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Mit einer mitreißenden Rede hat Robert Habeck beim Grünen-Parteitag alle Herzen auf seine Seite gebracht. |
Er hatte viel zu sagen, doch er machte es kurz. Die Zeit drängt, das Klima verhandelt nicht mehr und der Flieger wartet beinahe schon, der Bundesklimawirtschaftsminister Robert Habeck nach Brasilien bringen sollte. Auch dort gehen es wieder um das Schicksal der Menschheit, über das letzten Endes aber in Berlin entschieden werden wird.
Schärfe und Nachdenklichkeit
In der deutschen Hauptstadt, das hat Robert Habeck bei der ihm zu Ehren durchgeführten grünen "Krönungsmesse" (Tagesspiegel) in Wiesbaden noch einmal in aller gebotenen Schärfe und Nachdenklichkeit verdeutlicht, müssen die Weichen gestellt werden. Noch mehr Rechtspopulismus? Noch mehr Klimaschäden durch Kernkraft und Co.? Oder Heizungsgesetz, Fernwärme für alle, Rückbau der Gasnetze, reformierte Schuldenbremse und eine Zukunft für Generationen, die für alle Kredite gern geradestehen wollen?
Seit dem "einfühlsamen Werbefilm", mit dem Habeck als erster deutscher Politiker überhaupt eine Kanzlerkandidatur über die Hassplattform X ankündigte, ohne zuvor von einer Partei nominiert worden zu sein, hängen Millionen an den Lippen des 55-Jährigen, der auch bei einem Scheitern seiner eigenen Kanzlerambitionen einen Sitz am nächsten Kabinettstisch haben dürfte. Was Habeck sagt, dürfte auch dann wieder Gesetz werden und zuweilen auch bleiben.
Kontrolle ist besser
Die Überzeugungen des Familienvaters aus Schleswig-Holstein sind damit Existenzgrundlage der Nation und wegweisend für den weiteren Ablauf von Energieausstieg und Wirtschaftswende, dem Umbau zur nachhaltigen Mobilität und die Transformation der unkontrolliert wuchernden Meinungsfreiheit hin zu einer gemeinnützigen Variante unter strenger staatlicher Kontrolle durch freiwillige Hassmeldestellen und Trusted Flagger.
Umso erstaunlicher, dass der Wortlaut der Bewerbungsrede um den Kanzlerposten zwar nachzuhören, aber nicht nachzulesen ist. Die großen Medien bescheiden sich mit einer Agenturzusammenfassung, die großen Wert darauf legt, Rolle und Bedeutung eines Schwimmbadbesuches und eines Satzes aus Kindermund für die Ambitionen des Chefs von #teamhabeck hinreichend zu beleuchten.
Nicht der Tollste sein
Dass Habeck ausdrücklich klargestellt hat, "nicht der Tollste sein zu wollen, sondern "die Verantwortung anzunehmen", bleibt weitgehend unerwähnt, ebenso die Mitteilung des früheren und neuen Chefs der Grünen, dass Führungsanspruch nicht aus "persönlicher Eitelkeit, sondern aus der Objektivität der Wirklichkeit" erwachse und in ihm den Wunsch geweckt habe, "mit der Leidenschaft des Anfangs und der Orientierung, die aus der Kraft der Gesellschaft kommt, die großen Zeiten, die großen Themen unserer Zeit mit Antworten zu bearbeiten, die groß genug sind wie die Verantwortung."
Worte wie ein Weckruf, eine Rede wie ein Donnerhall, die sich nicht scheut, danach zu fragen "wie ist die Wirklichkeit"? "Was ist eigentlich los?" und "was ist die Geschichte hinter allen Geschichten, die wir erleben" (Habeck) und "warum sind gerade unsere Antworten die, die zu allem passen?" Habeck spielt die ruhige, vernünftige Stimme im Wahlkampfgetöse. Weil er keine konkreten Antworten hat, zeichnet er im großen Rahmen weitreichende Perspektiven auf – ein Politiker, überzeugt davon, dass ihm eigentlich jeder abnehmen muss, dass er allein den richtigen Kurs kennt, den das Staatsschiff steuern muss.
Bewusste Schlichtheit der Gedanken
Habecks Auftritte im Wahlkampf sind bewusst schlicht gehalten, denn hier sollen Inhalt und äußere Form eine Einheit bilden. Robert Habeck ist der Philosoph unter den Bewerbern, ein hart arbeitender Erklärer der Welt, der Physik und der Machtspiele in Küchentischgesprächen, politischen Kaffeepausen und den furiosen Live-Auftritten am Abend. In denen verwandelt er die Veranstaltungsstätten mit leichter Hand in grüne Gebetshäuser, in denen Neonlicht und eine blassgrüne Bühne eine feierliche Stimmung verbreiten. Andachtsvoll still ist es, ehe er erscheint wie der Heilige Geist. Dann Applaus. Jubel. A Star is born. A Saviour.
Der Slogan "Ein Mensch, ein Wort" ist immer dabei, er stärkt Robert Habeck den Rücken, wenn ohne Jackett die Notwendigkeit einer grünen Führung in der künftigen Regierung unterstreicht. Wortreich steht er zur Demokratie, ehrlich gesteht er vor aller Augen ein, dass er allein nicht alle weltpolitischen Herausforderung stemmen kann.
Kein Stocken, kein Verharren
Habecks Reden sind mitreißend und hervorragend auswendig gelernt. Es gibt kein Stocken, kein Verhaspeln, keine krummen Sätze, wie sie eine frühere grüne Kandidatin nicht lassen konnte. Der "Bündniskanzler", wie er sich in Anspielung auf die deutschen Verpflichtungen der Nato gegenüber neuerdings gern nennen lässt, sieht sich als Erbe der DDR-Bürgerbewegungen, mit denen sich seine Partei vor 35 Jahren zusammengeschlossen hatte. Wie damals wirkt das Wahlprogramm der Grünen auch heute wie aus der Zeit gefallen: Es gibt viel Klimaschutz und wenig Migration, es gibt viel soziale Gerechtigkeit und wenig Wirtschaft. Es gibt viel Waffengeklirr und wenig Frieden.
PPQ hat die Rede von Robert Habeck von einer KI* transkribieren und unter Aufsicht der Gebärdendolmetscherin Frauke Hahnwech aus dem Politischen in normales Kirchentagsdeutsch übersetzen lassen. Erstmals kann eine Rede des Kanzlerkandidaten damit auch von angezeigten Beleidigern und Menschen verstanden werden, die nicht wie Habeck ihren "Norwegerpullover lässig gegen das Sakko tauschen" (Annalena Baerbock) und trotzdem weiterhin Staatsmann bleiben können. Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
heute stehen wir hier zusammen, um über das Morgen zu sprechen - über die Zukunft, die uns noch so viele Herausforderungen bietet und doch so viele Chancen verspricht. In diesen Zeiten der Unsicherheit, in denen wir uns inmitten eines Krieges in Europa befinden und zudem eine Klimakrise und einen globalen Wandel zu vollziehen haben, ist es umso wichtiger, dass wir uns daran erinnern, was uns verbindet und wie wir gemeinsam diese Herausforderungen meistern können. Der Krieg in der Ukraine hat uns allen gezeigt, wie schnell Frieden und Sicherheit zerbrechen können. Als Bundeswirtschaftsminister habe ich klargemacht, dass Deutschland keine Kriegspartei ist, sondern eine Nation, die für Frieden, Freiheit und Demokratie einsteht. Unsere Kriegsanstrengungen sind nicht militärisch, sondern humanitär und diplomatisch. Wir haben die Ukraine nicht mit Waffen, sondern mit Unterstützung, mit Sanktionen gegen die Aggressoren und mit einem klaren Bekenntnis zu internationalem Recht unterstützt. Das Land haben wir mit Friedensenergie versorgt, als das russische Gas ausblieb, mit dem uns frühere Regierungen an den Kreml zu fesseln versucht haben. Ja, wir haben in Deutschland große Anstrengungen unternommen, um uns vom russischen Gas unabhängig zu machen. Und hier komme ich zu einem wichtigen Erfolg unserer Regierung: Die Umsetzung des Heizungsgesetzes. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben es geschafft, durch innovative Lösungen wie die Nutzung von Fernwärme aus Erdgas, nicht nur unsere Energieversorgung zu sichern, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu setzen.
Robert ist ein Prachtkerl! Wer anderes behauptet, kriegt Besuch vom ABV!
AntwortenLöschenA propos Prachtkerl:
«Какой молодец! Вот как надо расправляться с политическими противниками!»
(„Was für ein Prachtkerl! So geht man mit politischen Gegnern um!“)
-Josef Stalin über Adolf Hitler
https://novayagazeta.ru/articles/2020/07/21/86355-stalin-o-gitlere-i-germanii-gitler-o-staline-i-rossii
Pipi zum "Grünen Wasserstoff" (was für ein Dünnsinn) - Kein Diskussionsstrang ohne Adi und seine Mannen.
AntwortenLöschenDa sei Godwin vor.
Hoffentlich bleibt sein Flugzeug diesmal heil, nicht das er uns in Brasilien verloren geht.
AntwortenLöschenhoffentlich ist das biokerosin dort nicht aus regenwaldanbau
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