Um ein solches brennendes Monster zu betreiben, braucht es eine umfassende Grundausbildung. |
Vor hunderttausenden von Jahren gelang es dem Menschen, aus dem Tierreich aufzusteigen, indem er das Feuer zähmte. Sprache entstand, weil sich die Angehörigen der ersten Sippen über die Feuerwache verständigen mussten. Mathematik kam in die Welt, als die ersten Feuerhüter begannen, die vorrätigen Holzscheite zu zählen. Niemand wusste damals, welche Gefahr für die Umwelt durch offenes Feuer heraufbeschworen wird. Niemand ahnte, dass mit dem lustig brennenden Haufen Holz die Saat für Hochofen, Dampfmaschine und Wohlstandskamin gelegt war.
Sträuben gegen die Sitten
Wie schwer es ist, Menschen lange geübte Gewohnheiten wieder auszutreiben, erlebt Einheitsdeutschland seit Jahrzehnten in seinen Ostgebieten. Die Beigetretenen dort sträuben sich gegen viele gute Sitten, sie pflegen ihr Misstrauen gegen Institutionen, die das Beste für sie wollen. Und wählen Parteien, die ihnen das Blaue vom Himmel versprechen, statt auf Grün zu setzen.
Es ist viel Kleinarbeit nötig, auch um Schaden von denen abzuwenden, die die Gebräche früherer Generationen als Brauchtum weiterpflegen ohne über die Kenntnisse und Fertigkeiten der Menschen zu verfügen, die noch acht Jahre Volksschule besucht haben und danach meist in Lehrjahre gezwungen wurden, die keine Herrenjahre waren.
Kuschelige Flammen
Gehalten haben sich aus jenen Zeiten Traditionen wie die, daheim ganz in der Nähe der klimaneutralen elektrischen Fußbodenheizung ein Feuer anzuzünden. Gerade in den aufgeklärten, über Rauchgas, Schadstoffeintrag und Klimaschaden gut informierten Bionadevierteln der Republik gehört der qualmende Kamin zu guten Ton: Zeig mir, ob Dein Ofen raucht, und ich zeige Dir, wie es Dir geht, heißt es dort.
Die Umerziehung soll nun einerseits durch härtere Auflagen und strengere Regeln erfolgen, mit denen die armen Ofenbetreiber von den finanzstarken Kaminbesitzern getrennt werden. Umbau oder Stilllegung, Ofen aus oder teure Strafe, so hat es die Bundesregierung auf Anregung aus Brüssel für vier Millionen Feuerteufel beschlossen, die bisher an den deutschen Klimazielen zündeln. Eher kleinteilig ergänzen die Landkreise: Wer weiterhin dem atavistischen Brauch folgen und in der eigenen Heimstatt Feuer legen will, soll - vorerst freiwillig - einen Ofen-Führerschein erwerben.
Online ans Feuer
Der Qualifizierungsprozess für diesen besteht aus einem anderthalbstündigen Online-Workshop, den etwa der westdeutsche Wohlstandskreis Unna mit insgesamt 15.000 Euro fördert, die für 700 Ofen-Bücherscheine ausreichen solle. Mit 21 Euro pro Teilnehmer ist der Ofen-Führer deutlich günstiger als der Erwerb einer Fahrerlaubnis für das Auto, zudem zahlt die von sensibilisierten Kommune im Rahmen der Informationskampagne "Das Rein-Heiz-Gebot" geförderte Schulung als Teil der nachgewiesenen Umweltanstrengungen auf die amtlichen Klimaschutzpläne ein.
Ein Anfang, aus dem bald mehr werden könnte. Die ersten Experten fordern bereits, den Ofen-Führerschein für die Ofen- und Kaminbetreiber verpflichtend zu machen, die nach dem Inkrafttreten der nächsten Stufe des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vorübergehend noch weiterbetrieben werden dürfen. Wer gelernt habe, seinen Ofen richtig zu heizen, zu säubern und das Feuerholz richtig zu lagern, der spare Emissionen ein und schone damit die Umwelt, betont der Kreis Unna.
Dr.Sepp
AntwortenLöschenOT
AntwortenLöschenShang-Chi and the Legend of the Ten Rings
FSK 12
2021 ‧ Action/Abenteuer ‧ 2 h 12 min
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Was für eine gequirlte Scheiße ...
>Was für eine gequirlte Scheiße ...
AntwortenLöschenIch gucke statt der Filme seit Jahren nur die kürzeren und besser geschriebenen Verrisse auf Youtube.