuggled in by Hamas officials from trips abroad.
“I say the minimum for direct budgetary support was $880 million in 2006 compared to about $350 million the year before,” Fayyad said. He estimates total aid in 2006 was closer to $1.35 billion. (Quelle: International Herald Tribune)
Mehr dazu steht auch hier.
Menschen wie Götter
Erst beim Abmarsch, als eine Handvoll Sympathisanten ihn mit schrillen "Politovskaja"-Rufen verfolgen - die oppositionelle Journalistin und knallharte Putin-Gegnerin wurde letzes Jahr in Moskau erschossen - zeigte Kasparow Nerven. Und Unmut. Deutlich sogar. Der Mann ist nach Ansicht der Politivskaja übrigens Russlands derzeit einzige Hoffnung auf eine Rückkehr zur Demokratie.
Lieber Ober-Administrator
Verbot tut not
Da tut ein Verbot dringend not!
Mittwoch, 21. März 2007
Klimadebattendebatte
Die Stimme der Klimakritik, ein einsamer Rufer im sterbenden Wald.
Dr. rer. nat. Hans Penner, Diplomchemiker, geb. 1931, verheiratet, drei erwachsene Kinder. Promotion auf dem Gebiet organischer Naturstoffe an der Universität Erlangen. Laborleiter in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Laborleiter am Kernforschungszentrum Karlsruhe, Forschung auf dem Gebiet der Strahlenkonservierung von Lebensmitteln. Professor an einer Fachhochschule für Ernährungstechnik. Forschungstätigkeit in Israel. Expertentätigkeit im Sudan im Rahmen der Entwicklungshilfe. Bis 1995 Leiter des Informationszentrums der Bundesforschungsanstalt für Ernährung, Karlsruhe.
Durchschnittsverdienst Stadtverwaltung
Wegen der angespannten Haushaltslage kommen auch auf die Mitarbeiter der halleschen Stadtverwaltung deutliche Einschnitte zu. Im jetzigen Haushaltskonsolidierungskonzept sollen bis 2015 in der Verwaltung 238 Vollzeitstellen abgebaut werden, 9,3 Millionen Euro jährlich würde die Stadt dadurch weniger ausgeben.
und begann augenblicklich zu rechnen. Dadurch kann ich jetzt exklusiv in unserem kleinen Insiderboard mitteilen, was sonst niemand weiß: Ein Angestellter in der Stadtverwaltung Halle verdient im Jahr durchschnittlich 39.000 Euro brutto, hat also monatlich also 3250 Euro oben auf dem Gehaltszettel stehen.
Abzüge für das Übliche angerechnet, dürfte der Durchschnittsangestellte folglich auf 2.200 Euro netto kommen, allerdings sind dabei gärtnerische Hilfskräfte, Pförtner, Kulturdezernenten und Bürgermeisterinnen mit berücksichtigt.
Ein Tanz auf einem ganz dünnen Seil, wenn der Kalauer erlaubt ist. Irgendwie muss ich ja die Biege zum Bild bekommen.
Klima, schon wieder
es war nicht alles gut II
Klick ins Glück
Spam ist nicht gleich Spam, zumindest glaube ich das seit heute. Da hatte ich nämlich nachfolgende Mail im Kasten, die nach vielversprechendes Geschäften klingt, wenn man zufällig dick im Titanium Dioxid-Business steckt.
Nett fand ich, dass die Dame sich entschuldigt, mir dieses tolle Angebot unterbreitet zu haben. Hat man nicht oft. Falls also jemand von Euch Interesse an Geschäften mit Titanium "mit Sertifikate von führenden Labors" hat, Kontaktdaten von Elena und Jylia stehen unten. Ich weiß leider nicht, was "Gluhverluste" sind und wozu die dienen. Sonst wäre ich natürlich längst unterwegs. Obwohl ich schätze, dass das oben gut der Zaun der Fabrik sein könnte.
Das Herstellerwerk, das schon seit 15 Jahren auf dem chemischen Markt exestiert, bietet seinen Kunden folgende Erzeugnisse an:
- Titandioxid (Titanium dioxide) 99.999 5N, hat folgende Gütekennziffer:
Titanium dioxide content, %, more than 99.999 %
Calcination loss (Gluhverlust), %, less than 3*10-1
Chlorides content, %, less than 1*10-2
Iron (Fe) content, %, less than 8*10-5
Copper (Cu) content, %, less than 7*10-6
Alle Erzeugnisse verfügen über Sertifikate den führenden Labors, Sertifikate des SGS Labor. Wir produzieren mehr als 40 Arten von Erzeugnissen, verfügen über ausgezeichnete wissenschaftliche Basis für Entwicklung von neuen Erzeugnissen und Technologien.
Mehrere Informationen könnten Sie auf unsere Internet Seite gucken( die Adresse bekommen sie nach Ihre Anfrage).
Mit freundlichen Grüssen,
Promchimperm JSC,
Unsere Kontakte:
e-mail: admaterials@hotmail.com
Telefon : +7 (342) 2530128
Fax : +7 (342) 2552141
Ansprechpartner: Elena Lapschina (russische Sprache), Julya Novoselova (englische Sprache)
Bitte Entschuldigen Sie die Störung, wenn die in diesem Schreiben dargelegte Informationen für Sie kein Interesse erwecken haben.
Klima-Anwandlungen
Alte Renft-Rocksäcke
Ich habe letzte Woche zufällig noch mit Monster telefoniert, dem letzten verbliebenen Originalmitglied der Gruppe Renft, die damals in der DDR so legendär verboten wurde. Bandchef Klaus Renft ist ja vor kurzem gestorben, auch Texter Gerulf Pannach ist tot, ebenso Pjotr Kschentz. Am Wochenende kam nun auch noch Heinz Prüfer, der bei der Neugründung nach dem Mauerfall als Gitarrist eingestiegen war, bei einem Autounfall um. Prüfer war kein "echtes" Renftmitglied, aber mittlerweile, geschuldet den immer wieder aufbrechenden Streitigkeiten zwischen den alten Querköpfen, länger in der Band als beinahe alle Originalmitglieder.
Ich habe gerade ein hübsches Foto aus dem fadenscheinigen Kult-Konzertort Dieskau gefunden, das Klaus und Heinz zeigt. Es war kalt an diesem Abend, die beiden lächeln hier zwar, aber vorher hatten sie hinter der Bühne unheimlich geschimpft, weil die unsägliche Stern Combo Meißen ihren Auftritt immer länger zog, das Bier alle war und die Käsebrötchen im Backstageraum sich inzwischen wellten.
Das war 2005, jetzt sind beide tot. Wie sagt man da? Sterben kann nur, wer gelebt hat? Haben sie, das auf jeden Fall.
Fremde Federn IV
Nachrichten aus Thailand, die gestern ein Freund kabelte, der dorten lebt. Bemerkenswerte Sätze, die ein Gefühl dafür vermitteln, was man hierzulande alles nicht weiß.
Das schreibt er: Falls sich jemand fuer Thailand interessiert, es ist
ein brutales Land. (Reisekataloge moegen gerne das
Gegenteil behaupten.)
Der Verfassungstag ist offizieller Feiertag - nur eine
Verfassung gibt es nicht mehr. Ein Menschenleben
zaehlt hier nicht viel. Im Sueden von Thailand werden
von Zeit zu Zeit Menschen selbst auf offener Strasse
erschossen bzw. umgebracht. Problem:
Unterstuezungsmittel fallen oft denen in die Haende,
die hier anderen das Leben schwierig machen. Jene (aus
der westlichen Welt), welche die Mittel verteilen
(Tsunami, Entwicklungshilfe u.v.a.), schauen nicht gut
genug hin. Am Ende sind die Kriminellen noch
maechtiger und jene, die die Situation veraendern
koennten noch mehr im Hintertreffen. (In solchen
Faellen ist es beinahe besser, man vergibt ueberhaupt
keine Unterstuetzungsmittel). Das ist vielleicht alles
nicht neu, aber gut, es einmal mit eigenen Augen
verfolgen zu koennen.
Soweit der Bericht. Ich habe ein passendes Foto dazu rausgesucht. Das darauf ersichtliche Froschfleisch gilt als Delikatesse. Verständlich, sieht ja auch zum Anbeißen aus.
Augenschmaus
Also ich finde, so ein geschmolzener Gletscher ist ein Augenschmaus, wenn man auf Primärfarben steht. Zur Erläuterung: Das links hinten, was wie Geröll aussieht, ist Geröll, und zwar das Geröll, das im Gletschereis war, das jetzt geschmolzen ist. Der Gletscher ist aber nicht weg, er befindet sich vielmehr im Moment unter der Geröllschicht und ist immer noch etwa 50 Meter stark, geschätzt.
Dienstag, 20. März 2007
Schöne Filme
1. Al Jazeera bei MadTV
2. Wasser wird verboten!
3. Sonne statt Reagan
Fremde Federn III
Angele: In den Bergen schmelzen die Gletscher.
Schmidt: Da muss ich ehrlich sagen: Warum nicht? Ich selber stand vor drei Gletschern: Aletschgletscher, Franz Josef Gletscher in Neuseeland, und noch ein Riesenteil in Grönland. Tut mir leid, ich sehe da nur dreckiges Eis.
Angele: Dann lieber Dreck ohne Eis?
Schmidt: Ich selber brauche keine Gletscher. Ich möchte auch endlich wissen, ob nun eigentlich die Polkappen abschmelzen oder ob wir einer neuen Eiszeit entgegengehen. Ich war da, in Grönland. Mit dem Kreuzfahrtschiff. Und so lange der Steward noch mit dem Pickel das Eis von der Gletscherwand haut - für den Whiskey am Abend, weil Fachleute sagen „Das knistert anders“ -, so lange das noch gewährleistet ist, bin ich mir nicht sicher.
Angele: Mich berührt das Wetter schon.
Schmidt: Warum?
Angele: Weil die Menschen und vor allem: die Medien es nicht in den Griff kriegen.
Schmidt: Das Wetter in Europa ist doch putzig.
Angele: Mich fasziniert, dass die Wetterprognosen trotz Hightech so ungenau sind. Man schaut aus dem Fenster und sagt sich: sie liegen schon wieder daneben.
Schmidt: Egal, ich bin wetterunabhängig, wissen Sie. Wenn mir das Wetter auf den Sack geht, gehe ich ins Studio und mache den Scheinwerfer an. Das ist diese positive Beleuchtung, diese Lichttherapie, die es auch auf Krankenschein gibt. So. Und wenn Sie irgendeinmal rund um den Äquator unterwegs waren, dann wissen sie, dass bei uns absolut menschenfreundliches Wetter herrscht. Denken Sie an den Tsunami. Hier dagegen: elf Monate im Jahr Pissbrühe. Dafür aber keine Erdbeben, keine Hurricanes.
Angele: Das Wetter ist eben nicht nur freundlich, es ist eine „Urgewalt“.
Schmidt: In Europa ist es keine Urgewalt. Nochmals zum Aletschgletscher. Da sehe ich immer diese zwei Postkarten: 1912 und heute. Na und? 1912 wurden die Menschen 43 Jahre alt, heute werden sie 95. Man kann nicht alles haben. Entweder Gletscher oder frühes Ende. Oder kein Gletscher und elf neue Hüften. Man muss sich auch mal entscheiden. Entweder der Mensch oder die Natur.
(via: www.netzeitung.de)
Fremde Federn II
Liebes, friedfertiges Europa, beruhige dich, alles ist in Ordnung! Ja, Russland wird weiterhin in der Lage sein, die USA anzugreifen. Mit Raketen, trotz einem Raketenabwehrsystem in Osteuropa. Die Pacefahnenträger, Antiamerikaner und Gerhard Schröder können also aufatmen. Denn in einer Welt in der ein Land Angriffe auf sein Territorium vereiteln könnte, dem (das alte) Europa seit über einem halben Jahrhundert seine Freiheit verdankt, will man doch als gemeiner Amerikakritiker nicht leben. Menschen brauchen Träume!
Diese Sorge war übrigens von Beginn an unbegründet. Hätten sich die Kritiker eines Raketenabwehrsystems mal zwei Sekunden ihres Intellekts bedient, anstatt das Denken an Putin abzutreten, wären ihnen einige Depressionen erspart geblieben. Schon der Name: RaketenABWEHRsystem hätte aufhorchen lassen können. Abwehr ist nicht Angriff. Wenn ein Raketenabwehrsystem ein Wettrüsten auslösen sollte, ist die Frage doch: Warum? Wenn Person A einen Feuerlöscher kauft und Person B daraufhin wütend loszieht um den Vorrat an Brandbeschleunigern zu modernisieren und zu erweitern, wer wäre einem dann verdächtiger?
Aber selbst wenn diese Logik bei denen aussetzen mag, die Michael Moore für den brillantesten Amerikaner neben Noam Chomsky halten, gibt es ein weiteres nicht zu unterschätzendes Detail. Ein Raketenabwehrsystem in Osteuropa kann russische Raketen gar nicht aufhalten. Das wissen die Russen, das wissen die Amerikaner, das wissen alle, die hin und wieder kalte Fakten den eigenen Wunschträumen vorziehen. Denn russische Raketen würden nicht über Europa fliegen, wenn sie in den USA einschlagen sollen. Warum: Ein Blick auf den Globus hilft! Anders sieht es beispielsweise mit iranischen Raketen aus. Diese würden sehr wohl über Osteuropa fliegen. Was also eigentlich eine recht vernünftige Erklärung für das Raketenabwehrsystem sein könnte - das auch Europa vor Angriffen schützen würde - wird lieber verschwiegen, weil vor allen Deutschland ein Interesse daran hat, Russland zu besänftigen. Dafür müssen auch Opfer gebracht werden und es ist doch klar, dass die Freiheit der Tschechen im Zweifelsfall weniger zählt, als die Festigung der Wirtschaftsbeziehungen zu einem Land, das auf dem besten Weg ist wieder eine Diktatur zu werden.
Dass ausgerechnet die beiden Ländern selbstgefällig die Souveränität Tschechiens in Frage stellen, die im Rahmen eines Vernichtungskriegs über dieses Land herfielen beziehungsweise im Dienste einer menschenverachtenden Ideologie ein Gefängnis daraus machten, ist ein interessantes Detail am Rande.
(Gideon Böss auf: senordaffy.de/fdog/blog)
Fremde Federn
Warum ein rein defensives amerikanisches System, das Raketen abschießen kann, ein neues Wettrüsten in Europa auszulösen droht? Ganz einfach: Weil die Russen, die selbstredend nicht vorhaben, Raketen auf Europa oder die USA abzuschießen, durch dieses System gezwungen werden, Raketen zu entwickeln, die das System überwinden können. Sonst können sie ja keine Raketen auf Europa oder die USA abschießen. Klingt unlogisch, ist aber eine Gleichung, an die Kurt Beck glaubt. Kurt Beck ist das zweitneueste Raketenabwehrabwehrsystem der Regierung Putin, die - nur so nebenbei - überhaupt kein Weltfriedensproblem damit hat, Raketenabwehrsysteme nach Teheran zu verkaufen. Nun muss man Kurt Beck nicht böse sein: Er weiß es nicht besser. Sein Ausspruch, neue Raketen brächten Europa keine Sicherheit, hat offenbart, dass er nicht einmal den Unterschied zwischen einer Rakete und einer Abwehrrakete kennt. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass Abwehrraketen vom Typ “Patriot” sogar zum Arsenal der Bundeswehr gehören. Das neueste Raketenabwehrabwehrsystem der Regierung Putin allerdings ist kein Ministerpräsident aus dem Pfälzischen, der ein bisschen den “Peace-Now"-Kuschelbären für die Basis spielt, sondern ein Liberaler. Bundesaußenminister Steinmeier müsse in Washington “für Deutschland und Europa gegen die Raketenstationierung Flagge zeigen”, sagt der FDP-Chef. Früher, in Zeiten der segensreichen sozialliberalen Ostpolitik zum Beispiel, stand die FDP auf der Seite des Westens. Heute hat sie Westerwelle.
(Tobias Kaufmann auf www.achgut.de)
Zauberzausel zum Zuschauen
da ist er nun in voller pracht, der zauberhafte zausel, live in der passionskirche und sogar in farbe. erkennen kann man nichts und vor dem refrain, dert tief ins dunkle blickt (I See A Darkness) bricht das lied ab. aber als eindruck isses gut
In der Debatte um
Der Debatte um, die fortgesetzt aufgeregt um irgendwelche Schwachheiten kreist, droht eine Fortsetzung. Eine neue Studie hat offenbar ergeben, dass Rennspiele zum Rasen verleiten. Die Dinger seien im Grunde genommen gefährlicher als alle Ballerspiele, weil sie die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen, behaupten Psychologen des Allianz Zentrums für Technik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Probanden, die zuvor Rennspiele gespielt hätten, neigten im Fahrversuch zu einem aggressiveren Fahrverhalten und höherer Risikobereitschaft.
Ich muss gestehen, dass ich nie Rennspiele gespielt habe, im echten Leben aber schon eher Raser bin. Ich warte auf die Studie, die das erklärt. Was hat mich dazu gemacht?
In der Debatte um erwarte ich jetzt ein Kapitel "Verbot von Raserspielen", besser noch das sofortige Verbot von Straßenverkehr insgesamt und überall. Letzteres wäre nur konsequent.
Doch gut
Montag, 19. März 2007
Klimawandel reloaded, 3. Teil
Achtzig Säcke Plüschgetier
Erst sangen sie noch auf Weihnachtsmärkten. Es war kalt, nieselig und bloß ein paar hundert Leute unterbrachen ihre Einkaufsrunde, um der Kelly-Family zu lauschen. Routineauftritte, die die Kellys mit klammen Fingern absolvierten. Dann aber war alles anders. Die Kellys wurden erfolgreicher als Madonna, verkauften mehr Platten als Take That und den 17jährigen Paddy Kelly liebten die Mädchen fast wie heute Tokio Hotel.
Frage: Wann habt ihr gewußt, daß jetzt eine neue Kelly-Zeitrechnung begonnen hat?
Paddy: Das war Ende Mai in Berlin, als wir unser bisher größtes Konzert gaben. Einfach Wahnsinn. 70.000 Leute, die alle nur wegen uns da waren.
Frage: Es liegt ja ein kometenhafter Aufstieg hinter Euch. Wie habt ihr den verkraftet?
Paddy: Wir hatten ja schon vorher ziemlich große Konzerte. 10.000 Leute in Rostock und 500.000 verkaufte Platten im Jahr. Dadurch war der Sprung für uns selbst gar nicht so groß. Was jetzt anders ist, sind die Medien. Die sind irgendwann auf uns aufmerksam geworden und seitdem haben wir keine Ruhe mehr.
Frage: Habt ihr den Erfolg geplant?
Johnny: Nein. Es war schon vorher unsere Hoffnung, mit der neuen Platte in die Charts reinzugehen. Aber daß es ein solcher Erfolg wird, hat natürlich niemand erwartet.
Frage: Wie erklärt ihr Euch Euern Erfolg ausgerechnet in den Zeiten von Techno und Dance?
Paddy: Ich glaube, es ist die Musik. Wir sind kein Medienhype. Unsere Musik ist einfach für viele so eine Art Alternative zu Techno und Dance. Sie ist erfrischend, der Sound ist ganz anders, es ist viel Power drin. Letztens haben wir 40.000 Rocker auf einem Festival in der Schweiz überzeugt - es muß also was dran sein.
Frage: Also kein Marketingkonzept?
Paddy: Die Kelly Family ist ganz von unten entstanden. Zuerst waren die Konzerte, dann wurden Leute aufmerksam, schließlich kamen dann die Medien dazu und es wurde riesig.
Frage: Dann kam die Kelly-Mania. Welche Ausmaße hat denn die Hysterie um Euch erreicht?
Paddy: Wir bekommen pro Tag 3.000 Briefe. In unserem Computer sind derzeit 250.000 Fans registriert. Bei Konzerten sammeln sich jeden Abend zu achtzig Säcke mit Plüschtieren an. Ein extra LKW fährt die immer ab. Wir überlegen jetzt gerade, ob wir die Dinger vielleicht für Bosnien opder für Kinderheime oder irgendwas Nützliches spenden können.
Frage: Wie gehst du damit um, der Lieblingstraummann aller deutschen Mädchen zu sein?
Paddy: Naja, ich mach das ja nicht extra. Das ist so gekommen und nun muß ich damit leben. Es ist leider so, daß ich inzwischen nicht mal mehr auf die Straße gehen kann.
Johnny: Aber so sehr stört ihn das gar nicht. Paddy ist zur Show geboren. Schon als er klein war, konnte man merken, daß er ein Naturtalent ist. Jede Band hat so einen Frontmann. Paddy ist halt unserer Star.
Frage: Aber Lieder schreiben alle?
Paddy: Alle. Aber Kathy und ich, wir kümmern uns dann um die Arrangements und passen Texte und Musik zusammen.
Frage: Warum geht ihr eigentlich nicht zur Schule?
Paddy: Unser Vater war doch früher Lehrer. Der unterrichtet uns. Das geht ja gar nicht anders, weil wir mit unseren 300 Konzerten im Jahr ja ständig unterwegs sind.
Frage: Obwohl ihr irische Pässe habt, lebt ihr in Deutschland? Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Paddy: In Deutschland hat man uns immer gut behandelt, auch als wir nicht so berühmt waren. Hier konnten wir immer spielen, immer Geld verdienen. Dafür sind wir den Menschen hier immer noch dankbar. Außerdem fühlen wir uns eigentlich eher als Europäer. Und da kann es auch sein, da wir irgendwann auch mal wieder woanders hingehen. Wir haben ja ein Haus in Spanien, wo fünf von uns auch geboren sind. Und wenn man alle Inspiration aus einem Land gezogen hat, ist es immer besser, weiterzuziehen.
Frage: Nach Euerm großen Erfolg in Deutschland habt ihr ja jetzt sowieso ganz Europa im Visier?
Johnny: Ja, es stimmt. Unsere letzte Platte wird jetzt überall in Europa veröffentlicht und wir hoffen, daß sie überall so gut aufgenommen wird wie in Deutschland.
Paddy: Aber am wichtigsten bleibt Deutschland, vor allem Ostdeutschland. Gerade hier haben die Leute uns schon zugejubelt, als wir noch nicht in der Hitparade standen. Wir haben zuerst in Ostdeutschland gespielt, als es die DDR noch gab. Auch nach dem Mauerfall waren wir oft hier. Wir haben irgendwie miterlebt, was die Leute hier in den letzten fünf Jahren erlebt haben. Weil wir wissen, was hier los ist, haben wir auch ganz besondere Eintrittspreise gemacht. Wir wollen, daß die Leute ihre ganze Familie mitbringen können.
Frage: Warum wohnt ihr auf einem Hausboot auf dem Rhein? Ihr könnt Euch doch längst ein Haus leisten?
Paddy: Das Boot hat etwas mit Freiheit zu tun. Mit dem Gedanken von Independence. Also Unabhängigkeit. Unser Vater wollte immer frei sein und sich keinem unterordnen müssen. Aber wir leben ja nicht nur auf dem Boot. Das wird immer nur so erzählt. Direkt an dem Boot haben wir ja auch ein haus, in dem unsere Plattenfirma sitzt. Da haben wir auch unsere Proberäume, Büros und so weiter.
Johnny: Das mit dem Boot ist eine Lebensart, die wir von unserer Zeit in Amsterdam kennen. Dort leben 20.000 Leute, vor allem Künstler und Musiker, auf Booten in der Krachten. Das ist faszinierend. wenn du wegwillst, machst du einfach die Leinen los.
Frage: Habt ihr jemals Sehnsucht, von zu Hause wegzugehen?
Paddy: Nie. Was ich zu Hause habe, ist doch das, wovon viele andere Menschen träumen. Das findet man selten. Die Geborgenheit und Sicherheit. Andere Kinder wachsen mit Drogen auf und Gewalt. Ich kann verstehen, daß die da raus wollen. aber mir geht es ja zum Glück nicht so.
Johnny: Mir geht es so, daß ich schon nach drei, vier Tagen, die ich mal von zu Hause weg bin, mir sage: Oh, Johnny, dir fehlt irgendwas. Ich kriege ein ganz schlechtes Gefühl. Wir sind doch zusammen aufgewachsen, wir waren zusammen unten und oben. Wenn du Probleme hattest, konntest du immer zu deinem Bruder oder zu deiner Schwester gehen. Wir haben auch gestritten und streiten noch - aber am meisten halten wir zusammen.
Frage: Was treibt euch nach 300 Konzerten im Jahr noch an?
Paddy: Ach, wenn ich zu Hause bin und fünf Tage nicht Gitarre gespielt habe, dann zittere ich schon. Es fehlt dann einfach dieses Feedback vom Publikum, dieses Erlebnis mit den Fans. Das muß man sich immer holen.
Frage: Könntet ihr Euch auch eine andere Arbeit vorstellen?
Johnny: Wir haben doch alle auch noch eine andere Arbeit. Jeder von uns hat in unserer Firma eine andere Verantwortung. Kathy ist die Finanzministerin, Maite kocht, ich mach´ die Videoproduktionen.
Frage: Ihr seid ja alle weitgereist und sprecht mehrere Sprachen. In welcher Sprache denkt ihr?
Paddy: Ich träume manchmal in spanisch. Unterhalten tun wir uns auf englisch. Nur wenn wir Geheimnisse haben, reden wir spanisch.
Frage: Und welche Rolle spielt Euer Vater?
Johnny: Er ist der Chef. Er hat das alles möglich gemacht, alles aufgebaut. Ohne ihn gebe es die Kelly Family nicht.
Paddy: Pa ist einfach ein Genie.
Vegetarier ärgern
Klimawandel reloaded, 2. Teil
Waldschrats Weisheiten
klimawandel reloaded
wie sich doch innerhalb weniger jahre die ängste ändern ... das buch könnte heute heißen: die rückkehr der wüsten. es würde unter anderem berichten vom abschmelzen der gletscher.
City: Tot ins Jubiläum
Noch ein eleganter einstieg
Ästhetik des Zerfalls
wo früher unsere kneipe war
sitzt jetzt die hamburg-mannheimer
wo wir soffen am straßenrand
ist jetzt ein dönerstand
Ein Dönerstand ist da nicht wirklich, aber dichtungstechnisch passte er da hin.
Sonntag, 18. März 2007
Alt-Halle
bei der betrachtung der alten fotos entdecke ich einen hang zum idyll bei mir damaligem jungspund. offenbar versuchte ich, dem allgegenwärtigen verfall einen ästhetischen mehrwert abzupressen. die perspektive verschiebt sich aus der diagonalen ins kunsthandwerklich schiefe, totalen werden eher vermieden, um dem detail mehr gerechtigkeit widerfahren zu lassen etc. vielleicht ist das typisch ddr, so genau hinzuschauen, dass man eigentlich nichts mehr sieht, was über das ornament der apokalypse hinausweisen könnte.
Waldschrat im Konzert
Samstag, 17. März 2007
es war nicht alles gut
weil wir gerade in den archiven kramen: kurz bevor die ddr zur weltspitze aufschloss (1-mb-chip etc.), lief der kleine panzerbummi orientierungslos durch halle und machte fotos. ich hätte mich damals als kritischen kommunisten definiert, was als "contradictio in adjecto" nur unzureichend beschrieben werden kann. ich war dagegen (gegen gst, stabü und den ganzen schimmligen rest), nicht weil ich irgend etwas durchschaute, sondern weil schlicht schein und sein nicht zusammenpassten. ich wollte die welt vor dem falschen kommunismus retten. angesichts dessen, was ich dann sah, war der spätere zynismus vorgeprägt. es gibt nämlich keinen falschen kommunismus.