Mittwoch, 17. Juli 2024

Luisa Neubauer: Prinzip Ich

Im Stil der japanischen Ukiyo-e Ära aus dem 17. Jahrhundert hat der Maler Kümram die in Inszenierungen meisterhafte Luisa Neubauer auf Fichtenholz schraffiert

Als die Aufregung um die schwedische Klimapredigerin Greta Thunberg vor fünf Jahren nach Deutschland schwappe, erkannte Luisa Neubauer, damals gerade 22 Jahre alt, sofort die große Chance, die sich ihr bot. Die selbsternannte Fridays-for-Future-Bewegung, von sensationsgierigen Medien propagiert und von einer weitgehend paralysierten politischen Landschaft aufgesaugt wie warmer Landregen von einer toten Wüste, entwickelte sich in Höchstgeschwindigkeit zum Lieblingskind der Bionadeadelviertel, aus denen auch Neubauer stammt. 

Die Töchter der Mehralsgutbemittelten

Lehrerkinder, Beamtensöhne und vor allem die Töchter der Mehralsgutbemittelten nutzten FFF als Vehikel, um mit der Regierung gegen die Regierung, aber auch gegen die zu demonstrieren, denen angedrohte Transformationen und radikale Klimamaßnahmen Angst machten.

Das Totalitäre und das Autoritäre vermählten sich in Gruppen, die ohne jede demokratische Legitimation beanspruchten, für alle zu sprechen. Die "Wissenschaft" wurde zur Magd eines Untergangsglaubens. Die Politik sollte nicht mehr von demokratischen Mehrheiten bestimmt werden, sondern von denen, die das Richtige erkannt hatten. 

Nie gewählt und dennoch mächtig

Luisa Neubauer, niemals und nirgendwo von niemandem gewählt, wurde zu einer der schrillsten Stimmen der angeblich durchweg klimabewegten bundesdeutschen Gesellschaft. Während die Generation Greta nach den ersten paar bestreikten Schulfreitagen in die Sommerferien ging, die nicht bestreikt wurden, danach aber auch nicht mehr in die Geschützstellungen des Klimakampfes zurückkehrte, hatte die telegene und marken- wie modebewusste Hamburgerin ihre Bestimmung gefunden. 

Neubauer machte weiter, immer weiter, getrieben von einem gespenstischen Selbstbewusstsein und einem Missionarstalent, das nur so Erfüllung finden kann. Nach etwa einem Jahr war Fridays for Future ein Baum ohne Blätter, ein ausgetrocknetes Biotop, besiedeln nur noch von zurückgebliebenen Funktionären, die den Marsch ins Vergessen angetreten hatten wie zuvor schon die von Attac, Occupied Wall Street und Black Lives Matters, sie selbst aber immer noch auf der Höhe der Zeit wähnten.

Ein Rinnsal aus Aktivisten

Nach drei, vier Jahren waren die kreischenden Mädchen der ersten Schulstreikaufmärsche mit Jungs beschäftigt, mit der Wahl von Studienort und Fachwahl. Einmal im Jahr bündelte FFF die fehlenden Kräfte noch, um ein Rinnsal aus "Aktivisten" auf die Straße zu bringen, das den sympathisierenden Redaktionen einen Beweis der Existenz der "Bewegung" lieferte. 

Der "globale Klimastreik" fand nur noch in Deutschland statt. Dem Land, das jeder autoritären Erlösungsbewegung traditionell am eifrigsten huldigt. Doch Luisa Neubauer hatte es da schon geschafft, sich als Klima-Solokünstlerin selbstständig zu machen. Sie saß in Talkshow, sie zeterte und forderte und war nun berühmter als Greta Thunberg und der ganze Rest der Klima-Aktivist*innen

Portfolio an fehlenden Fachkenntnissen

Ihrem Portfolio an fehlenden Fachkenntnissen hatte die Studentin mittlerweile Parolen über soziale Gerechtigkeit hinzugefügt, immer noch sprach sie, als vertrete sie Millionen. Immer noch war sie frustriert angesichts der ausbleibenden Erfolge. Immer noch wirkte sie wie in froher Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Bildung großer gesellschaftlicher Allianzen, die die "Klimawende" endlich voranbringen und Transformation, Defossilisierung, Heizungswende und Energieausstieg von der Tagesordnung der Talkshows auf die der gesamten Gesellschaft setzen würde.

Wendiger als Thunberg, der die mediale Gnade nach ihren antisemitischen Ausfällen hatte entzogen werden müssen, entpuppte sich Luisa Neubauer als ideale Verkörperung politischer Geschmeidigkeit. Sie predigte, sie analysierte den Hass, sie gab Erwachsenen gute Ratschläge zu Lebensführung und sie schloss sich mangels eigener Protestmasse beliebigen anderen Gruppen mit beliebigen anderen Anliegen an. Sie war nun eine anerkannte Expertin für sich selbst, eine Befindlichkeitkeitskünstlerin, die mit einem Soloalbum auf Tour ist, das keine Band mehr braucht.

Verhalten und Verhältnisse 

Die Frau ist inzwischen 27, in festen Händen und kinderlos. Offiziell studiert sie immer noch, wovon sie genau lebt, sorgt für ein ständiges Rätselraten. Sie hat Bücher mitgeschrieben und Podcast-Preise eingeheimst, aber nichts davon kann einen Lebensunterhalt finanzieren, der Fernreisen, "Luxushotels" (Bild) und "nachhaltig produzierte, vegane Mode" beinhaltet, die Recherchen des Faktenmedienhauses "Correktiv" "mehrere hundert Euro"  kostet. Es geht, offenbar, irgendwie, auch im neunten Studienjahr noch, wo in Göttingen schon dieser und jener Euro extra fällig wird. Gefragt wird Luisa Neubauer danach nie, geladen ist sie stets zu den großen Fragen der Menschheit, nicht zu den eigenen Verhältnisses und zum eigenen Verhalten.

Das Prinzip Ich, es definiert hier den Bereich der privaten Unberührbarkeit. Das Gesicht der Klimabewegung, die mangels Personal keine mehr, steht nur noch für sich selbst, aber selbst dafür nicht.

11 Kommentare:

  1. Wieso sind es immer mehr oder weniger heiße Weiber und nichtmal ein schnuckliger Boy.
    Hypothese in einem Wort: Hormone.
    Das wäre doch mal ein Forschungsprogramm für ein soziologisches Institut an irgendeiner roten Premium-Uni.

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  2. OT

    Heute auf wgvdl.com

    Juden rufen zur Vernichtung "alter weisser Männer" auf. (Patriarchale Dividende)

    MANNfred, Wednesday, 17.07.2024, 13:04 (vor 3 Stunden, 47 Minuten)

    Macht und Hinterlassenschaft der Spezies »weißer alter Mann« abzuschaffen, ist ein Menschheitsunterfangen, das es uneingeschränkt zu unterstützen gilt.
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    "Kinky" Friedman, der nunmehr im Sheol vom Satan in koscherem Schmalz gebraten wird.
    Früher z.B. "die Vernichtung der Bourgeoisie" - aber das darf man doch nicht verallgemeinern.

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  3. Danisch verwies berechtigterweise darauf, dass Luisas Prinzip "Babyspeck" altersbedingt nicht mehr lange funktionieren wird.

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  4. Knaller-Geschäftsideen hatte sie schon, ich erinnere an die ... naja, letztlich gescheiterte... Olympiastadion-Aktion. Auch müssen ja die FFF-Spenden an irgendeinen Endnutzer geflossen sein. Im Falle von Namens-Trittbrettfahrern war si... öhm... FFF ja nicht gerade... ähm... tolerant.

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  5. >> ...denn Antisemitismus, Rassismus, Minderheitenfeindlichkeit, Geschichtsrevisionismus, Verschwörungstheorien sind keine bestimmten Rechtsbegriffe. Eigentlich sind es nicht einmal unbestimmte Rechtsbegriffe, sondern Gefasel. Geschichtsrevisionismus fiele unter Unwahrheit, und Lügen ist nicht per se rechtswidrig ... >>

    Danisch ist und bleibt ein Aaschloch. Hier Anwesende selbstverständlich ausgenommen: Westgote halt. Obendrein ein schleimiger Uhu. Oder aber - "unmäßig schlau"(Hildebrandslied) - solange er (((denen))) den Puller küsst, hat er wenig zu befürchten. Andererseits traue ich ihm da wohl zu viel zu.

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  6. Aber auch Klonovsky ist nicht ohne - sein gestriger Artikel wird zum Ende hin geradezu grotesk.

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  7. Der lachende MannJuli 18, 2024

    Das ist mir auch aufgefallen. Ich überlege noch, ob ich das Lesezeichen für ihn lösche.

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  8. Ich habe gerade Klonovsky gelesen. Was hat er falsch gemacht?

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  9. Seinen mehr als befremdlichen Lobgesang auf Jonathan Littells krankes Machwerk kann er sich jedenfalls zusammenrollen und dorthin stecken, wo die Sonne nie scheint.

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  10. Der lachende MannJuli 20, 2024


    Ausspreche Anerkennung.

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  11. "Oh welches Glück, dass mich ein Menschenherz begreift!"

    Uffz. Alois Revecki

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