Donnerstag, 26. September 2024

Grüne Minna: Abgang der Totengräber

Der Gegner schier übermächtig, der Gegenwind ein Orkan, die eigenen Truppen demoralisiert und die beiden prädestinierten Kanzlerkandidierenden fast so unbeliebt wie der Kanzler selbst. Nach den überraschend gut ausgefallenen Landtagswahlergebnissen in Ostdeutschland steckt die grüne Volkspartei in einer veritablen Sinnkrise. Viel ist versucht worden. Viel wurde weggeschwiegen. Noch mehr stoisch ignoriert.

Jetzt plötzlich die Notbremse, nicht wie bei der Linkspartei irregulär vor dem schweren Niederschlag in der Wahlkabine, sondern nach dem politischen Starkregen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. 

Klarer Plan 


Gleich beide Parteivorsitzende opfern sich, im Hinterkopf einen klaren Marschplan bis zur Bundestagswahl. Omid Nouripur und Ricarda Lang haben seit Monaten an der Strategie für den grünen Neustart getüftelt, der den Machtkampf zwischen dem als Realo geltenden Klimawirtschaftsminister Robert Habeck und der vom Fundi-Flügel getragenen Ricarda Lang entscheiden und Letztere in einem Jahr ins Kanzleramt tragen soll.

Lang, ein oft unterschätztes politisches Schwergewicht, taktiert dabei schon seit Monaten bilderbuchmäßig. Als ihre große Konkurrentinnen Annalena Bärbock ihre Kanzlerkandidatur verbockte, schwieg sie. 

Kraftzentrum der Grünen 


Nur ein paar Sätze in Richtung der undankbaren Wähler fielen, die noch besser informiert werden müssten. Ähnlich reagierte das Kraftzentrum der Grünen, als Robert Habeck seine Heizungspläne zeitlich strecken und seinen Staatssekretär Patrick Graichen auf dem Altar des veröffentlichten Unmuts opfern musste. 

Lang, eine Meisterin im politischen Spiel über Bande, sah ihre Chance kommen. Übte sich aber in Geduld wie ein Jäger auf dem Ansitz, der weiß, dass seine Stunde schlagen wird.

Die finale Phase beginnt nun.

Beflügelt vom Dauerstreit 


Beflügelt vom Dauerstreit in der Ampel, der Weigerung der Bürger, bei Landtagswahlen und der Europawahl Einsicht in die Notwendigkeit der Wahl der Grünen zu zeigen, und dem Ausscheiden aus dem Brandenburger und Thüringer Landtag schickt sich Ricarda Lang an, nach der Macht in der Partei zu greifen.

Die Stunde war nie günstiger. Baernock ist in eine selbstgewählte Unsichtbarkeit verschwunden. Habeck, der ewige Junge, ergraut, müde und angeschlagen. Trittin ist abgetreten, Özdemir den meisten Deutschen inzwischen wieder vollkommen unbekannt. Und Steffi Lemke ebenso wie die bekannte Ex-Vorsitzende Kathrin Göring-Eckhardt ostdeutsch. 

Die Letzte in der Partei 


Die Letzte in der Partei, die die Energie mitbringt, de Verzagten zu sammeln, die Jungen zu führen und der in Depression und Kleinmut verfallenen Klimabewegung den Weg zurück zu den satten Stimmungsmehrheiten der großen Fridays-for-Future-Jahre zu geben, ist Ricarda Lang. Sie ist jung, aber in den Berliner Ränkespeilen ein As. Sie hat die Visionen und genießt Vertrauen in der Bevölkerung, weil sie im Gegensatz zu den grünen Ministerinnen und Ministern noch keine gravierenden Fehler gemacht hat. 

Dass sie es kann, beweist gerade das bauernschlaufe Manöver mit dem Rücktritt des gesamten Bundesvorstands nach der Serie von Wahlniederlagen, an denen in Wirklichkeit die CDU, die CSU, Putin, Tiktok und die ostdeutsche Widerspenstigkeit schuld hatten. 

Beinfreiheit für Kandidatur 


Lang sichert sich Beinfreiheit für ihre Kanzlerkandidatur, Omid Nouripours Satz man sei „zum Ergebnis gekommen: Es braucht einen Neustart“, darf als offene Kampfansage an Habeck und Baerbock verstanden werden, als deren Handpuppen die beiden Parteichefs bisher galten. 

Die Chefetage der Grünen Jugend reagiert sofort und mit aller Konsequenz: Noch ehe Lang sich auf dem Bundesparteitag im November als neue starke Frau einer grünen Partei der radikalen Mitte wählen lassen kann, verkündeten die jungen Wilden ihren Abschied.

3 Kommentare:

  1. Unglaublich, wie die Grünen Ricarda Lang, immerhin eine Frau und eine Person of Weight, diskriminieren. Unwählbar!

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  2. # Die offenbar nie endende Erpressung und masochistische Selbstschädigung der Deutschen im Bann der Hitlerei und deren Verbrechen. #
    Das Spießerchen Wolfgang Hübner ist doch selbst bis zum Hals im Banne der ~
    Welche "Verbrechen"? Katyn? Der tückische Überfall auf das engelgleiche Polen? Auf den Sender Geilwitz?
    Es wird nicht geleugnet, äh, bestritten (ist nicht dasselbe, obwohl ein gewisser jemand seit einiger Zeit das penetrant behauptet ), dass da auch etliches an ùbler Sch ... gelaufen ist.

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  3. Metaspawn 26. September 2024 at 01:38
    @ friedel_1830 26. September 2024 at 01:01

    Deutschland krepiert – mal wieder – an sich selbst. Dieses Mal allerdings zum letzten Mal.

    Nein, Di gehirngewaschenes Riesenars ..., es wird umgebracht.

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